Jupiter 2016 in kleinen Teleskopen

  • Moin,
    was für ein Abend vorgestern. Ruhige Luft, der Große Rote Fleck sichtbar und dann auch noch Vorübergang und Schattenwurf von Ganymed und Io. Das war bislang die beste Jupitervorstellung, die ich jemals gesehen habe. Ich glaube, dass das nahe an der Grenze des Möglichen für 10 cm Öffnung gewesen ist:



    Viele Grüße
    Karl

  • Hallo Karl,
    herzlichen Glückwunsch. Das ist ein sehr schönes Bild was Du das zeigst. Was für eine Ausrüstung hast Du da verwendet? Ein 4" Triplet APO, ein Newton, Mak? Welche Brennweite, welches Teleskop und welche Kamera?


    Dein Bild gefällt mir auf jeden Fall unglaublich gut, vor allem, da ich in der Größe auch Teleskope besitze.
    Ich hab einen 4" f/9 Zweilinser APO und einen Vixen 114/900 Newton. Zum Vergleich mein Bild mit dem Vixen 4" f/9 APO:
    http://www.astrotreff.de/uploa…3-16T21_46_08_castr_2.jpg


    Ich würd mich auf jeden Fall freuen mehr von Dir zu sehen. Das Bild ist wie schon gesagt super.
    Servus,
    Roland

  • Hallo an Alle!


    Am 17.03. war das Wetter gut im Inntal und so habe ich mich trotz schwerer Müdigkeit in meine Garageneinfahrt gesetzt - und bin belohnt worden.
    Anbei eine "schnelle" Bearbeitung einer Aufnahme von 23:48. Der Fokus liegt hier mehr auf Jupiter, sodass Kallisto noch nicht so recht rauskommt.



    2x Barlow, RGB á 1 Minute, 25 ms Belichtung, 33 fps, Gain 85%, Stack mit AS2!, Schärfen RS6, Fitswork und CS3.


    Ich habe mich durchgebissen und den gesamten Kallisto Schattendurchgang von Eintritt bis Austritt im 8-10 Minutenintervall fotografiert (insgesamt sind es über 3 Stunden Bildmaterial). Natürlich versuche ich daraus nun eine Animation zu machen, die ich in ein paar Tagen hoffentlich nachliefern kann.
    Leider ist gegen Ende relativ starker Wind aufgekommen, sodass man schon am Lifebild einen Verlust an Details sehen konnte. Trotzdem bin ich guter Dinge ein brauchbares Ergebnis zu erhalten.


    Ad Karl)
    Das Bild sieht echt klasse aus!


    lg Georg

  • Hallo,


    das Bild oben ist mit einem 10 cm Apo-Triplett aufgenommen, Originalbrennweite 1000 mm, verlängert mit einem Televue Powermate 5x (etwas viel, aber 2.5x wäre wohl zu wenig), Kamera DBK618. 1000 Aufnahmen, Belichtungszeit 1/40 s, Verstärkung so aufgerissen, dass das Histogramm zu etwa 80 % ausgenutzt war, 30 % der Aufnahmen genutzt mit Autostakkert; Farblayer zurechtgerückt, Weißabgleich und nachgeschärft mit Registax 6; Schärfen generell nach einem Verfahren, das Astrohardy bei Youtube beschreibt, was ich aber noch nicht ganz beherrsche.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Karl,
    Dein APO Triplett muss von sehr guter Qualität sein. Ich hätte das normal für unmöglich gehalten so feine Strukturen in der Wirbelschleppe aufzulösen. Ich hab es auch versucht, aber ich hab "nur" einen Vixen Zweilinser (Fl102s 102/920). Der ist an sich auch gut, aber die Strukturen konnte ich nicht so fein auflösen. Ich hab mit einer 2x Barlow (TS Shorty 2x) gefilmt und die ein bisserl verlängert => 2,4x.
    Hier nochmal alle Bilder vom 16.3 der Reihe nach:
    22:36 Uhr

    22:46 Uhr

    22:55 Uhr:

    23:30 Uhr (ohne Verlängerung oder Vergrößerung):



    Das Bild von 22:46 hab ich noch etwas auf 120% vergrößert:

    Mehr war bei mir nicht drin, wobei ich glücklich bin, dass sie so schön geworden sind.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland, sind doch super Ergebnisse, vielleicht könntest Du die vorsichtig noch etwas mehr nachschärfen mit Unscharf maskieren o. ä. falls keine Artefakte durchkommen. Aber ansonsten gefallen die mir sehr gut, auch die Farben sind gut getroffen.


    Gruß,
    joachim

  • Hallo Joachim,
    danke [:)], ich werde es an einem Bild probieren. Vermutlich bin ich bei den Videos von mir schon beim Maximalen angelangt. Klar fühlt man sich vom Karl motiviert nochmal mehr aus den alten Videos herauszuholen, aber ich seh da schnell meine Grenzen was die Videos betrifft ;-). Ich vermute, dass der 4" vom Karl einfach noch besser ist und er vermutlich auch noch exakter den Fokus getroffen hat.
    Ich hab mir mal ein 2,5x Barlow bestellt, die ich bei gutem Seeing einsetzen kann.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    eine schöne Dokumentation der Mondschattenereignisse vom 16. März! Ich hatte auch Glück mit den Bedingungen; der Karl (==>)Stieckelstack ist auch nicht so weit von mir entfernt und hat das dieses Ereignis ja auch sehr gut festgehalten. Wirklich klasse!
    Ich habe etwa eine halbe Stunde am 114/900 Newton gefilmt. Bin aber noch bei der Bearbeitung, da ich wenig Zeit hatte!
    Vielleicht schaffe ich es noch, außer den Einzelaufnahmen eine kleine Animation hereinzustellen.


    Vorab hier eine Jupiter-Zeichnung mit den Mondschatten von Ganymed und Io, die ich nach den Aufnahmen um ca. 22:20 Uhr MEZ gemacht habe:



    16.03.2016, 22:20 MEZ. Zeichnung am 114/900 Newton, 6mm Huygens Okular. Entspr. 150 fache Vergrößerung.


    Viele Grüße, CS
    Uwe

  • Hallo,


    ganz bestimmt spielte auch die außergewöhnlich ruhige Luft eine Rolle. Ich habe Jupiter auch durchs Okular noch nie so ruhig mit so vielen Details gesehen wie an diesem Abend. Eigentlich hatte ich sofort die Hoffnung, dass die Aufnahmen besser werden würden als üblich, was sich dann auch bestätigte.


    Viele Grüße,
    Karl

  • Hallo,


    passend zu Uwes letztem Kommentar, will ich auch meine beiden neuesten Jupiter-Zeichnungen zeigen.
    Am 17.3. konnte ich den Durchgang von Callisto beobachten. Der Mond war schon kurz davor die Planetenscheibe zu verlassen und der Mondschatten hatte selbige gerade ein bisschen "angeknabbert". Callisto konnte ich in der Randverdunkelung der NPR gut ausmachen - er zeigt sich dezent gräulich. In der EZ waren die beiden D-FEST sehr markant und auch die zur f-Seite immer kräftiger werdenden NTB bzw. NNTB waren interessant zu beobachten.




    Am 18.3. konnte ich dann das erste Mal meinen langen Achromaten an Jupiter ausprobieren. Bei dieser Beobachtung habe ich einen Gelbfilter eingesetzt. Die Details in der Wirbelschleppe waren gut zu sehen und trotzdem war es ein harter Kampf, sie aufs Papier zu bringen. Beim GRF schien es mir, als ob er auf der f-Seite das SEB leicht berühren würde. Gut zu sehen war auch das W-OVAL am nördlichen Rand des NEB. Ab diesem Oval zeigte sich das NEB deutlich dicker und auch dunkler.



    LG Michael

  • Hallo Michael,


    da hattest du ja auch noch ein, bzw. zwei Tage später Glück mit dem Wetter. Hier wurde es immer wolkiger.
    Von den Farben hast du die beiden Bänder sehr gut getroffen. Das NEB erscheint auch mir wesentlich kräftiger. Obwohl ich mit dem 4,5" Spiegel beim Zeichnen so gut wie keine Farben erkennen kann, habe ich den Eindruck das es etwas dunkler erscheint.
    Die Farben, vor allem die des GRF kommen dann erst bei vielen gestackten Aufnahmen in der EBV zur Geltung.


    Hier noch eine Mini Jupiter-Animation vom 16. März während der Mondschattenereignisse! Übrigens meine erste Animation der Jupiteroberfläche. Man bemerkt jedoch bei einigen Video-Sequenzen deutlich das Seeing. Afokal aufgenommen mit Digiklemme am 114/900 Newton durch das 6mm Huygens Okular.



    Edit: 10 Videostreams im Abstand von ca. 3 Minuten von 21:40 Uhr MEZ bis 22:12 Uhr MEZ.


    Viele Grüße, CS
    Uwe

  • Leider habe ich noch keine neuen Aufnahmen im Kasten. Ab dem 16. März wurde das Wetter hier immer schlechter.
    Als Ergänzung zur ruckeligen Jupiteranimation mit dem 4,5" Spiegel habe ich den ersten und letzten Videostream der Sitzung herausgesucht und neu bearbeitet. Dies waren auch die "besten", wo das Seeing nicht so arg zuschlug!


    Auch wenn es schon fast langweilig wird, hier sind die Ergebnisse:



    Viele Grüße
    Uwe

  • Hallo,


    schade Uwe, dass du an diesem Abend eher schlechtes Seeing gehabt hast - ansonsten könnte man evtl. auf deiner Aufnahme von 22:12 Uhr Io selbst vor dem NEB sehen. Zu den Farben in deinem 4,5" Spiegel: Probier einmal Jupiter am frühen Abend zu beobachten, wenn die Sonne schon untergegangen ist, jedoch der Himmel noch blau ist. Durch den schwächeren Kontrast zwischen Planetenscheibchen und Hintergrund, treten die Farben deutlich kräftiger hervor.


    Ich hatte gestern wieder Glück mit dem Seeing - und wie erst! Sowohl Seeing als auch Transparenz waren sehr gut und ich konnte meine bisher detaillierteste Jupiterzeichnung herstellen. Die NPR zeigte nahe des ZM einen dunklen Bereich, dessen genaue Form ich nicht erfassen konnte. Das NNTB und das NTB zeigten wieder mal, dass sie in dieser Jupiteropposition äußerst aktiv sind: Sehr interessant fand ich die knotenförmige Struktur, die sich zur f-Seite hin verjüngte. Im NEB konnte ich neben einer deutlichen Aufhellung je eine dunkle Beule am südlichen und nördlichen Rand ausmachen. Eher ruhig zeigte sich die EZ mit ein paar kleineren D-FEST. Interessanter waren dann wieder die Helligkeitsunterschiede im SEB. Ca. ab dem ZM konnte ich die beiden dunkleren schmalen Bänder im SEB gut erkennen - die sind ja zur Zeit sozusagen das Erkennungsmerkmal des SEB.
    Und dann kam das "Grande Finale" ;) ! Schon lange halte ich Ausschau nach den W-SPOT und gestern war es dann endlich soweit. Zuerst zeigte sich mir das SSTB strukturlos wie gewohnt. Als ich mir aber dann die D-STRK südlich des SEB genauer anschaute, blitzte plötzlich ein W-SPOT im SSTB hervor. Wenig später entdeckte ich noch einen zweiten. Beide zeigten sich als leicht ovale Aufhellung mit dunklem Hof.



    LG Michael

  • Hallo Michael,


    interessante Zeichnungen! In Etwa kann ich an meinem 150/1200 FH nachvollziehen, was du zeichnes, würde es aber niemals so hinbekommen. Wahrscheinlich wird dein langer FH einen besseren Farbkontrast zeigen. Bei mir sind die Bilder deutlich "gelber". Wenn ich mich auf die Details der Oberfläche konzentriere, fällt der Blausaum nicht so auf.


    Hatte gestern mal wieder die Gelegenheit auf Jupiter zu halten. Es war eine hoch liegende Bewölkung und die Einzelbilder mussten mit 0,125 Sekunden belichtet werden, um etwas erkennen zu können. Dennoch war bei einer Serie eine Verwendung von 75% der 600 Einzelbilder möglich:


    <center>


    Zeiss AS 80/1200 mit 2x Barlow, ALCCD5LII
    </center>


    Visuell war es recht gut, bei 133x am 80/1200 AS ein gestochenes, aber dunkles Bild.


    Viele Grüße und ein schönes Osterfest,


    Micha

  • Grüß Euch,
    leider sind bei mir ein paar klare Nächte letzte Woche bzw. letztes Wochenende wengen Fieber und Erkältung ausgefallen.
    Wie ich sehe warts Ihr fleißig und habts einige schöne Bilder eingestellt.


    Hallo Uwe,
    Deine Zeichnung ist sehr gut geworden. In den Bändern hab ich im 4" f/9 etwas mehr Strukturen gesehen ... dafür finden sich bei Dir Andeutungen der WOS wieder. Da war ich bisher wenig erfolgreich. Einmal hatte ich im 80/1200 so eine Andeutung gesehen, aber das war nur einmal oder zweimal. Danach an den anderen Abenden war auch in den stärkeren Geräten keines dieser WOS zu sehen (obwohl die relativ deutlich in den Aufnahmen meiner Geräte herauskommen).
    Ich werd mich bei der nächsten Gelegenheit wieder auf die Lauer legen.


    Die Aninmation ist für den einfachen Aufbau ohne gute Kamera auch gut geworden.


    Griaß Di Michael,
    wow, das ist eine richtig schöne Beobachtung und Zeichnung und das im viel geschimpften Achromaten. Die Istarobjektive hatten lange einen eher schlechten Ruf. Du scheinst aber ein gutes Exemplar zu besitzen und ja, die langen FHs sind öffnungsbezogen durchaus sehr solide starke Beobachtungsgeräte wenn Farbreinheit nicht so wichtig ist.
    Du hattest bei den WOS ebenfalls mehr Glück wie ich. Da spielt sicherlich die gute Kontrastleistung Deines langens FHs eine Rolle.
    Auch wenn meine Geräte vermutlich etwas schwächer sind, werde ich versuchen mit dem 4" f/9 APO und dem 6" f/8 Newton weiter auf die Jagd zu gehen.
    Das Lustige ist, dass in einem alten Planetenbeobachtungsbuch drin steht, dass in den 70ger Jahren diese WOSs auch schon in 60mm Refraktoren beobachtet wurden. Hmm, vielleicht waren die damals einfacher zu sehen [;)]
    Man muss vermutlich auch erst amal lernen die Dinger zu sehen, dann sieht man sie zukünftig generell leichter.
    Auf jeden Fall Glückwunsch zur Sichtung und zur sehr schönen Zeichnung.


    Hallo Micha,
    für die langen Einzelbelichtungen ist das Ergebnis sehr gut geworden.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo,


    (==&gt;)Micha: Probiers ruhig mal mit einer Zeichnung - dauert summa summarum auch nicht länger als die Aufnahme und die anschließende Bearbeitung eines Videos. Zu den Farben muss ich sagen, dass ich meine Zeichnung nicht so eingefärbt habe, wie sich mir der Planet gezeigt hat. Da ich nämlich zum Anheben des Kontrastes einen Gelbfilter benütze habe, müsste ich eigentlich das komplette Bild gelb einfärben. Ohne Filter zeigt sich mir Jupiter in meinem Gerät mit ein wenig schwächerem Kontrast und einem leichten Blausaum, SEB und NEB sind bräunlich mit einem leichten Stich ins Violette und die Planetenoberfläche hat aber noch ihre charakteristische Cremefärbung.


    (==&gt;)Roland: Danke :) . Bin selber ehrlich gesagt am meisten erstaunt darüber, was ich mit der Linse alles sehen kann. Und wenn ich bedenke, dass das Objektiv zur Zeit noch in einem viel zu engen Tubus steckt ohne Blenden oder anderweitiger effektiver Schwärzung (eine Schicht Schultafellack habe ich ihm "spendiert"), so verschenke ich zur Zeit auch noch Potential. Aber nicht mehr lange - bin schon am Planen für einen ordentlichen Tubus.
    Zu den W-SPOTS: Probier Jupiter mal zu beobachten, wenn er dir diese Seite zeigt -&gt; http://zetta.jpn.ph/alpo/kk16/j160324d1.jpg
    Der W-SPOT am ersten Bild im Zentralmeridian ist aktuell der größte und dadurch auch der prägnanteste. Mit guter Luft/Transparenz und der nötigen Geduld wird es klappen! Werde selber auch wieder mal den 100/900 ED rausstellen um zu sehen, ob ich sie mit dieser Öffnung auch sehen kann.


    LG Michael

  • Hallo zusammen,


    nach langer Zeit möchte ich mal wieder einen kleinen Beitrag leisten!
    Er ist zwar nicht so spektakulär wie die schönen Zeugnisse der
    Mondschattenspiele die hier eingestellt wurden ,die ich mir mit Begeisterung
    angeschaut habe,aber die mich auch am Wetter,hier bei mir,haben verzweifeln
    lassen!
    Für gestern Abend waren ein paar Wolkenlücken vorhergesagt worden die ich mir zu Nutze machen wollte(doppelter Monddurchgang,Io+Europa),also habe ich den 80/900er auf seiner Montierung rausgeschleppt
    und auf den vorhergesehenen Markierungen am Boden aufgestellt, und voller Hoffnung auf Richtigkeit der Prognosen gehofft,war aber wieder nichts[:(]!
    Wieder abgebaut und die Zeit anderweitig genutzt!
    Gegen 23:30 bin ich zur letzten Behruhigung meines Gewissens nochmals vor die Tür
    getreten und zum Himmel geschaut ; und da stand er ,zwar leicht von Hochnebel eingehüllt aber einen Versuch war es wert!
    Also eilig zur Hütte,das Dach geöffnet und nach dem Aufsuchen mit der 6er Goldkante
    geschaut!
    Visuell konnte ich neben dem GRF auch die Verwirbelungen hinter Ihm sowie auch den
    hellen Fleck im NEB wahrnehmen und die Verdickung hinter ihm,dort scheint es sich das NEB aufzustauen,sowie auch phasenweise das NTB,gar nicht so übel!
    Aber in der Ferne,könnte ich dank des hellen Mondes schon die herannahenden Wolken sehen,die wieder eine Aufnahme,die so gern machen wollte, zu Verhindern drohten!
    Es gelang mir eine Aufnahme bis sie ankamen!
    Ich entschied mich für eine "Panoramaaufnahme"mit Monden und sie gelang mir sogar
    halbwegs,welch Freude nach langer Zeit [:D]!

    Die Monde sind von links nach rechts : Callisto-Europa-Io


    Aufgenommen mit Refr.127/1200 Barlow 2,25 Alccd5LIIc


    Gruß Fabio

  • Hallo Fabio,


    ein packender Bericht und schön für dich, dass es nach langem Warten dann doch noch geklappt hat. Das ist eine ausgezeichnete Aufnahme mit vielen Details, die du mit dem 127er Refraktor zeigst. Mein 114er Newton reagiert sehr sensibel bei Seeing und so mussten einige unbrauchbare Streams während der Mondschattenereignisse am 16.3. leider in den virtuellen Papierkorb wandern! Dabei hatte ich mich sehr auf dieses Highlight gefreut. Aber einige Aufnahmen konnte ich ja noch retten.
    Die Alccd5LIIc besitze ich ja auch. Aber (noch) ohne Nachführung und ohne EQ-Plattform ist das mir der 3xTelevue-Barlow so gut wie aussichtslos, um gute Ergebnisse am Jupiter zu erreichen! Aber ich arbeite daran. Ich hoffe, dass spätestens zur Marsopposition alles fertig ist.


    (==&gt;)Michael: Wieder eine tolle Zeichnung. Ich gratuliere dir auch zur Sichtung der WOS! Ich habe ebenfalls festgestellt, dass Jupiter bei noch aufgehelltem Himmel, also kurz nach Sonnenuntergang die besten Kontrastvehältnisse zeigt. Für Zeichnungen oder Aufnahmen kann dies von Vorteil sein. Zur Zeit steht er aber bei der astronomischen Dämmerung noch recht flach über dem Horizont.
    (==&gt;)Micha: Bei deiner Jupiteraufnahme vom 24.03. fällt ein Filament auf, welches sich vom NEB bis fast in die Äquatorzone erstreckt. Zufällig habe ich am 12.03. um 21:50 MEZ Jupiter bei gleichem Zentralmeridian fotografiert. (System I und II sind in diesem Zeitraum schon gegeneinander verschoben.


    Hier meine afokale Aufnahme zum Vergleich:



    12.03.2016, 21:50 Uhr MEZ.


    Danke auch dir, Roland für die Beurteilung meiner Aufnahmen mit Minimalausrüstung!


    Ich wünsche allen ein schönes Osterfest.
    Viele Grüße, Uwe

  • Hallo,


    (==&gt;)Fabio: Gestern konnte ich so ziemlich die gleiche Seite von Jupiter zeichnen. Da kommt mir dein detailliertes Foto gerade recht um vergleichen zu können.


    (==&gt;)Uwe: Danke :) . Ja stimmt, zur Zeit steht der Planet in der Dämmerung noch recht tief. Sollte sich aber bald "dank" Sommerzeit ändern.


    In dieser Jupiteropposition habe ich bisher mit dem Wetter wirklich Glück - gestern konnte ich den Planeten wieder ausgiebig studieren und zeichnen.
    Die Wirbelschleppe hinter dem GRF zeigte sich mir diesmal völlig anders als am 18.3. Sie wirkte deutlich heller und auch größer. Am 18.3. meinte ich auch schon, dass scheinbar der GRF das SEB berührt. Diesmal war es augenscheinlich, dass vom SEB weg ein feiner Schleier zum GRF hin führt - als ob er dunkle Materie absaugen würde.
    Das NEB war auch wieder sehr interessant: Das deutlich zu sehende W-OVAL zeigte einen feinen dunklen Rand und am südlichen Rand konnte ich eine feine W-NICK, als eine helle gekrümmte Bucht erkennen. Es wirkte, als ob sich hier ein dunkles Oval ablösen würde. Wenn ich aber meine Zeichnung mit diesem Foto vergleiche, scheint es sich dabei einfach um eine recht dunkle und knollige D-FEST zu handeln -&gt; http://zetta.jpn.ph/alpo/kk16/j160326c1.jpg



    LG Michael

  • Hallo zusammen,


    heute steuere ich mal wieder einige Bilder bei. Obwohl vom Flug leicht ermüdet, wollte ich nach einer Woche Abstinenz schnell schauen. Wenn ich aber mal Blut geleckt habe, komme ich jedenfalls nicht mehr so leicht weg.
    Während ich schaute, kam mir ein Gespräch mit Roland in den Sinn. Da ich das Hobby nicht so bierernst nehme, nahm ich mir die Realisierung, quasi als erster Test, in Angriff. Da ich noch von früher einen ChromaCorr I habe, wollte ich den am TAL100 testen. Vermessungen diesbezüglich an anderen FH ergaben, daß der CC1 nicht schlecht ist und keine eigenen Fehler hat, aber vorhandene Fehler verstärkt. Für mich steht zur Entscheidung, ob der an sich sehr gute FH nochmals einen Sprung durch einen reduzierten Farbfehler macht. Visuell gab es keinen Unterschied, auf dem Bild ist Jupiter etwas unscharf, könnte am falschen Fokus liegen. Ist zwar nicht wichtig, da der TAL sehr gut abbildet; aber naja, kleine Spielerei.
    Bei der Gelegenheit machte ich noch mehr Bilder, daher kann ich heute auch mal den Vixen 90L (90/1300) zeigen. An diesem nahm ich die 2xTV, am TAL100 und am ED150 dagegen die 3xBresser SA.
    Nachdem mich John mit seiner nachträglichen Bearbeitung überzeugt hat, und diese wirklich nicht aufwändig ist, habe ich sie diesmal angewendet. Nochmal ein großes Dankeschön bei der Gelegenheit an John!
    Die Bilder sind nun mit Fitswork nachbearbeitet und auf 75% verkleinert.



    Vixen 90L, 2xTV, ASI120MC




    TAL100 ohne und mit ChromCorr 1, 3xSA, ASI120MC



    ED150, 3xSA, ASI120MC


    Gruß, Andreas

  • Hi,


    in der Nacht von Ostersonntag auf Montag war es überraschend klar und die Durchsicht war sehr gut. Also hab ich mich auf den Balkon begeben und mir die Nacht am Fernrohr um die Ohren gehauen. Es hat richtig Spaß gemacht, den Jupiter zu beobachten. Auch wenn er zu Beginn der Session noch voll in den Abgasfahnen der Nachbardächer stand.



    Dieses Bild zeigt Jupiter um 00:09 Uhr MESZ. Da steht er 48° über dem Horizont bei Azimut 179,5. ZM ist 143° W (Sys II). Jupiters Ränder waren wie ausgefranzt, was sich im Bild am Rand mit den "Dreiecksspuren" zeigt. Diese Ausfranzungen kommen von der warmen Abluft aus den Kaminen der südlich gelegenen Nachbarhäuser. In der turbulenten Luft wird blau und Grün stärker verwischt wie rot, daher ist das Bild etwas zu rot. Ich konnte den Farbstich nicht völlig eliminieren. Entstanden ist das Bild aus 6 Videos a 2 Minuten, die geschärften Summenbilder wurden mit Winjupos derotiert und nochmal sachte geschärft.




    Dieses Bild zeigt Jupiter um 00:52 Uhr MESZ. Elevation 47°, Azimut 195,3. ZM ist jetzt 169,2° W (Sys II). Kein Kamin in der Sichtlinie, sofort ist das Bild wesentlich schärfer und kein Farbstich mehr. [:)]
    Die weißen Ovale sind besser definiert und die karmesinrote Linie im NEB ist besser zu erkennen. Auch die blauen Fahnen im der Äquatorzone sind nun besser zu erkennen. Ganz am rechten Planetenrand ist der GRF ansatzweise zu erkennen und an der südlichen Grenze des SEB sind 2 Wirbel zu erkennen, die dem GRF vorauseilen. Entstanden ist das Bild aus 6 Videos a 2 Minuten, die geschärften Summenbilder wurden mit Winjupos derotiert und nochmal sachte geschärft.




    Dieses Bild zeigt Jupiter um 01:44 Uhr MESZ. Elevation 43,5°, Azimut 213. ZM ist 201° W (Sys II). Inzwischen ist der GRF komplett in die Sichtlinie rotiert, die beiden Wirbel am Südrand des SEB stehen jetzt links bzw. rechts vom ZM. Entstanden ist das Bild aus 6 Videos a 2 Minuten, die geschärften Summenbilder wurden mit Winjupos derotiert und nochmal sachte geschärft.




    Dieses Bild zeigt Jupiter um 2:53 Uhr MESZ. Elevation 35,8°, Azimut 233. ZM ist 242° W (Sys II). Der GRF steht fast im ZM, die Wirbelschleppe zeigt viele kräftige weiße und dunkle Ausbrüche. An der südlichen Kante des SEB erkennt man immernoch die dem GRF vorausgehenden Wirbel und im NEB ist WSZ nun ebenfalls gut zu erkennen. Entstanden ist das Bild aus 11 Videos a 2 Minuten. Ich habe die Summenbilder mit Winjupos derotiert und nochmal sachte nachgeschärft.


    Viel Spaß beim angucken
    Silvia

  • Hallo Andreas,
    danke für den schönen Vergleich. Man merkt deutlich, dass der 90/1300 farbreiner ist wie der Tal 100. Die Girlanden zeigt der 90ger erstaunlich deutlich und kann da mit dem Tal 100 mithalten. Das kleine helle Oval in STB zeigt sich aber leider noch nicht, obwohl es mit dem 90ger fotographisch gehen sollte. Das könnte am Fokus liegen?


    Interessant ist auch der Vergleich mit Chromacorr. Dort ist blau relativ gut korrigiert. Dennoch wirkt der ED insgesamt gesehen am farbreinsten und natürlich aufgrund der höheren Auflösung ist das Bild noch schöner.
    Die Frage ist jetzt, bringt der Chromcorr einen visuellen Gewinn oder nicht? Das ist für mich schwierig zu beurteilen. Klar, das Chromacorrbild ist eindeutig farbreiner.
    Ich hab die beiden Tal 100 Bilder in fitswork geladen und dort die Farbkanäle zerlegen lassen. Da ist der Vergleich des Grünkanals am interessantesten. Ist der etwas schlechter oder nicht?
    Beim normalen Tal 100 Bild wirkt der Grünkanal noch kontrastreicher. Kann das sein oder bild ich mir das ein? Möglich wäre auch, dass das Chromacorrbild ingesammt heller ist.
    Vielleicht kann der John oder ein anderer Planetenexperte dazu etwas sagen?
    Andreas, wie war es denn im Okular. War das Bild etwas kontrastreicher, klarer oder ästhetischer?
    Zum ED 150: Ich bin immer wieder überrascht wie farbrein der 6" ist. Respekt an den oder die Designer dieses Objektives.


    Hallo Fabio,
    Glückwunsch zu diesem schönen Bild. Die Konstellation mit den Monden und die Details sind sehr schön und das mit einem vielgescholtenen Achromaten [:)].


    Hallo Michael,
    wieder eine schöne detailierte Zeichnung. [:)]
    Ja, ich werde es hoffentlich auch bald mal probieren wenn Gesundheit, Wetter und Zeit mitspielen.


    Hallo Silvia,
    die Bilder wirken etwas zu groß und dadurch etwas "flau". Gut gefallen tut mir der kleine dunkle Bereich im GRF. Mein Tipp wäre die Bilder a bisserl z.B. auf ca. 50% oder 60% zu verkleinern. Dann kommen die Bilder vermutlich schön knackig. Ich weiß, dass das Ansichtssache ist, aber im Okular ist Jupiter ja auch deutlich kleiner (selbst bei 300x).


    Servus,
    Roland

  • Hallo Silvia,


    das sind sehr schöne Aufnahmen geworden,viele Details und schöne Farben! Ich würde die Darstellung vielleicht etwas kleiner wählen, habe mal für mich die Bilder auf 50% verkleinert, da wirken sie deutlich knackiger. Für 150mm Öffnung sind deine Bilder für mich eine Referenz!


    Hallo Andreas,


    die Aufnahme mit dem 150er ED gefällt mir sehr gut, den hätte ich auch gerne...
    Der Vergleich der Refraktoren ist sehr interessant.


    Habe in den letzten Tagen öfter mal auf Jupiter gehalten, aber wirklich Besonderes ist dabei nicht rausgekommen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Andreas,


    der Chromacorr macht doch im TAL 100 eine gute Figur.
    OK, der wird vermutlich visuell etwas sphär. Aberration machen, aber fotografisch ist das eindeutig ein Gewinn.
    Bei genügend Belichtung kann man den Kontrast ja nachverstärken.


    Das Bild vom 150er ist mir etwas zu körnig, evtl. könntest Du doch etwas mehr % Bilder stacken oder etwas länger belichten.
    Es kann auch noch brillianter dargestellt werden, in dem der rechte Histogrammregler etwas nach links geschoben wird, gerade so, dass es noch nicht ausbrennt.


    klare Grüße
    John

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