Hilfe bei Einordnung, Losmandy G11 mit Gemini2

  • Werte Astrogemeinde,


    ich besitze eine Losmandy G11 mit Gemini2- Steuerung. Meine Interessen liegen in der Astrofotografie mit Brennweiten zwischen 250 und 700 mm. Da ich keine Gartensternwarte oder Ähnliches besitze, muss ich meine Ausrüstung jedes Mal neu aufbauen.

    Mein Problem ist, dass ich für die Einordnung der Montierung viel zu lange brauche. Ich komme schlichtweg nicht mit der Gemini2 klar. Mir fehlt zudem die Übung, da ich aus verschiedensten Gründen nur 2 bis 3x im Jahr mein Teleskop aufbauen kann. Ich hoffe daher, hier jemanden zu finden, der mit der gleichen Montierung und Steuerung Erfahrungen hat und mir etwas weiterhelfen kann.


    Die Einordnungsroutine der Gemini2 sieht vor, die Montierung grob nach Norden auszurichten, das Gegengenwicht in CWD-Position zu bringen und den Tubus in Richtung Polaris zu drehen. Ich versuche Polaris im Fadenkreuzokular zu zentrieren. Ich gehe im Wesentlichen nach der Anleitung auf gemini-2.com vor.


    Als nächsten Schritt schaltet man die Steuerung an und wählt zwei Sterne aus, mit denen die Einordnung per Steuerbox stattfinden soll. Ich wähle als ersten Stern Polaris und als zweiten Stern, je nach Jahreszeit einen hellen Stern im Osten (aktuell z.B. Pollux).
    Nach dem Start der Routine wird erneut Polaris angefahren. Es dreht sich also zunächst nur die RA-Achse, da Polaris ja bereits manuell angefahren wurde. Mangels exakter Einordnung driftet Polaris bei diesem Schritt natürlich meist aus dem Bildzentrum heraus.


    Die Gemini2 empfiehlt mir nun, ich solle den ersten Stern (weil Polaris nahe am Meridian ist) lediglich mit den Schrauben für Azimut zentrieren und Elevation ignorieren. Jetzt kommen wir zu dem Punkt, der mit große Probleme bereitet.


    Eine Zentrierung des Sterns gelingt mit einer Schraube jedoch nie. Fahre ich den zweiten Stern über dem östlichen Horizont an, müsse ich den Stern mit Elevation zentrieren und Azimut ignorieren. Auch nach mehrfacher Wiederholung dieser Schritte gelingt es mir nie, die Sterne exakt im Fadenkreuz zu zentrieren.


    Woran liegt es nun, dass ich die Sterne nicht zentrieren kann?. Man könnte ja nun auf die Idee kommen, die Achsklemmen lösen und den Stern dadurch zu zentrieren. Ich weiß nur nicht, wie sich das auf die Einordnungsroutine der Gemini2 auswirkt. Es gibt eine ganze Menge Freiheitsgrade (RA, REC, EL, AZ), die ich nicht überblicken kann. Vielleicht kann mir jemand helfen, die Montierung in Zukunft etwas frustfreier einzuordnen. [:)]


    Danke und viele Grüße, Daniel

  • Hallo Daniel,


    Ich hatte zwar mal die Gemini2 aber habe die Ausrichtungsfunktion nicht genutzt.


    Da du die Montierung so selten einsetzt würde ich aber auch vorschlagen das du dir einen Polsucher kaufst. Das Einnorden dauert damit 10-60sek und ist mehr als genau genug für deine Brennweiten.


    Viele Grüsse
    Matthias

  • Hi Daniel,


    Achsklemmung lösen und Stern zentieren? Nicht wirklich. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Remember, while polar aligning, do NOT move the telescope in R.A. or DEC. You do not want to move the telescope
    itself, but the polar axis<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Was mich wundert- normalerweise nimmt man einen Stern im Osten und einen im Süden <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">To perform the declination drift method you need to choose two bright stars. One should be near the Eastern horizon and
    one due South near the meridian<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Steht so auch in der Anleitung deiner G11. Du wählst aber Polaris- an dem wird aber keine Drift erkennbar sein. Also hast du nur Drift an dem zweiten Stern und korrigierst entsprechend dieser nur in einer Achse.


    Gruß
    Stefan

  • Danke für eure Antworten.


    (==&gt;)Matthias: Das mit dem Polsucher habe ich mir auch schon durch den Kopf gehen lassen. Da sich mein Genick noch sehr gut an die Verrenkungen am Polsucher meiner alten MON-2 erinnert, hab ich mich bisher noch nicht getraut. :) Sollte ich mit der Gemini2 weiterhin keinen Erfolg haben, kauf ich den Polsucher.


    (==&gt;)Stefan: Ich werde mal einen Stern im Süden versuchen. Mir war gar nicht bewusst, dass die Gemini2 per Driftmethode arbeitet. Die Idee mit der Achsklemmung hatte ich, da die (exakte) Achsen-Position der Steuerung gar nicht bekannt sein müsste. Das meinte ich mit den vielen Freiheitsgraden. Ich erinnere mich an den Artikel bzgl. "Magic CDW Position" in dem das ebenso thematisiert wird.


    Viele Grüße, Daniel

  • Hallo Daniel !


    Ich kann mich Matthias nur anschließen.
    Da ich gleiches Equipment nutze, kann ich den Polsucher zzgl. Polsucher-Beleuchtung nur empfehlen.
    Geht recht schnell und zuverlässig (sofern der Polsucher justiert ist).
    Habe ihn nach Kauf eingeschraubt und bis heute keine Probleme.


    Ich habe mich noch nicht mit dem Einnorden mittels der GeminiII beschäftigt.


    Dennoch kann es nicht schaden sich damit mal auseinanderzusetzen.
    Wenn mal Nackenschmerzen oder andere Beschwerden mit dem Rücken nerven, kann es dann schon hilfreich sein,
    diese Methode zu nutzen.


    Aber so lange man(n) noch recht geschmeidig ist, nutze man(n) noch die gute alte Polsuchermethode. ;)


    M.f.G.
    Thomas

  • UPDATE:


    Wegen grandios schlechtem Wetter konnte ich die Montierung leider noch nicht aufbauen.


    Aus Zufall habe ich jedoch herausgefunden, dass eine der beiden Libellen im Sockel ungenau ist. Denke mal, dass beim Zusammenbau bei Losmandy etwas schief gelaufen ist.
    Die Größenordnung des Fehlers liegt schätzungsweise bei 1 bis 2°.
    Keine Ahnung, in wie weit das bisher Probleme verursacht hat. Ich werde aber in Zukunft mit einer zusätzlichen Dosenlibelle arbeiten.


    Viele Grüße, Daniel

  • Hi Daniel,


    wenn du richtig eingenordet hast, ist es egal wie das Stativ steht. Die Dosenlibelle hilft nur um an einem gleichen Platz jedesmal schneller auszurichten. Ob das Stativ und damit die Montierung exakt im Wasser steht oder nicht ändert daran nichts.


    Du könntest extrem gesagt die Montierung auch waagrecht an die Wand dübeln. Einzig wichtig- du musst die Polachse parallel zur Erdachse ausrichten.


    Gruß
    Stefan

  • Meine Vermutung ist auch, daß du zwei Sterne wählen solltest, die nicht zu nahe am Himmelsnordpol und voneinander weit entfernt sind. Warum nicht einen im Süden und einen im Osten, da das ja laut Stefan eine übliche Methode ist. Sagt die Anleitung der Montierung nichts genaues über die Sternenauswahl? Ich würde sagen, in Äquatornähe hat man zum Anpeilen das beste Augenmaß, weil der Winkelabstand auf einen größeren Kreis abgebildet wird, als in Polnähe.


    Polaris ist übrigens horizontal 2-1/2 Stunden vom Meridian entfernt. Ich würde das nicht als "nahe" bezeichnen, immerhin beträgt die maximale Entfernung zum Meridian auch nur 6 Stunden.


    Das Fadenkreuzokular steckt in der Montierung?


    Gruß,


    Dieter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />...
    Du könntest extrem gesagt die Montierung auch waagrecht an die Wand dübeln. Einzig wichtig- du musst die Polachse parallel zur Erdachse ausrichten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ergänzend, damit sich hier niemand unglücklich macht: <i>für die Nachführung</i> mag es egal sein, ob das Stativ waagerecht steht oder nicht. Für die Standfestigkeit der Anordnung besteht aber eine gewisse Bedeutung ;)


    Gruß,
    Werner

  • Ah mir leuchtet nun ein, dass zumindest für die Einordnung die Verkippung vom Stativ egal ist. Wenn die RA Achse ohnehin auf den Pol zeigt, bleibt nur noch die Rotationskomponente und die wird spätestens durch das Punktmodell kompensiert.


    Bei der Sternwahl habe ich mich nach dem hier gerichtet:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">You will need to select 2 stars for this alignment process. The first one should be near the celestial equator (Dec. near 0) and within about 20° of the eastern or western horizon (about + or - six hours east or west). The other star should be near the meridian (such as Polaris in the northern hemisphere). <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    (==&gt;)Dieter: Mag gut sein, dass ich "such as Polaris" fehlinterpretiert habe. Bisher hab ich neben Polaris jedes mal Sterne im Osten verwendet. Wegen Haus, Bäumen, etc liegen diese bei ca 35 ° über dem Horizont. Sterne im Süden habe ich nicht genommen. Den südlichsten, den ich das nächste Mal nehmen könnte, wäre akuell Hamal.
    Mir ist jedoch aufgefallen, dass mir die Gemini 2 relativ wenige helle Sterne fürs Polar alignment anbietet.
    Ich nehme anstatt dem Fadenkreuzokular das Display meiner EOS70D.


    CS, Daniel

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