Dither Belichtung mit Pentax ?

  • hallo Gert


    Eigentlich haben alle Pentax DSLR einen Verwacklungsschutz durch beweglichen Sensor.
    Bei der K 3 gibt es jetzt eben die Möglichkeit, vier Aufnahmen so zu machen, daß jedesmal ein anderes der vier Bayer-Farbpixel auf dem selben Punkt landet.
    So daß man für jeden Pixel die volle RGB - Information bekommt- Grün zweimal wegen Bayer-matrix.
    Dithern ginge ja noch weiter - nämlich bei jeder Aufnahme den Sensor um Bruchteile des Pixelabstands zu verschieben, so daß eine höhere Auflösung herauskommt.
    Leider weiß ich nicht, ob es irgend eine Möglichkeit gibt, den Sensor von aussen anzusteuern.
    Dann gäbe es nämlich noch eine ganz wilde Möglichkeit: mit dem Autoguidersignal, entsprechend aufbereitet, gleich den Sensor nachführen.
    Dann könnte man auch relativ billige und einfache Montierungen mit schlechtem Gleichlauf verwenden bzw bei sehr hohen Ansprüchen könnte die Montierung mittels Encoder möglichst gleichmäßig laufen und die Feinkorrekturen liefen über den beweglichen Sensor ohne nennenswerte Trägkeit oder Umkehrspiel (Deklination).
    Bewegliche Sensoren gibt es auch bei Sony und Olympus. vielleicht schafft das mal irgend ein Tüftler - ich bin zu blöd und hab drei linke Hände....
    Mir spukt das schon länger durch den Kopf


    schöne Grüße
    Felix

  • Hi Felix,


    Was Du meinst is ein AO, bei dem durch kippen einer Glasplatte die Bewegungen des Sterns auf dem Chip kompensiert werden.
    https://www.sbig.com/products/adaptive-optics/ao-x/


    Das braucht allerding einen extra Nachführchip. Aber die Hersteller könnten ja mal Signale aus den Ecken des Sensors getrennt auslesen und per Softwareinterface zur Verfügung stellen.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert


    Ja den AO kenn ich auch aber den will ich ja durch den beweglichen sensor sparen(kostet ja einen Batzen Geld).
    Allerdings hab ich Zweifel, ob man dadurch das Seeing kompensieren kann.
    Das Atmosphärische Seeing ist in verschiedenen Bildteilen verschieden, so daß es nicht viel Sinn macht nach einem Leitstern das Seeing auszugleichen.
    Einzig Tubusseeing und in Grenzen Gebäudeseeing wären im Feld etwa gleich aber das kann man mittels gezielter Belüftung besser wegbekommen.
    Den Randbereich des Sensors für Guidingzwecke zu nutzen wäre natürlich auch gut (mit dem Nachteil, daß man dann auch durch engbandige Filter misst).
    Hauptvorteil des beweglichen Sensors sehe ich darin, ungenau laufende Montierungen auszugleichen ohne Trägheit und Spiel.


    klare Nächte wünscht
    Felix

  • Hi Felix,


    Der Vortreil bei AO-Guiding ist, dass ich überhaupt keine Verbindung zur Montierung brauche. Die steht einfach nur so da und tuckert vor sich hin. Das AO sorgt dann für perfekte runde Sterne. Und das ohne die träge Masse des Teleskops auf schwingender Montierung bewegen zu müssen. SBIG hat damals einfach mit 'AO' den falschen Namen gewählt. Aber das Marketing wollte wohl einen sexy klingenden Produkttitel.


    Clear Skies,
    Gert

  • hallo Gert


    Das wäre aber bei der Sensor-shift-methode nicht anders: Die Montierung läuft mit der Genauigkeit, die sie eben hat und der Guider liefert das Korrektursignal direkt an die Kamera, die den Sensor der Sternbewegung nachführt.
    Es fehlt nur die Schnittstelle mit entsprechender Signalaufbereitung.


    Der AO setzt wahrscheinlich eine Off-Axis-Guider voraus bzw er ist bereits im AO integriert (Sbig bietet den Ansatz ja für die Kameras mit integriertem Nachführsensor an).
    Deswegen interessiert mich ja das Ganze, weil man mit der Pentax bereits eine Nachführeinheit inklusive hätte jedoch noch ohne Guidecam.
    Vielleicht tut sich ja da mal was.


    Beste Grüße
    Felix

  • Hallo Gert


    Ich habs ganz vergessen, es gibt für das Pentax System ja den "Astrotracer" - ein Gerät das GPS - Daten gewinnt und an die Kamera gibt - das gleiche Gerät ermöglicht aber auch Belichtungszeiten bis zu mehreren Minuten in dem es der Kamera die Lageorientierung liefert und die Kamera den Sensor den Sternen nachführt.
    Das geht von Weitwinkel bis leichten Teles ganz gut und erspart in diesem Bereich schon mal die Reisemontierung.


    Grüße
    Felix

  • Hallo Felix,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: bachmaier</i>
    Ich habs ganz vergessen, es gibt für das Pentax System ja den "Astrotracer" - [...] das [...] Gerät ermöglicht aber auch Belichtungszeiten bis zu mehreren Minuten in dem es der Kamera die Lageorientierung liefert und die Kamera den Sensor den Sternen nachführt.
    Das geht von Weitwinkel bis leichten Teles ganz gut und erspart in diesem Bereich schon mal die Reisemontierung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    mit welchen Brennweiten hast Du das denn ausprobiert und bis zu welcher Belichtungszeit bist Du damit denn gekommen?


    E.

  • Hallo Gert,


    danke für den Link - das Review kannte ich noch nicht.


    Meine eigenen Erfahrungen mit dem O-GPS1 und der K-5II sind eher durchwachsen.
    Mal konnte ich mit 55mm 42s lang belichten, mal mit 35mm nur 30s.
    Die Erfahrungen im internationalen Pentaxforum sind ähnlich
    Das Problem ist die Auslesegenauigkeit von Kompaß (der könnte auch noch umgebungsabhängig sein)
    und eingebauter Wasserwaage.
    Nach meinen Erfahrungen sind die 5 min ein eher theoretischer Wert.


    Die Meinung, dass das O-GPS1 die Reisemontierung ersetzt, kann ich daher nicht teilen.
    Eine Sache muss auch noch berücksichtigt werden: für Aufnahmen mit dem bewegten Sensor zahlt man, dass es
    praktisch nicht möglich ist, exakt passende Flats zu erstellen.


    BTT: ja, der bewegliche Sensor ist schon eine prima Sache, weil damit Dithering möglich wäre.
    Für Linux, Android und Windows gibt es pkTriggerCord, mit dem man einige Pentax-Kameras fernsteuern kann.
    Derzeit gibt es keine Unterstützung für Dithering. Ich habe den Entwickler aber in der Zwischenzeit mal
    angeschrieben, ob er da eine Möglichkeit sieht.
    Wenn ja, müßte die Software noch protokollieren, um welche Werte für jede Aufnahme der Sensor verschoben wurde,
    damit man passende Flats erstellen kann.


    E.

  • Hallo EckH


    Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich das GPS selber noch gar nicht habe und mich hier nur auf diverse Tests und Reviews beziehe.
    Von den Fehlerquellen (zB magnetische Stative, die den Kompaß irritieren) und ähnliches hab ich auch schon gelesen.
    Außerdem sollte bei Weitwinkelobjektiven die Korrektur nicht im ganzen Feld möglich sein, da sich die Beziehung Winkel/Strecke auf dem Sensor zum Bildrand ändert.
    Bei den Nachführkorrekturen auf einer laufenden Montierung wären die Sensorbewegungen sehr viel kleiner, so daß Verzeichnung nicht mehr das Problem wäre, wegen Flats kann ich nicht beurteilen. Bei Dithering geht es ja nur um max 1 Pixel oder weniger.
    Fernsteuerung einschließlich Bildausgabe nach der Aufnahme wurde von Pentax ja ziemlich vernachlässigt.
    Wird Zeit, daß ich die alte GP wieder zum Laufen bring...


    Beste Grüße
    Felix

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: bachmaier</i>
    <br />Bei Dithering geht es ja nur um max 1 Pixel oder weniger.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Soweit ich das verstanden habe, eher um deutlich mehr:
    http://photo.stackexchange.com…hods-for-dithering-a-dslr
    http://www.iceinspace.com.au/forum/showthread.php?t=117689


    Aber das dürfte es eher einfacher machen.


    E.

  • Hallo Eckyh


    Das hab ich dann wohl noch nicht so richtig verdaut.
    Ich hab das wohl mit dem Verschieben im Subpixelbereich verwechselt, bei dem man die Auflösung verbessern kann.
    Wenn man den Sensor gleich um mehrere Pixel herumschiebt um Hotpixel und Banding wegzumitteln sind natürlich auch Helligkeitsgradienten unterschiedlich.
    Trotzdem spannend - vielleicht entwickelt sich ja noch was draus.


    Wieder was dazugelernt


    Gruß Felix

  • das Problem beim eingebauten antischüttler der Pentax-Kameras ist, das der immer Strom auf die spulen gibt und sich der sensor dadurch aufheizt. habe eine k20 d, ist klasse, aber bei astro wird alles rot, so ab 5 Minuten Betriebszeit (Reihenbelichtung)


    tom

  • Hallo Tom,


    das erklärt einiges, zB. warum die Rückseite der K-5II Freitagnacht so warm war. Dafür finde ich das Rauschen der aktuellen Pentaxe bemerkenswert niedrig.
    Mit der "Background Extraction" und "Color Calibration" bekommt man das Rot-Problem in der Nachbearbeitung in den Griff.


    E.

  • Der pkTriggerCord-Entwickler hat mir geantwortet.
    Leider keine guten Nachrichten: er kann nicht sagen, ob es möglich ist, den Sensor von außen zu verschieben,
    weil er mangels Referenzdokumentation per Trial'n'Error das Tethering-Protokoll reverse engineeren muss.
    (Wenn schon Denglisch, dann richtig! [;)])
    Daraufhin habe ich direkt Ricoh angeschrieben, dass sie doch bitte die Spezifikationen für die Schnittstellen,
    insbesondere Tethering freigeben sollen: Open Source-Unterstützung kostet in dem Fall nichts mehr, erschließt
    aber neue KäuferInnenkreise...


    Bitte schreibt auch Ihr Ricoh in diesem Sinne an: http://www.ricoh-imaging.de/de/Foto-Supportformular.php
    Oder sprecht die Ricoh/Pentax-VertreterInnen auf Messen o.ä. auf das Thema an.
    Je mehr Leute sich dort melden, desto größer ist die Chance, dass sich diese Firma bewegt.


    E.

  • Hat jemand die Astrotracefunktion der Pentax K-3 grüdnlich ausprobiert?
    Wie lange kann man belichten, wirklich nur 42 Sekunden?
    Bis welche Brennweite kann man das maximal sinnvoll einsetzen?


    Da der Autofokus nachts wohl nicht funktioniert, wie stellt man scharf, falls man keine Festbrennweite mit zuverlässigem Unendlich-Anschlag hat?


    Tom

  • Hallo Tom,


    die Funktion der K-3II müßte die gleiche sein wie im O-GPS1.
    Deshalb kann man imho auch das Verhalten als sehr ähnlich ansehen. Es kommt auf den Versuch an.
    So sind auch meine 42s einzuschätzen: nur gültig für den Standort, den ich bei der einen speziellen Aufnahme hatte.
    Hier gibt es (kleine) Bilder direkt von Ricoh: http://www.ricoh-imaging.co.jp…s/o-gps1/astrotracer.html


    Es gab mal auf einer englischsprachigen Produktseite von Pentax eine Tabelle, bei der die Maximalzeiten in Abhängigkeit
    von Brennweite und Höhe angegeben war. Die Tabelle ist aber nicht mehr auffindbar. Bei der Tabelle war iirc bei 200mm
    Brennweite Schluss.


    Die Unendlich-Einstellung bei AF-Objektiven ist nicht am Anschlag, sondern ganz kurz davor.
    Fokussierung mache ich über Liveview und 10fache Vergrößerung an einem hellen Stern.


    E.

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