Kleine Poliermaschine für sphärische Astro-Optik

  • Ich beabsichtige, meine Poliermaschine für 6-zoll-Optik zu veräußern, da ich zum Jahresende meine derzeitige
    Werkstatt verlassen werde und mir als Aktivrentner nun eine kleinere Location gesucht habe.


    Ich würde es begrüßen, wenn sich eine Sternwarte melden würde, gern in Thüringen oder in Sachsen, denn
    mir geht es auch darum, das leider in Vergessenheit geratende, praktische Wissen um das faszinierende
    Polieren von Feinoptik im Bewusstsein möglichst vieler DIY-Sternfreunde wach zu halten, insbesondere Schief-
    spiegleroptik. Auch habe ich vor, in ca. einem Jahr, also Ende 2016 meine gesamte Schleif- und Poliertechnik
    en bloc abzugeben: eine Poliermaschine für Öffnungen bis ca. 250 mm, eine Schleifmaschine mit automatisierter
    Karbo- und Spraywasser-Zuführung, beide microcontroller-gesteuert und über Datensichtgerät (RS232) para-
    metrier- und bedienbar.


    Unter diesem Aspekt verbindet bitte euren Erwerbswunsch mit einer Mitteilung, ob ihr längerfristig in
    diese interessante Glasbearbeitungstechnik einsteigen wollt, ob ihr also ein weitergehendes Interesse (wie
    auch die räumlichen Möglichkeiten habt), euch zukünftig gerätetechnisch zu vervollständigen.


    Bedenkt dabei bitte auch, dass ihr einen Extra-Polierraum braucht, wobei es unvermeidlich sein wird, dass
    Poliermittel oder Pech-Splitter den Fußboden verschmutzen werden. Der Raum sollte so groß und verdunkelbar
    sein, dass ihr auch euren Foucault-Tester im Abstand des gewünschten Spiegel-ROCs aufstellen könnt.
    Und möglichst nicht denselben Raum zum Schleifen verwenden.


    Eigenschaften:
    - Die Poliermaschine ist für den Spiegelgrößenbereich 100mm bis 150mm ausgelegt. Es ist eine übliche Hebel-
    armkonstruktion (nach Elgin), die jedoch über einen zweiten Exzenter verfügt, um die Schwenk-Oszillation
    des Hebelarms gleichsam in die Breite zu verteilen (Verwirbelung zum Vermeiden von Mustern).
    - Trogdrehzahl stufenlos einstellbar (Schrittmotor mit Zahnriemen)
    - Strichlänge beider Exzenter in fünf Schritten einstellbar (1/3 Polierstriche eingeschlossen)
    - temperaturstabilisierte Trog-Heizung
    - Pechhaut-Tragkörper motorisch angetrieben, in der Drehzahl einstellbar (3 Stück Getriebemotore)
    - Slurry-Pumpe zum automatischen Umwälzen der Polierflüssigkeit (im Video rechts außen, senkrecht stehend)
    - die Spiegel können MOT/TOT poliert werden
    - Abmessungen: Tisch 0,65m * 0,75m, höchster Punkt des Aufbaus auf Tisch: 1,4m
    - Geschätztes Gewicht: ca. 60 kg
    - Alter: ca. 8 Jahre
    - ca. 750 Betriebsstunden gelaufen (Betriebsstundenzähler begann nicht bei null, dient der Aufzeichnung
    der Polierdauer)
    - Das Gerät trägt kein CE-Zeichen, da Eigenbau
    - Polierbar sind maßhaltige Borofloat-Scheiben des Durchmessers 150mm, NC-gefräst, Über Stathis zu beziehen.
    Für kleinere Scheiben sind Zwischenringe aus wasserfestem "OBO-Festholz" *) zu drehen, was ich in Absprache
    übernehmen kann. *) http://www.delignit.de/Deligni…bo_FestholzdeutschRGB.pdf


    Die Maschine wurde halb-professionell, unter Nutzung von Drehbank und Fräse, wie auch CNC-Technik gefertigt.


    Bisheriger Verwendungszweck: Herstellung flacher Sphären (konkav und konvex) für Schiefspiegler in anastig-
    matischer Anlage.


    Als Dipl.-Ing. mit Neigung zur Automatisierungstechnik hatte ich Spaß daran, das stundenlange, stupide
    Handpolieren zu vermeiden. Es vergeht ja schon einiges an Zeit, bis die geläppte Oberfläche erstmal
    wirklich durchpoliert ist, und der Laserpunkt ähnlich schwach reflektiert wird, wie auf der Oberfläche
    von einem Glas Wasser (als Referenz).


    Ein Meister des Handfigurierens bin ich nie geworden, aber die Maschine bringt zuweilen bemerkenswerte
    Güten von opt. Flächen zuwege und vermeidet den gefürchteten Randabfall des Handpolierens.
    Die opt. Spiegelflächen des nachstehend gezeigten Schiefspieglers mit zugehöriger Abbildungsleistung
    (siehe Plato) entstanden auf dieser Maschine.


    Wer glaubt, dass 15cm unobstruierte Öffnung nicht viel leistet, sollte einmal durch solch einen Schief-
    spiegler schauen. Wobei man Gefahr läuft, danach durch obstruierende Optik überhaupt nicht mehr beobachten
    zu wollen.
    Insofern versage ich es mir, die Vorzüge der Schiefs-Optik zu schildern, sondern beschränke mich darauf:
    Einfach mal durchschauen. Meistens muss man dazu nicht weiter als 100km zu einer Volkssternwarte fahren.


    Hier die Maschine in Aktion (wenn Interesse an dem Gerät erkennbar wird, stelle ich ein besseres und aktuelles
    Filmchen ein): http://schiefs.com/mystuff/film1.avi


    Dann werde ich auch Bilder der Poliermaschine zu diesen hier einstellen, beginnend mit bild4.jpg:
    http://schiefs.com/mystuff/bild1.jpg
    http://schiefs.com/mystuff/bild2.jpg
    http://schiefs.com/mystuff/bild3.jpg
    Dabei gilt: es wird mit aufsteigender Zahl im Dateinamen eingestellt. Das Ende der Serie erkennt man am
    Fehler 404, Not found.


    Umfang des zu verkaufenden Gegenstands:
    - Poliermaschine laut Beschreibung
    - zwei Netzteile im 19-Zoll-Rack (daneben zu stellen) zur Versorgung des motorischen Schwenk-Arms und der
    z.Z. defekten Slurry-Pumpe (COMET-Tauchpumpe, Conrad Artikelnummer: 570265-62), die im Kauffall erneuert
    wird
    - Poliergießmatte des Durchmessers 150mm (für full-size-tool), Pechhaut-Tragkörper aus Festholz, zum MOT-Polieren von konkaven Spiegeln
    - Poliergießmatte des Durchmessers 135mm (für subdiameter-tool), Pechhaut-Tragkörper aus Festholz, zum TOT-Polieren von konkaven Spiegeln
    - Poliergießmatte des Durchmessers 110mm (für subdiameter-tool), Pechhaut-Tragkörper aus Festholz, zum TOT-Polieren
    - Poliergießmatte des Durchmessers 60mm (fürs TOT-handfigurieren), Pechhaut-Tragkörper aus Festholz
    - gedrehter Messingring als Auflage-Gewicht
    - entspr. Menge flüssiges Poliermittel (Pieplow & Brandt) zur Inbetriebnahme der Maschine und dem Polieren des ersten eigenen Spiegels (Vertrieb durch Stathis)
    - neues 28er/38er Polierpech für das Gießen von zwei Pechhäuten
    - kleiner, gebrauchter Beistelltisch
    - praktische, ca. einstündige Einführung in das Pechgießen und probeweise Polieren auf der Maschine bei Abholung in Leipzig
    - 2 Stück bereits polierte Borofloat-Scheiben des Durchmessers 150mm, Stärke 20mm, zum Üben,
    ROC ca. 6m, Rückseiten auch zum Nullen des Sphärometers verwendbar
    - kleine Mengen an Schleifmittel für 2 Spiegel des Dm. 150mm: Carbo 80, 120, 180, 220, Dycron 25,
    15, 9um

    Nicht im Lieferumfang:
    - Foucaulttester, Sphärometer, Ronchigitter (Bauanleitungen im Netz)
    - thermostat-geregelter Pizza-Ofen zum schonenden, kontrollierten Verflüssigen des Polierpechs auf ca. 120 grad C, ohne nennenswerte Ausgasung
    - kleine Pfanne mit kurzgesägtem Stiel
    - Pappkarton, Baumarkt-Spachtel, Hammer zum Abmeißeln einer verbrauchten Pechhaut (im Eisfach auf -10 grad C abgekühlt, extrem spröde)
    - Kunststoffwannen (ALDI, ca.EUR 3,-), ca. 30l zum "Dressen" (Bürsten) der neugegossenen Pechhaut unter Wasser
    - Drahtbürste (Baumarkt)
    - Verbrauchsmaterial, wie Pinsel, Näpfe, Küchenrollenpapier


    Hinweis:
    - Das Schleifen von 6-Zoll-Optik kann an Tante Elses Küchentisch erfolgen, dazu würde ich die Maschine
    wegen des Risikos der Kornverschleppung nicht verwenden.


    - Der Einstieg in diese Technik setzt Geschick, Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit zum Weitermachen voraus,
    denn die Erfahrungswerte beim Polieren sind nur durch trial & error zu erlernen, und das kostet viel Zeit.
    Eine Polier-Session braucht ca. 20 min, bis das Pech richtig greift und sollte dann über ein bis zwei
    Stunden laufen. Der Feierabend im Anschluss an einen normalen Werktag reicht dafür eher nicht aus.


    Durchführung:
    - Selbstabholung in Leipzig-Nord, wobei die Maschine stehend gefahren werden sollte (Kleinbus). Bei Liegendtransport müssen die Beine des Tischs (BOSCH-Aluprofile, 45*45mm) unbedingt beschwert werden.


    - Wir machen einen Kaufvertrag, in dem der Käufer seinen Kauf wie auch den Abholtermin verbindlich bestätigt.


    - Meine Preisvorstellung: EUR 350,- bar bei Abholung


    - Letzter Abholtermin in diesem Jahr: 22.12.2015.


    - abgegeben wird die Poliermaschine nebst Zubehör für den Betrieb zur eigenen, nichtgewerblichen Nutzung und
    auf eigene Gefahr. Für alle Schäden, die aus dem Betreiben des Geräts durch den Käufer an sich oder Dritt-
    parteien entstehen könnten, haftet ausschließlich der Käufer.




    Sollte hierfür Interesse bestehen, so würde ich dem zukünftigen Käufer zum fairen Preis weitere Hilfsgerät-
    schaften, wie z.B. ein Sphärometer oder einen Spiegelständer anbieten, so dass der Weg zum eigenen Polieren
    immer kurz gehalten werden kann. Einen Foucault-Tester muss sich derjenige allerdings selbst bauen, falls er
    ihn nicht schon hat.


    Mein mechanisches Equipment (Drehen, Fräsen) behalte ich im wesentlichen, so dass im Bedarfsfall eine
    gewisse Unterstützung zum Erhalt des Geräts gewährt werden kann. In den ca. 8 Jahren des Betriebs ist außer
    Flügelrad-Slurrypumpen nichts kaputt gegangen. Diese Pumpen sind für abrasive Flüssigkeiten auf Dauer wenig
    geeignet.


    Gewährleistung: keine, da Privatverkauf


    Kontakt: lutzliebers(==>)schiefs.com

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