"Kleines" Getriebe für Selbstbaumontierung

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du solltest erst mal mit einer recht elastischen Kupplung probieren, wenn was schief steht nehmen Schrittmotoren übel,dann kommt die Leistung nicht raus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das war eine guter Gedanke. Ich habe daraufhin heute so gut es geht die Rundlauftoleranz der 32mm Öffnung in der Antriebswelle ausgemessen.
    Sie lag bei etwa 2 oder 3 hundertstel Millimetern, was ich sehr gut im Sinne von sehr wenig finde.
    Das zuführende Planetengetriebe wird daher erstmal fest montiert werden und beobachtet was geschieht.



    Grüße


    Bernd

  • Wir sind mit unserer "robusten Barndoor" einen Schritt weiter.
    Der zweite im Bunde, mein Nachbar der Stephan, hat eine sehr soldige Halterung für unser fettes Getriebe zusammen geschweisst.
    Auf dieser Halterung wird das Getriebe verstellbar aufgeschraubt so das seine Abtriebsachse, unser Ra- Achse, 52 Grad in den Himmel zeigt.
    Dabei kann man den Winkel noch jeweils um ein paar Grad mehr oder weniger verändern so das wir es genau auf unseren Standort für die Einnordung anpassen können.
    Der Messchieber im Bild soll die Proportionen verdeutlichen.



    Und damit uns der Tatendrang nicht so schnell wieder verlässt haben wir uns einen Ansporn geleistet.
    Ein 10 Zöller F/4 254/1016mm Newtontubus den wir dann mit der neuen "Barndoor" nachführen wollen.
    Zugegeben eine etwas unkonventionelle Vorgehensweise für Neueinsteiger....




    So sieht das ganze dann mit aufmontierten Getriebe aus :
    Getriebe und Halter wiegen zusammen 46,5 kg.
    Das ganze wird einen festen Platz im Garten bekommen. :)



    Bis jetzt haben wir nur vorhandes Material und unsere Arbeitszeit genutzt.
    Ausgegeben (für die Nachführung) derzeit noch null Euro.
    Das wird sich ändern wenn der Antrieb hinzu kommt.




    Grüße


    Bernd

  • So schaut das ganze aktuell aus.
    Am Ausgang des großen Getriebes ist das kleine Planetengetriebe des Steppers montiert.
    Ganz hinten dann in schwarz der Schrittmotor selbst.




    Ja die Proportionen wirken schon irgendwie eigentümlich. :)
    Ein erster Probelauf zeigte uns das das kleine Planetengetriebe, so starr montiert wie es am großen Getriebe derzeit hinten drauf sitzt, so ruhig weiterhin verbleiben kann.
    Alles hat hinreichend genauen Rundlauf für diese starre Montage.
    Es erfolgte ein erster Testlauf mit "original Sternengeschwindigkeit" welcher zuvor auch schon am Stepper selbst ohne das Monstergetriebe erfolgte.
    Dabei stellte sich heraus das keine Schritte verloren gehen wenn der winzige Stepper das Riesengetriebe drehen muss, was er absolut spielend bewältigt, auch wenn es kaum zu glauben ist.
    Die Auflösung ist jetzt 12.800.000 Schritte für einen Sternentag oder 0,1 Bogensekunden pro Mikroschritt.


    Das ist aber nur die reine technische Auflösung.
    Wie genau das ganze in der Realität funktioniert oder wieviel Fehler die Getriebe einstreuen, das muss sich dann bei einem Testfoto zeigen.
    Für den Anfang werden wir eine Cam direkt mit der Stundenachse verbinden und dann mal ne weile belichten.
    Zumindest sollte es deutlich genauer werden als mit einer Barndoor mit gerader Gewindestange. :)


    Womit ich mich noch beschäftigen muss ist die Ansteuerung des Schrittmotors.
    Derzeit erfolgt die Taktausgabe über einen Raspberry Pi der ein ganz einfaches Phyton Stepper Skript abarbeitet.
    Selbiges erfolgt aber recht ungenau. Der Pi arbeitet das Skript nicht echtzeitgebunden oder priorisiert ab sondern nur dann wenn er gerade nichts anderes zu tun hat....
    Zugriff über die Console auf den Pi ist so deutlich im Steppergeräusch zu vernehmen weil der Pi für den Zugriff Zeit benötigt die ihm dann nicht mehr für das Abarbeiten des Skriptes zur Verfügung steht.
    Darunter leidet die Taktausgabe und das hört man am Steppergeräusch.
    Auch wenn es erstmal nur zum Testen ist, da muss eine andere Lösung her.
    Leider bin ich total blöd auf diesem Gebiet.
    Über Links zu diesem Thema für totale DAUs , am besten zum ganz einfachen Nachmachen, würde ich mich sehr freuen.



    Grüße



    Bernd

  • Hallo Bernd,
    wie gesagt, die Onstep ist eine schöne Möglichkeit. Aber auch das Projekt AstroEQ dürfte Dich interessieren. Dann kannst Du auch EQMOD nutzen.
    Zur Montage der DEC-Achse auf die RA-Achse würde eine Spannzange schon funktionieren.


    Die Halterung für das Getriebe halte ich für etwas ungeschickt.
    Denn der Schwerpunkt bei montierter DEC-Achse liegt weit im Norden und damit ggf. weit außerhalb des Flansches. Anstatt dem Schrittmotor direkt auf der
    Abtriebseitigen Achse des Getriebes anzusetzen, hätte ich hier ein Riemenrad verbaut und den Stepper seitlich parallel zum Getriebegehäuse montiert. Vorteil:
    Dadurch baut die Achse nicht so lang und das wirkt sich günstig auf den Schwerpunkt der Montierung aus.


    Der starre Polblock bringt Dir im Moment keinen Nutzen. Hier hätte sich eine Polhöhenwiege angeboten, die verstellbar ist. Vorteil für Zwischentests
    Du kannst diese Einheit besser am Himmel testen und Dir über die Nachführqualität der Getriebeeinheit ein Bild machen, weit bevor Du weiteres Geld im Selbstbau
    versenkst.
    Hoffe Du erkennst den konstruktiven Anteil meiner Nachricht :) Es geht nicht darum, Deine Motivation zu schwächen. Letzteres wird mir nicht gelingen.
    Abschließend: Wenn Du Erfahrung mit CAD-Programmen hast, dann kann ich Dich nur dazu ermuntern, dass Du Dir die Software Freecad anschaust.
    Ich für meinen Teil lege erstmal meine Konstruktionen in einem CAD-Programm vor. Turbocad ist auch sehr gut, daß verwende ich.
    Noch ein Tipp: Meide in der Materialbeschaffung den Baumarkt! Das Zeugs ist viel zu teuer.
    LG
    Gerrit

  • Hallo Gerrit,
    Ja das die ursprüngliche Idee zum Stahlgestell im Nachhinein nicht wirklich ideal war haben wir auch schon erkannt.
    Aber so ist es halt wenn Ideen erst während der Realisation wachsen. Der Unterbau wird also vermutlich noch verändert, obwohl der
    ja fest auf einem Betonsockel verschraubt stehen soll. Es wäre also nicht ganz so schlimm wenn er auch so bliebe wie derzeit mit dem leichten Übergewicht wenn die Dec Achse dazu kommt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Anstatt dem Schrittmotor direkt auf der Abtriebseitigen Achse des Getriebes anzusetzen,
    hätte ich hier ein Riemenrad verbaut und den Stepper seitlich parallel zum Getriebegehäuse montiert. Vorteil:
    Dadurch baut die Achse nicht so lang und das wirkt sich günstig auf den Schwerpunkt der Montierung aus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Ein Vorteil wäre das die nötige "Luft" unter dem großen Getriebe dann kleiner ausfallen könnte.
    Wie du gesehen hast haben wir tatsächlich viel Platz da unten drunter gelassen.
    Wir könnten auch derzeit noch ne Ecke tiefer gehen bevor der Stepper stören würde.
    Vielleicht verändern wir das noch mal.
    Als ein wirkliches Problem empfinde ich das aber nicht. Stabil ist das alles im Überfluss.
    So wie jetzt ist es auf jeden Fall einfacher im Vergleich zu einem zusätzlichen seitlichen Riemenantrieb.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der starre Polblock bringt Dir im Moment keinen Nutzen. Hier hätte sich eine Polhöhenwiege angeboten, die verstellbar ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Lagerung des Getriebes auf dem Stahlrohrblock ist gar nicht starr im Sinne von fix. :)
    Die Lagerung des Getriebes auf ihm ist verstellbar so das wir den Anstellwinkel plus minus ein paar Grad, feinfühlig durch Gewindegänge, verändern können.
    Im Prinzip hätte die Anbringung aber auch starr sein können mit 52,2 Grad für unseren Standort. Dann hätten wir nur das "Stativ" auf dem der Block steht bei Bedarf bei den Tests entsprechend verändern müssen.
    Verstellbar wie er nunmal geworden ist können wir die Ra Achse so ganz genau ausrichten. (Und das werden wir ganz sicher auch tun)
    So können wir alles genau testen OHNE Geld für den Getriebebau zu versenken.
    Derzeit haben wir übrigens noch überhaupt nichts gekauft sondern einfach ohnehin vorhandenes, ungenutzt rumliegendes Material verwendet. (Mit Ausnahme des Steppers) Ich besitze mehrere solcher robusten Getriebe (und noch einiges anderes nützliches):) Ein ähnliches Getriebe wird noch für die Dec Achse drauf gehen. Manchmal ganz gut wenn man ein bisschen sammelnder Messie ist.:)
    Testen werden wir aber erstmal ohne verbaute Dec Achse.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meide in der Materialbeschaffung den Baumarkt! Das Zeugs ist viel zu teuer.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nunja, sieht das alles nach Baumarkt aus ? [;)]
    Keine Bange, von alle dem auf den Fotos stammt nichts aus einem Baumarkt.



    Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd


    sieht ja lustig aus der kleine Motor an dem Getriebeklopper, aber rechnerisch hat es gereicht und drehen tut es sich auch.
    Am Getriebe würde ich nichts ändern, eine weiter Stufe und das wäre ein Riemenantrieb , bringt nur zusätzliche Fehler, auch wäre mir das Gummi schon zu direkt am Abtrieb.
    Dr Stahlrahmen ist wohl stabil genug, und einmalig einnorden wird schon gehen.
    Gegengewicht fehlt eben, ist vielleicht zu schwere Beladung ungünstig für die Laufruhe.
    Du solltest auch erst mal so eine Strichspur mit falsch aufgestellter Achse machen um die Antriebsfehler sichtbar zu machen.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank, ja das hatte ich auch vor. Das Getriebe bzw. den Stepper z.B. mit doppelter Drehzahl (oder noch mehr) laufen lassen und
    dabei Strichspuren zeichnen. Ich bin gespannt ob das Striche oder Wellengebirge werden. :)
    Gegengewichte kommen erst drann wenn die Dec Achse drann ist.


    Das Stahlrohrgestell ist sehr stabil, da federt nichts, trotzdem wird es noch verändert und weiter versteift.
    Das eine schwere Beladung etwas an dem Laufverhalten dieser Getriebe ändern könnte glaube ich nicht, die sind ja genau für schwere Belastungen gebaut.



    Grüße


    Bernd

  • Ein kurzes Fotoupdate.



    Zum einnorden ist jetzt ein Halter für unser Zielfernrohr angebaut.
    Und ja, wir wissen das wir nicht einfach nur auf den Polarstern zielen können. :)
    Ein richtiger Polsucher mit den entsprechenden Markierungen für den Polarstern, bei dem man dann einfach das Gehäuse
    entsprechend der aktuellen Uhrzeit verdreht wäre natürlich komfortabler.
    So geht es aber auch sehr genau zumal das Fadenkreuz beleuchtet ist und 0,8 Grad Markierungen enthält.
    Zusammen mit dem Polsucher App weiß man dann wohin man zielen muss.


    Das Bild zeigt nur den Antrieb der Stundenachse den wir zunächst auf die Gleichmässigkeit seiner Drehbewegung hin testen wollen.
    Von den Dimensionen nicht täuschen lassen. Das was da steht wiegt gut 50kg.



    Grüße


    Bernd

  • Viele haben uns abgeraten von wegen "taugt nichts, gleich wieder bei Ebay verkaufen, unbrauchbar, das Geld wäre anders besser aufgehoben, ein Porsche für Mofafahrer... bla bla bla...." etc. etc.


    Ich habe nie verstanden wieso hier Selbstbauprojekte von Neueinsteigern oft so total negativ kommentiert werden.
    Wir haben uns glücklicherweise von alledem nicht abhalten lassen, im Gegenteil! [:)]


    Nun steht die Selbstbaumontierung im Garten und der erste Probelauf ist auch schon geschafft.
    3 Monate von der Idee zum fertigen Produkt.
    Die selbstgebaute Onstepsteuerung verleiht dem Ding die nötige Beweglichkeit und sorgt für eine präzise Nachführung sowie Ansteuerung der Himmelskörper
    Die ca. 120Kg (incl. Teleskop) sorgen für die nötige Stabilität. (Der Holzsockel ist übrigens nur für den Funktionstest)


    Für die wenigen die es vielleicht doch noch interessiert hier mal ein Foto vom heutigem Stand der Dinge.
    Videos von dem Ding gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=KABV3wITdBA
    und hier: https://www.youtube.com/watch?v=mvYZVIJeYXE


    Den Werdegang unserer Onstepsteuerung und nützliche Infos kann man hier nachlesen: http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=193039&whichpage=1




    Danke an alle die uns geholfen haben.
    Mein größter Dank gebührt Lothar ohne den wir das nicht fertig gebracht hätten!



    Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung und First Light! Wenn ich so etwas sehe, bekomme ich gleich Heimweh nach der Fräsmaschine auf der VSW München...


    Selbstbau rulez!


    Clear skies
    Tassilo

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