NGC 2158 + NGC 2261 mit C9.25

  • Hallo, Astro-Kollegen,


    hier mal wieder 2 Bildchen von mir, aufgenommen mit dem C9.25 und der EOS 1100da bei störenden Windböen; ISO 200; kein Filter; 1525 mm, also bei f/6.5.; immer noch keine Flats, Bias oder Darks!


    einmal der kleine schwache Sternhaufen neben M35, NGC 2158: nur 4x8 min waren zu gebrauchen:



    dazu kommt noch NGC 2261, Hubble's Veränderlicher Nebel, Reflexionsnebel, von den Windböen übriggeblieben sind nur 9x8 min:



    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    2 recht selten fotografierte Objekte und ich finde beide sehr schön. Auch die Bearbeitung ist dir aus meiner Sicht gut gelungen. Den Sternhaufen kannte ich noch nicht, sieht sehr interessant aus, auch die Sternfarben.
    Was Flats und Darks angeht, mach die doch einfach nachträglich. Ich hatte heute auch den Kühlschrank blockiert und Darks im Gemüsefach nachgemacht ;)
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo, Ralf,


    besten Dank für Dein Lob!
    Leider habe ich schon die Kamera vom Teleskop getrennt!


    Das 2. Bild hätte ich gerne etwas dunkler gemacht. Aber dann sieht man vom Nebel nicht mehr viel. Hast Du da mit PS eine Idee, wie die Nebelgröße mit den schwachen Teilen beim Abdunkeln erhalten bleibt?


    NGC 2261 wäre auch was für Dich, klein und hell! schon bei 30sec war der Nebel klar zu erkennen. Ich hätte auch viele 30sec Aufnahmen machen können! Ich musste den Nebel an den Bildrand rücken, damit ich einen ausreichend hellen Leitstern nehmen konnte! Sehr schlecht!


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

  • Hallo, Jonas,


    vielen Dank für Deinen Beitrag!


    Ich finde, NGC 2261 ist interessant für Benutzer von DMK und ASI!
    Zudem ist es ja ein variabler Nebel, der ständig seine Form verändert!
    Mit einer ASI, etc. und einem C11, oder ähnlicher großer Öffnung könnte man da wesentlich mehr Details hervorholen, als bei mir im Bild zu sehen ist.


    Ich hatte laut DSS einen FWHM-Wert von 6-7. Hat das irgendeine Aussagekraft? Die Sterne waren klar zu erkennen, gute Sicht.
    Zudem: das Bild ist kaum bearbeitet (5-10 min) und nicht geschärft!
    Du weisst ja, bei ISO 200 fällt die BB relativ leicht!
    Ich habe auch wieder nur manuell geguidet und Windböen haben punktförmige Sterne fast verhindert. Dadurch sind sicher auch Details verloren gegangen.


    viele Grüße und besserss Wetter als bei mir (Regen!)
    Andreas

  • hmmm .. also in DSS ein FWHM-Wert von 6-7 ist eigentlich abartig "schlecht" :) .. bei meinen DSLR-Aufnahmen habe ich da je nach Optik Werte zwischen 3.0 und 3.5, wenn sie über 4 sind, weiss ich, dass ich defokussiert war und kann die Aufnahmen eigentlich löschen ..


    dein Stack würde mich mal interessieren, wuerde ich mir gerne mal anschauen :)


    Jonas

  • Hallo, Jonas,


    Fall jetzt nicht in Ohnmacht!
    Der Rohsummen-Stack liegt mir in fitswork und tif direkt aus DSS vor.
    Meistens benutze ich den 16bit tif (71MB) aus DSS.
    Von diesem tif habe ich jetzt den Nebel-Ausschnitt ausgewählt und in ein 100% jpg-Bild umgewandelt.


    Lass Dich durch die sehr große Helligkeit nicht verwirren! Alle Nebel-Informationen stecken noch in diesem Bild, wenn es ein tif-Bild wäre.
    Aber vielleicht kommst Du auch erst mal mit dem jpg klar.



    Ich glaube, es ist besser, minpic für das volle Bildfeld und 100% jpg zu benutzen!



    Wenn Du Dir das minpic-Bild vergrößert ansiehst, kann man eigentlich nicht sagen, dass mein Bild völlig defokussiert ist, finde ich.
    Du musst auch bedenken, 1525mm Brennweite und starke Lichtverschmutzung (direkt über einem Kohlekraftwerk und einem Industriegebiet aufgenommen, ohne Filter, da Reflexionsnebel!)

    viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    schöne Objekte hast du dir da ausgesucht, NGC 2158 ist ja auch in einem Fernglas durch die Nähe zu M35 sehr leicht zu finden und ein schöner Anblick.


    Sehe grade, dass du bei Blende 6,5 und ISO 200 8 Minuten für eine Einzelbelichtung nimmst.


    Das ist arg wenig, sowohl was den ISO-Wert angeht als auch die Zeit.


    Bei Sternhaufen kann man getrost ISO 800 nehmen, das etwas höhere Rauschen sieht man bei einem Haufen nicht so deutlich.


    Bspw. bei Blende 5,3 und ISO 800 habe ich bei dem Objekt 15 min pro Einzelbelichtung gewählt.


    Das hängt natürlich auch von der Himmelsqualität ab, meine Werte waren am Rande der Stadtgrenze zu Hamburg eingestellt, also kein besonders überragender Standort.


    Sofern dein Standort und deine Nachführung längere Belichtungszeiten ermöglichen, kannst du das ja mal versuchen.


    Und das Ganze auch gleich noch mal beim Hubble versuchen, denke, die ohnehin schon gelungenen Aufnahmen werden dann nochmals besser! [:)]

  • Hallo, Ralf (Clavius),


    besten Dank für Deinen freundlichen Kommentar und Deine Ratschläge!


    Leider habe ich als Einsteiger mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen:
    ich habe einen sehr hellen Beobachtungsplatz (mein Garten): 2 Kraftwerke und 1 Industriegebiet in O-S-Richtung! Daher sind lange Einzelbelichtungszeiten ohne Filter nicht ratsam, sonst habe ich ein weißes Bild.
    Bei den obigen Bildern traten unregelmäßig starke Windböen auf. Nur bei einem Bild von 9 (NGC 2261) hatte ich wirklich punktförmige Sterne!
    Ich guide immer noch manuell mit Fadenkreuzokular! Da wird die Wahrscheinlichkeit schnell sehr hoch, dass die Sterne Striche werden und ich die Aufnahme löschen nuss!
    Du merkst, ich arbeite noch relativ mittelalterlich!
    Bei den ISO-Werten hat mir Tommy Nawratil geraten, für Sternhaufen ISO 400 zu benutzen (wegen der Dynamik). Aber wie Jonas komme ich am besten bei der BB mit ISO 200 klar!
    zu den Belichtungszeiten: ich habe auch schon länger belichtet: z. B. mit 127mm Refraktor bei f/4 ISO 200, ohne Filter, Einzelbild 45 min GammaCass. Aber die BB wird dann bei den vielen überbelichteten Bildteilen sehr schwierig!


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    mit einem Fadenkreuz habe ich auch sehr, sehr lange nachgeführt, bis Februar 2011, davor 24 lange Jahre...kann das also gut nachvollziehen [V]


    Irgendwann ist beim manuellen Nachführen per Fadenkreuz das persönliche Durchhaltevermögen auch erreicht, da holst du schon gut was ´raus mit bis zu 45 min am Stück. Je länger die Einzelbelichtungen werden, desto weniger kann man insgesamt schaffen.


    Weiss jetzt natürlich nicht, wie dein Arbeitsfluss bei der Bildbearbeitung ist, mit Masken usw. (bei PS) wirst du dich vielleicht auskennen, nur so bin ich selber auch zu einigermassen befriedigenden Ergebnissen gekommen, auch was die Dynamik der Sternfarben angeht (bei ISO 400). Ich denke, dass tatsächlich auch mit ISO 800 ähnliches dabei herausgekommen wäre.


    Jetzt bin ich dir natürlich noch mein Beispielbild des NGC 2158 schuldig, leider nur in der sehr bescheidenen "Astrotreff-Auflösung":



    30cm/5,3 Selbstbaunewton
    Aufnahmedaten
    Canon 1000Da, ISO 400, 17x15min, Dithering, keine Darks, OAG + MGEN


    Thread dazu (2012, leider mit kaputten Bilderlinks):


    http://www.astrotreff.de/objektdetail.asp?file_id=63329

    Wünsche dir viel Erfolg weiterhin!

  • Hallo, Ralf (Clavius),


    vielen Dank für Deine Erläuterungen und Dein Bild!


    Du hattest ein größeres, lichtstärkeres Teleskop, vermutlich bei dunklerem Himmel als bei mir benutzt (sonst hättest Du sicher nicht die langen Einzelbelichtungen gewählt; ich hätte bei den Aufnahmeparametern nur ein weißes Bild erzeugt).
    Zudem hast Du jahrzehntelange Erfahrungen in der Astrofotografie gesammelt, die mir fehlen. Ich habe auch noch keinerlei Kalibrierungsdaten gesammelt (werde bald mit Flats anfangen).
    Außerdem bist Du mir auch in der BB wahrscheinlich um Längen voraus!
    Bei besseren BB-Kenntnissen ließe sich mein Bild bestimmt auch noch leicht verbessern. Ich habe schließlich nur ca. 10 min drangesessen.
    So ist dann Deine hervorragende, für mich als Referenzbild geltende Aufnahme von NGC 2158 entstanden. Vielen Dank fürs Zeigen!
    Ich hatte 2015 einmal im Astronomie Forum einen Thread zu dem Thema: "optimaler ISO-Wert" gestartet. Der ISO-Wert soll ja nicht so wichtig sein! Trotzdem benutzen die Astrofotografie-"Cracks" dort in der Regel relativ konkrete Werte.


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    sollte ja auch nur eine Anregung (von vielen anderen in diesem Forum) sein, die man alle für sich selbst und seine eigenen Bedingungen abwägen muss. Das macht die Sache schließlich ja auch interessant.


    Ich bin sicher, da wird noch so einiges von dir zu sehen sein. [:)]

  • Hallo, Ralf (Clavius),


    ich habe Dein Bild auch nur als Anregung verstanden!
    Ich wollte Dir nur aufzeigen, wie weit ich noch deinem Super-gutem Bildergebnis entfernt bin und ich es wahrscheinlich aufgrund meines schlechten Himmels auch nie erreichen werde (solange ich zu bequem zum Wegfahren bin, schmunzel). Ich habe aber auch bisher noch kein besseres Bild im Internet von NGC 2158 gefunden als Deines!
    Da hast Du die Meßlatte sehr hoch aufgelegt!


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hi Andreas,


    naja klar, alles gut! :o)


    so ein mittelprächtiger Himmel (habe ja auch nicht viel besseres hier) ist eine ziemliche Herausforderung. Seit ich vor 2 Jahren auf La Palma war, habe ich hier nix mehr gemacht. Visuell war von der Wintermilchstraße fast genauso viel zu sehen wie hier auf Übersichtsfotos, von der Farbe mal abgesehen...


    Nochmals viele Erfolge weiterhin! [8D]

  • Hallo, Kollegen,

    ich habe etwas mit den PS-Masken herumgespielt.
    Dabei ist das herausgekommen:



    leider ist dabei etwas Vignettierung entstanden. Mit PS, Bridge hat es nicht geklappt; nur meine Staubflecken wurden sichtbar.


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo, Kollegen,


    ich hatte es bei NGC 2261 auch mal versucht, aber die Darstellung des Reflexionsnebels wurde dadurch nur verschlechtert. Vermutlich liegt es an meinem schlechten Himmel und der zu geringen Gesamtbelichtungszeit.



    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo, Kollegen,


    nachdem ich wiederholt kritisiert wurde, keine Kalibrierungsdaten zu erheben, habe ich zum 1. Mal 6 Flats gemacht: ISO 200, f/6.5, 2.0 sec.
    Die Histogrammspitze lag bei 60%; die rechte Flanke war abgeschnitten.
    Die zuvor vignettierten Bereiche waren etwas zu hell. Ich habe einen Fehler gemacht: vergessen, das Fadenkreuzokular abzudecken!
    Immerhin: gleichmäßige Ausleuchtung des restl. Bildes und keine Staubflecken.


    viele Grüße und cs
    Andreas


  • Ein FWHM-Wert von 6 Pixeln hieße 4" - das ist zwar nicht rekordverdächtig gut, aber soo schlimm nun auch nicht. Man kann das in DSS ja so einstellen, daß gleich sozusagen ein Binning gemacht wird, indem man bei den RAW-/Fits Einstellungen für die Cam 'Superpixel erstellen' auswählt. Das ist sozusagen das Gegenteil von drizzlen [;)]


    Bei NGC 2158 würde ich die Flats auch noch mal anwenden. Und in Zukunft auch Darks nicht vergessen. Und zwar ebenso für die Lights als auch für die Darks.


    Auf jeden Fall macht das wieder Lust auf den Winterhimmel [8D]

  • Hallo, Stefan und Ullrich,


    vielen Dank für das Lob und die Information und Ratschläge!
    Ich werde es auch bei NGC 2158 noch einmal versuchen, auch, wenn die Flats nicht gelungen sind aufgrund meines o.g. Fehlers.
    Wenn ein Wert von 6 = 4" ist, ist dann ein Wert von 3 = 2"?
    Einmal hatte ich hier einen Wert von 3.


    viele Grüße und klare Nächte
    Andreas

  • Hallo, Kollegen,


    ich habe die Flats bei NGC 2158 auch noch mal probiert. Ist aber nicht gut geworden. Vielleicht hatte es nach diesen zu einem früheren Zeitpunkt gemachten Aufnahmen in der Zwischenzeit eine minimale Drehung des OAZ oder des T-Ringes gegeben.
    Hier das Bild:



    viele Grüße und cs
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ein Wert von 6 = 4" ist, ist dann ein Wert von 3 = 2"?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, solange keine andere Brennweite verwendet wird oder in DSS eben die Einstellung 'Superpixel erstellen' gewählt wird.

  • Hallo Andreas,


    also ich finde den NGC 2158 jetzt schon erheblich (!) besser, das Objekt kommt viel klarer rüber als vorher, selbst wenn die Flats nicht ganz optimal sind, wie du schreibst.

  • Hallo, Ralf (Clavius),


    besten Dank für Deine Antwort!


    Als Laie in der BB erkenne ich nur eine relativ kleine Bildverbesserung: die Staubflecken sind fast verschwunden und die Vignettierung ist großenteils beseitigt. Derzeit fehlt es mir da noch an Feingefühl, sonst wäre ich mit den Flats schon viel früher angefangen! Mir kam es in der Vergangenheit fast nur auf das DSO selbst an, der Hintergrund war nicht so wichtig.


    viele Grüße und klareren Himmel als derzeit vorhanden
    Andreas

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