Rauschreduzierung bei Canon

  • Hallo zusammen.


    Ist es bei Langzeitbelichtungen von Astroaufnahmnen mit einer EOS 1200Da eigentlich erforderlich und sinnvoll, die Rauschunterdrückung auszuschalten und die Dark-Frames anschliessend nach den Ligth-Frames Aufnahmen separat zu erstellen.


    Gruss Mikesch

  • Ähm, das hängt davon ab. Falls Du die "Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen" meinst, die ja eine kamerainterne Darkkorrektur ist: SINNVOLL. Aber man muss etwas aufpassen: Sensortemperatur (wird in Exif-Daten angezeigt) sollte bei Darks und Lights +- 5 Grad Celsius gleich sein. Beim Addieren mit Deepsky-Stacker solltest Du das Häkchen bei "Dark Optimierung" setzen, dann werden die Temperaturunterschiede z.T. ausgeglichen.


    Vorteil ist einfach, dass Du doppelt so viele Lights machen kannst unter dem Sternenhimmel. Manchmal ist es aber schwierig, einigermaßen gleich temperierte Darks zu kriegen - denn Deine Sensortemperatur ist ja jede Nacht anders und ändert sich ev. auch in der Nacht.


    Hartwig

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrohardy</i>
    <br />Ähm, das hängt davon ab. Falls Du die "Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen" meinst, die ja eine kamerainterne Darkkorrektur ist: SINNVOLL. Aber man muss etwas aufpassen: Sensortemperatur (wird in Exif-Daten angezeigt) sollte bei Darks und Lights +- 5 Grad Celsius gleich sein. Beim Addieren mit Deepsky-Stacker solltest Du das Häkchen bei "Dark Optimierung" setzen, dann werden die Temperaturunterschiede z.T. ausgeglichen.


    Vorteil ist einfach, dass Du doppelt so viele Lights machen kannst unter dem Sternenhimmel. Manchmal ist es aber schwierig, einigermaßen gleich temperierte Darks zu kriegen - denn Deine Sensortemperatur ist ja jede Nacht anders und ändert sich ev. auch in der Nacht.


    Hartwig


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Hartwig,


    da ich mich in das Thema so langsam reinarbeite, die Frage mal gedreht. Welche Nachteil, außer weniger Lights, hat es den internen Darkabzug zu verwenden? Ich knipse demächst öfter mit CLS Filter aus der Stadt und komme ohnehin nicht auf lange Belichtungszeiten. Sind die internen Darks deutlich schlechter als eines, dass DSS erstellt hat?
    Ich hatte selber noch keine Gelegenheit das zu testen und bevor ich mir eine der seltenen klaren Nächte um die Ohren hauen frag ich mal lieber ;)


    Gruß Dirk

  • Das ist eben nicht ganz so leicht beantwortbar. Bei den internen Darks hast Du, weil sie direkt nach der Aufnahme aufgenommen werden, automatisch die passende Temperatur. Das ist sicherer. Auf der anderen Seite: Wenn man mit etwas Sorgfalt nachträglich Darks erstellst, kannst Du in der Nacht doppelt so viele Lights aufnehmen als wenn Deine Kamera immer zwischen den Aufnahmen die Hälfte der Zeit Darks macht. Das Ergebnis ist dann natürlich viel rauschfreier - wenn, ja wenn die Darks temperaturtechnisch passen. Manche Leute machen ihre Darks nachträglich auf dem Balkon oder sogar im Kühlschrank. Sinnvoll ist es, dass die in den Exif-Daten angezeigte Temperatur ungefähr der der Lights entspricht UND Du die Darkoptimierung bei Deinem Stackingprogramm (z.B. DSS) anschaltest. Auch solltest Du schon genug Darks nehmen und nicht nur wenige. DANN ist die Verwendung nachträglicher Darks auf jeden Fall vorzuziehen.


    Hartwig

  • Moin Mikesch,
    man kann da bestimmt sehr verschiedene Meinungen vertreten.
    Ich würde ab einer gewissen Belichtungszeit, vielleicht ab einer Minute, grundsätzlich die Darks separat aufnehmen.
    Eine gute Nacht sollte man mit der Aufnahme von kosmischen Photonen nutzen und nicht von Dunkelheit.
    Auch wenn der interne Darkabzug sehr sauber arbeitet.
    Doppelt so viele Aufnahmen gewonnen zu haben, dürfte kaum damit zu überbieten sein.
    Ich habe früher nicht selten meine Kamera in den Kühlschrank gelegt (manchmal auch einfach auf den Fenstersims) und sie Darks aufnehmen lassen.
    Dann bin ich ins Bett gegangen und konnte beim Aufstehen die Darks einsammeln.

  • Mit Euerern Antworten werde ich bei kurzen oder längeren Belichtungszeiten eine Entscheidung finden. Daher meinen herzlichen Dank.
    Nun noch eine Frage zur 1200 Da.
    Soviel ich in den Beschreibungen der Kamera gelesen habe, hat diese Kamera keine Spiegelvorauslösung.
    Ist diese Vorauslösung sehr wichtig für Astroaufnahmen. Bei längeren Teles oder am Teleskop mit hoher Vergrösserung kann ich mir eine Vorauslösung als Notwenigkeit vorstellen.
    Bis zu welcher Objektivbrennweite und stabilem Stativ vorausgesetzt, kann man auch ohne diese Vorauslösung gute Ergebnisse erzielen?
    Wer hat hier schon Erfahrungen sammeln können?


    Gruss Mikesch

  • Ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, dass die Spiegelvorauslösung bei den APSC-DSLRs sehr viel weniger wichtig ist als bei den früheren Film-SLRs, weil die Masse des Spiegels sehr viel kleiner ist. Man merkt einen Effekt m.E. eher bei kurzen Belichtungszeiten (also z.B. Mondfotos). Denn wenn die Kamera für 1/30 Sekunde etwas schwingt, wird man das bei einem lichtschwachen Objekt, das man minutenlang belichtet, kaum sehen. Belichtet man aber 1/30 Sekunde, kann das Bild komplett zerstört sein.


    Habe mal bei der Vorbereitung auf eine Sonnenfinsternis ausprobiert, ob das was macht. Dort wollte ich automatisch Serien von 1/1000s bis 4 Sekunden fahren mit einem 500mm Tele fahren, und zwar möglichst viele Bilder in den wenigen Minuten der Totalität. Montierung war aus Reisegründen eine EQ2-artige japanische Montierung auf leichtem Stativ - also wackelig. Habe in der Vorbereitung Mondfotos bei verschiedenen Belichtungszeiten mit und ohne Vorauslösung getestet - kein Unterschied.


    Im Detail hängt aber natürlich alles von Deinem Aufbau ab - probiers doch aus! Wenn man z.B. genau die Eigenfrequenz eines Stativs trifft, dann kann ein an sich stabiler Aufbau auch wackeln.



    Eine Art Vorauslösung kann man bei der 1100D und 1200D erzeugen, indem man den Liveview startet und dann auslöst. Dann klappt der Spiegel hoch. Geht aber ev. nicht bei langen Belichtungszeiten,da dann strahlenförmige Artefakte auf dem Bild entstehen und der Chip auch recht warm wird.


    Hoffe das hilft


    Hartwig

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