Skywatcher 130/900 Newton echter Parabolspiegel ?

  • Hallo,


    vor kurzem ist mir aufgefallen, dass Skywatcher den 130/900 mm Newton jetzt mit Parabolspiegel anbietet. ( oder schon länger...bin da nicht mehr so auf dem laufenden ...)


    Link zum Gerät ( gibt es auch bei anderen Händlern ) :


    http://www.teleskop-express.de…on---optischer-Tubus.html


    Meine Frage : handelt es sich um einen "echten" Parabolsspiegel, oder wieder mal nur um einen "an-" parabolisierten Spiegel ?


    Stutzig machte mich der Passus, mit dem die Händlerschaft das Gerät als (gerademal) "beugungsbegrenzt" bewirbt.


    Beugungsbegrenzt wäre für mich bei einem Parabolspiegel absolute Mindestanforderung, da würde ich eigentlich sogar mehr als 0,8 Strehl erwarten.


    Ich möchte jetzt keine tiefgründige Optikrechnerei auslösen, sondern frage nur speziell deshalb, weil ich mir solch einen OTA evtl. spaßeshalber mal als Schnellspechtler für Mond und Planeten anschaffen würde. Da wäre es für mich schon nteressant, ob ich hier ggf. auch schon mal mit 180 - 200x Vergrößerung arbeiten könnte, oder ob der Spiegel schon ab ca. 130 x einbricht ( alles schon erlebt ! ).


    Was mir anhand der Bilder etwas negativ ins Auge sticht : es scheinen ziemlich fette Spinnenarme aus Kunststoff zu sein ?? Das Foto kann aber auch täuschen....live habe ich das Gerät noch nicht gesehen...


    MfG Micha


    P.S. : mich interessieren speziell Meinungen nur zu diesem Gerät. Dies soll kein Beratungsthread ala "nimm doch was anderes, z.B. einen 8" Dobson ..." werden. Danke !


    MfG Michael

  • Hallo Michael,
    prinzipiell würde mich das natürlich auch interessieren.
    Vielleicht sind wir da aber auch zu kritisch. Es wird ja mit beugungsbegrenzt geworben. Das soll vermutlich 0,8 Strehl garantieren und sagt vermutlich, dass es auch schlechtere Parabolspiegel gibt.
    Ich würde einfach bei TS nachfragen ob es mindestens 0,8 Strehl bedeutet oder ca. 0,8.
    Ca. 0,8 Strehl kann man vermutlich auch mit einem Kugelspiegel hinbekommen. Mein Vixenhauptspiegel 114/900 (eigentlich ein 113/900) hat 0,88 Strehl.
    Servus,
    Roland

  • Gute Frage ... den Passus von "gerade beugungsbegrenzt" kann ich auf Deiner verlinkten Seite nicht finden.


    Der EU-Hauptimporteur OVL kennt den 130/900er als "Explorer 130", macht aber keine Angaben ueber die Spiegelform. Nur ueber die Aluminisierung wird geschrieben, dass sich Skywatcher bei den Deluxe-Verspiegelungen die Muehe macht, die Aluschicht zu verquarzen (ich dachte, das sei Standard?).


    http://www.opticalvision.co.uk…lectors/explorer-130.html


    Skywatcher selbst kennt das 130/900 gar nicht:


    http://www.skywatcher.com/products.php?cat=4


    Nur das 130/650 ist dort offiziell im Programm. BK-P 130 und das P weist auf einen parabolischen Hauptspiegel hin. Generell faellt mir bei den Skywatcher-Instrumentenkuerzeln auf, dass ein P auf den Tatbestand eines Parabolspiegels hinweist.


    Ich denke, letztendlich muss man mal den Stern- oder Foucaulttest machen. Wenn TS das Teil aber als parabolisch bewirbt, dann sollte auch ein Parabolspiegel drin sein.

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Meine Frage : handelt es sich um einen "echten" Parabolsspiegel, oder wieder mal nur um einen "an-" parabolisierten Spiegel ?


    Stutzig machte mich der Passus, mit dem die Händlerschaft das Gerät als (gerademal) "beugungsbegrenzt" bewirbt...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    jetzt bleib doch mal auf dem Teppich. Ein derartiges Teleskop für 152€ mit "beugungsbegrenzt" zu bewerben halte ich aus der Sicht des Händlers für realistisch. Nach meinen eigenen Prüf- Erfahrungen mit kommerziell gefertigten Newtons bis ca. 8" Öffnung halte ich die Wahrscheinlichkeit auf Strehl &gt; 0,8 also mindestens "beugungsbegrenzt" für hoch. Aber um deine Frage präzise beantworten zu können müsste man so ca. 10 Teleskope aus der Serie präzise vermessen. Wer soll denn das bezahlen?


    Bei der Zusage "beugungsbegrenzt" muss der Händler (oder der Produzent) nicht zwingend jedes einzelne Exemplar prüfen. Das wäre bei diesem Preis wohl kaum möglich. Also: kaufen, selber prüfen und Rückgabe bei Nichtgefallen. Mit deiner Beobachter- Erfahrung wird es dir schon gelingen eine Gurke von einem guten Teleskop unterscheiden zu können[:D].


    Gruß Kurt

  • "jetzt bleib doch mal auf dem Teppich."


    Ich bin ganz ruhig[;)]


    "Ein derartiges Teleskop für 152€ mit "beugungsbegrenzt" zu bewerben halte ich aus der Sicht des Händlers für realistisch."


    Das habe ich auch niemandem abgesprochen.


    "Nach meinen eigenen Prüf- Erfahrungen mit kommerziell gefertigten Newtons bis ca. 8" Öffnung halte ich die Wahrscheinlichkeit auf Strehl &gt; 0,8 also mindestens "beugungsbegrenzt" für hoch."


    Ich auch !


    "Aber um deine Frage präzise beantworten zu können müsste man so ca. 10 Teleskope aus der Serie präzise vermessen. Wer soll denn das bezahlen? "


    Verlangt doch kein Mensch !


    "Bei der Zusage "beugungsbegrenzt" muss der Händler (oder der Produzent) nicht zwingend jedes einzelne Exemplar prüfen. Das wäre bei diesem Preis wohl kaum möglich. Also: kaufen, selber prüfen und Rückgabe bei Nichtgefallen. Mit deiner Beobachter- Erfahrung wird es dir schon gelingen eine Gurke von einem guten Teleskop unterscheiden zu können[:D].


    Gruß Kurt"


    Mir ging es eigentlich nur darum, zu erfahren ob "beugungsbegrenzt" bei einem Parabolspiegel mit 130/900 mm nicht eigentlich schon selbstverständlich sein sollte und ob es nicht eigentlich zu erwarten wäre, dass ein solcher Spiegel deutlich besser als nur beugungsbegrenzt ist.


    Wie gesagt, dass war eine harmlose Frage aus reiner Wissbegier. Das sollte weder ein Händler-Bashing sein, noch wieder eine "Kurvendiskussion" auslösen.



    MfG Micha

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Nach meinen eigenen Prüf- Erfahrungen mit kommerziell gefertigten Newtons bis ca. 8" Öffnung halte ich die Wahrscheinlichkeit auf Strehl &gt; 0,8 also mindestens "beugungsbegrenzt" für hoch."


    Ich auch !
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, dann kauf das Röhrchen doch. [8D] Die Qualitätszusage "beugungsbegrenzt" zum Preis von 152€ scheint mir nicht selbstverständlich zu sein. Du hast doch selber richtig ausgerechnet dass ein derartiges Teleskop mit sphärischem HS deutlich schlechter als "beugungsbegrenzt" wäre.


    Gruß Kurt

  • Danke Kurt, ich war mir nicht ganz sicher, ob die Formel stimmte. Daher hatte ich sie um erneuten Zwistigkeiten aus dem Weg zu gehen schon wieder gelöscht.


    Ich muss mir das Ding mal live angucken....ich meine, die Spinnenarme sind recht fett.....


    Jajja ich weiss.....bei dem Schnappi-Preis soll ma auf dem Teppich bleiben....[:o)]


    In Demut, Michi[;)]

  • Hallo Michi,
    was hat denn eine 130/900 Kugelspiegel im Idealfall für einen Strehlwert und was hat ein 113/900 für einen Strehlwert?
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    ich habs mal eben mit einem Billig-Taschenrechner durchgerechnet, wobei der nicht mal eine Quadratfunktion hatte[}:)]


    Für deinen 113(?)/900 käme ich im Idealfall auf einenStrehl von 0,877


    Für den 130/900 kämen nur noch 0,627 raus !


    Gerechnet für lambda 560 nm


    MfG Michi


    P.S. : übrigens nochmal schnell durchgerechnet für den berühmten TAL 2 Newton mit 150/1200 mm Sphäre würden 0,791 rauskommen. Also gaaaanz knapp "beugungsbegrenzt" ( oder auch nicht )[;)]


    Aber verlange jetzt bitte nicht von mir, sämtliche marktgängigen Spiegel durchzurechnen ![:D][:D]

  • Servus Gemeinde.


    Synta als Eigener der Marke SkyWatcher stellt ausschließlich (sic!) nur noch Parabolspiegel her. Selbst der kleine "Infinity" mit 76mm Öffnung ist ein Parabolspiegel.
    Ich hoffe, dass ich hiermit ein wenig helfen konnte, bevor wieder einmal die Gerüchteküche hoch kocht.


    Clear Skies.
    Andi Rodoschegg

  • Hallo,


    dieses Thema ist in Amerika schon vor vielen Jahren abgearbeitet worden; anlässlich der Markteinführung des TAL 150 P.


    Die Annahme, dass ein TAL mit mit Parabolspiegel das enorm populäre, beugungsbegrenzte 2M eigentlich in den Schatten stellen müsste, und noch in den Schatten stellen würde, erwies sich zur allgemeinen Ernüchterung als Irrglaube.


    Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man durch Anparabolisierung relativ einfach das Ziel erreichen kann, einem Instrument ein grösseres Öffnungsverhältnis zu verpassen, welches mit einem Kugelspiegel unmöglich erreichbar wäre.


    Das 150 P hat 1:5 ; das 2M hat 1:8


    oder auf Deutsch: 1,20 Meter zu 75 Zentimeter.


    Zwischen diesen beiden Werten liegt -für Interessierte- ein nicht unerheblicher Unterschied in Bezug auf das Einsatzspektrum, sowie ein dramatischer Unterschied in Bezug auf die Montierbarkeit.


    Ich denke, das ist ein hinreichender Grund, der Anparabolisierung ein eigenes Existenzrecht zuzuschreiben.



    Für den ATM'ler ist das natürlich kein Thema. Er erledigt alles in einem Aufwasch.


    Wobei ich glaube, dass nach wie vor der Satz von Kurt Wenske gilt; nämlich dass das Parabolisieren eine "etwas heikle" Angelegenheit ist.


    Fortschritte irgendwelcher Art in Bezug darauf sind mir in vielen Jahre bisher nicht zu Gehör gekommen.


    Aber ich stehe nicht in der Szene.


    MfG
    Larry

  • Hallo,


    wenn, dann sollte man auch Spiegel gleichen Öffnungsverhältnisses vergleichen. Du sprichst vom TAL 150P, das war ein Parabol 150/750 mm Newton.
    Gemeint ist wohl eher der TAL 150P8 ??


    Der hatte nämlich auch 150/1200 mm , wie der alte TAL2, aber einen Parabolspiegel.


    Kurt : wie sieht denn eigentlich die näherungsweise Berechnungsformel für einen Parabolspiegel aus ?


    Für den sphärischen TAL 150/1200 kam ich in meiner Rechnung ja auf theoretisch 0,79 Strehl.


    Wie muss man die Formel denn abändern um eine Parabel zu berechnen ?


    Gruss vom Optik-DAU Michi[:I]

  • Hallo Michi,


    Nein, nein. Ich rede vom TAL 150 P.


    Ich habe zwar nirgendwo auf der Welt wirklich harte Fakten zu dem Gerät gefunden, aber der Konsens -auch in Deutschland- war, dass das Gerät nicht besser als beugungsbegrenzt abbildete; auf jeden Fall nicht besser als das 2M.


    Auch Wolfi äusserte sich dahingehend, dass der Daseinszweck des 150 P wohl darin bestehe, ein kurzbauendes Instrument zu haben; das -wenn ich mich recht erinnere- auch tatsächlich auf einer kleineren Montierung als das 2M ausgeliefert wurde.


    Den Rest Deiner Antwort verstehe ich nicht.


    Mfg
    Larry

  • Hallo Roland,


    über Nachkomma-Stellen brauchen wir da nicht reden[;)]. So hat dein Prüfer z.B. auch nicht mit 900 mm Brennweite, sondern mit 904 mm gerechnet. Das potenziert sich in der Rechnung, auch andere Wellenlängen ergeben natürlich Abweichungen bei der Berechnung. Manche Werte fließen mit den Exponenten 2 oder 3 in die Rechnung ein.


    Passt schon[;)]


    Dazu muss natürlich gesagt werden, dass ein auf dem Papier rein rechnerisch ermittelter Wert immer nur eine Näherung sein kann. Eine Rechnung aufgrund einer tatsächlich durchgeführten optischen Vermessung ist natürlich ( sollte ) immer genauer sein. Die Näherungsformel geht ja immer nur von gewissen theoretisch gedachten Voraussetzungen / Bedingungen aus.


    Aber das alles können Dir Leute wie z.B. Kurt ja viel besser erklären, die dann von der Optikprüfung WIRKLICH Ahnung haben.


    Ich war hier ja nur ein dummer Rechenknecht und die Platzhalter einer vorgegebenen Formel mit Werten auszufüllen und durchzurechnen kann ja jeder Depp
    [;)] - selbst ich[:D][:D][:D][:D]


    Michi


    P.S. : dein Vixen-Spiegel sieht ja richtig gut aus ! Glückwunsch !

  • Hallo Michi,
    danke, ja der Vixen Spiegel ist in der Tat sehr gut. Die Messung hat der Busch durchgeführt. Die 904 mm ist die gemessene Brennweite des Spiegels. Der japanische Vixen 114 ist auch von der Tubusverarbeitung gut gemacht. Wenn Du so einen günstig bekommen kannst, dann würd ich den nehmen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo !
    Ich besitze so ein Teleskop, bin aber blutiger Anfänger.
    Woran würde ich einen Parabolspiegel erkennen? In der Beschreibung stand jedenfalls Parabolspiegel.
    Ich bin mit meinem Gerät jedenfalls zufrieden.
    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    Willkommen im Astrotreff!


    Bei den "kleineren" Optiken, so bis ca. 200mm Öffnung, kannst Du relativ einfach per Sterntest sehen, ob dein Hauptspiegel parabolisiert ist.
    Peile einen mittelhellen Stern an, vorzugsweise den Polarstern, das Ganze mit etwa 120-150facher Vergrößerung.
    Stell den Stern scharf.
    Wenn Du nun abwechselnd in beide Richtungen leicht unscharf stellst, wird der Stern zum kleinen hellen Fleck mit einem sehr kleinen dunklen Fleck in der Mitte. Das Bild sollte in beiden Richtungen möglichst ähnlich aussehen, mit gleichmäßigen konzentrischen hellen Ringen im hellen Bereich.
    Nur leicht unscharf stellen, so dass Du gerade diese Ringe erkennen kannst!


    Wenn der Fleck in einer Richtung sehr ausgeprägte Ringe zeigt und in der anderen Richtung diffus/matschig erscheint, hat die Optik keine passende sphärische Korrektur, d.h. es ist eventuell ein Kugelspiegel oder nur anparabolisiert.
    Wenn die hellen Scheibchen total flimmern, ist die Luftunruhe zu stark für einen vernünftigen Sterntest.


    Fachleute können per Sterntest noch einige andere Abbildungsfehler erkennen.
    Im Zweifelsfall per Smartphone durchs Okular fotografieren (geht nur vernünftig, wenn dein Gerät Spot-Belichtungsmessung hat!) und hier posten - aber bitte nur den kleinen Bildausschnitt mit dem Beugungsscheibchen!.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo !
    Ich bin mir da nicht 100% sicher, aber beim leichten unscharf stellen sehen beide Scheibchen für mich recht gleich aus.Davon hatte ich schon einmal gelesen und es dann auch ausprobiert.
    Wenn man hier mal wieder Sterne sieht, dann kann ich es gerne nochmal testen.
    Mit dem Smartfone durchs Okular knipsen habe ich mehrfach versucht, aber immer mit sehr schlechten Ergebnissen. Freihand geht da fast nix, evtl muss ich mir da eine Halterung bauen.
    Viele Größe
    Wolfgang

  • Hallo !
    gestern konnte ich es ausprobieren : beide Scheibchen sehen gleich aus, bei 150x und bei 225x.
    Das würde also bedeuten, dass es tatsächlich ein Parabolspiegel ist.
    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    Wichtig ist noch, dass man nur leicht unscharf stellt und die Scheibchen klein bleiben. Sonst sind die Unterschiede schlechter zu sehen.
    Aber offenbar passt es bei dir, das ist prima.


    Einen Smartphone-Adapter fürs Teleskop werde ich auch demnächst bauen, vor allem für unsere Sternwarten-Besucher, die mal den Mond fotografieren möchten.
    Die Haupt-Schwierigkeit ist, die Austrittspupille des Okulars genau zu treffen, sowohl seitlich als auch vom Abstand her.
    Wenn es geklappt hat, werde ich hier berichten!


    Gruß,
    Martin

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