Kamera Kaufempfehlung

  • Hallo zusammen.


    Ich möchte mir demnächst eine neue DSLR Kamera zulegen und wollte euch mal fragen ob ihr eine Bestimmte empfehlen könntet. Auf Astroshop werden ja verschiedene astromodifizierte Canons der EOS Reihe angeboten. bei diesen Kameras wurde der IR Filter ausgebaut. Da habe ich aber noch eine Frage, weil bei Baader Planetarium kann man sich ja eine Canon modifizieren lassen. Da wird allerdings der Filter getauscht. Jetzt wollte ich erstmal fragen was von diesen beiden Möglichkeiten die Bessere ist: Ein ausgebauter IR Filter oder ein getauschter Filter (ACF/BCF)? Die Kamera soll nur für Astrofotografie genutzt werden, keine Tageslichtaufnahmen und es wäre schön, wenn sie nicht viel mehr als 1000€ kostet.


    Danke schonmal für euren Rat und schöne Grüße
    Matthias.

  • Hallo Matthias,
    also ausgebaut werden die Filter in allen Fällen ... der Unterschied besteht dann darin, was wieder rein kommt in die Kamera.
    Das ist - etwas vereinfacht - entweder Klarglas, dann ist die Kamera auch für den nahen IR Bereich geeignet, oder ein 'echtes' Filter, das aber mehr Rotanteil durchlässt.
    Da praktisch kein Objektiv/Teleskop dafür gerechnet ist, neben dem sichtbaren Licht auch noch nahes IR korrekt abzubilden brauchst Du im ersten Fall ein Sperrfilter (z.B. Astronomik L Filter), welches den Wellenlängenbereich begrenzt, im zweiten Fall ist kein zusätzliches Filter notwendig.


    Aufgrund eigener Erfahrung würde ich Dir zu einer Kamera mit Schwenkdisplay raten (Canon EOS 60D z.B.), außerdem würde ich keine neue Kamera kaufen, sondern nach einer Gebrauchten Ausschau halten, im Idealfall bereits astromodifiziert, ansonsten kommt dann halt der Umbau noch dazu.
    Als ganz grobe Hausnummer ... so in der Gegend von EUR 500.- bis 600.- müsstest Du da eigentlich fündig werden, abhängig von der Zahl der Auslösungen, Alter, etc. - hier im Forum werden immer wieder Kameras angeboten, schau da einfach gelegentlich mal rein.
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo Steffen.


    Danke für die Antwort. Auf der Seite von Canon habe ich mir die bereits modifizierte Kamera einmal angeschaut. In der Beschreibung steht schonmal "empfindlich für den IR Bereich". Naja in erster Linie geht es ja um den Ha Bereich. Also müsste man bei einer von Haus aus modifizierten 60Da zusätzlich noch ein Sperrfilter einsetzen? Die Astromodifikation von Baader wäre dann laut Deiner Beschreibung wohl der zweite Fall, bei dem kein zusätzliches Filter nowendig ist. Entschuldige nebenbei wegen der/das Filter. Ist immer etwas gewöhnungsbedürftig :)


    Liebe Grüße
    Matthias.

  • Hi,
    die EOS 60 Da hatte ich selbst - ich wollte eine Kamera, mit der ich auch passabel Tageslichtphotographie machen kann.
    Die Kamera hat zwei Nachteile (aus meiner Sicht): Die Rotempfindlichkeit (nicht IR!!) ist niedriger als bei einer nachträglich astromodifizierten 60D, und ein nachträglicher Umbau (auf IR) ist gar nicht möglich.
    Ein zusätzliches Sperrfilter ist nicht notwendig, wenn Du reguläre Deep-Sky-Photographie machen willst, für Ha brauchst Du eben entsprechende Schmalbandfilter.
    Da Du geschrieben hattest, dass die Kamera ausschliesslich für Astrophotographie genutzt werden soll rate ich Dir von dem Modell eher ab.
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo Matthias,


    hier gibt es einen Vergleich der spektralen Transmission des originalen Canon IR-Sperrfilters mit den ACF/BCF-Filtern von Baader:
    http://www.baader-planetarium.…350d_baader_acf_gross.jpg
    Der Canon-Filter transmittiert bei H-alpha recht wenig, der andere Filter transmittiert da ziemlicht gut.
    Verwendet man gar keinen Filter, so kommt auf den Rot-, Grün- und Blaukanälen noch ziemlich viel Infrarot mit durch:
    http://www.astrosurf.com/luxor…spectral-response-ccd.jpg
    Farbfehler von Linsenobjektiven führt dadurch zu größeren Sternabbildungen und die Farben werden verfälscht dargestellt. Falls man Helligkeiten von Sternen messen möchte (z.B. im Grünkanal, der dem visuellen Sehen recht nahekommt), dann kommt da Blödsinn raus.
    Ich verwende derzeit auch eine Canon EOS 600Da ohne IR-Filter, spiele aber auch mit dem Gedanken, den Filter nachrüsten zu lassen.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo.


    Um ganz ehrlich zu sein ist mein Kopf gerade ziemlich am Rauchen. Ich habe nebenbei auch noch etwas zu den verschiedenen Canon Kameras gelesen und jetzt bin ich noch unentschlossener. Viele schwören auf Anfänger Modelle wie die D1100 (wobei hier manchmal dunkle Streifen an helllen Sternen auftreten), dann sind kleine Pixel wieder besser als große Pixel und das Rauschen wäre erstmal Nebensache... Da blicke ich als Anfänger überhaupt nicht mehr durch. Wie die Kamera genau aussehen sollte steht ja oben, nur ein schwenkbares Display sowie Spiegelvorauslösung sind ebenfalls wichtig. Ein schwenkbares Display lässt sich durch ein angeschlossenes Tablet ersetzen, aber ein angeschlossener Fernauslöser wäre mir schon genug an Kabeln und die Spiegelvorauslösung bräuchte man beim Fotografieren aus dem Live View nicht. Aber beim Lieve View habe ich schon über soviele Probleme gelesen und auch bei meiner Nikon D5100 sind Bilder, die mit Live View geschossen wurden, im unteren linken Bereich deutlich heller. Zurzeit habe ich einfach das Problem, dass meine Aufnahmen aus der Stadt völlig verrauscht sind und jetzt auch noch Probleme mit einzelnen Lightframes auftreten, die beim Stacken das ganze Bild zerstören. Deswegen wäre mir eine neue Canon, vorzugsweise von Baader modifiziert am liebsten nur aus dem Angebot die zu finden, mit der ich lange zufrieden bin , fällt mir sehr schwer besonders weil ich als Anfänger nicht weiß worauf ich neben den oben genannten Vorraussetzungen noch zu auchten habe.


    Beste Grüße
    Matthias.

  • Hallo Matthias,
    also LiveView ist nur zum Fokussieren geeignet - und wirklich nur dafür.
    Ob Du dann einen Computer mit entsprechender Software zum Steuern der Kamera nimmst oder einen Fernauslöser ist Geschmackssache.
    Mich hat der ganze Kabelsalat gestört, außerdem das Herumgeschleppe eines Rechners, deshalb habe ich die Kamera das alles machen lassen, über Magic Lantern (http://www.magiclantern.fm/).


    Gerade einem Anfänger würde ich empfehlen, eine gebrauchte Kamera zu kaufen ... denn da weisst Du, dass sie funktioniert - mal abgesehen davon, dass Du erheblich weniger Geld ausgeben musst als für eine Neue!
    Welches Modell Du dann konkret nimmst ...


    Die etwas neueren Modelle wie die EOS 60D haben den Vorteil, dass sie einen größeren ISO Bereich zur Verfügung stellen, was für die Fokussierung viel hilft und für das genaue Einstellen des Bildfeldes.
    Auch nicht zu verachten: Die EOS Modelle mit 2-stelligen Nummern (40D, 60D, 70D) können sowohl mit EF-S als auch mit EF Objektiven (das sind die teureren 'Profi'-Linsen) arbeiten ... die haben meist eine deutlich bessere Abbildungsleistung.
    Auch das spricht m.E. für einen Gebrauchtkauf, aber dafür dann eben eine oder zwei Klassen höher.


    Baader ist übrigens nur eine der Firmen, die Umbauten anbietet ... sicherlich nicht der schlechteste Anbieter, aber nicht notwendigerweise die beste Adresse ;)
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo Matthias,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: selste</i>
    <br />Die EOS Modelle mit 2-stelligen Nummern (40D, 60D, 70D) können sowohl mit EF-S als auch mit EF Objektiven (das sind die teureren 'Profi'-Linsen) arbeiten ... die haben meist eine deutlich bessere Abbildungsleistung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das können die 3 und 4-stelligen EOS auch, da macht es keinen Unterschied, ob die eine 70D oder 750D nimmst! An deiner Stelle würde ich sogar eher zu einer 3-stelligen greifen, weil die idR. deutlich leichter sind, damit den OAZ nicht so arg belasten und ab der 600D auch ein Klappdisplay haben.

  • Kauf dir eine gebrauchte Kamera, entweder die bereits erwähnte 1100D (mit dem Risiko auf den Bildfehler) oder halt eine aus der "Rebel"-Serie. Einfach darauf achten, dass die neueren Modelle im Grunde genommen zuviele MP haben. Dann das Teil zu Astrotec senden und umbauen lassen, fertig. Damit wirst du deutlich unter 1000€ Wegkommen, vermutlich sogar unter 500€ (150-200€ für die Kamera, je nach Model, und nochmals das selbe für den Umbau).
    Oder du schaust dich hier um, ob jemand eine zu verkaufen hat.
    Falls du dir gebraucht eine kaufst, schau, dass du nur den Body kaufen kannst. Die ganzen Kitobjektive die meistens mit angeboten werden sind es so oder so nicht wert. Danach kannst du das restliche Budget für die Kamera für Zubehör nutzen, Fernauslöser, zusätzlichen Akku (immer nützlich), Speicherkarten.


    /Ein schwenkbares Display ist ein nice-to-have, wichtig ist es meiner Meinung nach nicht. Klar, je nachdem, was du gerade am Himmel anpeilst, muss du dich ein wenig verbiegen um auf das Display schauen zu können, aber das ist nur ein Problem, falls du tatsächlich Probleme damit hättest ;)

  • Hallo Matthias,


    Ich muss dem anderen Matthias (Sho) recht geben. Einen gebrauchten Body aus der Bucht und den dann modifizieren lassen. Die bei DSLR-Astrotech angebotene Standardmodifizierung ist völlig ausreichend. Nur in einem muss ich widersprechen: ich habe eine 1000Da ohne Schwenkdisplay und ich vermisse es sehr wenn ich die Kamera nicht über PC steuere. Langfristig würde ich mir gerne den PC sparen und einen MGEN als Autoguider holen. Spätestens dann werde ich die 1000Da durch eine Kamera mit Schwenkdisplay ersetzen.


    Ich schwanke zwischen der 600D und der 700D, wobei man bei der 600D immer wieder hört, dass die Qualitätsstreuung bei den Chips in Bezug auf das Rauschen sehr hoch sein soll. Deshalb würde ich eher eine 700D nehmen. Der Body kostet in der Bucht um die 300-350,-.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo zusammen,


    ich benutze eine Eos500 die ich auch gebraucht aus der Bucht gezogen habe und bei Astrotec modifizieren ließ.
    Anstelle des Schwenkdisplays nutze ich DSLR-Controller auf einem Android-Tablet.
    Da kann ich auf einem 10" Display fokussieren und die Bilder in Groß anschauen während die nächste Belichtung noch läuft. DSLR Belichtungssteuerung läuft über Mgen. Das klappt alles sehr gut.
    Also es gibt durchaus Alternativen zum Schwenkdisplay.


    Gruß
    Thorsten

  • Hallo zusammen,


    danke für die ganzen Antworten. Nochmal zu der Modifikation: Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe sind bei den von Canon modifizierten Kameras nur die IR Filter Filter ausgebaut (Ha und IR wird durchgelassen) und bei Baader z.B. wird der IR-Filter durch einen anderen getauscht, der die Ha-Linie besser durchlässt aber dennoch IR Licht blockiert? Und da jetzt hier zu der Modifikation von Astrotec geraten wird möchte ich nochmal fragen wie die sich zu der von Baader unterscheidet, beziehungsweise warum ihr diese bevorzugt. Bisher habe ich immer nur von Baader gehört, deshalb kenne ich keine Alternativen :)


    Viele Grüße
    Matthias.

  • Ich persönlich habe an der 450D die Modifikation "spezial" bei Astrotec machen lassen. Inwiefern die Modifikationen sich denen gegenüber von Baader unterscheiden, kann ich nicht sagen. Ich habe aber über Astrotec nur gutes gehört, und mich deshalb dafür entschieden, und kann meinerseits auch nur gutes über Astrotec berichten. Unkomplizierte und nette Kommunikation, reibungsloser Ablauf, ging alles ziemlich fix, hatte nichts zu beanstanden.
    Wobei auch Baader ja einen guten Namen hat. Wird evtl. auch einfach Geschmackssache sein ;)

  • Hallo Matthias,
    die 60Da - das ist derzeit die einzige Kamera, die Canon ab Werk schon astromodifiziert anbietet - kannst Du nicht für IR Photographie einsetzen, diesen Bereich des Spektrums lassen die Filter nicht durch, Ha wird aber gehen.
    Nur um das noch deutlich zu machen: von nahem Infrarot spricht man ab einer Wellenlänge von 780nm, die regulär verbauten Filter machen bei ca. 700nm 'dicht', meistens ist die Durchlässigkeit aber schon deutlich vorher nicht mehr gut, was zu einer insgesamt schlechten Rotempfindlichkeit führt.


    Die meisten Anbieter haben unterschiedliche Umbauten im Angebot - entweder 'nur' die erhöhte Rotempfindlichkeit, das Filterprofil ist dann so gestaltet, dass die Durchlässigkeit bis etwa 700nm fast konstant bleibt, oder eben den Komplettumbau, der dann auch nahes IR durchlässt.
    Die einzelnen Angebote unterscheiden sich dann u.a. danach, wieviel Prozent des Lichtes sie durchlassen (Transmission), welchen Bereich des Spektrums sie umfassen, und wie steil die Flanken sind.
    Ein Bekannter hat seine Kamera letztes Jahr umbauen lassen, seiner Meinung nach liefert DSLR AstroTEC mit die beste Leistung. Weitere Anbieter wären Hutech, Gerd Neumann Jr. bietet Umbauten an (Astronomik Filter), bei den einschlägigen Astro-Händlern gibt es auch modifizierte Kameras (was da für Filter verbaut werden hängt dann vom Einzelfall ab).
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo zusammen.


    Nochmal kurz die Frage warum es genau eine gebrauchte sein soll: Klar erstmal wesentlich kostengünstiger nur erwähnte Steffen auch, dass ich dann wissen würde, dass sie funktioniert. Dabei wüsste ich aber ehrlich gesagt garnicht so richtig ob sie das tut was sie tun soll. Bei gebrauchten Kameras ist ja immer die Gefahr dabei, dass die Software gehackt wurde oder dass der Sensor nicht mehr ganz in Ordnung ist. Da ich ja wie gesagt ein blutiger Anfänger bin weiß ich garnicht wie ich die Kamera vernüftig kontrolliere, ob bei einer unmodifizierten das Gehäuse schon geöffnet wurde, oder ob der Sensor verstaubt ist oder ob die Software manipuliert wurde. Für eine Modifikation sollte die Kamera ja eigentlich im Originalzustand sein oder zumindest die Änderungen nennen. Wie kann ich mich davor quasi schützen, dass mir Mist verkauft wird?


    Danke und liebe Grüße
    Matthias.

  • Hallo Matthias,


    gebrauchte Kamera, weil du bei einer neuen sofort die Garantie verlierst, wenn du sie umbauen lässt! Darüber hinaus prüft Astrotec die Kamera ehe Hand angelegt wird. Nur wenn die Kamera in Ordnung ist, wird sie überhaupt umgebaut, denn Astrotec gibt 5 Jahre Garantie auf den Umbau.


    Software-Tweeks wie z.B. eine alternative Firmware (ML z.B.) gehören schon fast zu guten Ton im Umgang mit einer DSLR, so dass du dir da auch eigentlich keinen Kopf machen musst und zu guter Letzt, der Sensor wird unweigerlich schmutzig und muss dann auch von dir gereinigt werden. Das sieht man aber ganz schnell, ob da jemand den Sensor versaut hat oder nicht. Einfach den Fokus auf Naheinstellgrenze und Blende 11, dann einfach gegen den grauen Wolkenhimmel richten und ein Foto machen, dabei kommt der kleinste Kratzer/Fussel zur Geltung...

  • Die Frage, weshalb es eine gebrauchte sein soll, hat weniger damit zu tun, dass man gerne gebrauchtes kauft, sondern eher, dass die alten Kameras für die Astrofotografie eigentlich besser geeignet sind (und diese halt nicht mehr auf dem Markt neu erhältlich sind).


    Wenn wir uns zbsp die besagte "Rebel"-Serie (ich nenne sie der einfachheit wegen so, auch wenn der Begriff "Rebel" sich nur auf den US-Markt bezieht), erkennen wir, dass die aktuelle Kamera aus dieser Reiehe, die 750D / 760D, sage und schreibe 24.2MP hat. Das sind mehr MP als die Kameras aus der Profi bzw. Semiprofi-Linien von Canon (Vollformatkameras).


    Wenn man also eine Kamera mit weniger MP haben möchte, bleibt einem gar nicht viel anderes übrig, als auf die älteren Modelle zurückzugreifen, und da sehen wir, dass zbsp ab der 450D die Anzahl an MP andauernd hochgeschraubt wurde, wobei das zwischen der 500 und der 700 bei 18MP stagnierte, bevor dann wieder mehr MP angeboten wurden.
    Da jedoch mit dem erscheinen eines neuen Modells, das alte Modell nicht vom Markt genommen wird, findest du diese typischen, für die Astrofotografie gut geeigneten Kameras halt leider nur noch gebraucht.


    Und ja, bei gebrauchten Kameras kann man gefahr laufen, dass man Mist kauft, das Risiko besteht. Falls du dieses Risiko minimieren möchtest, kannst du zum Beispiel einen lokalen Fotohändler anfragen, ob er gebrauchte Kameras führt (haben die oft), das ist (bzw. sollte) in der Regel dann auch seriöser sein (kostet natürlich in der Regel aber auch bisschen mehr).


    In der Regel ist es aber so, dass solche Kameras von Leuten benutzt werden, die nicht sehr oft Fotografieren, gerade die Anzahl an Auslösungen dürfte deshalb keine Rolle spielen. Ansonsten kann man bei einem Body alleine eigentlich nicht soviel kaputt machen, dass es nicht offensichtlich wäre. Ich persönlich habe da zbsp bei Objektiven mehr skrupel, gebraucht zu kaufen, als ein einfacher Body.

  • Hi,
    das wesentliche Kriterium ist tatsächlich, dass die Kamera erheblich weniger kostet, wenn Du sie gebraucht kaufst.
    Du kannst dann auch einfach mal den Verkäufer nach seinen Aufnahmen fragen - die einfachste Möglichkeit herauszufinden, ob beim Umbau alles glatt gelaufen ist, und ob der Sensor in Ordnung ist; Du bekommst vielleicht (eher sicherlich) auch Tipps und Tricks zur Nutzung der Kamera.
    'Gehackte Software' sehe ich eher als Vor- denn als Nachteil, sowohl bei Canon als auch bei Nikon ... mag das nicht mehr missen :)


    Gruß,


    Steffen


    (==&gt;)Markus: abhängig vom Anbieter erlischt weder die Garantie noch die Gewährleistung nach dem Umbau!

  • Hallo nochmal.


    Matthias bei Deiner Antwort blicke ich gerade garnicht durch. Du schreibst ja, dass alte Modelle besser geeignet sind und wenn neue erscheinen, dass die alten Modelle nicht vom Markt genommen werden. Nur wenn diese nicht vom Markt genommen werden sollte es ja die guten/älteren ja auch neu geben oder verstehe ich gerade etwas völlig falsch? Z.B. die EOS 700D wird neu bei Saturn angeboten mit 18 MP. Inwiefern unterscheidet sich diese dann von einer alten gebrauchten 700D? Die Megapixel sind ja nach wie vor bei 18.


    Zu den Firmware Hacks.... Tja ich weiß im Grunde garnicht was sie bringen und ob sie überhaupt brauche. Die Garantie ist danach natürlich weg nur wie genau bringt die denn eine Erleichterung gerade in die Astrofotografie? Belichtungszeiten werden ja sowieso mit dem Fernauslöser eingestellt und ansonsten weiß ich auch nicht warum eine gehackte Software die Astrofotografie vereinfachen/verbessern könnte.


    Viele Grüße
    Matthias.

  • Hallo Matthias,


    eine 700D ist und bleibt eine 700D... ob gebraucht oder neu, die Megapixel sind identisch. Die "Alten" werden nicht direkt vom Markt genommen, aber nicht mehr weiter produziert, d.h. irgendwann ist schluss mit Neukauf im Laden. Es gibt einige Parameter die für größere Einzelpixel, also in Summe weniger Pixel auf dem Sensor sprechen, aber ich pers. würde das am Anfang (und vor allem auch bei den zur Wahl stehenden Kameras) nicht zu hoch hängen. Bei der direkten Wahl 750D mit 24mpix vs. 700D mit 18mpix, würde ich aber zur günstigeren 700D greifen, eben weil weniger Megapixel und zudem auch noch günstiger.


    Firmwarehacks: Mit ML zum Beispiel kannst du RAW-Videos in allen möglichen Auflösungen aufnehmen, was z.B. eine DSLR durchaus zur Planetenvideografie "ertüchtigt". Mit den normalen Videomodi der "Serien-Firmware" ist das nicht möglich und auch die Resultate sind schlechter. Wenn es nur um den Timer geht, da hast du natürlich recht...

  • Hi,
    mit der additiven Firmware brauchst Du keinen Fernauslöser, das übernimmt alles die Kamera - du programmierst nur noch die Belichtungssequenz rein und startest sie.
    Die (Magic Lantern für Canon) kann z.B.auch Rampen, also Änderung der Belichtungszeit über den Zeitraum der Sequenz - interessant für Zeitrafferaufnahmen in der Dämmerung.
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo.


    Nochmal zu der Sache mit den Megapixeln: Weniger Megapixel bedeuten bei gleicher Chipgröße ja größere Pixel. Sind größere Pixel weniger anfällig für Rauschen und können mehr Licht aufnehmen oder bringe ich wieder etwas durcheinander? Eine hörere Auflösung ist an sich ja nichts schlechtes nur wird diese dann bei den gerade genannten Dingen, sollten sie stimmen, eher zum Nachteil?


    Viele Grüße
    Matthias.

  • Hi Matthias,


    weniger Megapixel bedeutet mehr Fläche pro Pixel und somit auch mehr Licht pro Pixel bei gleicher Belichtungszeit. Ich habe festgestellt daß meine 1000D (10 Mp) weniger rauscht als die 500D (15 Mp) und diese nochmal weniger rauscht als die 600D (22 Mp) meines Nachbarn. Ob das bessere Rauschverhalten aber generell damit in Verbindung zu bringen ist weiß ich auch nicht. Wichtig ist dabei eher die richtige Belichtungszeit und Iso Einstellung zu finden um Hintergrundlimitiert aufzunehmen. Dann kommt man dem Rauschen schon bei.


    Thorsten


    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    wegen dem hintergrundlimitierten Aufnehemen musste ich gerade googeln und bin jetzt wieder ganz durcheinander. Ich habe auf der Seite nachgelesen: http://www.distant-lights.at/tipps_aufnahme.htm
    Hier ist bei den Bildern weiter unten ein Histogramm gezeigt. Kann das eigentlich jede Canon Kamera, weil bisher war mir das auch neu, dass eine Kamera überhaupt ein Histrogramm anzeigen kann.


    Generell ist das alles absolutes neu für mich. Mein bisheriges Astrobild war auf dem Land eine Milchstraßen Aufnahme aus 25 Einzelbildern (20sek belichtet) mit recht hoher Iso. Nach den Abzug der Darkframes war vom rauschen keine Spur mehr und das Bild ließ sich leicht bearbeiten. Für das Endresultat würde mir wahrscheinlich jeder erfahrene Astrofotograf die Hand brechen, aber ich bin zumindest mit dem Bild zufrieden :) Nur seitdem ich eine Nachführung habe und ich Aufnahmen aus der Stadt versuche, werde ich immer vom Rauschen erschlagen. Nur ich schweife hier wieder völlig ab, es ging ja erstmal um eine rotempfindliche Kamera. Für die richtigen Belichtungszeiten und Isowerte muss ich mich einfach mal mit einigen Leuten zusammensetzen bei den Texten die man so im Internet findet, habe ich am Ende immer nur noch mehr Fragen.


    Nur bis dahin möchte ich mich auch bei allen nochmal sehr für die Hilfsbereitschaft und vorallem für die Geduld bedanken. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei meinen Anfängerfragen viele Leute die Hände über den Kopf zusammenschlagen.


    Viele Grüße
    Matthias.

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