Photoshop versus GIMP

  • Hallo,


    da ich noch Laie im Bereich Nachbearbeitung von Astrofotos bin ist mir nicht ganz klar ob es sich auszahlt mir Photoshop zu leisten.


    Ich habe bereits viel, viel gegoogle't - werde aber nicht schlauer, weil ich nicht weiss wo genau die "Knackpunkte" (Features die vielleicht in GIMP nicht vorhanden sind) liegen.


    Oder reicht möglicherweise auch Photoshop Element ?


    Vielleicht könnt ihr mir ja Tipps geben.


    Vielen Dank gleich mal im voraus,


    LG+ CS
    Hans

  • Hi Hans,


    von Anfänger zu Anfänger würde ich dir den Rat geben, das Geld in irgendwas sinnvolleres zu investieren (bessere Montierung? Urlaub? etc.). Angenommen du fotografierst eh viel, also nicht Sterne/Planeten und co. dann würde ich mir Adobe Lightroom gönnen, womit man auch super Astroaufnahmen bearbeiten kann (und ansonsten halt seine RAW-Fotos bearbeiten und als jpg exportieren). Wenn du aber sonst keinen Bedarf für Bildbearbeitungssoftware hast würde ich am Anfang auf jeden Fall mit der Auswahl an frei erhältlicher Software arbeiten.
    D.h. Bilder mit Deepskystacker und Fitswork vorbearbeiten und dann in Gimp oder ähnlicher software den letzten Schliff verpassen. Gimp kann heutzutage fast alle wichtigen Funktionen von Photoshop, ist nur für mich etwas umständlicher. Aber hey: man spart ne ganze Menge Geld.


    Hoffe das hilft.


    Gruß,
    Laurens

  • Hallo,


    soweit ich weiß kann Gimp immer noch nicht 16bit pro Kanal, damit darf man dann nicht stärker an der Gradationskurve ziehen, denn sonst gibt es sichtbare Tonwertabrisse. PS Elements krankt eigentlich an der gleichen Sache, kann aber mit zusätzlicher Software immerhin auf 16bit aufgebohrt werden. Meine Empfehlung wäre Photoline. Die Software ist günstig, im Vergleich mit PS geradezu spottbillig, aber sehr mächtig, wenn auch die Gui etwas altbacken daherkommt. Auf dem Mac käme villeicht noch Affinity Photo in Frage, für den PC soll das programm erst in etwa einem Jahr kommen.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Hans,


    Der Vorteil von PS ist, dass es 16bit beherrscht, Gimp nur 8bit. Allerdings kann die aktuelle GIMP9-Beta auch schon 16bit, da wird also was kommen. Nur läuft die Beta wegen der ganzen eingebauten Debugger noch quälend langsam.


    Ich bearbete meine DSS-Stacks mit Fitswork, insbesondere das stretchen des Histogramms, Weißabgleich, entrauschen und ebnen. Da kann man schon die wesentlichen Informationen aus dem Bild raus holen. Das Bild exportiere ich dann als 8bit TIFF in Gimp und gebe ihm da den letzten Schliff. So kann ich die gesamte Bearbeitung mit Freeware machen.


    Eine weitere kostenpflichtige Alternative wäre Pixinsight, das sehr mächtig ist und alles kann. Erfordert allerdings einige Einarbeitungszeit.


    Schau mal bei Youtube nach den Tutorials von Astrohardy hier aus dem Forum. Er erklärt da sehr schön wie Du einen fertigen Stack mit Fitswork/Gimp, Photoshop oder Pixinsight bearbeitest. Dann kannst Du entscheiden welche Variante Du wählen willst.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
    Werde mich mal langsam an das Thema rantasten.


    Vom Gefühl her liege ich gar nicht so schlecht, wenn ich mal mit Deep Sky Stacker, Fitswork und GIMP beginne.
    Der Tipp mit den youtube Videos von Astrohardy ist echt genial!


    Danke nochmals,


    LG+CS
    Hans

  • Gimp seit Version 2.9.x (ist allerdings als experimentell gekennzeichnet) kann bis 32bit/Kanal :)


    Ich finde es recht stabil. Ausprobieren kost nix, ich mag die Builds von hier (mit augenfreundlichem grauen Theme):


    http://www.partha.com/


    Die Portable Versionen kann man ohne installation irgendwo hinpacken und benutzen...


    Gruß,
    Carsten

  • Hi,


    Photoshop CC gibt es mit Lightroom zusammen für 12€ pro Monat im Abo, womit ich eigentlich ziehmlich zufrieden bin. Allerdings liegt mein Fokus ganz klar auf Tageslichtfotografie und eher auf Lightroom als auf Photoshop. Klar, das ist ne Menge Geld, und als Astrofotograf hat man schon genügend ausgegeben, aber inzwischen habe ich die Kosten einfach akzeptiert ;) Da hab ich schon viel mehr Geld für viel unnützere Dinge im Monat ausgegeben.


    Es gibt übrigens auch ne 30 tägige Testphase. Also nehm dir genügend Rohmaterial vor und vergleiche GIMP und PS ausgiebig im kompletten Workflow. Dann hast du vielleicht schon deine Antwort, ob es sich lohnt ;)


    Viele Grüße
    Stefan

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