Kaufberatung/Orientierungshilfe

  • Hallo Community,


    ich bin neu hier - mein erster Post und gleich ein sehr dreister denn ich bräuchte Eure Hilfe.


    Ganz kurz zu meinem Hintergrund: Ich bin Münchner und Physikalischer Technik-Ingenieur (oder so ähnlich, das weiß keiner so genau) und seit langem vom Weltraum fasziniert. Arbeiten tue ich momentan in der Raumfahrt aber in der unbemannten Ecke der Erdbeobachtung etc. sprich Satelliten und eigentlich nichtmal das sondern ich schraube an optischen Prototypen von Subsystemen rum.


    Für die aktive Beobachtung des Weltraums interessiere ich mich schon sehr lange, mir fehlte bisher aufgrund des Studiums aber sowohl die Zeit wie auch die Muse mich darin einzuarbeiten.


    Meine ersten Gehversuche vollbrachte ich auf dem Dach meines Elternhauses mit einem Stativ, einer Canon EOS 450D und einem 250mm Objektiv bei Vollmond. Die Fotografie ist an sich auch mein Haupthobby und ich möchte nun Astrophotographie in mein Portfolio mit aufnehmen, bzw. es sogar zu meinem Hauptaufgabenfeld erklären.

    Mein aktuelles eventuell astrotaugliches Equipment:
    Canon EOS 6D
    Canon EOS 7D Mark II
    Canon EOS M
    Tamron 70-200 2.8 VC
    Canon EF-S 55-250 IS II
    Irgendein Mantona Macro Stativ das bisher immer recht gute Stabilität lieferte.


    Meine Fragen an Euch sind gleich ein ziemlicher Haufen aber vorweg mein Anliegen:


    Es wäre nun interessant ein Teleskop zu kaufen das mir den Sprung zur Beobachtung von Jupitermonden und Saturnring und eventuell helle DSOs ermöglicht.


    Nur leider habe ich dahingehend keinerlei Erfahrung und meine bisherige Recherche hat mir auch nicht weitergeholfen.


    Motivvorstellung: Planeten unseres Sonnensytems - keine Sonne.
    Helle DSOs
    Budget: Komplett 600 Euro zum Einstieg um zu schauen ob es gefällt - Nachkauf/spätere Upgrades natürlich nicht eingerechnet und nicht ausgeschlossen!
    Gebrauchtkauf kommt selbstverständlich in Frage, wenn auch nach Möglichkeit im Raum +150km um München.


    Überfragt bin ich bei den folgenden Punkten:
    Braucht es für die ersten Gehversuche in der Astrofotografie eine automatische Nachführung, also für unsere Planeten?


    Welches Öffnungsverhältnis ist am Anfang am ehesten geeignet? Ich las etwas von ca. 200/1200. Die Öffnung sorgt in dem Fall für den Lichteinfall wohingegen eine höhere Brennweite mehr Stabilität abverlangt?


    Die Montierung sollte nach Möglichkeit für den Anfang parallaktisch sein nehme ich an?


    Nachdem ich in diesem Forum faktisch nichts über Omegon gefunden habe, nehme ich mal ganz stark an dass es sich dabei um eine Marke des Typus "Finger weg" handelt?


    Ist es mit Kamera besser über Newton oder Refraktoren abzubilden?


    Abschließend möchte ich noch erwähnen dass ich weiß dass sich München aufgrund des Lichtschmutzes kaum eignen wird - aber ich habe eine Anlaufstelle in der Nähe von Rosenheim in den Bergen die recht befreit von Licht ist.


    Vielen Dank für Eure Arbeit den Text bis hier zu lesen und vielen Dank für alle Kommentare und Eure Hilfe!!


    Viele Grüße,


    Maxi

  • Hallo Maxi,


    willkommen auf Astrotreff.


    kein dreister Post- dafür ist das Forum ja unter anderem da. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Braucht es für die ersten Gehversuche in der Astrofotografie eine automatische Nachführung, also für unsere Planeten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mond geht ohne, da has du sehr kurze Belichtungszeiten. Planeten geht auch mit manueller Nachführung, aber nicht mit deinen Kameras. Für Deepsky und da nötige längere Belichtungen geht es nicht ohne korrekte Nachführung. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich las etwas von ca. 200/1200<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist die gängige Größe eines Newton, wird überwiegend als Dobson für Einsteiger empfohlen- nur mit einem Dobson ist Fotografie weitgehend ausgeschlossen und parallaktisch montiert kostet die nötige Montierung bereits deutlich mehr als dein angedachtes Budget hergibt.


    Zu deinen Kameras, für Planeten ist kein großer Chip mit vielen Megapixeln nötig- da nimmt man kleine CCD oder CMOS Kameras und macht damit Videos- möglichst im Format AVI ohne Vorverarbeitung in der Kamera. Einzelbilder erhält man durch Nachverarbeiten der Videos per passender SW.


    Öffnungsverhältnis- f/6 geht halbwegs, f/5 oder schneller ist besser weil die nötige Belichtungszeit kürzer wird. Aber beim Newton wird dann ein Komakorrektor nötig, beim Refraktor ein Flattener, sonst wird die Sternabbildung zum Bildrand hin unschön.


    Außerhalb der Stadt ist immer von Vorteil, der Münchner Himmel ist zu hell.


    Zu den Überlegungen allgemein- für Deepskyfotografie wirst du mit 600€ nicht weit kommen, für Planeten ginge es eher, aber auch da käme eine kleine Videokamera zum Teleskop hinzu. Für rein visuell läge der erwähnte 200/1200 Newton als Dobson montiert und etwas Zubehör gut im Budget drin. Für ernsthafte Deepskyfotografie solltest du so mimimal 1500€ einplanen, eher mehr.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für deine rasche Antwort.


    In der Bucht gibt es des Öfteren mal gebrauchte EOS Kameras mit dem getauschten Filter von Baader für Astrophotographie - wäre das eine Überlegung wert? Der sollte die H-alpha-Linie besser transmittieren.


    Wenn Videos aufgenommen werden kann manuell nachgeführt werden, da es nicht so tragisch ist wenn das Objekt sich leicht aus dem Zentrum bewegt - es wird eh mittels SW verarbeitet, oder?


    Als Videokamera dann eine ohne Filter? Ein reiner CCD-Chip? sind die so kostspielig?


    Viele Grüße,


    Maxi

  • Hallo Maxi,


    zunächst einmal unterscheidet sich das notwendige Setup für Planeten und Deepsky komplett, deswegen kannst du das nicht in einem Rutsch erledigen.


    Es tun sich im Prinzip 2 Problemfelder auf:


    1. Für Planeten hast du keine geeignete Kamera. Das ist nun nicht sonderlich kostspielig, ein ernsthafter Einstieg verschlingt aber trotzdem einen ordentlichen Teil deines Budgets. Ordentlich heißt s/w-Kamera - z.B. eine ASI120 - mit Filterrad und Farbfiltern. Natürlich gehen auch Farbkameras, dort ist aber der Zweitkauf über kurz oder lang vorprogrammiert. Für Planeten ist dafür die Nachführung nicht so kritisch, sprich die Montierung günstiger.


    2. Für DSO tun es deine Kameras vollkommen. Modifizierte Versionen sind dann eher Stufe 2, wenn die Frage ansteht, ob man zu CCD aufsteigen will oder bei DSLR bleibt. Problem hier ist die notwendige Belichtungszeit und die damit sehr exakte Nachführung. Das macht die Montierung teuer, von Guiding noch gar nicht zu reden.


    Beide Pläne lassen sich auch nicht so richtig mit einem einzigen und dazu günstigen Setup erschlagen. Mein Vorschlag: Übe am Mond und Sonne (selbstgebaut mit Filterfolie) und dann nimm die Planeten aufs Korn. Dort bekommst du schon ein gutes Gefühl für die Zusammenhänge (und die Schwächen deines Setups). DSO knipsen mit der DSLR auf 30 Sekunden geht rein zum Spaß natürlich auch, Preise wirst du damit natürlich keine gewinnen. DS-Fotografie ist ein weites und teures Feld.

  • Hi Maxi,


    wilkommen im Forum und im zukünftigen Hobby. [:)]


    In der Astronomie unterscheiden wir


    a) visuell
    b) fotografisch


    bei a) dann auch nochmal zwischen
    - der "näheren" Umgebung (Sonnensystem mit Sonne, Mond und Planeten sowie Kometen)
    - "Deepsky" (Galaxien, Nebel, Supernovaüberreste, Sternhaufen, Doppelsterne...)


    bei b) genauso


    Ein Teleskop, was alle 4 Anwendungen gleich gut kann, gibt es nicht. Genau wie bei der Tageslichtfotografie benötigst Du unterschiedliche Optiken um verschiedene Anwendungsfälle (Weitwinkel für größere Gebäude, Landschaft, "Normalobjektiv" für Portraits und Teleobjektive für weit entfernte Motive) abzudecken. Daher haben viele Fotografen entweder mehrere Teleskope oder beschränken sich fotografisch auf eine Motivklasse.


    Visuell sind 2 Dinge wichtig:
    - dunkler Himmel
    - Öffnung


    fotografisch ist die Montierung das "A und O". Die muß bombenfest stehen und das Geraffel gut tragen. Die Gewichtsangaben in den Anzeigen der Händler beziehen sich immer auf die maximale Belastung bei visuellem Einsatz. Für Fotografie mußt zuerst 1/3 davon abziehen. Dann noch das Gewicht von Zubehör (Komakorrektor/Flatner, Aufnahmekamera, Leitrohr/Off-Axis-Guider, Guidingkamera, Rohrschellen, Kabel...) abziehen.


    Sonne, Mond und Planeten gehen sowol visuell als auch fotografisch aus der Stadt heraus recht gut, da spielt die Lichtverschmutzung keine so große Rolle. Deepsky braucht aber dunklen Himmel. Visuell und fotografisch.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meine ersten Gehversuche vollbrachte ich auf dem Dach meines Elternhauses mit einem Stativ, einer Canon EOS 450D und einem 250mm Objektiv bei Vollmond. Die Fotografie ist an sich auch mein Haupthobby und ich möchte nun Astrophotographie in mein Portfolio mit aufnehmen, bzw. es sogar zu meinem Hauptaufgabenfeld erklären.


    Mein aktuelles eventuell astrotaugliches Equipment:
    Canon EOS 6D
    Canon EOS 7D Mark II
    Canon EOS M
    Tamron 70-200 2.8 VC
    Canon EF-S 55-250 IS II
    Irgendein Mantona Macro Stativ das bisher immer recht gute Stabilität lieferte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei Neumond kannst mit nem Weitwinkelobjektiv auf dem Stativ Strichspuren von Sternen aufnehmen. Wie sehr die Lichtverschmutzung von München dabei stört, mußt selber rausfinden. Je nachdem, wo Du wohnst, kann das sogar mit entsprechendem Vordergrundmotiv schön werden...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es wäre nun interessant ein Teleskop zu kaufen das mir den Sprung zur Beobachtung von Jupitermonden und Saturnring und eventuell helle DSOs ermöglicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dazu benötigst als erstes eine passende Planetenkamera. Z.B. die ALCCD5L-IIc. Und einen Laptop. Denn diese Planetenkameras haben weder einen Monitor noch die Möglichkeit, die aufgenommenen Bilder zu speichern. Dazu der Laptop...


    Die nächste Frage ist, wie groß Du den Planeten haben möchtest. Das hängt von der Brennweite und der Chipgröße/Pixelgröße der Kamera ab. Mit der ALCCD5L-IIc wäre der Vollmond bei 350 mm Brennweite formatfüllend.Der Mond hat 30 Bogenminuten. 1 Bogenminute hat 60 Bogensekunden. Und Jupiter hat in Opposition rund 45 Bogensekunden Durchmesser. Ist also etwa 1/45 so groß wie der Vollmond.


    Mit kleinen, günstigen Montierungen und kleinen Telesköpchen ist sowas möglich:


    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=182845&whichpage=1


    Ließ den Monsterthread mal in Ruhe durch und schau Dir die Bilder an.


    Ab 3 Meter effektiver Brennweite und 150 mm Öffnung haben die Planeten Jupiter und Saturn dann eine "ansehliche" Größe von etwa 140-200 Pixeln auf dem Chip der ALCCD5L-IIc. Da erkennt man dann die Cassiniteilung im Ringsystem und viele Oberflächendetails bei Jupiter.





    Nun kauft sich heute keiner ein Teleskop mit 3 Meter Baulänge und 150 mm Öffnung. Das ist viel zu unpraktisch beim Transportieren. [;)]


    Man kauft was deutlich kürzeres und bläst die Brennweite entweder per Barlow-Linse oder aber mit Okularprojektion auf die gewünschte effektive Brennweite auf. [:)]


    Farbreine Linsenteleskope, die das könnten, sind sauteuer und auch schwer. Die müßten dann auf eine massive Montierung der EQ6 Klasse oder besser. Und 3 Meter Brennweite lassen sich nicht wirklich vernünftig von Hand nachführen an den biegsamen Wellen. Es werden also auch noch Motoren und ne Steuerung für die Motoren fällig.


    Günstiger wird es mit Spiegelteleskopen. Entweder Schmidt-Cassegrains, Maksutovs oder Newtons.


    Newtons sind die günstigste Teleskopart. Aber so ein 150/750 oder 150/900 er Newton braucht auch schon ne EQ-5. Und dann eine richtig gute apochromatische Barlow-Linse. Dein Budget mit 600 Euro reicht da leider vorne und hinten nicht. [:(] Das wäre schon mit dem nackten Teleskop (OTA) und der Planetenkamera ausgereizt.


    In München gibt es ne tolle Volkssternwarte. Geh da mal hin. Dort kannst den Leuten Löcher in den Bauch fragen. Und es gibt auch mehrere Teleskopläden. Schau da mal vorbei.


    Zum "reinschnuppern" paßt höchstens ne gebrauchte EQ 3-2 samt Motoren und ein 127/150er Mak, ne Barlow + ne gebrauchte Planetenkamera. Du müßtest halt Geduld aufbringen und für ein paar Monate den Gebrauchtmarkt im Auge behalten...


    Oder Du nutzt die nächsten 4 Monate (jetzt sind eh keine Planeten mehr in vernünftiger Höhe am Abendhimmel mehr sichtbar) um das Budget weiter aufzustocken...


    Die EQ 3-2 könntest Du für Deepsky-Aufnahmen mit Teleobjektiv ebenfalls verwenden. [:)]


    Alle diese Motive hab ich mit 300 mm Teleobjektiv geschossen (allerdings Autogeguidet!):
    http://www.sternwarte-zollern-…bulae/orestegor/index.htm


    Sorry, ist ein langer Text geworden, aber das Thema ist halt sehr komplex. Das kann man nicht mit 144 Zeichen erledigen...


    Grüße
    Silvia

  • Hallo Maxi,


    da Fotografie dein Haupthobby ist, lass mich einmal ein paar andere Aspekte deines neuen Portfolio-Eintrages beleuchten.


    ich will Dir jetzt keine Angst machen, aber ich halte es für ziemlich grob fahrlässig Dir nicht reinen Wein einzuschenken. Dein Hobby ist die Fotografie. Und in diesem Hobby suchst Du immer wieder nach neuen Herausforderungen, Szenerien oder Lichtstimmungen. Wenn ich bis jetzt richtig liege, lann lies weiter, ansonsten ist der Rest für dich eher informativ.


    Wenn das so ist, dann muß man auch annehmen, das Dir das in der Astrofotografie genauso ergehen wird. Nach ein paar Mondfotos, den einen oder anderen Jupiter und ein paar Satürnchen, suchst Du weitere Herausforderungen, als da sein können: höhere Vergrößerung wegen mehr Details oder die Erschließung des Deep-Sky-Bereiches mit den vielen Objekten jeder Schwierigkeitsklasse. Für beide Fälle brauchst Du nach deinem hypothetischen "Billig-Einsteiger-Test-Equipment" etwas deutlich größeres und damit deutlich teureres. Fakt ist, nach 1/2Jahr Einsteiger-Equipment stöberst Du durch die Angebote, denn es treibt dich zu weiteren Horizonten. Und um das zu verhindern, denn Teile des Einsteigerequipments sind schlicht und einfach nicht weiter zu gebrauchen, sollte man sich schon Gedanken darüber machen was einen Erwartet und was es kosten wird.


    Zu den Kosten: Rechne mal sicherheitshalber so mit um die 2000 Euro, und dabei wird es längerfristig nicht bleiben. Darin enthalten ist eine stabile Montierung, ein gutes fotofähiges Teleskop, Autoguiderequipment sowie ein gebrauchtes Laptop und allerlei KrimsKrams. Damit geht erst einmal einige Jahre was. Und ob man dann aufrüstet entscheidet sich erst viele Jahre später...Erfahrungsgemäß passiert aber genau das!


    Zu dem "Erwarten": Jetzt kommt erst richtig Musik in das Thema. Was nämlich hier in den Foren immer wieder unterschlagen wird, ist die Beschreibung was ein Astrofotograf zu leisten imstande sein muß, psychisch und physisch! Ich will Dir, da Du aus München raus must und somit ein "Feldastronom" werden wirst, beschreiben wie es mir meistens ergeht. Feldastronomen haben den blöden Nachteil, das sie jeden Abend ihr Equipment neu aufbauen und abbauen müssen, das schränkt glücklicherweise (wegen den Kosten) die Größe des Equipments deutlich ein...leider damit auch die Möglichkeiten.


    Also, so ca 20-25 mal im Jahr ergibt es sich, das eine klare Nacht bevorsteht, man Zeit hat und am nächsten Tag nicht arbeiten muß. 25 Einsätze pro Jahr, da sollte man sich überlegen ob soviel Geld in das Hobby zu stecken für einen wirklich Sinn macht.


    Also, an einem dieser Abende, sagen wir mal im Januar, packt man abends um 6 sein Gerödel ins Auto. Packen heist hier, mindestens 3-4 mal von der Bude ins Auto und zurück.


    Dann kommt die beschauliche Fahrt zum Beobachtungsort. Dort werkelt mann dan so ca. 30-45min. herum bis der Kram aufgebaut, eingenordet und soweit fototechnisch richtig eingestellt ist. Bis hierher geht es ja noch bei -5° Außentemperatur. So, jetzt werden Bilder gemacht. Üblicherweise wird im DeepSky-Bereich so zwischen 5 und 30min für ein Bild belichtet. Mit einem Bild kannst Du aber weder einen Blumentopf gewinnen noch irgendetwas Brauchbares sehen. Du brauchst mindestens 6-8 derartige Bilder. Also bei sagen wir 15min/Bild heißt das 2h Belichten. Nun sind zwei Stunden eher etwas für blutige Anfänger, normalerweise hält man die ganze Nacht drauf...und zwar mit wenn möglich 30min/Bild. Stehe mal da und warte 30min auf ein Bild um zu beurteilen was noch besser gemacht werden kann oder einfach aus Neugier was denn so auf dem Chip ist. Da wandert man hierhin und dorthin, führt ein Zwiegespräch mit einem Baum oder versucht ein Häschen davon zu überzeugen sich kraulen zu lassen. Egal was Du machst, Du frierst Dir den Allerwertesten ab.
    So, jetzt ist aber Schluß, 9 Bilder im Kasten, der Popo ist auch schon deutlich kälter als die Nase und irgendwie es es doch was für denselbigen. Also Abbauen und ab nach Hause. Nebenbei bemerkt, Kabel werden bei Minusgraden wie Bambusrohre und selbst das Aluminium fühlt sich an wie ein sibirischer Eiszapfen.
    Und zuhause dann noch den ganzen Trödel wieder in die Bude schleppen...nööö machen wir morgen.


    So, der erste Teil wäre geschafft. Nun schaust Du Dir deine Bilder an und: Ojee, Rauschen ohne Ende und kaum was drauf auf dem Chip. Jetzt kommt die Bildbearbeitung. Du sitzt stundenlang am Rechner und fummelst hier und fummelst da, und irgendwie wollen die Bilder nicht so werden wie in den Foren gesehen. Jetzt kommt eine lange Lernphase, denn bis man die Bildbearbeitung beherrscht, also weis was zu tun ist und dieses auch im Bild erkennen kann, vergeht viel viel Zeit. Software kann vieles, doch niemals das Können und die Erfahrung ersetzen. Ich habe schon zuviele Murksbilder gesehen die mit der tollsten Vollautomatik-Software bearbeitet wurden...so sahen die auch aus.
    Ich kenne übrigens viele Kollegen, die genau diesen Aspekt, also die Bildbearbeitung, als eigentliche Hauptaufgabe bei der Astrofotografie ansehen. Und das stimmt, gute Bilder sind in der Regel von guten Bildbearbeitern gemacht.


    Ok, irgendwann ist es geschafft, ein erstes Lebenszeichen des neuen Astrofotografen.


    Und dann kommen 6 Wochen wartem, und das kann manchmal bis zu 4 Monaten dauern, bis man wieder mal raus kann um neue Fotos zu machen. Jetzt aber mehr Bilder und länger belichten. Im Klartext heist das: Der Baum wird ein guter Freund und das Häschen versteht auch irgendwann was los ist. Nur das mit dem kalten Hinterteil und der vorstehenden Nase, das bedarf noch eingehenderer Vorbereitungen.


    Wer jetzt glaubt das wäre so einfach, der lügt sich einen in die Tasche. Es gibt hunderte Fallstricke die da rumbaumeln, und garantiert jede zweite Nacht findet man einen davon. Mal spinnt der Guider, dann ist die Batterie alle oder ein Kabel hat Kontakthemmungen. Oft und immer wieder gerne gemacht ist die Einnordung auf den falschen Stern (man war ja so in Eile) oder die Vertauschung von Kabeln bis hin zu: Ach Du Schei..e, ich hab den Laptop zuhause gelassen! Der einzige Vorteil ist dann der, das man bald wieder im Warmen sitzt.


    Nebenbei, jede zweite Nacht wird einem auch durch wetterbedingte Störungen verhagelt. Sei es ein Seeing ala "Disco am Himmel" (scharfe Aufnahmen sehen anders aus) oder durchziehende Zirreen, aufkommender Höhendunst usw., all das führt zu suboptimalen Bildern. Wir nennen diese Abende "Testabende", man testet halt aus was geht..meistens recht wenig. Und von Testabenden habe ich so schön langsam die Schnauze und die Festplatte voll.


    Nebenbei bemerkt, Nächte für gute Planetenbilder sind ausgesprochen selten. Ein Jupiter mit Matschebändern, oder ein Saturnring ohne Cassini.Teilung geht schnell mal, aber gestochenscharfe Wolkenbänder auf Jupiter oder sogar die Encke-Teilung in den Saturnringen, da braucht es Spitzennächte...und die sind wie gesagt selten. Bei uns im Rheinland haben wir die eventuell 1mal/Jahr.


    Jau, auch diese Phase ist irgendwann überstanden und man sucht neue Objekte, schwierigere und lichtschwächere...weil die so interessant sind und man nun schon 20 Bilder des Hantelnebels oder des Nordamerikanebels auf der Festplatte hat. Schwieriger und lichtschwächer heist: länger belichten oder besseres und damit teureres Equipment.


    An diesem Punkt angekommen ist das Argument "teuer" nur noch eine Frage der Machbarkeit. Geht es, spielt es keine Rolle, geht es nicht, ärgert das einen die ganze Zeit. AAAABER: An diesem Punkt ist man auch schon längstens so mit der Materie verwachsen, das uns schweigende Bäume oder dusselige Häschen nicht mehr irritieren können. Unsereiner probiert es eben mit dem Busch da und der piepsenden Maus...die sagt wenigstens noch etwas. Und das mit den erbärmlichen Aussentemperaturen haben wir auch fachmännisch geregelt: zwei Decken und eine Riesenmütze mit Nasenwärmer. Sieht doof aus, aber zum Glück ist es ja dunkel. Ich könnte da Klamotten erzählen...


    Zum Schluß, ich sehe dich schon kreideweiß am Bildschirm sitzen, kann ich dich nur dazu ermutigen diesen Weg zu gehen. Er tut weh, man wird blöde angeguckt und keine *** versteht einen. Aber es ist eines der letzten Abenteuer. Wenn Du zum Unterwäschewechseln mal eben schnell nach HAuse musstes weil dich eine Maus erschreckt hat, oder Du auf einmal inmitten einer Rehherde Todesangst um dein Equipment hast, dann weist Du warum das ein Abenteuer ist: da draussen ist es dunkel und still. Und wehe man hat vorher einen Gurselfilm gesehen...


    Noch ein kleine Anekdötchen, nur um zu verstehen was es heist Astrofotograf zu sein. Nach vielen Jahren knipsserei habe ich eigentlich schon alles gemacht was machbar ist..ok nicht alle gut, aber immerhin. Nun steht man auf dem Acker und diskutiert mit einem Kollegen: "Machen wir SH-155 oder LBN 123"? Sh steht für sharpless und da ist der Name Programm. LBN steht für Lundts bright nebulae, also Lundt seine hellen Nebelchen. Von wegen, der Knaller hat mit einem 2m-Spiegel beobachtet. Mit 120mm Öffnung belichtest Du da bis der Arzt kommt...und was der feststellt will ich lieber nicht beschreiben. Erbärmlich duster die Dinger. "Nöö, machen wir doch mal wieder den Crescent-Nebel" Klasse Idee, den hatten wir schon lange nicht mehr...erst vorgestern..ggrrmmpf. Nun die Diskussion schwankt hin und her...und es wird...es wird...Nordamerka-Nebel. Aber in H-Alpha bitte schön! Den hatten wir zwar schon vorigen Monat, aber was solls. Für SH oder LBN feht einfach die Kohle für eine bessere Kamera oder eion größeres Teleskop..mit dazugehöriger größerer Montierung.
    Nee, Nordamerika geht wirklich nicht, also versucht man sich an einem Sharpless-Objekt um frustriet nach Hause zu fahren: Nix auf dem Chip, aber auch sowas von Nichts. Aber etwas ist immer drauf, das quält man heraus und siehe da: Nächstes mal halte ich da noch länger drauf. So geht das hin und her...und irgendwie kann man den Blödsinn einfach nicht sein lassen.


    So, jetzt weist Du worum es geht. Viel Glück, eine Menge Clear Sky und Erfolg bis die Chips platzen.
    Ulrich

  • Guten Morgen,
    ach herrjee hab ich das unterschätzt :D das tut mir fast schon leid Euch so blauäugig mit sinnbefreiten Erwartungen Zeit abgeknöpft zu haben - wobei die Geschichte vom Ulrich sehr unterhaltsam war.


    Ich habe Eure Posts mehr als ausführlich und gewissenhaft gelesen denke ich - mehrfach - und bin nun zu dem Entschluss gekommen bei den Wurzeln (denke ich) einzusteigen - der visuellen Beobachtung.
    Dazu spiele ich mit dem Gedanken die Kamera huckepack auf das Teleskop zu schnallen und mit 200mm - bzw. 320mm KB-Äquivalent - rumzuspielen. Ob das klappt bezweifel ich erstmal aber so habe ich meine Erfolgserlebnisse zumindest im Auge.


    Natürlich wäre es - wie bei allem - interessant und wünschenswert mit einem Equipment anzufangen dass ich zum Schauen auch in 2 Jahren noch mit Freude verwenden kann. Eventuell dann ja parallel zum Fotografierne und um nicht in die verzwickte Lage der Konversation mit der Umwelt zu geraten ;)


    Die Frage ist jetzt nur ob ich visuell Planeten oder DSOs begutachten möchte? Das könnt Ihr mir natürlich auch nicht beantworten - ich denke aber dass DSOs auf Dauer spannender sind. Natürlich bin ich mir vollkommen klar dass ich mit 200mm auf APS-C keine DSOs fotografieren kann, aber vielleicht erwisch ich mit nem WW noch die Milchstraße diesen Sommer.


    Nehmen wir mal mein Budget für Deepsky Beobachtung, komm ich damit hin?


    Eine EQ-3 oder 5 für ein 152/750er Newton? Reicht ein 152/750er für den Anfang aus?


    Vielen Dank für die sehr nette Hilfe, bin ich so nicht gewöhnt.

  • hallo.


    ich bin ebenfalls neu hier und das ist überhaupt mein erster post. :P ich bin selbst noch blutiger Anfänger und eigentlich nicht dazu berechtigt, hier tipps zu geben, trotzdem möchte ich mal ausführen, wie ICH persönlich es gemacht habe und was die experten hier davon halten? ich war nämlich in einer ähnlichen Situation wie du.


    nach ewig langer recherche habe ich mich dazu entschieden, ein gebrauchtes zu kaufen. da bekommt man nämlich deutlich besseres equip für den gleichen preis. in meinem fall ist es ein sky watcher 150/750 mit neq3-2-montierung, einigen guten zubehör-okularen, barlow und sonstigem Kleinkram, filtern usw. geworden, für 300€ alles zusammen, privat gekauft in der nähe von münchen.
    ja ich weiß, böse zungen werden behaupten das die Montierung sowieso viiiiieeel zu schwach für das Teleskop ist und eine gute Montierung sowieso erst ab 1000€ aufwärts sinn macht, und sowieso und überhaupt. ich finde aber, für den einstieg zur visuellen Beobachtung, zum "antasten" an das Hobby macht man damit nichts falsch & erste Fotos von Mond und Planeten sind damit auch locker drin.
    wenn man dann merkt, es ist nichts für einen bzw. wenn man dann doch auf eine größere Montierung umsteigt, kann man das ganze praktisch verlustlos wieder verkaufen.


    wäre das nicht eine gute und günstige Möglichkeit?


    lg aus den Tiroler bergen

  • Hey Julian (nehme ich an),


    du möchtest mir also dein Anfängerequipment verkaufen?! :)
    Damit wäre ich sehr einverstanden :P
    - Spaß beiseite, darf ich fragen wo du gesucht hast? Die Bucht finde ich weniger als leer vor und in den Kleinanzeigen finde ich auch nicht wirklich was vernünftiges.


    Kann mir noch jemand den Unterschied zwischen EQ und NEQ sagen? Ist das wirklich nur die Farbe?


    Danke!

  • Hi Maxi,


    ja, Ulrich beschreibt das manchmal sehr ausführlich und deutlich, hat schon mehreren Einsteigern den Zahn gezogen. [:D]


    Zu deinen letzten Überlegungen, ja und nein.


    Ja- mit einer motorisierten EQ-5 und einem 150/750 drauf könntest du halbwegs brauchbar visuell einsteigen und damit auch Fotoversuche machen.


    Nein- für eher rein visuelle Nutzung würde ich nicht das Geld für die parallaktsiche Montierung ausgeben, sondern dieses in mehr Öffnung stecken und einen entsprechend größeren Newton als Dobson nehmen und dazu noch ein oder zwei halbwegs gute Okulare zukaufen. Dazu kommt- ein parallaktisch montiertes Teleskop dreht sich beim Schwenk der Montierung mit um seine Längsachse- damit stehen Okualrauszug und Sucher bei jedem größeren Schwenk an einer anderen Stelle- manchmal dann sehr unbequem zum Einblick. Beim Dobson ist das nicht der Fall.


    Alternativ für Foto-
    hier bei TS zu bekommen eine EQ-3-2 motorisiert und da drauf dann deine Kamera(s) mit vorhandenen Objektiven, vielleicht noch ein kleines Leitrohr (also kleiner Refraktor) zum (Auto)Guiden und für visuell dazu einen 200/1200 Dobson. Damit kannst du einerseits Fotografie betreiben und während deine Kamera knipst vertreibst du dir daneben die Zeit mit Beobachtungen.


    Unterschied EQ- zu NEQ- eigentlich keiner. Die frühere Version kam als EQ-3, dann gab es die Bezeichnung EQ-3-2 und die neueste nennt sich NEQ-3. Kleine Unterschiede im Aufbau, Tragfähigkeit dagegen gleich.


    Man muss an der Stelle aber aufpassen- es gibt bei einigen Anbietern Sets mit einer EQ-3- nur ist das bei Weitem nicht die (N)EQ-3 von Skywatcher sondern ein erheblich schwächeres Dingens und meist mit dem zzu großen Teleskop oben drauf eher unbrauchbar.



    Hi Julian,


    willkommen im Treff. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bin selbst noch blutiger Anfänger und eigentlich nicht dazu berechtigt, hier tipps zu geben..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Quatsch, natürlich darfst du was schreiben und deine Erfahrungen kundtun. Und dein Beitrag passt doch auch.


    Klar, die NEQ-3 ist für den Tubus etwas knapp, für visuell geht das aber noch ganz gut, für Fotografie dagegen wäre das Setup dagegen schon deutlich zu schwach.


    Gruß
    Stefan

  • Danke Dir Stefan für deine konkreten Hinweise.


    Eine Bitte hätte ich noch: Hat jemand Tipps für die Wahl guter Okulare? Brennweite und Hersteller? Da rein nach dem Preis zu gehen macht für mich - genau wie es bei Tageslichtobjektiven ist - nicht unbedingt am meisten Sinn.


    In der Bucht ist gerade ein gebrauchtes 254/1200 Dobson drin, vielleicht kann ich da zuschlagen - ansonsten stocke ich mein budget nach und nach auf und kauf erst das Dobson und dann irgendwann die verlinkte EQ-3.

  • Hi,


    Okulare muss man passend zum Teleskop kaufen, also zu Brennweite und zum Öffnungsverhältnis passend. Eine f/5 Optik verlangt andere Okulare als eine f/6 oder gar f/8 Optik und die Okularbrennweiten muss man an die Teleskopbrennweite angepasst wählen.


    Also erst mal ein Teleskop finden/kaufen, dann erst über Okulare nachdenken. Der 254/1200 Dobson dürfte ein Skywatcher sein, mit f/4,7 sollte man hier gerade für das Übersichtsokular etwas mehr Geld ausgeben, die günstigen weitwinkligeren bilden bei dem schnellen Öffnungsverhältnis nicht mehr randscharf ab.


    Dummerweise ist es bei Okularen meist der Fall- je besser die Abbildung desto teurer das Okular. [B)]


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: craivie</i>
    <br />Spaß beiseite, darf ich fragen wo du gesucht hast? Die Bucht finde ich weniger als leer vor und in den Kleinanzeigen finde ich auch nicht wirklich was vernünftiges.


    Danke!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja darfst du ;) hab es auf ebay kleinanzeigen gefunden. da sind aktuell eh immer ein paar drin. die werden häufig auch nicht sofort verkauft sondern sind erstmal eine weile im netz, da das teleskop meistens nicht verschickt wird sondern nur abgeholt werden kann (was ich gut finde). so auch in meinem fall. kontakt aufgenommen und 3 tage später geholt.


    nur mal so als beispiel, gerade spontan gefunden. das hat derjenige schon seit längerer zeit zum verkauf, ich erinnere mich noch daran dass das damals auch einer meiner favoriten war, nur leider für mich zu weit zum fahren.


    http://www.ebay-kleinanzeigen.…t-neq5/322604108-242-4488

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>


    Alternativ für Foto-
    hier bei TS zu bekommen eine EQ-3-2 motorisiert und da drauf dann deine Kamera(s) mit vorhandenen Objektiven, vielleicht noch ein kleines Leitrohr (also kleiner Refraktor) zum (Auto)Guiden und für visuell dazu einen 200/1200 Dobson. Damit kannst du einerseits Fotografie betreiben und während deine Kamera knipst vertreibst du dir daneben die Zeit mit Beobachtungen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Stefan,
    und natürlich hallo Maxi,


    ich guck auch gerade nach sowas, und die Kombi von TS hat glaub ich eine Nachführung ohne Guiding-Eingang. für die (N)EQ3 würd ich also die nächstbessere in http://www.teleskop-express.de…-mit-Autoguider-Port.html nehmen. Oder gleich die komplette "Syn"-Version wie in http://www.teleskop-express.de…ontierung-mit-Stativ.html - die hat m.W. auch einen Autoguider-Eingang (zur Vorsicht aber nochmal vor einem eventuellen Kauf nachfragen!).


    Ich guck mir gerade die 5er an die mehr trägt und ähnlich ausbaufähig ist. Klar, optimal wär 'ne HEQ5, aber nicht Jede(r) will gleich mit 1200€ nur für die Montierung einsteigen...


    Gruß,
    Wolfgang

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: craivie</i>
    <br />Guten Morgen,


    Eine EQ-3 oder 5 für ein 152/750er Newton? Reicht ein 152/750er für den Anfang aus?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Maxi,


    ich bin auch neu und hab noch kein eigenes Equipment (außer einer 2x Barlow und einem µ43rds-T2-Adapter samt Verlängerung, mit denen ich die Kamera schon mal durch's 76er Heritage von unserer Tochter gucken ließ). Und genau die Fragen die Du Dir stellst stell ich mir im Moment auch. Nach dem was ich bisher so gelesen hab:


    - ja, ein 5" oder 6" Newton klingt für den Anfang vernünftig. Man schleppt sich nicht unnötig ab, sieht aber wahrscheinlich schon was. Die mit den 2" Auszügen (SW 130 PDS, SW 150 P, GSO 150/730 evtl. mit Zusatzoption 1:10) klingen nicht schlecht und sind nicht zu teuer.


    - Montierung: nach dem was ich so bisher gelesen hab tut's eine (N)EQ3 zum Gucken oder falls die Kamera nur huckepack genommen wird (geht bei den Skywatchers, die haben das gleich eingebaut). Wenn Dir Kamera durch's Teleskop schauen soll ist das laut allgemeinem Tenor zu wackelig, weil an oder sogar leicht über der Belastungsgrenze.


    - mein Fazit daher: zum Gucken, zum Huckepack-manuell-Nachführen etc. vielleicht erst mal 'ne nackerte (N)EQ5 samt einem der o.g. Teleskope. Deep Sky Reiseatlas und Telrad wär was was ich mir auch anschauen würde - selber finden macht sicher mehr Spaß als Goto (hell?) ;)


    Man krrigiere mich wenn ich falsch liege - aber das sind halt so meine Gedanken zum Thema. Und für Maxi würd so ein Einstieg erstmal unter den genannten 600€ bleiben und ihm (und mir) wohl einiges zum Thema beibringen, nicht wahr?


    Danke für diese Diskussion, und vor Allem an Ulrich - der Beitrag war klasse! Grüß die Häschen im Rheinland...


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich hab sowol die NEQ-3 als auch den 150/750er Newton. Schreibe somit aus Erfahrung mit den Teilen.


    Also, visuell paßt das so gard eben noch (sofern man die Beine vom "Vierkantalu-Schlabber-Stativ" nicht auszieht!) und in Kauf nimmt, daß es beim Scharfstellen am Okularauszug schon kraftig wackelt und auch 2-3 Sekunden nachschwingt. Ein Einsteiger, der noch nie durch ein Teleskop auf einer <b>ordentlich für das Teleskop dimensionierte Montierung</b> geguckt hat, wird vermutlich erstmal damit zufrieden sein. Hat man den direkten Vergleich zum selben Teleskop auf einer stabileren Montierung, kommt das erste "Aha-Erlebnis" und man begreift, warum das Stativ und die Montierung so wichtig sind. [;)]


    Videos mit ner Planetenkamera (Sonnenflecken mit Baaderfolie, Mondkrater oder Planeten mit Barlow-Linse) gehen auch so grad eben, Deepsky-Fotografie durch den 150/750er Newton sind in der Kombination total unbefriedigend. [:(]


    Setzt man statt des langen Teleskops aber eine Kamera mit Weitwinkel-, Normal-, oder Teleobjektiv drauf, ist es durchaus zu gebrauchen. [:)]


    Und während die Kamera vor sich hinbelichtet, setzt man den 150/750er Newton in eine selbstgebaute Rockerbox und kann schön Deepsky-Spechteln. [:D]


    Mit der EQ-5 könnte man statt DSLR + Teleobjektiv auch mal durch den 150/750er Newton mit ner DSLR fotografieren. Dazu müßte man dann aber unbedingt Autoguiding realisieren. Das geht bei 600 Euro Budget nicht.


    Grüße
    Silvia

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Silvia581</i>
    <br />Hallo Wolfgang,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Silvia,


    danke zunächst für Deine Antwort. An Maxi: wollte Deinen Thread hier nicht "hijacken", aber dies ist für Dich ja vielleicht auch interessant...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Setzt man statt des langen Teleskops aber eine Kamera mit Weitwinkel-, Normal-, oder Teleobjektiv drauf, ist es durchaus zu gebrauchen. [:)] <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiß, ich hab irgendwo ein Foto Deines Setups damit gesehen. Mit einem Telrad, stimmt's? Leider verlier ich den Link immer wieder.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit der EQ-5 könnte man statt DSLR + Teleobjektiv auch mal durch den 150/750er Newton mit ner DSLR fotografieren. Dazu müßte man dann aber unbedingt Autoguiding realisieren. Das geht bei 600 Euro Budget nicht. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auch klar. Ich schwanke noch. Die Möglichkeiten, so wie ich sie sehe:


    - entweder geb ich weniger Geld aus und beschränke mich auf reine Weitfeld-Fotografie, dann wär ein SW 150 auf einer (N)EQ3 fein


    - oder ich leg was drauf und besorg 'ne (N)EQ5, dann könnte ich auch mal die Kamera durch's Teleskop gucken lassen, wenn auch anfangs nur für kürzere Belichtungszeiten.


    Gerade woanders gesehen, vielleicht auch für Maxi interessant: Jemand verkauft seine Celestron AVX. Liegt preislich leider weit über dem was mir so vorschwebte, ist aber trotzdem ein schönes Angebot.


    Gruß,
    Wolfgang

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