Bestimmung mithilfe von Kompass und Winkelmesser

  • Hallo Dieter,


    der transparente Streifen mit dem weissen Strich, den man im Spiegel Deiner Abbildung sieht, ist entweder ein Klinometer oder die Missweisungskorrektur.


    Mit 90%er Wahrscheinlichkeit ist es die Missweisungskorrektur.


    Du kannst das ganz einfach prüfen.


    Wenn Du den Kompass seitkant stellst wie eine Streichholzschachtel
    auf die Reibefläche, und der Streifen ist freibeweglich und bewegt sich dann wie ein Pendel nach unten, so dass er senkrecht steht, dann ist es ein Klinometer.


    Wenn der Streifen fest ist und grundsätzlich mit dem Finger verschoben werden muss, ist es die Missweisungskorrektur.


    MfG
    Larry

  • ah, deswegen ist er so lockerm als Mißweisungskorrektur nicht zu gebrauchen.


    So ein Kompass kann doch mehr, als man ahnt, und dieser verdient jetzt wirklich, endlich geprüft zu werden. Vielleicht schaffe ich es morgen, oder Samstag, wenn ich sowieso tagsüber unterwegs bin.


    Gruß,


    Dieter

  • Hallo Dieter,


    noch etwas.


    Dein Kompass hat möglicherweise einen fixen Missweisungsindex auf der Skalenteilung.


    Schau mal, ob Du links von 6400 mil (=Nord) in 50 mil Abstand einen dicken
    Punkt auf den Teilstrichen findest.



    --------


    Die UDSSR rechnete übrigens mit 6000 mil zum Vollkreis.


    Damit ist man im 60er System.


    Und -fast- im Zifferblatt einer Uhr.


    Was das zur Folge hat, kann man hier bewundern:


    http://www.ebay.de/itm/UDSSR-K…8ec434:g:5fcAAOSwNSxVBGvs


    Ein solch absolut sauberes Skalenbild kenne ich sonst nur noch von
    Junkers Uhren.



    Mfg
    Larry

  • Ja, Larry, da ist ein Mißweisungsindex, bei 6300 Mil, Leuchtunkt und schwarzer Pfeil von außen.


    Das Blättchen ist wohl für den Höhenwinkel, es gibt auch unter dem Kompass (über dem Spiegel) eine Leuchtmarkierung bei 6400 Mil. Das Blättchen ist leider nicht perfekt leichtgängig.


    Der sowietische Kompass sieht sehr aufgeräumt auf, gefällt mir. Ich liebäugle im Moment mit dem US-Kompass, der chinesische gefällt mir auch. Aber eigentlich brauche ich keinen anderen.


    Nebenbei bemerkt: Mit der Kartenmethode (wikimapia), Winkelmesser und langer Aluschiene habe ich heute abend meine Montierung ziemlich gut ausrichten können. Testweise habe ich das Teleskop auf Deneb ausgerichtet und dann 20 Minuten gewartet, 35x Vergrößerung. Wider erwarten konnte ich Deneb nur über die RA Achse wieder ins Bild bekommen.


    Gruß,


    Dieter

  • So, es hat lange gedauert, aber ich habe die nötigen Werkzeuge inzwischen gefunden, um umzurechnen. Daß es keiner hier erklären wollte, kann ich verstehen. Inzwischen habe ich ein interessantes Buch gekauft, mit dem Titel "Astronomischer Berechnungs Cocktail - Ein ABC der Himmelsmechanik" von Wolf Broda, Oculum Verlag. Wenn man sich bis Seite 90 vorgearbeitet hat, kann man selbstständig ausrechnen, wo ein Stern mit Deklination X am Breitengrad Y ungefähr aufgehen wird. Da ich etwas mehr wissen wollte, hätte das dieses Thema wirklich gesprengt. :D


    Aber mein erster Gedanke war schon richtig, die Winkel passen nicht, weil sie sich mit dem Breitengrad nicht linear verändern.


    Noch kurz zu dem Buch: In der Schule hatte ich nie besonders gute Noten in Mathe, weil ich dachte, ich müßte alles verstehen. Andere waren viel besser, weil sie einfach die Lösungswege auswendig gelernt hatten. Physik war noch schlimmer, das war eigentlich Matheunterricht mit physikalischen Beispielen. Mit dem Buch kann man beide Wege gehen, hat aber so viel Zeit, wie man für das Thema erübrigen kann. Der Autor legt außerdem wert darauf, alles so zu aufzubereiten, daß man es verstehen kann. Der Text stammt eigentlich aus 27 Folgen einer viertelhährlich erscheinenden Zeitschrift, man kann aber auch schneller lernen. Ich bin nach zwei Wochen bei Folge 6.


    Die Formeln kann man wohl auch im Internet nachschlagen, wenn einem das Verständnis nicht so wichtig ist...


    Gruß,


    Dieter

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