Fertigstellung 6" f5

  • Hallo Roland


    <font color="yellow">ja, stimmt schon, man sollte mit der Strehldiskussion net übertreiben. Das Hauptproblem ist eh oft die Luftturbulenz und net ob der Spiegel 0,99 Strehl oder 0,95 Strehl hat. Schaden tuts freilich net wenn der Spiegel möglichst gut ist.</font id="yellow">


    Das hast du gut formuliert ! ! !


    Beste Grüße
    Alois
    <font color="yellow"></font id="yellow">

  • Hallo Alois und Guntram,


    vielen Dank für eure Antworten.


    bei Messungen der Messerschneidenposition muss eine Angabe der Messunsicherheit gemacht werden. Für den schlimmsten Fall (+-) könnte man dann mit den Programmen einen Strehlwert berechnen. Wenn die Fokusdifferenzen um +-x mm abweichen, schwankt auch der Strehl entsprechend. Was ich hier sehe ist, dass man auf µm genau misst und diese Werte dann einfach weiter verarbeitet, um so zu fast perfekten Strehlwerten zu kommen. Bei meinem Spiegel 6"f/10 war bei Strehl 0.94 Schluss, weil die Aussage war, dass man das eh nicht mehr messen kann. Da frage ich mich, wie denn ein f/5-Spiegel so genau vermessen werden kann, dass Strehl ~ 1 mit Schwankungsbreite nach Null raus kommt. Für mich ist das Ganze etwas widersprüchlich. Vielleicht kann dazu nochmal jemand was sagen!?





    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian.


    Das ist kaum möglich exakt zu Beantworten, weil die Messsicherheit sehr von der Person und ihren Einsatz und Ausdauer abhängig ist.
    Ich kann hier auch nur zum Teil aus Langzeiterfahrungen mit anderen Personen und den eigenen Erfahrungen antworten.
    Ein Anfänger wird zuerst im Bereich der Mitte des Spiegels, wo der Strahlengang sehr schmal ist mit +- 0,1 mm und ab halben Spiegeldurchmesser
    bis zum Rand mit +- 0,05 mm zufrieden sein. Das macht im Strehl ungefähr +- 2%
    Bis er in die Nähe der idealen Barabel kommt, hat er schon so oft gemessen
    dass er durch die Übung im Bereich der Mitte des Spiegels auf +- 0,03 mm und im Randbereich sogar +- 0,02 mm kommt.
    Mit Mehrfachmessungen kommt er dann auf +-0,015 mm und im Strehl auf +- 0,8 % und besser.
    Aus dem Bericht von Georg ist zu erkennen dass er sehr gewissenhaft arbeitet und somit schätze ich sein Ergebnis auf Strehl +- 1 %
    Der Unterschied von seinen 2 Messungen die nicht am gleichen Tag waren ist im Strehl nur 0,023%.
    Dass stimmt sogar noch recht gut mit der Messsicherheit von Strehl +- 1% überein
    Das ist jetzt keine Schönmesserei sondern ein Beitrag zur Sicherheit. Wenn er noch weitere Mehrfachmessungen macht und diese mittelt
    dann wird das Ergebnis noch sicherer. Also ist anzunehmen das dieser Spiegel einen Strehl von 0,98 +- 0,8% hat.
    Bei 6 Zoll f/10 ist die Radiusmessung mit +- 0,05 mm ein ebenso gutes Ergebnis wie bei 6 Zoll f/5 +- 0,02 mm
    weil hier der Strahlengang sehr schmal ist.
    Ja die Radiusmessung mit der Coudermaske ist jedenfalls eine sehr gute Methode um sicher zu sein ob die Parabel stimmt.
    Ich nehme diese auch immer zur Kontrolle der sphärischen Aberration bei der Interferometrie.
    Allerdings muss bei lichtstarken Spiegeln auch noch die Ableseparallaxe berücksichtigt werden.
    Aber da müsste ich noch viel schreiben und dazu fehlt mir heute die Zeit.
    Hoffe aber doch dass ich damit ein wenig Karheit erwirken konnte.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo,


    ich bin gar kein Experte, sondern Zaungast, auch in Sachen Strehl. Aber ich habe schon manche Nacht an hervorragenden Geräten, u.a. an Kurts toller Sammung, verbracht. Was ich in den letzten 10 Jahren lernte, ist, dass bei praktisch allen Beobachtungsnächten nicht der Strehlwert jenseits sagen wir 0,94 der limitierende Faktor war, sondern Seeing, Tubusseeing, Temperaturgradienten in Bodennnähe, Feuchte, Vibrationen wegen (auch leichten) Windes, oder auch die in Mode gekommenen "viellinsigen" Okulare. Letztere haben mir übrigens eine etwas zu photonendämpfende :) Wirkung bei aller Ästhetik im Anblick.


    Auch bei geübtem Auge wage ich zu behaupten, dass die allermeisten Beobachter, selbst die Geübtesten, des Nachts sogar am defokussierten Beugungsbild Strehl 0,941 nicht von Strehl 0,965 werden unterscheiden können. Beim Gucken und Spechteln ist das eher akademischer Natur, faktisch-praktisch aus meiner Sicht also völlig unerheblich, mal abgesehen von 1a-Höhenlagen bei Mess-Sessions in Namibia, La Palma oder Chile, also an der absoluten Gerätegrenze, die man vielleicht zweimal im Leben überhaupt vorfindet - und dann vielleicht noch euphorisch verquasselt :). Lieber die Energie in die anderen limitierenden Faktoren investieren als den HS noch arbeitsintensiv über gemessene ca. 0,95 "hinaushauchen".

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