Vergütung entfernen...

  • Hi


    klingt vielleicht blöd, aber ich würde gerne die Rubinvergütung von meinem 40x70 Feldstecher loswerden, da ich feststellen musste, dass die jede menge Licht schluckt. Bisher hab ich Säure & Chlor versucht, aber der rote belag hält sich hartnäckig. Hat wer einen Tip, wie das am besten runtergeht ? (bin für Versuche offen, hab noch ca. 10 ersatzlinsen rumliegen)


    lG & CS


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    blöd aber wirkungsvoll: abschleifen...


    Ganz ehrlich, brauchbare Ferngläser sind wirklich
    günstig zu haben. Da würde ich nicht an der Optik
    rummurksen.


    steffen

  • Hi Steffen...
    Ans schleifen trau ich mich net wirklich. Zur kurzen Erklärung. Ich habe 27 Feldstecher für 16,90 € erstanden (inkl. Porto), die nur einen doppelblick hatten, der aber mit ein paar Handgriffen wieder gerichtet war (5 waren halt mechanisch Matsch, daher hab ich Übungslinsen). Und es wäre doch ein Jammer, wenn ich die nicht nutzen würde, da die optisch bei erdbeobachtungen wirklich net übel sind. (Für alle Ebay-FernglasKäufer mit Doppelblick-Exemplaren... unter der gummierung im oberen bereich sind je seite 2 schrauben, mit denen man die Prismen justieren kann)
    Aber Planflächen schleifen geh ich net dran. Die Kratzer krieg ich sicherlich net rauspoliert....

  • war auch nicht wirklich ernst gemeint[:D][:D][:D]


    Nimm das Teil wie es ist oder kauf Dir ein besseres,
    aber an der Optik rumspielen ist halt wirklich nicht
    gut...


    steffen

  • Hallo Thomas


    Ich habe das für einen Strahlteiler auch schon
    mal erfolglos probiert [:(]


    Über Google erfährt man, dass die Vergütungsschichten
    häufig aus SiO2 (Quartz), TiO2 (Titan Dioxid)
    und MgF2 (Magnesiumfluorid) bestehen.


    Quartz und Magnesiumfluorid sind in heissem Wasser
    gering löslich. (es geht ja nur um Nanometer dünne
    Schichten !)


    Vielleicht köchelst du die Linsen mal längere Zeit,
    am Besten im Schnellkochtopf. Ob die Linsenoberfläche
    und eine eventuelle Verkittung angegriffen wird [?] [?] [?]


    Aber du sagst ja selbst, dass du noch ein paar Frontlinsen
    übrig hast.


    Halt uns auf dem laufenden, ich bin schon gespannt.


    Gruß Erik

  • Hello Schokohase,


    Nicht vergessen das unbesichtete Glass ungf. 4% das lichts reflektiert. Also ohne vergütung wirst du warscheinlich noch weniger sehen als mit. [:)]


    Meine emfehlung... Die jetzt gut kollimierte teile per emay wieder verticken und mit das geld ein gescheite astrotauglich Fernglass kaufen [:D]


    -Matt

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: schokohase</i>
    <br />
    klingt vielleicht blöd, aber ich würde gerne die Rubinvergütung von meinem 40x70 Feldstecher loswerden, da ich feststellen musste, dass die jede menge Licht schluckt. Bisher hab ich Säure & Chlor versucht, aber der rote belag hält sich hartnäckig. Hat wer einen Tip, wie das am besten runtergeht ? (bin für Versuche offen, hab noch ca. 10 ersatzlinsen rumliegen)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist doch diese rote Mist-"Vergütung", wodurch das ganze
    Bild grün gefärbt ist, oder? Leider weiss ich nicht, woraus diese
    blöde "Vergütung", die eher als Filter wirkt, besteht.
    Das sollte man erst mal herausfinden.
    MgF2-Vergütungen entfernt man nach einem Fachbuch mit konzentrierter
    Schwefelsäure mit grossen Mengen zugesetztem Borax, um den
    entstehenden Fluorwasserstoff zu binden.


    Beim Umgang mit konz. Schwefelsäure und ganz besonders mit
    konz. Schwefelsäure, die Fluoride und damit Flußsäure enthält
    ist übrigens Vorsicht geboten. Schutzhandschuhe
    und Schutzbrille sind zwingend notwendig.


    Im Falle selbst eines geringfügigen Hautkontakts mit solchen
    mutmasslich Flußsäure-haltigen Lösungen (ab Grösse einer Handfläche
    besteht bei 40% Flußsäure selbst bei sofortiger intensivmed. Behandlung akute Lebensgefahr) muss sofort Calciumgluconatgel
    (gibt es in Deutschland jetzt nur noch als Calcium Braun Injektionslösung 10%) aufgetragen werden und im Krankenhaus 10 ml
    oder mehr an der verätzten Stelle unter die Haut gespritzt werden.
    Es empfiehlt sich, vor Arbeiten mit HF das Gegenmittel selbst
    vorrätig zu haben, da es sonst nur an toxikologischen Spezialabteilungen verfügbar ist und eine Lieferung über
    Apotheken per Pharmagrosshandel 24 Stunden benötigen kann.

  • Hi ...
    schonmal Danke für die Tips..
    Bisherige Versuche:
    Paar stunden in Essigsäure 80%
    Eine Stunde gekocht (45 mins normal mit wasser 15mins gesättigt mit salz)
    In Alkohol gelegt ca. 60 Mins
    kurz über ne Gasflamme gehalten
    Wasserstoffperoxyd 10% (30 Minuten)
    bisher sieht die Linse besser aus als neu samt Vergütung :)
    Ich werde es über nacht mal mit Natronlauge versuchen und wenn das auch net klappt werde ich wohl mit Schwefelsäure (nat. mit der nötigen Vorsicht) drangehn.


    Bei Erfolg gibt es nen Bericht :)


    lG & CS


    Thomas

  • Hallo!


    Die Standardmethode in der Chemie um Glas sauber zu kriegen ist das KOH-Bad. Dazu einfach eine Plastikwanne nehmen, mit Ethanol (Spiritus) auffüllen und KOH bzw. NaOH reintun. Dann die Linsen mindestens über Nacht reinlegen und anschließend mit Wasser abspülen. Vorsicht dabei: stark ÄTZEND, also Handschuhe!
    Sollte dies nicht funktionieren kannst du es auch mal mit verdünnter Flusssäure probieren. Wie ein Vorredner schon angedeutet hat , ist dies aber alles andere als ungefährlich, daher auf jeden Fall Nitrilhandschuhe und am Besten draußen Arbeiten! Allerdings ist mit dem Zeugs auch wirklich JEDER Dreck zu entfernen. Ich weiss aber nicht, ob wo man in Deutschland als normal Sterblicher HF herkriegen soll. Vielleicht reicht es auch schon das Borax wegzulassen wenn du mit Schwefelsäure arbeitest. Oder du lässt das HF entstehen indem du in die Schefelsäure etwas KF oder NaF hinzutust.
    Bei allen Versuchen aber die Schutzbrille nicht vergessen!![:)]


    Ich hoffe ich konnte einigermaßen Helfen.


    CS und Gruß,
    Frank

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankyS</i>
    <br />
    Sollte dies nicht funktionieren kannst du es auch mal mit verdünnter Flusssäure probieren. Wie ein Vorredner schon angedeutet hat , ist dies aber alles andere als ungefährlich, daher auf jeden Fall Nitrilhandschuhe und am Besten draußen Arbeiten! Allerdings ist mit dem Zeugs auch wirklich JEDER Dreck zu entfernen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit Flußsäure selbst sollte man es lieber nicht probieren,
    denn die löst das Glas auf. Die Flußsäure entsteht beim
    Lösen der Fluorid-Vergütung mit konz. Schwefelsäure
    und muss deshalb mit einem Zusatz von Borax gebunden
    werden, da sie sonst die Linse ätzt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich weiss aber nicht, ob wo man in Deutschland als normal Sterblicher HF herkriegen soll. Vielleicht reicht es auch schon das Borax wegzulassen wenn du mit Schwefelsäure arbeitest. Oder du lässt das HF entstehen indem du in die Schefelsäure etwas KF oder NaF hinzutust.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Entstehung von HF beim Lösen von Fluoridvergütungen ist
    eigentlich ein unerwünschter Nebeneffekt. Deshalb braucht
    man den Zusatz von Borax, denn sonst ist die Linse hinterher
    angeätzt. Bei säureempfindlichen Gläsern (etwa bestimmte Flintgläser
    etc.) kann die Schwefelsäure ggf. auch das Glas angreifen.
    Das muss man berücksichtigen.

  • Dass die Flusssäure das Glas oberflächlich angreift ist ja Sinn der Sache! Denn so lässt sich garantiert jede Verschmutzung oder Beschichtung ablösen. Und keine Angst dass die Linse bei der Aktion verformt wird, ich habe selbst schon Maßpipetten mit ihr gereinigt. Man darf halt nur kurz Spülen und nicht stundenlang Baden...
    Meinen Vorschlag zur Herstellung habe ich gemacht, da Flusssäure wahrscheinlich so nicht zu bekommen ist.


    Ich würde folgendes Versuchen:
    1. KOH-Bad
    2. Schwefelsäure
    3. Flusssäure


    Auf keinen Fall versuchen anzuschleifen, da gibt es doch nur Kratzer!


    Gruß Frank

  • Hi,


    ich selbst habe mal für die Jagd ein solches Fernglas gehabt, was aber in der Dämmerung dann nicht wirklich gut war. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein vernünftiges Glas, mit dem man auch in der Dämmerung was sehen kann, kostet allerdings dann um die 1000-1700 Euro. Diese Gläser von Zeiss oder Swarowski kommen ohne diese ekelige Farbe aus. Kurz um, die Vergütung löste sich an einigen Stellen auf und das Glas war nicht mehr zu gebrauchen. Auch bei diesem Glas habe ich die Befürchtung, dass ohne diese Vergütung die Qualität enorm abnimmt.
    Meiner Meinung nach: Trenne Dich von dem Zeug, das ist der ganze Aufwand nicht wert.


    Grüße
    Thomas

  • Hallo nochmal!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankyS</i>
    <br />Dass die Flusssäure das Glas oberflächlich angreift ist ja Sinn der Sache! Denn so lässt sich garantiert jede Verschmutzung oder Beschichtung ablösen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es geht beim Ablösen von MgF2-Vergütungen aber gerade darum, das
    Glas nicht anzugreifen, sondern das sehr schwer löslich Fluorid
    (sofern es sich um Fluoridschichten handelt) zu lösen,
    indem aus dem schwerlöslichen Fluorid flüchtiger Fluorwasserstoff
    freigesetzt und gebunden wird und leichtlösliche Sulfate
    übrigbleiben. Dazu nimmt man wie gesagt konzentrierte
    Schwefelsäure mit Borax.


    In 40% Flußsäure sollten die in wässrigen Lösungen
    schwerlöslichen Fluoride kaum löslich sein, da die
    hohe Fluoridkonzentration der Säure die Löslichkeit
    noch vermindern wird (Stichwort Löslichkeitsprodukt).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hdthommy</i>
    <br />
    Meiner Meinu: Trenne Dich von dem Zeug, das ist der ganze Aufwand nicht wert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das würde ich auch raten. Vermutlich maskieren die Hersteller solcher
    Gläser mit dieser als Farbfilter wirkenden Schicht einen enormen
    Farbfehler.


    Für ca. 400-500 Dollar gibt es mit den Fujinon-Gläsern
    hervorragende Feldstecher für astronomische Zwecke mit höchster
    Abbildungsqualität und Lichttransmission. Man muss also
    keineswegs 1000 Euro ausgeben.

  • Ok ich sehs wohl ein (hab nach 4h natronlauge null ergebnis) ... ich werde aber die gläser net an unwissende arme bei Ebay verkaufen, sondern nach Justage die an Freunde verschenken, da immerhin Saturn gut zu erkennen ist damit. Ich mag net irgendwann bei den Ebay-Verarschern in einem Atemzug genannt werden.
    Ich spar dann weiter für mein 11" Newton/Cassegrain.... :)


    Ich hab schon ne Astronomische Grundausstattung und werde sicher net zur Übersicht 300-400€ für ein Fernglas hinlegen.... da wart ich lieber die 3 Monate ab, bis ich Zeit/Geld zum Polen-Urlaub hab.....


    Aber war nen Versuch wert.... da mit den Linsen ja auch mehr möglich gewesen wäre...


    lG
    Thomas

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