Apochromate „Made in Germany“

  • Hallo Christoph,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie ist der Polystrehl denn überhaupt definiert? und für welchen Wellenlängenbereich wird dieser ausgewertet? Gibt es da was Gutes zum Einlesen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hier findest du etwas zum Lesen.


    http://www.telescope-optics.net/polychromatic_psf.htm


    Der Wellenlängenbereich ist auch hier nicht prinzipiell verbindlich definiert, so wie bei allen anderen Angaben zur Farbkorrektur auch.
    Das gilt für RC Wert, Strehlkurve oder die Wellenlängen für die man zb. Spots zeigt genauso.


    Im Unterschied zu letzteren Angaben wird im Polystrehl aber die Sensorempfindlichkeit berücksichtigt, damit wird der konkrete Wellenlängenbereich weniger wichtig wenn die Mindestanforderung erfüllt ist.
    Als Mindestanforderung sollte ein Spektrum berücksichtigt werden wo die Sensorempfindlichkeit 0,1 oder höher ist.
    Das wäre für die visuelle Beobachtung also die photopische Empfindlichkeitskurve unserer Augen der Bereich von 472nm bis 650nm.
    Bei diesen Wellenlängen hat unser Auge jeweils eine photopische Empfindlichkeit von 0,107
    Ich gehe aber über diese Mindestanforderung hinaus und berücksichtige einen Wellenlängenbereich von 435nm bis 675nm für den Polystrehl.


    Diese etwas krummen Werte kommen zustande weil hier bei der Wahl der Wellenlängen Regeln zu befolgen sind.
    Die Hauptwellenlänge also jene wo die maximale Sensorempfindlichkeit erreicht wird muss exakt in der Mitte des betrachteten Spektrums liegen.
    Das wäre für unser Auge 555nm.
    Das betrachtete Spektrum reicht also 120nm unter 555nm und 120nm darüber weshalb sich hier diese krummen Werte ergeben.


    Takahashi verwendet zb. einen Spektralbereich von 422,5nm bis 677,5nm und als Hauptwellenlänge 550nm.


    http://www.takahashi-europe.co…2/700/TSA-102_PSF_700.png


    Auch hier ist die Hauptwellenlänge exakt in der Mitte und das Spektrum reicht jeweils 127,5nm darunter und darüber.
    Nebenbei bemerkt sieht man in obiger Grafik das der FS102 (CaF2 Doublet) auf Polystrehl 0,947 kommt.
    Das wäre also das Level das auch der APO von Ralf erreicht.
    Allerdings ist der FS 102 im Violetten besser, das liegt an der besonderen Korrektur des Farblängsfehlers denn der FS102 kann 3 Wellenlängen vereinigen.
    Da wir visuell aber violett nur noch sehr schwach wahrnehmen profitiert der FS102 visuell nur wenig von der besseren Farbkorrektur bei violett was sich dann auch im Polystrehl zeigt.


    Grüße Gerd

  • Grüß Euch,
    meinen herzlichen Dank an Gerd und Ralf. Durch Eure Beiträge hab ich wieder etwas zum Thema APO lernen dürfen [:)].
    Interessant ist auch der hohe Polystrehl des FS 102. Der könnte durchaus ähnlich wie beim FS102s (102/920) sein. Interessant ist, dass Takahashi nun auch wieder längerbrennweitige Fluoriterefraktoren anbietet siehe
    http://www.takahashiamerica.co…C%20Home%20of%20Takahashi
    (also ein neuer 100/900 Fluorite). Damit sieht man, dass die längerbrenntweitige Zweilinser APOS durchaus gefragt sind. Ich drücke dem Ralf weiterhin die Daumen, dass er mit seinen schönen und hochwerigen APOs viel Erfolg hat. Besonders der 130/1200 APO ist ein Gerät, dass relativ leicht ist und dass man noch mit relativ günstigen Montierungen betreiben kann.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Interessant ist auch der hohe Polystrehl des FS 102. Der könnte durchaus ähnlich wie beim FS102s (102/920) sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    na ja ein wenig besser sollte der f/9 schon gegenüber dem f/8 sein, zumindest wenn das gleiche Partnerglas Verwendung findet.
    Das weiß ich aber nicht, es wäre natürlich möglich das man hier ein Anderes verwendet.
    Beim Vergleich der Farbkorrektur einer existierenden Optik mit dem theoretischen Design müssen unbedingt die Fertigungsfehler berücksichtigt werden.
    Wenn das Exemplar eines FS102 das du vielleicht mal live erlebt hast nicht ganz so perfekt bei der Farbkorrektur war wie man es von knapp Polystehl 0,95 erwarten würde dann kann das auch daran liegen das dieses Exemplar nicht diesen Polystrehl erreicht, auch dann nicht wenn man andere Fehler wie Koma oder Asti abzieht.
    Man muss daher sehr vorsichtig sein mit Rückschlüssen von der Farbkorrektur des konkreten Exemplares auf die ganze Serie bzw.zu anderen Teleskopen die theoretisch eine ähnliche Farbkorrektur aufweisen müssten.


    Vor allem die konkrete Glasschmelze ist hier entscheidend.
    Auch wenn hier mit dem CaF2 ein Kristall mit immer gleichen Eigenschaften Verwendung findet so kann die Schmelze des Partnerglases natürlich variieren und damit die Optik bei der diese Schmelze verwendet wird von der theoretischen Rechnung die ja auf den Katalogdaten des Glases beruht abweichen.
    Das macht sich in erster Linie in einem abweichenden sekundären Spektrum der Glaspaarung und in einer anderen Lage der Schnittweiten bemerkbar.
    Auch die Lage der Schnittweiten kann die Wahrnehmung des Farbfehlers deutlich beeinflussen.
    Dann kann es vorkommen das eine Optik die eigentlich ohne Glasweg gerechnet wurde plötzlich mit Glasweg besser ist.
    Wie das kommt hatte ich hier mal erklärt.


    http://forum.astronomie.de/php…a_Refraktoren#Post1122023


    Also immer vorsichtig sein mit Rückschlüssen die man von einem konkreten Exemplar macht.
    Das ist in der Regel nicht zu pauschalisieren.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    so war das nicht gemeint. Die Farbkorrektur ist bei dem FS102s sehr gut. Ich wollte sagen, das der FS102s dann auch mindestens einen ähnlichen Polystrehl erreichen kann und dass mich das freut. :)


    In der Praxis ist der theoretische Polystrehl durch Justage, Zentrierung, Keilfehler und Linsenschliff überlagert. Ein Teil davon lässt sich beheben. Im konkreten Fall gibt es bei meinem gebrauchten FS102s einen einseitigen kleinen Farbfehler ähnlich wie bei der Atmosphärischer Dispersion, den ich auf einen Keilfehler schiebe.


    Ich habe das Objektiv mal zur Begutachtung an den Herrn Grzybowski geschickt. Der schaut sich das Objektiv dann mal an und sagt mir dann was gemacht werden kann.


    Hier bei den Deutschen APOs von Ralf werden die Objektive gleich perfekt justiert, zentriert und ohne Keilfehler ausgeliefert. Das ist natürlich das Zuckerl, dass man ansonsten nicht zugesichtert bekommt. ;)


    Servus,
    Roland

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