Hallo,
nach längerer Pause habe ich mich kürzlich wieder mal mit der Auswertung von Interferogrammen aus dem Krümmungsmittelpunkt eines Parabolspiegels mittels Fringe XP beschäftigt.
Da ich mittlerweile stolzer Besitzer einer D70 bin ist die Qualität der damit gemachten I-Gramme deutlich besser als die ersten, noch mit der Webcam erstellten.
Dennoch bin ich mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem ich mir die auftretenden Phänomene und Diskrepanzen der Meßergebnisse nicht mehr selbst erklären kann und gerne Eure Meinungen dazu hören würde.
Gegenstand der Messungen ist ein 311mm f/5,4 Spiegel aus 25mm Borofloat, der laut Foulcault- Auswertung mit Figure XP zu etwa 90% parabolisiert ist.
Die nachfolgend gezeigten Interferogramme entstanden kurz nacheinander, einzige Modifikation zwischen den Aufnahmen war jeweils eine geringe seitliche Justierung des I-Meters um wenige 1/100mm, daraus resultiert die jeweils andere Orientierung der Fringes:
I-Gramm Nr.1
I-Gramm Nr.2
I-Gramm Nr.3
Nachfolgend die Screenshots der von Fringe XP berechneten Plots:
Screenshot zu I-Gramm Nr.1
Screenshot zu I-Gramm Nr.2; Berechnung ohne ZK für Asti !
Screenshot zu I-Gramm Nr.3
Bei I-Gramm 1 und 3 berechnet Fringe XP trotz des aktiviertem Zernike- Koeffizienten für Astigmatismus einen Strehlwert, der dem von I-Gramm 2 ohne Asti nicht völlig verschieden ist.
I-Gramm 1 und 3 sowie Nr.2 ohne Asti- ZK haben ausserdem durchaus Änlichkeit mit der Kurve aus den Zonenmessungen.
Aber:
Rechnet man I-Gramm 2 mit Asti (so wie Nr.1+3), geht der Wert drastisch in den Keller:
Screenshot zu I-Gramm Nr.2; Berechnung mit ZK für Asti
(Die Aktivierung der ZK für Koma hat nur minimalen Einfluß)
Nochmal zu den Randbedingungen, der Spiegel befand sich seit ca. 36h im unbeheizten Meßraum und wurde zwischen den Messungen nicht bewegt.
Einziger Unterschied im Aufbau ist wie oben schon beschrieben eine minimale seitliche Justage des I-Meters, die somit für die Unterschiede verantwortlich sein könnte.
Die Fragen, die sich für mich daraus ergeben sind die folgenden:
Ist der in I-Gramm 2 gemessene Asti wirklich da, oder wird er durch einen Effekt vorgetäuscht, der mit der Einstellung des I-Meters und der daraus resultierenden Aurichtung der Fringes zusammenhängt?
Wenn dem so sein sollte, wie kann man dann die korrekte Grundeinstellung des I-Meters finden?
Frustierte Grüße,
Ulli