konvexen Fangspiegel messen

  • Kurzes Update



    ich hab zwischenzeitlich weiter an der Kurve gearbeitet und eine CC von -5.8 erreicht.
    Geprüft wie in der Prinzipskizze oben dargestellt. Das hat bis zu Schluss mit der Prüfsphäre geklappt. Meine Befürchtungen da auch noch eine Hyperbel rein polieren zu müssen waren unbegründet. Ab etwa CC -3 brauchte ich allerdings volle Kameraauflösung und Teleobjektiv um den Spiegel Formatfüllend abzubilden.
    So ein Bild (hier in schlechtere Qualität dargestellt) sieht dann so aus:


    Bild 23





    Scharf stellen auf den Spiegel ist nicht notwendig. Geht mit Tele auch nicht mehr weil der Spiegel zu dicht dran steht. Projektion geht direkt durch die Linsen auf den Chip. Insofern hatte Frank recht. Man braucht vielleicht gar keine Optik mehr für die Aufnahmen. Allerdings müsste man den Chip dann gegen Streulicht schützen.


    Abdunkeln des Raumes und erschütterungsfreier Untergrund sind nicht zwingend notwendig. Die Aufnahmen sind im sonnendurchfluteten Wohnzimmer auf Holzfußboden entstanden.



    Letzte Auswertung zeigt folgendes Ergebnis:


    Bild 24





    Das war und ist ein elendiger Zonentanz mit Ringpolierer und Minitool. Glücklich bin ich mit dem Ergebnis auch nicht wirklich. Im Moment fällt mir aber auch keine Methode ein um die Zonen glatt zu bügeln ohne mir die Kurve wieder zu verhauen.
    Da werde ich wohl noch ein paar mal drüber schlafen müssen.



    Bis hierhin erst mal
    Gruß
    Kay

  • hallo,


    also ich bin nicht ein fachman, aber ist es denn nicht möglich, die prüfschale mit Figure XP hyperbolisch zu schleifen und polieren,denn da kann man ja auch den wert größer -1 eingeben,also zb.
    -5,was laut angabe hyperbolisch ist und dann das konvexe gegenstück mittels farbabtrag anpassen ?


    gruß an alle

  • Hallo Kay,


    wie schaffst du es daß Prüfling UND Prüfschale bei hochkant-Aufstellung wirklich aneinanderliegen? Die beiden müssen ja vollflächigen Kontakt haben. Ich stelle mir das schwierig vor.


    Ich frage speziell, weil mir in naher Zukunft auch die Prüfung eines konvexen FS bevorsteht.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo




    ==> AlexSt


    Einen hyperbolischen Spiegel mit f/2,9 mittel Figure XP zu vermessen halte ich nicht mehr für möglich. Die Grautöne dürften da nicht mehr voneinander zu unterscheiden sein.


    Zum vermessen des Prüfglases hab ich ein Bath-Interferometer benutzt. Die Sphäre ging damit problemlos. Ob ich damit auch eine Hyperbel hinbekommen hätte weiß ich nicht.

    Die Hyperbel des Fangspiegels konnte ich jedenfalls bis zum Schluss noch gegen die Sphäre des Prüfglases testen. Ob das allerdings was geworden ist kann ich Dir erst sagen wenn ich einen Blick durchs fertige Teleskop geworfen hab. Das wird aber noch ein bisschen dauern.





    ==> Harry


    Die beiden Gläser haften alleine durch Adhäsionskraft aneinander. Kein Problem. Man muss sogar vorsichtig etwas Kraft aufwenden um sie wieder zu trennen. Voraussetzung dafür ist aber ein gerader winkliger Rand, sonst können die Spiegel auseinanderdriften. Mein Fangspiegel ist da ein einer Stelle etwas empfindlich. Einen anderen Auflagepunkt suchen löst das Problem aber.



    Grüße
    Kay

  • Hallo Kay,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Glücklich bin ich mit dem Ergebnis auch nicht wirklich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Knappe Stehl 0.90 ist ein sehr gutes Ergebnis.
    Und die Ausgangslage für weitere Verbesserungen ist optimal!
    Alles saubere Ringzonen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Moment fällt mir aber auch keine Methode ein um die Zonen glatt zu bügeln ohne mir die Kurve wieder zu verhauen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, die suggestive Wirkung von aufbereiteten Bildchen, da ist schon so mancher drüber gestolpert.
    "Glattbügeln" in nich, das ruiniert die *wesentlich* stärker gekrümmte Kurver der Hyperbel!
    Woher will die Pechhaut wissen, was Du vorhast?
    Es führt kein Weg an Minitools vorbei. Definitiv.


    Ausser diese Ideen, die sich bis Bernhard Schmidt zurück verfolgen lassen und leider für den Küchentisch ungeeignet sind.
    http://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1303/1303.3782.pdf


    Oder das Buch: Astronomical Optics and Elasticity Theory: Active Optics Methods von Gerard R. LEMAITRE


    Noch ein kleiner Tip zu Minitools:
    Immer mindestens zwei Stück pro Zone verwenden, mit mehr oder weniger unterschiedlicher Größe.
    Damit beugt man der weiteren Aufteilung der Fläche in immer schmalere Zönchen vor.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,




    in der Tat findet sich in meiner Küche keine industrielle Vakuumanlage. Hatte ich bislang noch nicht so die Verwendungsmöglichkeit für. Aber das kann sich ja ändern.[:D]


    Die Idee den Glaskörper gezielt zu verformen um Zonen rein-oder raus zu polieren ist schon verlockend. Gegenwärtig steht mir diese Methode aber nicht zur Verfügung. Tatsächlich könnte man den Spiegel zwar auch anderweitig mechanisch verspannen, aber das wäre schon sehr experimentell.



    Ich hab zwischenzeitlich noch mal einen anderen Versuch gestartet um der beiden schmalen äußeren Zonen Herr zu werden. Mit Minitool natürlich. Soweit schon klar. Die Frage war nur wie mini kann so ein Tool noch sein um es sicher zu führen. Die Zonen sind ja schon sehr dünn. Wenn ich für die Toolgröße 1/3 Zonenbreite veranschlage lande ich irgendwo bei 4-5mm. Das ist mir definitiv zu klein. Ich hab mir daher ein 1Eurostück mit Pech belegt und es an die Zonen angepasst. Berg im Glas sollte Tal im Pech ergeben und umgedreht.
    Dann mit kreisenden Bewegungen um den Spiegel herum und dabei die Ausrichtung des Tool zur Spiegelmitte beibehalten. Ziel war kurz gesagt Berg auf Berg arbeiten zulassen während Tal über Tal frei läuft.


    Ein Stück weit hat mich das auch weitergebracht. Jedenfalls sieht der Spiegel jetzt so aus:







    Vermutlich wäre ich bei konsequentere Verfolgung dieser Methode (häufigeres anpassen des Tools, nicht zu weiches Pech) noch etwas weiter gekommen. Allerdings hat der Spiegel jetzt gut über 90% Strehl bei passender CC. Mein gestecktes Ziel ist somit erreicht.
    Auf dem Weg zum fertigen Teleskop bleiben ja noch ein paar andere Baustellen.


    Auf alle Fälle aber war das arbeiten mit einer konvexen Fläche spannend und lehrreich.



    Grüße
    Kay

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