Beobachtungserfolge(und Mißerfolge)

  • Hallo Sternenfreunde,


    Ich hoffe, daß mein Beitrag hierher gehört. Wenn nicht, sorry.
    Gestern nutzte ich die Gunst der Stunde(n), und habe beobachtet. Von ca. 22.30 Uhr bis heute früh um ca. 3.15 Uhr war ich draußen. Die Zeit verging, es ist unglaublich. Es ist eine Riesenfreude, den klaren Himmel zu sehen. Orionnebel M42, M67 und M44 im Krebs, M45 Plejaden, NGC 1647 im Taurus. Alles einfach herrlich.
    Da ich relativ unvorbereitet an die Sache ging, habe ich mir direkt am Teleskop mit dem Karkoschka mehr oder weniger in der Hand die Objekte ausgesucht. Das funktionierte auch bei einigen Objekten.
    Aber bei einigen auch nicht. Nun wollte ich gern Eure Meinungen hören, ob die Bedingungen für meine ausgewählten Objekte evtl. zu schlecht waren, oder ob mir einfach noch die Technik und das Wissen fehlen.
    Beobachtet wurde mit folgendem Gerät abwechselnd auf EQ5.


    <u>Oku Tal25 /Skywatcher 12,5 /Skywatcher LE 5</u>
    Newton 200/1000 Vergr. 40x 80x 200x
    TS Refraktor120/600 Vergr. 24x 45x 120x


    Ich habe noch wenig Erfahrung, aber der Himmel würde ich sagen, war ca. 4,3 m.


    Offener Sternhaufen NGC2244 im Monoceros gefunden, jedoch der Rosettennebel NGC 2237 blieb mir verborgen.
    M1 (Krabbennebel) nicht gefunden. War evtl. Saturn zu hell ? Der lief da durch, denke ich.
    M101 (Spiralrad-Galaxie) nicht gefunden.
    Jupiter und Saturn waren nicht so gut zu beobachten wie sonst schon mal. Es waberte. Liegt das evtl. an der Luftunruhe bei so kalten Nächten ? Ausgekühlt war das ganze Gerät, ich zum Schluß auch.


    Würde mich freuen über Eure Meinungen.


    Viele Grüße
    Rüdiger

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    14" Martini Dobson F4,5

  • Moin Rüdiger,


    wir waren gestern abend auch mit 7 Mann auf dem Aschberg. War schön kalt, bis -14°C aber wenig Wind, schön so in der völlig eingeschneiten Landschaft. Die Durchsicht war nicht so ideal, eine leichte Dunstglocke hing über den ansonsten klaren Himmel. Das mit dem seeing kann ich bestätigen, das Wetter dürfte 50km weiter südlich ähnlich gewesen sein. Die Planeten waren eher mittelmässig. Jedoch, immer wieder war mal ein guter Moment daziwschen. Wir hatten überwiegend das Problem das uns die Okulare zufroren. Der Atemhauch fror im Nu am Teleskop, etwa 8-9 Eisklumpen standen dann um etwa 3 Uhr da, als sich auf einmal langsam eine Wolkendecke über den Himmel schob. Komisch, die Spiegel meines offenen 8"Gitterrohrdobson blieben die ganzen 6 Stunden völlig eisfrei :) Nur die Okulare mussten ab und zu in die Tasche. Ich war überwiegend in UMa und in den Jagdhunden unterwegs - Galaxienhoppen. Ging so, war schon besser. Aber dennoch wars schön! 3 Kometen habe ich in er Nacht gesehen, wenn ich den Ku-Fu von 18Uhr im Fernglas mitzähle. Bei einem 4ten Kometen (HT50, LINEAR-NEAT) waren sich Winnie und ich uns mit der Sichtung nicht ganz sicher.
    Für den Rosettennebel brauchst du großes Gesichtsfeld, dunklen Himmel und am besten einen Nebelfilter. Ich habe den auch noch nicht gesehen, und Hartwig hat ihn gestern mit dem 10"er auch nicht erwischt. M1 war unmöglich weil von Saturn völlig überstrahlt. M101, keine Ahnung! Habe ich gestern nicht probiert. Schwierig bei dem Himmel, M51 war gestern z.B. verhältnismässig schwach, aber nicht unmöglich. Vielleicht lagst du auch einfach immer ein halbes Grad daneben ;)

    Eines habe ich gestern bei diesen extremen feuchten Frost festgestellt. Die Gleitflächen des Dobson werden ihrem Namen gerecht. Man brauchte den Dobson nur anzugucken und schon bewegte er sich. Völlig vereist die Gleitfächen. Ich habe dann auf eine Gleitfläche einfach einlagig ein Papiertaschentuch gelegt, das fror augenblicklich fest. Danach hatte der Dobson zumindest in den Höhenrädern wieder etwas Halt.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Rüdiger,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Offener Sternhaufen NGC2244 im Monoceros
    gefunden, jedoch der Rosettennebel NGC 2237 blieb mir
    verborgen.
    M1 (Krabbennebel) nicht gefunden. War evtl. Saturn zu hell ?
    Der lief da durch, denke ich.
    M101 (Spiralrad-Galaxie) nicht gefunden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für den Rosettennebel brauchst du wie schon von Armin
    geschrieben einen Nebelfilter und ein Oku mit großem
    Gesichtfeld und kleiner Vergrößerung um ihn dann im Bild zu
    haben.
    Ab ca. 5,0m Himmel sollte es dann auch mit 8" klappen habe
    ihn auch schon ansatzweise mit Nebelfilter im 7x50
    Feldstecher bei ca. 6,2-6,3m Himmel gesehen.
    Mit 8" kommt er sehr schön rüber, da man ihn nicht abfahren
    braucht.
    Doch feine Details kommen erst so richtig ab &gt;12"hervor.



    M 101 braucht auch nen recht dunklen Himmel ab 5,5
    erscheint sie dann aber auch schon im 7x50 Feldstecher als
    Nebeliger Fleck. Drunter wird das finden dieser sehr, sehr
    schwierig.


    Bei deinem,an diesem Abend vorhandenem Himmel wird die
    Sache dann schon ziemlich schwer bis aussichtslos .[V]


    Gruß und klaren dunklen Himmel



    Yves

  • Hallo Armin und Yves,


    danke für Eure Antworten. Nach Euren Schilderungen nehme ich an, daß meine Beobachtungen wohl doch relativ normal waren.
    Ich hatte auch daran gedacht auf den Aschberg zu kommen, aber wegen der Straßenverhältnisse und der relativ weiten Strecke hab ich mir es dann anders überlegt. Aber es wird noch mehr klare Nächte geben.


    Vielen Dank nochmal.
    Rüdiger

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    14" Martini Dobson F4,5

  • Moin Rüdiger,


    deine Beobachtung war sicher völlig normal :)


    Die Strassen waren übrigens sehr gut befahrbar. Der Weg auf den Aschberg ist ja stellenweise etwas steil, aber der Schnee war festgefahren und aufgrund der Kälte war der Schnee sehr kross. Selbst mein Asbach-Bulli mit Sommerreifen kam ohne Problem rauf und runter. Torsten&Torsten trauten sich mit VW-Mobilitätsgarantie extra aus Lübeck heran, und Frank (Thanni) sogar aus Hamburg. Winnie und Hartwig kamen aus Kiel. Ich mit meinen 15 km Fahrtstrecke habe dafür den Part als Streckentester übernommen ;) Den kürzesten Weg hatte mit ca. 3 km Hoddle, dafür ist er zweimal gefahren weil er das Gegengewicht vergessen hatte :-&gt;


    Viele Grüße
    Armin

  • Hi Rüdiger,
    bei einem Himmel so um die 4mag ist das Auffinden von M1 unwahrscheinlich. Ein 4mag Himmel lässt vermuten, dass Du in der Nachbarschaft etwas mehr als einen Kuhstall mit 25 Watt Birne hast ...


    Auch ich habe versucht, mir das gestrige Ereignis anzuschauen. Ich beobachtete aus Großstadt-Randlage mit 10“ Dobson und konnte M1 auch nicht zweifelsfrei sehen. Obwohl bei Supernove-Überresten eigentlich nicht sinnvoll versuchte ich mein Glück auch mit Schmalbandfiltern.


    M1 nicht zu sehens tat mir aber auch nicht so sehr weh, da der Vordergrund mehr als entschädigte. Saturn war wirklich sehr gut und scharf zu beobachten. Selbst im 3mm Radian (400fach) ergab sich ein definiertes Bild.
    Das Ringsystem war ganz besonders beeindruckend und scharf beobachtbar mit einer überdeutlicher Cassini-Teilung (eher der große Cassini-Graben) und einem dunkleren und ‚ringingerem’ A-Ring (das ist der außen). Saturns Wolkenbänder waren gut sichtbar und traten bei Benutzung des Skyglow-Filters noch deutlicher hervor.


    Jupiter hingegen beeindruckte mich diesmal eher nicht so. Die Ränder der Hauptbänder zeigten Details; auch konnte man vereinzelnd Sturkturen auf den beiden Halbkugeln erkennen. Nur klar definiert war der Anblick nicht.


    Also, Dein Beobachtungsbericht geht schon in Ordnung.


    Auf bald,
    Guido

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