Bisher war ich immer mit 100 bis 200mm Objektiven an einer unmodifizierten Vollformat unterwegs, teilweise mit Autoguiding. Da fällt einem (zumindest mir) das Schneckenspiel, der ungleichmäßige Zug,
der Dauereinsatz von PHD und die "Hüpferei" der Zahnräder nicht wirklich auf.
Nach dem Astroumbau meiner älteren APS-C und der aktuellen Orionsaison wollte ich mal das verstaubte 400er draufschnallen.
Während der PHD-Einstellungstüftlerei in drei Neumondnächten (bei +2° bis -11°) und der Bastlerei an der Monti tagsüber, bin ich endgültig zur Erkenntnis gelangt,
dass meine Bresser MON2 (EQ5-Klon, Vorgänger der Exos2) für 400mm Brennweite an APS-C nichts taugt.
400mm sind schon eine feine Brennweite, aber aufgeblasene Sterneneier mit und ohne Schwänzchen braucht niemand [:D].
Trotzdem habe ich ein paar verwertbare (mit zwei zugedrückten Augen) Subs gestackt und mit meinem aktuellem Wissensstand in der Astro-BA versucht,
das Maximum der Daten bis zu meiner Schmerzgrenze (Rauschen, Schärfe, Farbsättigung) auszuquetschen.
Mir ist bewußt, dass es für den Großteil unter Euch zuviel des Guten ist. Ein Pretty-Picture war auch nicht mein Ziel.
Die Aufnahme soll viel mehr als Negativbeispiel dienen, eventuell für Einsteiger/Neulinge, dass in 800px schnell etwas gut aussieht, sich aber bei größerer Bildschirmdarstellung schnell die Spreu vom Weizen trennt.
Nach einem Jahr Astrofotografie bin ich leider auch mittlerweile an dem Punkt angelangt, dass eine bestimmte Grundschärfe und punktförmige Sterne in meinen Astroaufnahmen ein Muss sind.
Daher werde ich mich die nächste Zeit auf die Suche nach einer Montierung für mein Setup begeben, die mehr Windunempfindlichkeit, Antriebspräzision und darausfolgend einen gleichmäßigeren PE-Verlauf
für ein ruhigeres, unhektisches Guiding bringt.
EOS 7Da | EF 400mm f/5.6L bei Offenblende auf Bresser MON2
ISO800 | 8x 600sek + 4x 300sek gedithert| Flats, Bias, keine Darks, kein LP-Filter
Gruß,
Claus