Vergleich 10x50 Fujinon versus CZJ Jenoptem W

  • Hallo Walter,
    das Fujinon ist deutlich schwerer. Das Zeis auch etwas schlanker und damit besser zu umgreifen. Allerdings ist das Geschmackssache.
    Da ich recht groß und kräftig bin, sowie große Hände habe, ist das für mich kein Nachteil. Das Fuji wirkt robuster und belastbarer( Trabitest)[:)]. Aber für eine kleine, zarte Frauenhand, wäre das Zeiss wohl besser. Hier hilft wirklich nur der direkte Vergleich beim Astrohändler oder auf dem Teleskoptreffen. Da kann ich niemandem raten. Also ich komm mit dem Fuji sehr gut zurecht.
    Viele Grüße
    Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Kannst' vielleicht im Vergleich auch was zum Gewicht der Beiden schreiben, wg. freihändig halten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mein Dekarem ohne Riemen wiegt 1004 g. Die Jenoptems sollten nicht viel anders sein.

  • Hallo,


    So um 1995 herum gab es das Docter Classic für 177 DM im Mediamarkt.


    Da ich damals, in der Vor-Internet Zeit, noch null Durchblick hatte, und der komische Name Docter mich vermuten liess, dass das Trash Ferngläser a la Bresser sind, habe ich durchgeschaut, aber nicht gekauft.


    Ich würde mal sagen, dass das der grösste Fehler meines Lebens gewesen ist.



    Mfg
    Larry

  • Hi Armin,


    Na, immer noch kein CS bei Euch oben, oder ist's zu hell ;-)?


    Ich habe mit meinem Jenoptem 10x50 (6.6mio) gestern mal den Mond ganz genau angeschaut. Also ich konnte an Clavius noch die beiden großen Krater an dem Ringwall (einer im Nordwall, einer im Südwall) sehen und die Krater am Boden zumindest erahnen, es war irgendwie "rauh". An tycho blitzte ganz fein der Zentralberg als helles Pünktchen, oder Pickelchen auf. Alles so an der Auflösungsgrenze meines Auges hatte ich das Gefühl.


    Der Saturn war klar als kleine/winzige gleichmäßig flächige Ellipse zu sehen.


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Walter,
    das Wetter ist nicht wirklich klar, aber gestern abend hatte ich Gelegenheit am Mond einige Vergleiche zu mschen. Es war aber ständig schleierig. Auffallend war die größere Helligkeit im Fuji. Der Mond erschien auch etwas gelblich/oranger als im Fuji.
    Bei genauerem Hinsehen erkennt man das etwas größere Gesichtsfeld im Zeiss. Am Rand kommen dann eindeutige Verzerrungen im Zeiss ins Spiel. Im Fuji etwas weniger und unauffälliger. Beim Zeiss waren diese vor allem im Innenbereich, also zur Fernglasmitte zu sehen.
    Allerdings in einem Bereich den das Fuji gar nicht mehr zeigt.
    Halbwegs dunkel wird es ja erst nach 23 Uhr bei uns.
    Da ich gelegentlich auch solch eigenartigen Dinge wie "Arbeiten" erledigen muß und es außerdem wieder zuzog, ich also morgens früh rausmußte, konnte ich noch keine Sternbeobachtungen machen.
    Aber ich vergeß euch nicht[;)].
    Bis demnächst
    Viele Grüße
    Armin

  • Heute fand ich endlich die Muße, die Tests am Sternenhimmel fortzusetzen.
    Hauptobjekte waren A(l)tair, der volle Mond und der Kleiderbügel.
    Als erstes fiel die deutlich höhere Bildhelligkeit im Fuji auf.
    Der Kleiderbügel stach sofort vom Himmelshintergrund ab, während man im Zeiss geringfügig länger suchen mußte.
    Beim Blick in eine völlig unbeleuchtete, bewaldete Straße,nur mit Mondlicht, war das Fuji ebenfalls überlegen.
    Atair, als heller Gegensatz zu den lichtschwachen Kleiderbügelsternen, war der Teststern hinsichtlich Rand(un)schärfe.
    Tatsächlich wird er zum Rand hin (beim Zeiss), so ca. ab 50° Sehfeld, sehr aufgeblasen und unscharf. Das läßt sich auch durch Nachfokussieren nicht beheben, so daß es sich um keine Bildfeldwölbung handelt.
    Das gleiche natürlich auch bei den schwachen Sternen, nur bei diesen
    ist das viel unauffälliger.
    Da merkt man aber, daß man wirklich meistens, automatisch nur das mittlere Sehfeld nutzt. Ich würde diese Einschränkungen nicht überbewerten.
    Allgemein schien das Fuji eine etwas klarere, besser definierte Sternabbildung zu haben.
    Am Mond war das Streulicht im Zeiss auffallend größer. Im Fuji, trotz größerer Helligkeit, war ein klareres Bild zu sehen.
    Zusammen mit dem besseren Brilleneinblick, ist es angenehmer mit dem Fuji zu beobachten.
    Trotzdem darf man nicht vergessen, daß ich hier ja ausdrücklich nach Unterschieden gesucht habe. Auf den ersten Blick ist nur die größere Bildhelligkeit auffällig. Alles andere sind dann doch keine Kriterien, welche unbedingt zum Verkauf des Zeiss raten würden, um sich ein Fuji zu holen.
    Wer ein solches Zeiss hat und nicht nur explizit astronomische Beobachtungen anstellen will, ist damit bestens bedient!
    Mein rein optisches Fazit...das Zeiss bringt 85% der Fujiqualität.
    Natürlich ist dies sehr subjektiv und jeder mag das anders sehen.
    Alle anderen Kriterien, Gewicht, Mitteltrieb usw. wurden ja schon weiter oben erwähnt.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,
    Deine Einschätzung kann ich voll unterschreiben. Die größere Bildhelligkeit und der etwas bessere Kontrast im Fuji zeigen, welche Fortschritte die Vergütungstechnik in den letzten 30 Jahren gemacht haben, denn so alt ist das Dekarem, auch multivergütet, mittlerweile.
    Wenn Geld keine Rolle spielt, ist das Fuji für den Astroeinsatz vorzuziehen. Das heißt aber nicht, dass das Dekarem schlecht ist. Nach sehr gut kommt eben noch besser. Für wesentlich weniger Geld hat man mit dem Dekarem ein zufriedenstellendes Allround-Glas.
    Aber es ist wie bei den Autos: ist man bisher Porsche gefahren und bewegt dann mal einen Maserati......
    Grüße
    Andreas

  • Hallo zusammen.
    Etwas zum äußeren Erscheinungsbild, der Haptik vielleicht noch.
    Mein Fuji ist noch beledert, während die jetzigen Nachfolgemodelle SX 2 meines Wissens gummiarmiert sind, wegen der dadurch noch robusteren Outdooreinsatzfähigkeit. Außerdem sind die "Gummiarmierten" an den Händen wärmer. Allerdings finde ich die belederte Variante viel schöner.
    Es sieht dadurch deutlich "klassischer" wie ein Fernglas aus.
    Alle mir bekannten Zeissgläser waren ja auch beledert.
    Und für die Kälte gibts Handschuhe, die man sowieso meistens dabei hat.
    Auch die klobigere Erscheinung des Fuji, wirkt eigentlich auch nicht schlecht und zeugt für sehr gute Langlebigkeit.
    Dank der Belederung hat das Fuji schon noch eine Ähnlichkeit mit dem Zeiss.
    Aber das ist nun wirklich reinste Geschmackssache.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo,
    habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben: Zeiss 8x56 ggü. Eschenbach 8x56: Test bei einem Optiker direkt mit Stativ. Keine Unterschiede im Erkennen von Einzelheiten. Der Optiker hatte einen Garten von gut 30 m Länge.
    Große Unterschiede aber im Preis: Eschenbach DM 350,-- zu Zeiss mit 1700,--.
    Außerdem hatte ich die "Spiegeloptik" von Zeiss 30x60 hier zu Hause ggü. meinem 30x80 Bino verglichen. Der Preis war damals schon sehr hoch, der 30x80 lag bei DM 370,--. Eines der schönsten Testobjekte war das Trapez im Orion-Nebel. Da schnitt das 30x80 eindeutig besser ab.


    Gruß
    Guenther

  • Manch einer hat schöne Güter, manch einer hat nur Felder und da wäxt nischt drauf.


    Goldwaage-legen-Prinzip wäre angebracht: 100 Köpfe, 100 Sinne, 100 Gedanken, und der Oberschlau sagt: f.m.a.d.F.


    Ende/10.9. 20.oo MESZ

  • Ich hatte vor einigen Jahren bei einem HTT das Fujinon 10x50 mit meinem CZJ 10x50 direkt auf einem Stativ nebeneinander (Giro mit zwei Armen) vergleichen können, weiß aber weder, ob es das SX 1 oder 2 war, noch, ob mein Jenoptem oder mein Dekarem, Seriennummer fast gleich (6,xx Mio.) Meines Wissens gibt es gar kinen Unterschied zwischen diesen Gläsern.
    Vieles wurde von meinen Vorrednern schon beschrieben (Randunschärfe), zwei wichtige Details konnte ich feststellen: In den Plejaden war da Fuji geringfügig besser, in einer Sternkette war ein schwaches Sternchen direkt zu sehen, das sich im CZJ nur indirekt zeigte. Also ein Unterschied, aber ein wirklich kleiner. Der andere: Ich empfand das CZJ mittenschärfer, die Sterne waren wirklich nadelpunktfein. Auch nur minimal besser als bei Fuji, aber eindeutig...

  • Hallo,
    auf die Mittenschärfe habe ich auch geachtet, da ich von anderen Berichten wußte, die da Schwächen gesehen haben wollten.
    Da ist mir aber nichts aufgefallen.
    Eine Möglichkeit wäre, daß die gleichen Sterne im Fuji heller sind und dadurch im Auge überstrahlen.
    Sehr auffällig war dieser Effekt vor kurzem bei der Venus am frühen Morgen der Mondfinsternis. Die höchstens 10° hoch stehende Venus, schien bei ultraguter Transparenz so strahlend hell und im Fernglas war die Sichelform schwer zu erkennen, da ein heller Strahlenkranz sie umrandete.
    Aber sollte ich demnächst mal wieder die Gelegenheit haben, mit dem Zeissglas Vergleiche zu machen, achte ich nochmal darauf.
    Viele Grüße
    Armin

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