TS XWA20 - Sterne am Rand unscharf

  • Hi
    ich glaube spätestens jetzt, sind wir definitiv beim Thema "Justage" angekommen.


    Das was Du beschreibst hat mit ordentlicher Justage nichts zu tun.
    Die braucht es aber zwingend um Okulare zu probieren - zumal f/5 bereits ein empflindliches System ist.
    Schon 2, 3 mm Dejustage und Dein Bild ist weit jenseits von gut - am Rand eh.


    Mir scheint Du hast noch einige Hausaufgaben zu machen. Sonst klappt das mit der Astronomie nicht.
    ohne Worte
    CS

  • Hallo"Malikij",


    Ist das eigentlich dein richtiger Name? Wir sprechen uns hier meistens mit den Vornamen an, ist persönlicher. Dir ist sicher schon aufgefallen, dass alle hier ihre Posting mit ihrem Namen unterzeichnen.


    Um sicher zu stellen dass die gesamte Justage OK ist kann ich aus eigener Erfahrung das Concenter-Okular von Spheretec empfehlen. Damit justiere ich meinen 16" f73,7 so genau, dass ein nachjustieren am Stern nicht nötig ist. Vor allem kannst Du damit die Stellung des FS im Tubus genau einstellen, was mit dem Laser nicht geht.
    Wenn Du dann Deinen Newton einmal richtig justiert (und bei der Gelegenheit auf verspannte Spiegel überprüft) hast, schaue Dir das Okular noch mal genau an. Und versuche Dich mit anderen Leuten zu treffen, die mal einen Blich durch das Teleskop und Okular werfen können. Vielleicht hat einer sogar ein weitwinklioges Televue zur Hand, dann könnte man definitiv sagen ob es am Okular liegt oder nicht.


    Kennst Du schon unsere Astromap? http://www.astrotreff.de/astromap.asp?Koord.x=0&Koord.y=0
    Oben im Menü auf "Benutzer" und dann auf "Geografisch" klicken. Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe aktive Nutzer, die Dir weiterhelfen können.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    ich bin gespannt wie es weiter gehen wird,
    und freue mich über weitere Beiträge von Dir.



    Ich möchte noch darauf hinweisen, dass das mit dem von Marcus
    angesprochen Astigmatismus ein wichtiger Punkt ist.


    Die Erfahrung der letzten 15 Jahre hat gezeigt, dass gerade die
    Pressspan-Billigdobsons von dem Phänomem der durch die Produktion verklemmten Spiegel nicht selten geplagt werden.
    Ab und an sind auch die Spiegel selbst Fehlproduktionen. Hier häufiger die Fangspiegel als die Hauptspiegel.


    Mfg
    Larry

  • Nach einer ca. einer Woche Justage-Training hab ich nun mein Teleskop Punktgenau justiert. Habe mich des Concenters bedient. (mittleres Bild zeigt Zustand VOR der Justage des HS) Muss aber sagen, dass das Justieren des Hauptspiegels echt anstrengend war, weil ich nur über ein Foto überhaupt gesehen hab, wo sich die Ringe befinden (letztes Bild).


    Leider hat das ganze kaum bis nichts gebracht, der fehler bleibt absolut unverändert. Allerdings habe ich mich mal in die Sternen-Test Taktik reingelesen und musste zusätzlich feststellen, dass die gezeigten Bilder von Sternenringen für mich nur ein entfernter Traum sind. Ich bekomme, wenn ich etwas unscharf stelle, wabernde Ringe um das dunkle Zentrum herum oder wild zackige Strahlen. Ich glaub das trifft auf sphärische Aberration zu...wahrscheinlich noch inklusive unruhige Luft.


    Außerdem hab ich nochmal nen Test mit meinem alten erfle 30mm gemacht und hab gesehen, dass dort die Sterne am Rand zwar auch farbig werden, allerdings verformen sich diese wie ein leicht gekrümmter Kegel mit der breiten Seite nach Außen, werden somit auch in die Länge gezogen, teilweise wie Nadeln.


    Die Frage wär, ob es sich derzeit überhaupt lohnt sich nen Koma-Korrektor für weitere Tests mal zu besorgen :)


    Aber wahrscheinlich führt kein weg daran vorbei, dass mal jemanden aus nem Verein zu zeigen, da ich glaube, dass die Montage am Spiegel oder der Spiegel selbst nachgebessert werden müssen. Hab nicht gerade Lust mir ein anderes Okular zu kaufen...


    Gruß
    Alexander (mein richtiger Name, danke für den Hinweis ^^)


    edit:
    hatte am Wochenende die Gelegenheit einen Paracorr zu testen...man merkt schon, dass die Sterne scharf sind, auch am Rand. Leider bleibt der Farbsaum.
    Ein Termin bei der Sternenwarte Kassel wird derzeit eingeleitet :)

  • Die letzte Möglichkeit, die ich persönlich noch sehe,
    die Gemengelage irgendwie zu erklären, ist die, dass
    die Fangspiegeloberfläche nicht bis zum Rand verspiegelt ist.


    Das Licht geht dann durch das Glas und wird dabei spektral zerlegt.


    Sehr spekulativ, aber überprüfbar.



    MfG
    Larry

  • Also ich hab auch mal den Fangspiegel angeschaut, und der schien vollflächig verspiegelt, aber ich weiß nicht ob man das überhaupt mit bloßem Auge und direkter Lichteinstrahlung gut sieht.
    Was mir auch aufgefallen ist, ist dass der Farbsaum auch schon in der Mitte seine Anfänge nimmt. Infokal geht der Farbsaum mehr in Richtung rot, exfokal mehr in Richtung blau (in der Mitte ist beides zwar klein, aber gut erkennbar). Am Rand ist das ganze Spektrum sichtbar, nur eben mit den jeweiligen Gewichtungen in eine Richtung.


    Langsam frage ich mich, ob nicht beide Okulare schlecht produziert sind und es eben von den TSXWA20 keine guten mehr gibt :)


    Oder der Fangspiegel sieht zwar OK aus ist aber total schlecht?



    edit:
    Nachdem ich über die Sternwarte Rothwesten in Kassel einen sehr freundlichen Kontakt bekommen habe zu einem Erfahrenen Astronomen, bin ich nun etwas schlauer^^. Ich durfte zu einem persönlichen Besuch kommen und mein Teleskop checken lassen (der gute Mann hat sich vorher nochmals ausführlich informiert und ist sehr motiviert an die Sache herangegangen, dafür meinen Dank^^).
    Der Fehler liegt anscheinend am Hauptspiegel. Dieser hat einen leichten Astigmatismus, der aber nur bei unscharfer Beobachtung sichtbar wird. Hinzu kommt, dass Fehler besonders an sehr hellen Sternen deutlicher erkennen kann, die allerdings auf die restliche Beobachtung kaum bis keine Auswirkung haben.
    Nebel, Sternenhaufen und Galaxien werden scharf abgebildet.
    Ansonsten ist die Mechanik auch gut.


    Falls ich also irgendwann fest im Hobby sitze kann ich in einen neuen Spiegel investieren. Derzeit sollte ich mich erst einmal mit den Objekten und Sternbildern auseinandersetzen.


    Nun bin ich beruhigt, dass dem Teleskop eigentlich nichts fehlt, sehr gut als Einstieg zu seien scheint und vor allem das Okular in sehr gutem Zustand ist.


    vielen Dank für die vielen Beiträge und Hilfestellungen.


    Gruß
    Alexander

  • Hallo Alexander,


    ich habe das hier gerade nochmal gelesen.


    Habt Ihr geklärt, ob der Astigmatismus im Spiegel sitzt, oder auf Verspannung
    infolge von zu starker Klemmung bei Fabrikation beruht?


    Beides ist möglich.


    Das Letztere ist sogar viel wahrscheinlicher.


    Wenn es nur die Fixierung ist, dann kann man problemlos den Astigmatismus wegbekommen.


    Mfg
    Larry

  • Hallo,


    die ganze Diskussion geht m.E. in die falsche Richtung. Es hat nichts mit dem Newton zu tun. Der ist schon i.O.


    Die Wahrheit dürfte diese sein:


    "Die meisten Weitwinkel-Okulare haben laterale Farbe."


    Ich schließe von 1 auf n: mein LVW22 hat laterale Farbe. Und das trotz "Lanthan"-Gläsern. Obwohl es vergleichsweise teuer ist, gelingt es nicht die laterale Farbe zu vermeiden.


    Vermutlich gibt es keine WW-Okulare, die randscharf und gleichzeitig farbfehlerfrei sind. Sonst müssten doch alle Linsengruppen durchgängig als APO konstruiert sein. Ist aber vermutlich aus Kostengründen nicht so. Ich habe aber keine Erfahrung über eine größere Anzahl von Okularen und würde hier gern mehr darüber erfahren.



    Wegen der Bildfeldwölbung (Defokussierung am Rand) und dem großen Öffnungswinkel fällt bei dem Newton die Eigenschaft "laterale Farbe" eben besonders deutlich auf.


    Ein kleiner Newton mit f5 hat eine stärkere Bildfeldwölbung als ein großer Newton mit f5.


    Aussagen wie "dieses Okular passt zu f5" sind deshalb wertlos.


    klare Grüße
    John

  • Hallo,


    Den Test mit dem Astigmatismus werde ich durchführen, wenn ich mal ein paar Tage klaren Himmel habe, die letzten Wochen war es stark bewölkt.


    Zum Farbsaum:
    Der gute Herr von der Sternwarte hat auch diese Diskussion hier mal durchgelesen. Er meinte, dass die Diskussion um das Okular überflüssig sei, weil er diesen Effekt noch nie bei einem Spiegelteleskop gesehen hätte, aber schon durch viele Okulare geschaut hat. Da vertrau ich ihm mal und kann das auch ehrlich gesagt aus der Reaktion hier im Forum genauso schließen.


    Gruß
    Alexander



    edit:
    Hab in diesem Jahr einige Tests durchgeführt.


    Astigmatismus hab ich keinen feststellen können, konnte an dem Spiegel drehen so viel ich wollte, das einzige was sich gedreht hat (wobei ich mir auch nicht ganz sicher bin) war der Schweif vom Koma.


    Der Fehler besteht auch an anderen Beobachtungsplätzen (um auszuschließen, dass es evtl. an der Luft/Atmosphäre an meinen Gängigen Beobachtungsorten liegt).


    Die Spiegel wurden Berührungslos gereinigt -> auch nicht geholfen
    aber
    Ich hab meinen Fangspiegel nicht aus der Halterung bekommen, hab ich durch das Loch für die Schraube mit nem Schraubenzieher reingedrückt was geht, auch gemäßigte Gewalt angewendet, war nichts zu machen.
    Ich schätze mal, das der Spiegel total verspannt ist wenn er sich nicht einmal ausbauen lässt, aber führt sowas auch zu Farbfehlern?

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