CaF2 APO Bino Selbstschliff

  • Hallo Nikolas,
    wie wird denn bei der Politur des CaF2 der Diamantstaub gebunden? Auch in Pech? Und nutzt sich der Diamand beim Polieren ab, sodass man mit fortschreitender Arbeit feinere Oberflächen erhält? Leider ist im Netz so gut wie nichts über die Bearbeitung von CaF2 zu finden.
    Weiterhin hast Du ja fast darum gebeten,dass jemand nach der Fassung fragt und warum Du die aus Alu herstellen willst. Ich nehme an,dass Du den Aufwand gering halten willst. Möchtest Du uns erhellen?
    Gruss
    Axel


    PS. Ist das 5my schon durch?

  • Hallo Nikolas,


    mit so einem stabilisierten Laser ist ein Michelson Interferometer ein Kinderspiel.
    Musst Du unbedingt bauen.
    Die restlichen Testverfahren kannst Du Dir dann schenken.
    Oder mal zum Spaß durchziehen[:D]


    Zum Thema "Rauigkeit", was Roland hier unbedarft angeschnitten hatte, könnte ich noch ein paar Sachen schreiben. Aber ich lasse es lieber[;)]
    Nur so viel: wenn man Linsen nach Spiegelschleifer-Kriterien herstellt wird das Objektiv schon mal Faktor 4x besser!
    Bei einer Pech Handpolitur muss man sich um Rauhigkeit keine Sorgen machen,


    An Informationen zur geplanten Fassung hätte ich auch Interesse.


    Gutes Gelingen weiterhin wünscht
    Kai

  • Hi,


    erst noch mal ein paar Zeilen zu Axels Fragen zur Politur, beim nächsten Mal kommen dann Details und Skizzen zur Fassung.


    Das Internet hält sich bezüglich der Bearbeitung von CaF2 sehr bedeckt. Was man findet sind Paper über sehr spezielle Bearbeitungsmethoden. Man hat das Gefühl, je ausgefallener dass Verfahren, um so mehr ist darüber bekannt....
    Das Ausbildungslehrbuch "Werkstoffe, Verfahren und Prüftechnik für Feinoptiker" gibt an 3 Stellen Hinweise zur Bearbeitung von CaF2, zumindest wenn man auf die Idee kommt im Index nach "Flussspat" zu suchen...


    CaF2 wird mit Korund (also Aluminiumoxid) oder Diamant poliert, die ideale Pechhärte für die Vorpolitur ist 18-20° und die Feinpolitur ist 27° (Womit klar ist das Pech geht) und ansonsten wird es wie Glas bearbeitet.


    Das Diamantpulver verändert sich nicht mehr, schon gar nicht wenn es gebunden ist. Sonst könnte es sich noch etwas aneinander abreiben... Es gibt vermutlich wenig auf diesem Planeten was es noch verändern kann außer es selbst, zumindest bei normalen Temperaturen. In dem erwähnten Artikel "Mistery of Gemstone Polishing" steht ein interessanter Satz, den ich sofort nachvollziehen konnte. Auf Deutsch heist es dort etwa die Zerbrechlichkeit eines Körpers hängt von der Materialkonstante und der Quadratwurzel seiner Größe ab. Das leuchtet sofort ein, weil es der Alltagserfahrung entspricht. Wenn man ein Glas auf den Boden schmeißt, gibt es Scherben. Wenn man die zusammenkehrt und noch mal auf den Boden schmeißt, zerbrechen vielleicht die größten noch mal in ein oder zwei Teile, aber das wars. Man kann die Scherben vermutlich noch 50 mal aufkehren und hinschmeißen und sie werden trotzdem nicht zu Staub.


    Beim Schleifen ist das ähnlich. 80er Korn wird nach ein paar Bewegungen zu Brei. 320er Korn hält im Vergleich dazu schon fast ewig. Es wird eigentlich nur durch Abrieb vom Glas verdünnt.


    (Exkurs: Wie werden so gleichmäßige Schleifmittel hergestellt? Dabei benutzt man genau den Effekt. Die Körner werden mit starkem Ultraschall in Bewegung gesetzt und schlagen aneinander. Dabei zerbricht in der Regel das größere Teilchen, siehe oben... Dauer und Stärke des Schalls regeln Korngröße und Verteilung. Auch wenn das arg verkürzt ist, hinterher wird natürlich noch Abrieb und ähnliches abgetrennt und fraktioniert.)


    Das CERI-HPC das Stathis bei den Schleif-Kits verkauft genießt hier im Forum einen guten Ruf und auch ich bin damit sehr zufrieden. Auch dass zerreibt sich nicht mehr. Und es hat eine Korngröße von 1,2 µm. Das sind 2 lambda! Trotzdem poliert es perfekte Spiegeloberflächen die kaum noch Rauheit erahnen lassen.


    Es versinkt allerdings auch langsam im Pech, so dass die wirksame Tiefe immer mehr abnimmt. Am Ende stehen nur noch die äußeren Kanten aus der Kruste des Poliertools.


    John D Upton beschriebt auf der ATM-Workshop Seite wie er bei einem 17,5" Spiegel eine einstündige Vorpolitur mit 9µm (sic!) Microgrit gemacht hat, und dann innerhalb von 2 Stunden den Spiegel mit Cero auspoliert hat, so dass er den Laserpointer Test bestanden hat... Man kann also durchaus auch mit großen Partikeln polieren.


    Ich werde meine Linsen mit 3µm Schleifen und dann mit 3µm und Pech anfangen zu polieren. Das gebundene Korn wirkt ganz anders als das lose. Wenn die Politur soweit ist, dass ich keine Fortschritt mehr erkennen kann, kommt das Diamantpulver. Es hat einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,25µm. Da es bei Pieplow&Brandt Poliermittel gibt die 10 mal gröber sind, gehe ich davon aus dass das reicht. Es ist ohnehin das feinste Diamantpulver was man kaufen kann. Außerdem verursacht 3µm loses Korn 0,5-1 µm Rauheit, da würde das Polierpulver gerade mal drin verschwinden und sich verkeilen und ich müsste eine Diamantfläche polieren. Nee, muss nicht sein.


    Grüße,


    Nikolas


    ps: 5 µm Microgrit ist durch, jetzt kommt das 3 µm. Ich finde das macht immer am meisten Spaß, da sich dabei die Oberfläche am stärksten verändert und man merkt, das man bei der Rautiefe in den Bereich der Wellenlänge des Lichts kommt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    bei sichtbarem Licht sehe ich keine praktische Anwendung
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Michael,


    Ja, vermutlich ist das so, sonst hätte vermutlich jeder Zygo einen Knopf, den man drücken könnte um das auszusprucken.


    Aber ein interessanter Ansatz den ich nicht unerwähnt lassen wollte. Es ist ja bekannt dass auch bei recht robusten Verfahren wie einer Ronchi-Messung die Rauheit beim Kontrast einer Rolle spielen. Frage ist inwiefern die zugrundeliegende Theorie da anwendbar wäre. Streulicht würde (außer von der Umgebung) ja vor allem vom Gitter erzeugt, und das verändert sich eher wenig. Damit hätte man schon recht stabile Messverhältnisse.


    Grüße,


    Nikolas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: qualitywins</i>
    Ja, vermutlich ist das so, sonst hätte vermutlich jeder Zygo einen Knopf, den man drücken könnte um das auszusprucken.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oder anders ausgedrückt: Wenn die Rauheit so groß ist dass man sie mit diesem Verfahren messen könnte, dann braucht man sie eigentlich nicht messen weil man schon mit bloßem Auge sieht dass die Fläche nicht auspoliert ist.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Was gibt es noch für Tests um die Rauhigkeit abzuschätzen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nach ordentlicher Pechpolitur sieht man im Foucaulttest nix mehr an "Rauhigkeit". (Richtig müsste es Welligkeit heißen). Mit dem Lyottest kann man dann aber immer noch angsteinflößende Bilder produzieren. Der TIS- Wert (Total Integrated Scatter) dieser "Rauhigkeit" den man dann mit aufwändigeren Methoden ermitteln kann liegt bei &lt;1 promille. Dh. weniger als 1 promille des einfallenden Lichtes gehen als Streulicht ins Bildfeld. Dort sind aber selbst bei perfekten Spiegeln oder Linsen bereits rund 16% Streulicht in Form der Beugungsringe vorhanden. Das ist mindestens 160x mehr als das Streulicht wg. "Rauhigkeit"!


    Kurz gesagt, zeigt der Foucaulttest eine glatte Oberfläche dann brauchst du dich um "Rauhigkeit" nicht mehr kümmern.


    Gruß Kurt

  • Servus Kurt,
    danke für Deine Antwort. Ja, Du wirst da sicher Recht haben. Ein Problem ist, dass viele Hobbyastronomen sich keine Linsen für ihr Objektiv schleifen und schleifen können. Kurzum wir kaufen z.B. einen gebrauchten Refraktor oder einen neuen Refraktor.
    Ich hab keine Ahnung ob z.B. mein Fl102s oder mein 80L mit ordentlicher Pechpolitur poliert wurden. Der 80L bildet meines Erachtens gut bis sehr gut ab. Beim Fl102S wurden die Linsen zentriert so dass der Keilfehler + leichtes Koma verschwunden sein sollten. Ich hab nun ein Bild vom Foucoult- und vom Lyottest und kann diese nicht so recht deuten. Ich werde heute Abend nochmal das Foucoultbild anschauen...
    Daher wollt ich nachfragen, wie man mit einfachen Mitteln die Rauhigkeit oder Welligkeit abschätzen oder beuteilen kann, wenn man nicht der Linsenschleifer ist und auch nicht weiß, wie und mit was die Linsen geschliffen wurden.
    Kann man anhand eines Sterntest etwas sehen, wenn die Welligkeit oder Rauhigkeit groß oder gering ist?
    Ich kann erkennen ob ein Objektiv Astimatismus, Koma und Keilfehler hat. Das kann ich noch relativ leicht beurteilen. Ich hab aber keine Ahnung wie man ein fertiges Objektiv nach seiner Rauhigkeit oder Welligkeit beurteilen kann.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Axel, hallo Kai,


    zu der temperaturkompensierten Linsenzelle. Glas und Metall (insbesondere Aluminium) hat im
    Allgemeinen einen deutlich unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten.


    Bei einer 90 mm Linse kann das zwischen +25 und -15 °C einige hundertstel mm ausmachen.
    Der Ausdehnungskoeffizient der Gläser die ich nutze liegt bei ca. 9 µ/K, bei CaF2 bei 18 µ/K und bei
    Aluminium bei 23 µ/K.


    Das CaF2 soll lateral gelagert fest werden, das heißt nicht unter Spannung, sondern nur so passgenau.
    Das könnte man zum Beispiel auch mit einer Messing Zelle erreichen, da Messing fast denselben
    Ausdehnungskoeffizient hat wie CaF2. Aber Messing hat eine hohe Dichte, damit wird die Linsenzelle
    sehr schwer, außerdem gibt es das nicht als Rohr in den Abmessungen die ich brauche und als massive
    runde Platten wird es teuer.


    Also muss man versuchen die Differenz in der Ausdehnung zu kompensieren, indem man um die Linse
    herum noch ein Material bringt, dass einen deutlich höheren Ausdehnungskoeffizienten hat, was auf
    die meisten Kunststoffe zutrifft. Geeignet wären zum Beispiel Polyamid (120 µ/K) oder Teflon (130 µ/K)
    die beide auch im gewünschten Temperaturbereich ihre Eigenschaften behalten. Polyamid hat den
    Vorteil dass man es bereits schwarz gefärbt bekommt, Teflon bekommt man in fein abgestuften
    Platten ab 0,05mm. Außerdem gibt es Schrauben aus Polyamid, worauf ich noch zurückkomme.
    Das ganze sieht also so aus, dass das CaF2 mit einem Ring aus Kunststoff zusammen die gleiche
    Ausdehnung haben soll wie das Alu, das sie umgibt, oder:


    ax+by=(a+b)z


    wobei a der Linsenradius ist, b die Stärke des Polymerrings und a+b der Innendurchmesser der
    Alufassung. Aufgelöst nach b (das wollen wir ja wissen) ergibt sich


    b=a(z-x)/(y-z)


    also 45mm*(23-18)/(120-23) = 2,32mm.


    Die Linse sitzt also in einem 2,3 mm dicken Polyamidring und damit in der Alufassung. Damit der Ring
    nicht verrutscht, wird eine Ringnut in die Linsenfassung gedreht und der (offene) Ring dort eingepasst.
    Der Ring muss offen sein da er ja nicht nur seine Dicke sondern auch seine Länge ändert, und das mit
    0,5 mm bei 40°C Differenz.


    Der ölgefügte Linsenblock liegt nun vorne auf einem Puffer, die erste Linse wird an den Rändern durch
    Schrauben zentriert. Dann folgt die CaF2 Linse die auf dem Ring ruht und dann die dritte Linse, die
    wiederum mit Schrauben zentriert werden kann. Zuletzt folgt noch ein Abschlussring der die Linsen
    axial in der Fassung hält. Auch dieser ist mit einem Puffer beschichtet, der zusammen mit den ersten
    verhindert das Glas direkt auf Metall sitzt und bei entsprechender Dicke eine axiale
    Temperaturkompensation ermöglicht.


    Das ganze sieht also etwa so aus:



    Oben ist außen. Man erkennt die Alufassung außen, die Puffer in Schwarz, die Schrauben in grau und den Polyamidring in gelb. Am Ende folgt noch der blaue Abschlussring. Natürlich kann man sich auch den Aufwand geben, ein Gewinde in die Fassung und den Abschlussring zu drehen um ihn einzuschrauben.


    Beim Zentrieren „rollen“ die Linsen über das CaF2 und den Puffer, für den ich vermutlich einfach Flockfolie verwenden werde.


    Um eine bessere Kompensation für die Glaslinsen zu erreichen, die ja einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten haben als das CaF2, kann man die Gewinde für die Schrauben innen noch ausbohren, so dass der Kraftschluss weiter nach außen verlagert wird. Damit kann man dann noch mal ein paar mm gewinnen. Für eine vollständige Kompensation der Glaslinsen müsste man jedoch die Linsenfassung um ein paar Millimeter dicker machen. Leider hat das Material das ich habe nur 100 mm Durchmesser.


    Ich könnte es auch komplett durchbohren und dann außen Plättchen mit dem Schraubgewinde anbringen. Dann würde es genau passen. Das geht aber auch noch nachträglich und ich würde es nur machen, wenn es notwendig wird.



    Wie die Fassung an das Teleskop an oder ein gebaut hängt dann vom Durchmesser des Tubus ab und vom persönlichen Geschmack. Ich persönlich bevorzuge es wenn der Tubus einen kleineren Durchmesser als die Fassung hat, man kann natürlich auch einen Tubus wählen, die Fassung komplett im Tubus versenken kann.


    Man kann die Fassung radial oder axial an den Tubus schrauben, wobei eine axiale Befestigung eine Kollimation ermöglicht, außerdem ist die Fassung axial stabiler und die Gefahr die Linsen zu
    verspannen ist geringer. Hierzu würde man den Innenradius des hinteren Teils der Fassung soweit verringern dass man dort gerade noch die Linsen in die Fassung bringen kann und dann von hinten die Fassung mit einen Flansch mit dem Tubus über Zug/Druckschrauben verschrauben.



    Der Steg verhindert Streulichteinfall in den Tubus, ermöglicht aber einen Luftaustausch zum schnelleren Auskühlen. Der Steg hat einen Außendurchmesser von 90 mm, kann also überstehendes Stück vom Tubus sein, dann wäre der Flansch ein einfacher Ring. Vermutlich macht ein Hartpapiertubus mit 1,5 mm Wandstärke am meisten Sinn.


    Die Alufassung hat also alles in allem keine komplexen Geometrien. Die Länge ohne Flansch beträgt 34 mm, dann kommt ein 1 mm Spalt und dann der 5 mm Flansch. Das Ganze ist also 40 mm lang. Das ist schon sehr elegant. Eine Taukappe müsste dann einen Innendurchmesser von gut 100 mm haben und eine Länge von ca. 240 mm. Auch hier könnte man gut ein Hartpapierrohr nehmen, wobei 1 mm Wandstärke ausreicht.


    Grüße,


    Nikolas

  • Hallo Nilolas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: qualitywins</i>
    Um eine bessere Kompensation für die Glaslinsen zu erreichen, die ja einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten haben als das CaF2, kann man die Gewinde für die Schrauben innen noch ausbohren...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie willst du die Gewindebohrung von innen ausbohren? Mit einem ganz langen Bohrer durch eine Hilfsbohrung auf der gegenüberliegenden Seite?


    Gruß
    Michael

  • Hallo Nikolas,


    der Fassungs-Entwurf gefällt mir gut!
    Werde ich vielleicht so ähnlich bei meinem Fraunhofer machen.
    (Ursprünglich wollte ich einen CFK Ring wickeln, das ist das mit der Ausdehnung genau anders herum, mal sehen...)
    Polyamid Schrauben habe ich schon lange bei Spiegelzellen in Verwendung, das hat sich sehr bewährt.


    Wegen der Kollimation:
    Ein Fraunhofer (=Aplanat), und auch Dein Design, brauchen meiner Meinung nach keine justierbare Zelle, wenn das einmalig und ordentlich am Rohr angepasst wird.
    (die Schrauben um die Linsen gegenseitig zu justieren braucht es natürlich schon)




    (==&gt;)Roland:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... wie man mit einfachen Mitteln die Rauhigkeit oder Welligkeit abschätzen oder beuteilen kann, wenn man nicht der Linsenschleifer ist und auch nicht weiß, wie und mit was die Linsen geschliffen wurden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kurze Antwort:
    Wenn man nichts über die Herstellung weis, und auch sonst nicht in dem Thema drin steckt, dann hat man's schwer. So isses nun mal[;)]


    Längere Antwort:
    Wenn man die Linsen selbst geschliffen hat, dann hat man das normalerweise per Pech-Handpolitur erledigt.
    Diese Art von sensorischer Rückkopplung, wenn die Pechhaut perfekt passt, ist noch keiner Maschine gegeben.
    Da erübrigt sich sich Suche nach Welligkeit von selbst. Was nicht heisst, dass man nicht suchen darf, wen man zu viel Zeit hat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann man anhand eines Sterntest etwas sehen, wenn die Welligkeit oder Rauhigkeit groß oder gering ist?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dazu müsstest Du Dir erst mal im klaren sein, wir Ursache und Wirkung beim Streulicht zusammenhängen.


    Die <b>Breite</b> der Wellen bestimmt, in welchem Winkel, also <b>wohin</b> das Streulicht gestreut wird.
    Die <b>Höhe</b> der Wellen bestimmt, wie <b>stark</b> das Streulicht ist.


    Das musst Du erst mal verdauen, das ist starker Tabak!
    Und steht ziemlich im Widerspruch zum Reflexions- oder Brechungsgesetz.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Kann man anhand eines Sterntest etwas sehen, wenn die Welligkeit oder Rauhigkeit groß oder gering ist?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wenn es mit einfachen Mitteln gehen soll dann fällt mir nur der direkte Vergleich mit einem kleinen Edelrefraktor am monochromatischen K-Stern ein. Wenn der Prüfling echt "rau" ist müsste man im direkten Vergleich mehr Streulicht im Feld sehen können. Natürlich ist zu beachten dass Referenz und Prüfling die gleiche Öffnung (abblenden!) und auch die gleiche AP haben.
    Aber den "Rauheitsfehler" quantifizieren könnte man damit auch nicht wirklich.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kai hallo Kurt,
    danke für Eure Antworten. Ich werde Dir Kurt eine PN schreiben. Dann können wir dem vielleicht außerhalb des Threads näher kommen.
    Hmm, die Breite der Welle ist durch die Frequenz bestimmt und die Höhe durch die Intensität. Da stehe ich momentan am Schlauch. Da komm ich nicht weiter.
    Der Vorschlag vom Kurt ist aber möglicherweise einfacher.
    Einen 4" Edelrefraktor hab ich nicht, aber ich hab den 80L als guten Refraktor kennengelernt. Ich könnte zumindest die inneren 47 mm des 80L mit den inneren 47 mm des FL102s vergleichen. Über die Sonnenblende wäre der 80L mit 47/1200 dann quasi farbrein und ich könnte die beiden farbreinen Systeme bezüglich Streulich vergleichen. Dann hätte man zwar nur die inneren 47 mm verglichen, aber immerhin ;)
    Man könnte natürlich auch den FL102S auf 80 mm abblenden, aber da ist halt beim 80L ein Farbfehler zu sehen.
    Wie auch immer, ich belasse das Thema hier im Thread. Es geht ja um den APO Selbstschliff und da bin ich natürlich auch neugierig wie es da weitergeht.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    wenn du mit Pech-Politur ein Refraktor-Objektiv schleifst, dann mach dir über die Rauhigkeit keine Gedanken. Mach dir Gedanken darüber dass du die Radien genau triffst, dass kein Keilfehler entsteht, dass keine Zonenfehler entstehen, dass die Mittendicken stimmen, dass die Flächen auspoliert sind (Test mit Laserpointer) und dass die Linsen richtig zentriert werden. Das ist alles 100x wichtiger als die Rauhigkeit.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    üerbtragen wir es mal auf mich als Benutzer und Käufer. Wichtiger wie die Rauhigkeit ist die gute Zentrierung der Linsen, dass es keinen Keilfehler und kein Koma gibt.
    Momentan bin ich (noch) nicht so weit, dass ich mir Linsen schleifen könnte geschweige denn ein Objektiv bauen könnte. [;)]
    Ich verfolge aber mit Freuden die Bauprojekte hier im Forum. Vielleicht wäre ich in der Lage einen 114/900 Spiegel zu schleifen, aber an ein FH oder APO Objektiv möchte ich momentan noch nicht denken.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Roland,


    wenn du mit Pech-Politur ein Refraktor-Objektiv schleifst, dann mach dir über die Rauhigkeit keine Gedanken. Mach dir Gedanken darüber dass du die Radien genau triffst, dass kein Keilfehler entsteht, dass keine Zonenfehler entstehen, dass die Mittendicken stimmen, dass die Flächen auspoliert sind (Test mit Laserpointer) und dass die Linsen richtig zentriert werden. Das ist alles 100x wichtiger als die Rauhigkeit.


    Gruß
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das trifft es ziemlich genau.


    Roland,


    wenn Du einen Apo mit Luftspalt kaufst käme neben der Zentrierung auch noch der richtige Linsenabstand hinzu.


    Das ist bei einem ölgefügten Objektiv natürlich kein Problem, aber für den Selbstschleifer bedeutet das im Gegenuzug: Er hat eine Stellschraube weniger, um sphärische Aberration zu korrigieren.


    Also muss ich noch mal etwas mehr auf die Radien achten [:)]


    Grüße,


    Nikolas

  • Hallo zusammen


    heute hab ich mal wieder nur an der Messtechnik gearbeitet und nichts an dem Glas.


    Ergebnis ist eine Linearplattform die ich schon lange geplant hatte.



    Die Linearführungen haben 1,2 Meter Länge, der Messstab misst gut einen Meter. Für die Grobverstellung kann man die Platform einfach verschieben, für die Feinverstellung kann man die Micrometerschrauben auf die Wellen klemmen und dann die Plattform sehr feinfühlig verschieben.


    Damit kann ich nun endlich auch Radien bis 1 Meter auf etwa 0,1 mm absolut vermessen (Die Anzeige geht zwar bis auf 0,01, aber der traue ich nicht...). Bisher konnte ich die Radien der Linsen nur mit Zollstock oder Maßband auf +/-1 mm genau schätzen...


    Auf die Platform kann ich natürlich alles mögliche packen. Ronchi, travelling Microscope, Foucault, Interferometer, etc. Insbesondere auch einen ganz normalen Messfühler um 1 Meter Maße herzustellen, damit ich auch längere Strecken halbwegs genau messen kann...


    Ich würde mir beim nächsten mal übrigens die Lagerblöcke mit den Linearkugellagern sparen und eher Teflonlager nehmen.


    Grüße,


    Nikolas

  • Hallo Nikolas ,


    ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen , Du solltest aber folgendes beachten :


    1. Kalziumfluorid ist leicht hygroskopisch , d.h. eine Linse wird nach einiger Zeit trüb , sofern sie nicht in Öl gelagert wird.
    2. Dürfte der Schleifstaub gesundheitsschädlich sein .


    Gruss Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GeHe</i>
    <br />Hallo Nikolas ,


    ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen , Du solltest aber folgendes beachten :


    1. Kalziumfluorid ist leicht hygroskopisch , d.h. eine Linse wird nach einiger Zeit trüb , sofern sie nicht in Öl gelagert wird.
    2. Dürfte der Schleifstaub gesundheitsschädlich sein .


    Gruss Gerhard
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zustimmung zu Punkt 2, aber woher hast Du das mit der Hygroskopie??
    Claciumfluorid ist in Wasser extrem schwer löslich, und das Kristallgitter kommt ohne Wasser aus. Reine Kristalle, wie man sie mitunter finden kann, sind im wahrsten Sinne des Wortes - unabhängig vom Alter - kristallklar.


    Gruß & CS Franjo

  • Hallo Gerhard,
    das Triplet soll Ölgefügt werden =&gt; kein Problem.
    Allerdings hab ich einen Zweilinser ohne Öl. Das wär dann eher für mich ein Problem. Bis jetzt ist das Objektiv Gott sei Dank noch klar.


    Zum Schleifstaub. Ist der nicht immer gesundheitsschädlich unabhängig ob CaF2 oder Glas?
    Servus,
    Roland

  • Hallo,


    Gerhard schrieb...
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2. Dürfte der Schleifstaub gesundheitsschädlich sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ... weil ihm wahrscheinlich nicht bekannt ist, dass Gläser immer nass bearbeitet werden.
    Ansonsten könnte man das Hobby nicht in der Wohnung betreiben, egal mit welchem Gals, soviel Staub käme da zusammen!


    Übrigens liegt die LD50 von CaF2 bei 4,2g/kg, man müsste also den (eingeweichten*) Schleifstaub von zwei solchen Linsen aufessen um daran zu sterben.
    In diesem Sinne ist CaF2 eines der gesünderen Gläser, für die Zähne sowieso.


    * trocken bekommt das eh keiner runter[;)]


    Viele Grüße
    Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GeHe</i>
    <br />
    1. Kalziumfluorid ist leicht hygroskopisch , d.h. eine Linse wird nach einiger Zeit trüb , sofern sie nicht in Öl gelagert wird.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Reines Calciumfluorid ist nicht hygroskopisch. Hygroskopische Salze müssen eine hohe Wasserlöslichkeit besitzen. CaF2 ist aber schwer löslich in Wasser.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    2. Dürfte der Schleifstaub gesundheitsschädlich sein .
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Calciumfluorid ist kein Gefahrstoff und dürfte aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit ziemlich unbedenklich sein.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GeHe</i>
    ]Hallo Nikolas ,


    ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen , Du solltest aber folgendes beachten :


    1. Kalziumfluorid ist leicht hygroskopisch , d.h. eine Linse wird nach einiger Zeit trüb , sofern sie nicht in Öl gelagert wird.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kalziumfluorid ist nicht hygroskopisch, es ist zwar marginal wasserlöslich, aber das spielt keine Rolle.


    https://lightmachinery.com/med…07_caf2_product_sheet.pdf


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Exposure to 100% relative humidity at room temperature does not fog polished surfaces even after one month.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das reicht mir völlig, aber es wird ja ohnehin ölgefügt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    2. Dürfte der Schleifstaub gesundheitsschädlich sein .


    Gruss Gerhard
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schleifstaub sollte man eh nie einatmen, aber sonderlich giftig ist CaF2 nicht:


    http://www.merck-performance-m…e-CH/102840_SDS_CH_DE.PDF


    Man sollte es halt nicht mit Schwefelsäure ansäuern, aber das habe ich nicht vor. Ich bewahre alle Linsenschleifreste im alkalischen auf. ich hab auch keine Lust auf lösliche Bleisalze oder Arsensalze oder ähnliches aus den anderen Gläsern...


    Grüße,


    Nikolas


    Ps: Ich bin da nicht leichtsinnig oder verharmlose etwas. Die Dinge die in keinen Haushalt gehören sind Cyanide, Chromschwelfelsäure und Flusssäure. Und der Grund ist, das sowas dann irgendwann im Regal steht, nach 10 oder 20 Jahren erinnert sich keiner mehr was es ist, und irgendwann will jemand das Regal aufräumen, das Gefäß fällt runter und geht zu Bruch und es wird ganz seelenruhig mit einem Wischlappen aufgewischt, ohne Handschuhe, und ein paar Stunden später ist man tot.


    https://www.uni-kassel.de/intr…usssaeure_uva101_17-1.pdf


    auf Seite 2 sind 2 Fälle Beschrieben.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: qualitywins</i>
    <br />
    Man sollte es halt nicht mit Schwefelsäure ansäuern, aber das habe ich nicht vor.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das tritt auch bei optischen Schleifprozessen nicht auf.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ps: Ich bin da nicht leichtsinnig oder verharmlose etwas. Die Dinge die in keinen Haushalt gehören sind Cyanide, Chromschwelfelsäure und Flusssäure. Und der Grund ist, das sowas dann irgendwann im Regal steht, nach 10 oder 20 Jahren erinnert sich keiner mehr was es ist, und irgendwann will jemand das Regal aufräumen, das Gefäß fällt runter und geht zu Bruch und es wird ganz seelenruhig mit einem Wischlappen aufgewischt, ohne Handschuhe, und ein paar Stunden später ist man tot.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun, bei Chromschwefelsäure ist das nicht zu befürchten und auch an Cyaniden wird man sich normalerweise auch nicht vergiften, wenn man halbwegs vernünftig damit umgeht. Bei Flußsäure hingegen ist in der Tat grosse Vorsicht geboten, da bereits relativ kleine Verätzungen lebensgefährlich sein können. Es gab vor Jahren mal einen fatalen Unfall im Labor eines Konzerns, wo jemand fahrlässig HF in einem Mikrowellenherd unfachmännisch erhitzt hatte, die darin befindliche ganze Flasche platzte und die aufspringende Mikrowelle dazu führte,
    dass ein zufällig eingetroffener Bote eine Handteller-grosse tödliche Verletzung am Arm erhielt, die selbst auf der Intensivstation nicht mehr zu behandeln war.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Amateurastronom</i>
    <br />[quote] wo jemand fahrlässig HF in einem Mikrowellenherd unfachmännisch erhitzt hatte, die darin befindliche ganze Flasche platzte und die aufspringende Mikrowelle dazu führte,
    dass ein zufällig eingetroffener Bote eine Handteller-grosse tödliche Verletzung am Arm erhielt, die selbst auf der Intensivstation nicht mehr zu behandeln war.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Bote war der Betriebsleiter, ansonsten stehen alle Details im Link in meinem letzten Post.


    Grüße,


    Nikolas

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