Geminiden 2015

  • Nachdem ich es dieses Jahr einfach mal geschafft habe schon die Tauriden zu beobachten, und mich diese fasziniert haben, dürfen natürlich die Geminiden auch nicht fehlen. Obwohl das Maximum irgendwo zwischen 12. und 14. Dezember angesiedelt ist, haben mich bereits heute, sprich die letzte Stunde schon ein paar interessante Objekte als Dank für mein Ausharren belohnt. Vor allem ist es immer wieder faszinierend wenn gleich, wie soeben geschehen, 3-4 kurz nacheinander erscheinen. Herrlich. Die nächsten Nächte sind gebucht, vor allem weil nun auch der Mond nicht störend agieren kann.
    Clear Skies und wünsche allen viele Meteore zu erhaschen.

  • weis jemand genaueres, wie viele Meteore in den nächsten Nächten zu erwarten sind? Die Angaben im Internet sind sehr unterschiedlich[:(]


    Viele Grüße
    Sandra

  • Hallo Sandra,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: same.97</i>
    <br />weis jemand genaueres, wie viele Meteore in den nächsten Nächten zu erwarten sind? Die Angaben im Internet sind sehr unterschiedlich[:(]


    Viele Grüße
    Sandra


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das Maximum der Geminiden ist für den 14.12.15 um 18h UT vorhergesagt. Da der Radiant am Abend noch recht tief steht, werden die bis zu 120 Meteore/Stunde natürlich nicht erreicht. Es lohnt sich eine Beobachtung ganz sicher auch in den Tagen zuvor, vor allem wenn der Radiant hoch steht, was so ab 22 Uhr der Fall ist.
    Auf der IMO-Homepage wird vermutlich in den nächsten Tagen ein Live-ZHR-Graph veröffentlicht, wo man sich über die aktuellen Beobachtungen informieren kann (http://www.imo.net/).


    Der Meteorschauer-Kalender der IMO enthält ab S. 20 ebenfalls noch Wissenswertes über die Geminiden (z.B. Radiantenpositon am Himmel): http://imo.net/files/data/calendar/cal2015.pdf


    Grüße, und brauchbares Wetter, wünscht
    Torsten

  • Gute 40 Minuten beobachtet und26 Meteore gesehen. Und das mit einer Sicht von der Terrasse aus die nicht den ganzen möglichen Himmelausschnitt hergibt. Finde ich ne gute Quote. Bisschen aufwämen dann gehts wieder raus.

  • Hallo zusammen,


    hab gestern Abend 20 Stück in etwa einer Stunde gesehen. Da waren aber auch ein paar Nicht-Geminiden bzw. Sporadische dabei.
    Bin schon gespannt, wie es heute Abend wird. :)
    Hab das auch fotografisch probiert, aber ohne Fischauge ist das gar nicht so ergiebig, zumal schwächere Meteore eh kaum auf den Fotos erkennbar sind.


    (==&gt;)Sandra: Die Meteorraten schwanken auch von Jahr zu Jahr. Wenn man sich hier durchklickt durch die Geminiden-Ergebnisse der letzten Jahre, sieht man dass die ziemlich unterschiedlich ausgefallen sind:
    http://www.imo.net/zhr


    Clear skies


    Robin


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: same.97</i>
    <br />weis jemand genaueres, wie viele Meteore in den nächsten Nächten zu erwarten sind? Die Angaben im Internet sind sehr unterschiedlich[:(]


    Viele Grüße
    Sandra


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo,


    danke für die Antworten.
    ich habe auch Montagabend beobachtet und habe in ca. 15min in der Stadt um die 10 Stück gesehen. Ich denke, das ist auch ganz gut[:)]


    Gruß
    Sandra

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: same.97</i>
    <br />Hallo,
    ich habe auch Montagabend beobachtet und habe in ca. 15min in der Stadt um die 10 Stück gesehen. Ich denke, das ist auch ganz gut[:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Sandra,


    Glückwunsch zur Beobachtung! :) Ich hatte leider ein durchziehendes Wolkenfeld und konnte nur ein paar Meteore durch Wolkenlücken sehen.
    Anfang Januar gibt es dann die Chance, die Quadrantiden zu sehen, falls das Wetter mitspielt. Dann aber nur früh morgens.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TorstenHansen</i>
    <br />
    Auf der IMO-Homepage wird vermutlich in den nächsten Tagen ein Live-ZHR-Graph veröffentlicht, wo man sich über die aktuellen Beobachtungen informieren kann
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gibt es eigentlich irgendwo Schätzungen zur maximalen ZHR für die diesjährigen Geminiden? Auf der IMO-Website ist garnichts dergleichen veröffentlicht.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo allerseits,


    ich konnte am Samstag nach der Nachtschicht noch ein wenig beobachten sowie am Sonntag und Montag Abend. Am Montag zum Maximum war es leider bewölkt. Die Bewölkung hielt sich auch sehr hartnäckig bis ca. 23:00 Uhr.


    Nichts desto trotz bekam ich insgesamt 159 Meteore zu Gesicht inkl. ein paar sporadischer Meteore.


    Die Highlights waren zum Einen ein bläulich scheinender Meteor kurz nach 1:00 Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag und zum anderen ein schöner grüner Meteor kurz nach 2:00 Uhr in der gleichen Nacht.


    Das erst genannte Exemplar erschien im Fuhrmann und flog Richtung Plejaden wobei ein deutliches Zerbröseln zu beobachten war - geschätzte Helligkeit ca. -1m0. Das zweit genannte Exemplar erschien zwischen den Hyaden und den Plejaden und zog sich bis runter zum westl. Horizont - geschätzte Helligkeit ca. -3m0.


    Die fotografische Ausbeute ist eher spärlich ausgefallen - lediglich vier Meteore landeten auf dem Chip der Kamera.


    Auch wenn einem bei -2° C fast der Hintern abgefroren ist am Sonntag, hat die Beobachtung im Allgemeinen viel Spaß gemacht.


    Gruß
    Marco

  • Guten Morgen!


    Wenn man im schönen Südholstein wohnt, ist es kaum zu glauben, dass in den letzten Wochen Menschen im deutschsprachigen Raum den Himmel sehen konnten...


    Leider ist es jedes Jahr das Gleiche Problem: Hier oben kann man von November bis Februar die Segel streichen.


    Bis dann,


    Michael

  • Sag nix gegen das schöne Südholstein, Ich war im Norden (NO von Hamburg) und hatte am Sonntag abend (13/14.12.) ein paar Stunden klaren Himmel. Grob gesagt 31 Geminiden in 1.8 Stunden. Dazu 8 Nichtgeminiden. Leider cirrte und nebelte es sich danach ein. Immerhin reichte es für einen Report bei der IMO.


    Die Zahl der Geminiden, die man real sieht, hängt stark von der aktuellen Radiantenhöhe ab (vor 20:00 MEZ ist der Radiant sehr tief) und von der Grenzgröße.



    Hartwig


    ---------------------------


    // Header section
    night 2015-12-13/14
    begin 2015-12-13 1936
    end 2015-12-13 2134
    observer "Hartwig" "Luethen" "LUTHA"
    location 10 15 00 E, 53 38 00 N
    site "Schmalenbeck" "Germany" "16015"
    reporter "hartwig.luethen(ätt)..Zensur.."


    // Shower section
    shower GEM 112 +33
    shower SPO


    // Number section
    // Interval RA Dec Teff F Lm GEM SPO
    period 1936-1956 068 +17 0.330 1.00 5.80 C 6 C 2
    period 1956-2019 068 +17 0.380 1.00 5.80 C 5 C 5
    period 2019-2030 068 +17 0.180 1.00 5.80 C 3 C 0
    period 2037-2057 068 +17 0.330 1.00 5.80 C 6 C 0
    period 2057-2106 068 +17 0.150 1.00 5.80 C 4 C 1
    period 2108-2134 068 +17 0.430 1.00 5.80 C 7 C 0


    // Magnitude section
    // Show Interval -6 -5 -4 -3 -2 -1 +0 +1 +2 +3 +4 +5 +6 +7 Tot
    distribution GEM 1936-1956 - - - - - - 1.0 1.0 1.0 3.0 - - - - 6.0
    distribution GEM 1956-2019 - - - - - - - - 1.0 3.0 1.0 - - - 5.0
    distribution GEM 2019-2030 - - - - - 1.0 - - 1.0 - 1.0 - - - 3.0
    distribution GEM 2037-2057 - - - - - - - 1.0 1.0 3.0 1.0 - - - 6.0
    distribution GEM 2057-2106 - - - - - - - 1.5 1.5 1.0 - - - - 4.0
    distribution GEM 2108-2134 - - - - - - - 1.0 2.0 3.0 1.0 - - - 7.0
    distribution SPO 1936-2134 - - - - - - - - 1.0 3.0 4.0 - - - 8.0

  • Hallo Robin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Robin</i>
    ...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TorstenHansen</i>
    <br />
    Auf der IMO-Homepage wird vermutlich in den nächsten Tagen ein Live-ZHR-Graph veröffentlicht, wo man sich über die aktuellen Beobachtungen informieren kann
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gibt es eigentlich irgendwo Schätzungen zur maximalen ZHR für die diesjährigen Geminiden? Auf der IMO-Website ist garnichts dergleichen veröffentlicht.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja schade; war bei den großen Strömen die letzten Jahre immer so.
    Bin leider noch nicht dazu gekommen meine viele Dutzend Meteore auszuwerten.
    Gefühlmäßig würde ich die Geminiden aber schon in der Vormaximumsnacht reichhaltiger einschätzen als die Perseiden von diesem Jahr, wo wir ja leider wohl teilweise zur besten Beobachtungszeit ein Zwischenminimum erwischt hatten.
    Bei den Geminiden hatte ich mehrere Pulks von 3 oder sogar 4 Meteoren kurz hintereinander (im wenige Sekunden Abstand oder sogar fast gleichzeitig).



    Grüße
    Torsten

  • Hallo aus Hamburg.
    Die Bearbeitung hat ein paar Tage gedauert, deshalb erst jetzt: Meine Geminidensammlung 2015 im Film. So richtig dicke Dinger habe ich aber nicht erwischt, aber seht selbst:


    Externer Inhalt vimeo.com
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  • Moin, auch aus Hamburg: Dass es in der fraglichen Zeit keine dicken Brummer gab, siehst Du an meiner Helligkeitsverteilung. Ich hatte übrigens eine 1100D mit 8mm Fisheye laufen und habe NUR Flugzeuge drauf - keine Schnuppen. Zeigt wie empfindlich Deine Sony ist.


    Hartwig

  • Hallo zusammen,


    hier ist nochmal die Zusammenfassung meiner Beobachtungen der Geminiden von neulich. Außerdem habe ich noch 3 Stück beim Aufbau der Kamera und auf der Heimfahrt gesehen, die sind da aber nicht mitgezählt:


    // Header section
    night 2015-12-12/13
    begin 2015-12-12 1926
    end 2015-12-12 2035
    location 08 45 52 E, 48 22 25 N
    site "Bittelbronn" "Germany"


    // Shower section
    shower GEM 112 +33
    shower SPO


    // Number section
    // Interval RA Dec Teff F Lm GEM SPO
    period 1926-1940 071 +46 0.233 1.00 6.51 C 4 C 1
    period 1940-1955 071 +46 0.250 1.00 6.51 C 1 C 1
    period 1955-2010 071 +46 0.250 1.00 6.60 C 3 C 1
    period 2010-2025 071 +46 0.250 1.00 6.51 C 1 C 0
    period 2025-2035 071 +46 0.167 1.00 6.51 C 5 C 0


    // Magnitude section
    // Show Interval -6 -5 -4 -3 -2 -1 +0 +1 +2 +3 +4 +5 +6 +7 Tot
    distribution GEM 1926-1940 - - - - - - - 2.0 - 2.0 - - - - 4.0
    distribution GEM 1940-1955 - - - - - - - - 1.0 - - - - - 1.0
    distribution GEM 1955-2010 - - - - - - 1.0 - - - 1.0 1.0 - - 3.0
    distribution GEM 2010-2025 - - - - - - - 1.0 - - - - - - 1.0
    distribution GEM 2025-2035 - - - - 1.0 - 1.0 1.0 - 1.0 1.0 - - - 5.0
    distribution SPO 1926-1940 - - - - - - - - - - 1.0 - - - 1.0
    distribution SPO 1940-1955 - - - - - - - - 1.0 - - - - - 1.0
    distribution SPO 1955-2010 - - - - - - - - 1.0 - - - - - 1.0


    Interessiert hat mich dann noch die stündliche Zenitrate, die sich aus meinen Beobachtungen ergibt:
    ZHR = N * r^(6.5-lm)*F / (Teff*sin(Hr))
    Mit N = 17 (Anzahl beobachteter Meteore, r = 2.6 (Populationsindex laut IMO Shower Calendar), lm = 6.53 (mittlere Grenzgröße während der Beobachtungen), F = 1 (keine Obstruktion im Bildfeld), Teff = 1.15 h (Beobachtungsdauer), Hr = 28° (mittlere Höhe des Radianten während des Beobachtungsintervalls)
    ergibt sich eine ZHR von etwa 31. Fehler können aber dadurch entstehen, dass die Grenzgöße für Meteore tatsächlich geringer war als die für Sterne. Den schwächsten beobachteten Meteor schätzte ich auf 5 mag. Unter Annahme einer Meteor-Grenzgröße von 5.5 mag steigt die ZHR auf 82.


    Alle Meteore, die ich nicht den Geminiden zuordnen konnte, bezeichnete ich als "Sporadisch". Mir fiel jedoch auf, dass zwei der Meteore innerhalb weniger Grad entlang der Verbindungslinie der Koordinaten 3h20m +43° - 3h00m +21° flogen. Das könnte Zufall sein, könnte evtl. aber auch ein kleiner unbekannter Meteorstrom sein.


    (==&gt;)HHausHH: Das ist ja interessant, dass man die auch filmen kann, daran hatte ich noch nie gedacht. Was für eine Kamera bzw. Einstellungen (Brennweite, Blende, Belichtungszeit, ISO-Zahl) hattest Du da verwendet? Sind die Meteore so hell abgebildet wie sie tatsächlich erschienen? Beim DSLR-"Standbild" ist ja die Meteor-Grenzgröße viel geringer als die Sterngrenzgröße.



    Clear skies


    Robin

  • Hallo Torsten,


    meistens beobachte ich in dunklen Gegenden der Schwäbischen Alb, da ist so eine Grenzgröße ziemlich normal. In den letzten Wochen konnte man ziemlich gut den Gegenschein sehen. :) An dem Abend musste ich fast eine Stunde weit fahren, um Nebel zu umgehen. Das hatte aber den Vorteil, dass ziemlich viel Lichtverschmutzung weggeblockt wird.


    Clear skies


    Robin



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TorstenHansen</i>
    <br />
    6,53 mag muss aber ein sehr guter Himmel gewesen sein!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Robin,


    danke für die Formeln; da brauche ich nicht selber zu suchen. :)


    6,53 mag muss aber ein sehr guter Himmel gewesen sein!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Robin</i>
    <br />...
    Unter Annahme einer Meteor-Grenzgröße von 5.5 mag steigt die ZHR auf 82.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das halte ich aber für eine durchaus kritische Annahme.
    Da ich aus früheren teleskopischen Meteorbeobachtungen weiß, dass insbes. vor dem visuellen Maximum (visuell im Sinne von "ohne optische Hilfsmittel") besonders hohe Raten der schwächeren Meteore auftraten, sollte dies zumindest weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Somit müssten auch Geminden schwächer als 5,5mag beobachtbar sein!


    Viele Grüße
    Torsten

  • Hallo Robin,


    sorry, ich hatte meinen Beitrag gelöscht, um das Zitat noch einbauen zu können. Jetzt warst Du schneller als ich mit meiner Neueditiertung. [:I]


    Wow, Gegenschein! Hatte gar nicht gewusst, dass das in Deutschland geht.



    Viele Grüße
    Torsten

  • Hallo Torsten,


    das ist in der Tat eine sehr kritische Annahme. Im Handboook for Meteor Observers der IMO ist im Exponenten des population index noch ein Term Delta_lm dazuaddiert, der den Unterschied in der Grenzgröße zwischen Sternen und Meteoren berücksichtigen soll. Aber in dem Online-Formular gibt man ja nur die stellare Grenzgröße im Zenit an (IMO empfiehlt Sternzählen in vorgegebenen Drei- und Vierecken am Himmel). Im Buch "Meteore - Eine Einführung für Hobbyastronomen" ist der Term aber weggelassen.
    Mich würde interessieren, ob/wie das von der IMO beim Berechnen der ZHR tatsächlich berücksichtigt wird.


    Clear skies


    Robin


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TorstenHansen</i>
    <br />
    Das halte ich aber für eine durchaus kritische Annahme.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Robin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Robin</i>
    <br />...
    Im Handboook for Meteor Observers der IMO ist im Exponenten des population index noch ein Term Delta_lm dazuaddiert, der den Unterschied in der Grenzgröße zwischen Sternen und Meteoren berücksichtigen soll.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich denke, der Korrekturfaktor berücksichtigt die Helligkeitsbestimmung der visuellen Grenzgröße durch indirektes Sehen.
    Beim Auszählen der Felder zur Bestimmung der visuellen Grenzgröße ermittelt man die Sternzahl wohl ganz unwillkürlich mit Hilfe indirekten Sehens. Das wird vermutlich aber der realen Wahrnehmung der Meteorerscheinung nicht gerecht, da Meteore nur in den seltensten Fällen durch indirektes Sehen aufgefasst werden (können).


    Ich erinnere mich an die ersten globalen Auswerten, nachdem das Verfahren Anfang der 1990er Jahre veröffentlicht und als Standard eingeführt worden war. Da wurden Listen der einzelnen Beobachter in der Meteorzeitschrift WGN publiziert, die einen Abweichungsfaktor enthielten, der die Abweichung von den Raten beschrieb, die man auf Grund der angegebenen Grenzgröße hätte beobachten können/sollen/müssen. Hieraus folgten dann sehr häufig bei vielen Beobachtern zu niedrige Raten auf Grund zu günstig geschätzter visueller Grenzgrößen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...
    Mich würde interessieren, ob/wie das von der IMO beim Berechnen der ZHR tatsächlich berücksichtigt wird.
    ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Würde mich auch interessieren. Vielleicht hilft eine Anfrage bei der IMO. Mach doch mal. [:o)] [:I]



    Viele Grüße,
    Torsten

  • Hallo Torsten,


    ich habe mal bei Rainer Arlt von der IMO nachgefragt. Demnach beschreibt der Delta_lm Korrekturterm den Unterschied zwischen verschiedenen Beobachtern. Das heißt, wenn alle Beobachter den gleichen Effekt zwischen Grenzgröße von Sternen und Meteoren hätten, wäre er gleich Null. Der Term wird aber bei der Auswertung der ZHR meist nicht verwendet. Wenn hinreichend viele Beobachter ihre Daten einsenden, würde sich das eh herausmitteln.
    Wenn man bei den eigenen Beobachtungen systematisch andere Zenitraten ermittelt als die veröffentlichten Daten, dann deutet das auf ein Delta_lm ungleich Null hin.



    Clear skies


    Robin




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TorstenHansen</i>
    <br />
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...
    Mich würde interessieren, ob/wie das von der IMO beim Berechnen der ZHR tatsächlich berücksichtigt wird.
    ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Würde mich auch interessieren. Vielleicht hilft eine Anfrage bei der IMO. Mach doch mal. [:o)] [:I]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Moin


    Ich denke, es ist völlig ok wenn "Olli" Arlt diesen Term in der Praxis vernachlässigt, und der Term ist auch unkritisch. Zum Hintergrund: Es gibt die Arbeit von Koschak und co., die einmal systematisch die Wahrnehmungswahrscheinlichkeit von Meteoren untersucht haben. Darauf basiert am Ende die ganze ZHRerei. Meteore nahe der Grenzgröße für Sterne sieht man überhaupt nur in einem sehr kleinen Gesichtsfeld nahe der Gesichtsfeldmitte, ihre Wahrnehmungswahrscheinlichkeit liegt daher bei nahe 0. Demgegenüber wird man sagen wir mal venushelle Meteore auch am Rande des Gesichtsfelds mit großer Wahrscheinlichkeit wahrnehmen, und vollmondhelle Feuerkugeln sogar mitkriegen, wenn sie HINTER einem niedergehen und die Gegend beleuchten.


    Nun gibt es aber wenig sehr helle Meteore, und die Zahl der Meteore steigt, je schwächer sie sind. Dabei gibt es jetzt einen gegenläufigen Effekt: Die Wahrnehmungswahrscheinlichkeit der Meteore nimmt, je schwächer die Meteore werden, ab. Daher ist die beobachtete Helligkeitsverteilung immer eine Optimumskurve mit einem Peak bei z.B. 3. Größe. Schwächer als 4. Größe sieht man nur gaaaanz gaaaaanz wenige Meteore. Ob man die wahre Grenzgröße für METEORE nun auf 6.5 oder 6.3 legt, ist rein akademisch interessant. Wenn man sich mal unsere beiden Helligkeitsverteilungen so ansieht, so haben wir eh keine Meteore in dem Helligkeisbereich gesehen, obwohl es garantiert massenhaft 5. bis 6. Größe Meteore gegeben hat.


    Der Effekt der Grenzgröße auf die Wahrnehmungswahrscheinlichkeit ist dennoch sehr groß. Der geht aber nicht auf die Meteore nahe der Sterngrenzgröße zurück, sondern liegt daran, dass bei schlechtem Himmel der cutoff der schwachen Meteore schon bei größeren Helligkeiten einsetzt und man daher weniger Meteore sieht. Ob man da nun die kaum bestimmbare Grenzgröße für Meteore oder die leicht bestimmbare für Sterne nimmt, ist weniger wichtig, so lange alle Beobachtungen in gleicher Weise korrigiert werden.


    Natürlich gibt es abseits der Grenzgröße noch individuelle Einflüsse auf die Wahrnehmungswahrscheinlichkeit, und die kann man versuchen zu korrigieren, z.B. durch so einen delta lm Faktor. Man kann das z.B. abschätzen, indem man die Zahl der gesehenen sporadischen Meteore heranzieht. Geht aber nur mit Beobachtern, von denen man viele Beobachtungen hat.



    Der größte Ungenauigkeitsfaktor bei der Bestimmung von ZHRs aus Einzelbeobachtungen ist die Bestimmung des Populationsindex r. Für eine Quick-and Dirty-Auswertung nimmt man den aus der IMO-Tabelle, aber der ist ein Durchschnittswert und kann in der betreffenden Nacht auch beliebig daneben liegen. Man kann ihn so richtig nur aus der Helligkeitsverteilung ableiten, und er ändert sich auch mit der Zeit, auch innerhalb einer Nacht. Daher ist der typische Gang einer Auswertung, dass man aus den ganzen Helligkeitsverteilungen erst einmal einen Zeitverlauf des r-Wert ermittelt und damit dann die ZHRs berechnet und mittelt. Wie Olli ja auch ganz richtig sagt: Mit großem N mittelt sich vieles raus, und bei Leonidenstürmen hatte man am Ende so kleine Fehlerbalken, dass sich die Balken bogen....



    Hartwig

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