Vacuum- Bedampfungsanlage im Kleinformat

  • Hallo Thomas,
    ich denke, dass Du Recht hast. Man sollte hier nicht daürber streiten ob es Betrug ist, dass z.B. Befort zwei verschiedene Verspiegelungen anbietet mit unterschiedlicher Reflektivität anbietet (und on die eine Verspiegelung wirklich 88% ist oder nur 85%, die andere 94% oder nur 92% oder 90% ist in dem Zusammenhang auch wurrschd).
    Ich finde es einfach genial was hier auf die Füße gestellt wird und wenn man damit irgendwann eigene Spiegel verspiegeln kann ist das schon der Wahnsinn [;)]
    Viele Grüße,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />
    Bitte beim Gleichspannungs-Hochspannungs-Netzteil nie vergessen den Ausgang kurzzuschliessen bevor du was anfasst. Ich mache das aus Sicherheitsgründen lieber mit Wechselspannung. Wenn die ausgeschaltet ist, dann kann an der Elektrode keine Spannung mehr sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Selbst auf die Gefahr hin, mich jetzt vielleicht wieder unbeliebt zu machen (was scheinbar viel schneller geht, als man sich das als Physiker vorstellen kann), so würde ich selbst bei Wechselspannung nach eigenen Erfahrungen bevorzugen, Kapazitäten mit einem hochohmigen Hochspannungswiderstand kurzzuschliessen. Mir ist es nämlich mal passiert, dass ein Kondensator (in besonders hochwertiger Ausführung) lange nach Abschalten der Wechselspannung Tage später noch eine erhebliche Spannung führte.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Amateurastronom</i>
    ... so würde ich selbst bei Wechselspannung nach eigenen Erfahrungen bevorzugen, Kapazitäten mit einem hochohmigen Hochspannungswiderstand kurzzuschliessen. Mir ist es nämlich mal passiert, dass ein Kondensator (in besonders hochwertiger Ausführung) lange nach Abschalten der Wechselspannung Tage später noch eine erhebliche Spannung führte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Widerstand zwischen dem Trafo und der Elektrode wird so bemessen, dass der Strom bei Kurzschluss kleiner bleibt als der zulässige Maximalstrom des Trafos. In meinem Fall 5kV / 0.06A &lt;= 100kOhm. Das ist ausreichend niederohmig um die Ladung praktisch sofort zu entfernen. Die Elektrode ist also über diesen Widerstand und die Sekundärwicklung immer geerdet. Der Trafo wird bei Nichtgebrauch auf der Primärseite doppelt abgeschaltet: Zum einen über einen Schalter, und zusätzlich ist dazwischen noch ein Regeltrafo der auf Null runtergedreht wird. Doppelt hält besser.

    Gruß
    Michael

  • He leute,


    nur mal so als frage nebenbei.


    Ich habe eine große ( 2 Leute sind notwendig, um die zu lupfen ) Vakuumpumpe. Sie macht 99,7% Vakuum


    Würde die für eine Bedampfungsamlage gehen?



    Gruß Jogi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jogi</i>
    Sie macht 99,7% Vakuum
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    d.h. aus 1000mBar werden 3mbar. Das reicht noch lange nicht, du brauchst 1e-5 oder 1e-6 mBar.


    Gruß
    Michael

  • Hallo


    3 mBar reichen nicht für eine Öldiffusionspumpe.
    Da müssen es absolut zuverlässig und ohne temporäre Schwächen unter 0,1mBar sein.
    Besser noch ein wenig niedriger. Also 1E-2mBar Bereich.

    Kurt Pumpe ist eine sogenannte Compound-Pumpe mit nachgeschalteter Turbo-Drag Stufe. Die kommt mir 3 mBar Vordruck klar. (max 10mBar)


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    das kommt gut hin.
    Ich verwende noch zwei Massenspektrometer mit Öldiffusionspumpen.
    Die fangen bei einem Vordruck von 150mbar an zu heizen.


    Die Turbopumpe fängt früher an, läuft dann aber nicht gleich auf 100%.
    Und die Energieaufnahme ist dann ca. 3mal höher.
    Man leidet dann förmlich mit der Pumpe wie sie sich abquält.[xx(]


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Freunde des "Nichts"


    (==&gt;)Jürgen,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Sehr interessanter Thread, der mich daran erinnert, dass ich als Teenager mal ein Einkochglas mit einem Bohrer maltraetiert hatte, um die Luft rauszusaugen. Idee war damals ebenfalls, eine Verdampfungsanlage zu machen. Das Vakuum wollte ich damals "irgendwie" mit einer Fahrradluftpumpe erzeugen. Lang ists her, und selbstredend war mir kein Erfolg beschieden...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    erinnert mich ebenfalls an meine späte Jugend. Da hatte mir ein verständnisvoller Mensch immerhin eine sehr leistungsfähige Wasserstrahlpumpe geschenkt. Damit und mit einem Funkeninduktor als Spannungsquelle konnte ich sogar Glimmentladungen in einen Einmachglas erzeugen... Aber diese jetzt als Vorpumpe einzusetzen hab ich bei dem Gedanken an die Wasserrechnung sofort wieder verworfen Mit zunehmenden Alter wird man halt etwas umsichtiger[8D].Die Pumpe besitze ich immer noch.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Aber wenn ich mir den elektrischen Aufbau so ansehe, kommt mir als Herzschrittmachertraeger das Grausen... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wäre aber Schade wenn dein Herzschrittmacher bereits durch das Streufeld einer einzigen 120A Stromschleife gestört würde. Auf der Hochspannungsseite zur die Glimmentladung fließen dagegen bei mir nur ca.2 mA



    (==&gt;) Amateurastronom,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Eine kurze Anmerkung möchte ich aus Sicherheitsgründen trotz Zeitmangels dennoch machen: Bei dem gewählten Vakuumgefäss würde ich aufgrund des flaschen Bodens und der nicht vom Hersteller garantierten
    Eignung für Grob-/Feinvakuum eine gute Schutzbrille tragen, idealerweise eine, die rundum dicht abschliesst, wie eine Taucherbrille…<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sicherheitshinweise sind bei mir immer willkommen. Daraufhin hab ich mir eine große, 4 mm dicke Polymerglasscheibe (Polystyrol) gekauft. Diese stelle ich beim evakuieren von Glasgefäßen vor die Apparatur. Das dürfte in Falle eines Falles wahrscheinlich noch sicherer sein als eine Schutzbrille.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Selbst auf die Gefahr hin, mich jetzt vielleicht wieder unbeliebt zu machen (was scheinbar viel schneller geht, als man sich das als Physiker vorstellen kann), so würde ich selbst bei Wechselspannung nach eigenen Erfahrungen bevorzugen, Kapazitäten mit einem hochohmigen Hochspannungswiderstand kurzzuschliessen. Mir ist es nämlich mal passiert, dass ein Kondensator (in besonders hochwertiger Ausführung) lange nach Abschalten der Wechselspannung Tage später noch eine erhebliche Spannung führte…<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich glaube nicht dass du dich damit unbeliebt machst. Die Technik mit „hochohmigen Hochspannungswiderstand kurzzuschliessen“ ist mir ebenfalls bekannt. Bei meiner Hochspannungsversorgung spürt man zu Glück einige Sekunden nach dem Abschalten nichts mehr, wenn man die Elektode berührt.



    (==&gt;) Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Jetzt komme ich aber in Entscheidungsnot, wo ich denn meinen Fangspiegel hinschicken soll, zu dir oder zum Kai.
    Es soll ja keiner beleidigt sein.
    Das wird wohl der Würfel entscheiden müssen …<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Jetzt warte doch mal etwas mit deinen Würfelspielen. Wie ich dich kenne sind deine Planscherben sicher nicht die kleinsten. Prüfung von so etwas wird bei mir erst dann möglich wenn dieses wunderbare Glas von seinen Oliven evakuiert sein wird.

    Bild 17

    Das kann dauern![}:)]


    (==&gt;) Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    dass Du die Anlage erfolgreich bauen würdest, daran hatte ich nie Zweifel. Die Geschwindigkeit überrascht mich dennoch... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke, aber Turbomaschinen haben irgendwie den Hauch von Geschwindigkeit an sich. Das kenne ich bereits sehr gut von meinen selbst gebauten Strahlturbinen. Davon muss etwas bei mir hängengeblieben sein. Hier mit den fertigen Pümpchen aus deinen Beständen, sowie mit deinen Tipps musste ich ja nur wenig selber stricken und denken damit daraus eine funktionstüchtige Klein- Bedampfunganlaqge wird. Sie wird von Tag zu Tag tüchtiger. Dazu ist folgendes zu berichten,


    (==&gt;) all,


    <b>1. Suche von vakuumtauglichen Behältern im eigenen Haushalt
    </b>


    Bild 18

    Ich bin damit zwar noch längst nicht durch. Aber nachdem meine liebe Frau sämtliche Töpfe mit Tabus belegt hat wird mir nichts anderes übrig bleiben als eine langwierige Expedition durch die Haushaltwarenabteilungen der nächstgelegenen Kaufhäuser.


    <b>2. Untersuchungen zur Hochstromheizung des Verdampfers</b>
    Der 1,6 mm Wolframdraht braucht ca. 100 A um auf die richtige Temperatur zu kommen. Dabei liegt an den Anschlussstellen am Flansch ca. 1,1 V an. Das macht mehr als 100 W Heizleistung, welche naturgemäß auch die vakuumdichte Stromdurchführung aufheizt. Man braucht zur vollständigen Verdampfung ca. 15- 30 s Heizzeit. Ich hab 120 s lang mit 100 A geheizt. Dabei könnte die Silikondichtung in obigem Bild 3 kritisch werden. Deshalb wurde der Temperaturanstieg in diesem Bereich mittels Strahlungsthermometer gemessen. Dabei kam ca. 50°C heraus und das Vakuum zeigte keinerlei Einbruchstendenz.


    Glücklicherweise kann gestern das Briefchen von Kai mit einer edlen Spende in Form eines unscheinbaren Tantalblechstreifens an. Dieser wurde natürlich sofort verarbeitet. Es fügt sich der Formgebung ähnlich gut wie Kupferblech. Zur Kontaktierung mussten die Anschlüsse neu gemacht werden. Gebrauchsfertig sieht es dann so aus:


    Bild 19


    Bild 20

    Wie von Kai vorausgesagt braucht dieser Verdampfer nur noch ca. 50 A Heizstrom für einen ordentliche Funktion. Positiv kommt noch hinzu dass das Schiffchen praktisch nur in den Halbraum über ihm abstrahlt.


    Bei dieser Gelegenheit hab ich dem Verdampfer auch die seitlichen und die zentrale Abschirmungen verpasst. Damit bewirkt man folgendes:


    a) Die lästige Verspiegelung der Gefäßwand wird erheblich reduziert.


    b) Ein Teil der vom Verdampfer abgestrahlten Wärme wird zu ihm zurück reflektiert. Er heizt sich daher bei gegebener Heizleistung schneller auf. So konnte ich feststellen dass der Verdampfer ohne die Abschirmungen nach ca. 30 s Heizzeit immer noch einen merklichen Rest an Alu enthielt. Das machte sich nach Belüftung, Reinigung des Gefäßes von der Verspiegelung und erneuter Aufheizung gut als erneute Verspiegelung sichtbar. Bei Verdampfung mit den Abschirmungen konnte man auf diese Weise keine Verspiegelung mehr erkennen.


    <b>3. Beispiel für eine Verspiegelung mit Silber</b>
    Als Sibervorrat wurden einige mg gereinigter und getrockneter Silberschlamm“ aus dem Niederschlag einer chem. Verspiegelung nach Brashear genutzt.


    Prozessablauf mit kurzen Erläuterungen:


    a) Befüllung des SchiffchensVorreinigung und Trocknung des Substrats


    b) Einlegen des Substrats


    c) Schließen des Behälter und Evakuieren auf min. Vorvakuum.


    d) Einschalten der GlimmentladungEinschalten der Turbopumpe


    Bild 21


    Bild 22


    e) Nach Abreißen der Glimmentladung kurzes Aufheizen des Verdampfers. Dadurch sollen evtl. vorhandene flüchtige Verunreinigungen im Schiffchenentfernt werden.

    f) Herunterfahren der Turbopumpe bis Stillstand. Dabei setzt die Glimmentladung wieder selbsttätig ein. Die einzelnen Phasen der Glimmentladung dauern deutlich länger als beim Hochfahren.


    g) Turbopumpe wieder hochfahren.


    h) Nach abreißen der Glimmentladung 2 Minuten abwarten bis zum Einschalten der Heizung.


    i) 20 s lang heizen.


    Bild 23


    k) Turbopumpe abschalten.
    Nach Stillstand der Turbopumpe Vorvakuumpumpe abschalten und belüften.


    Bild 24


    l) Die Kammer kann geöffnet und das Substrat entnommen werden, Prozess Ende.


    Bild 25


    Bild 26


    Augenscheinlich ist die Verspiegelung mit Silber gelungen.


    <b>4. Beurteilung einiger der bisher produzierten Proben
    </b>

    Dabei möchte ich mich heute nur auf die rein visuelle Beurteilung gemäß dem folgenden


    Bild 27

    stützen.


    Hier ist zum Vergleich ein handelsüblicher GSO- Fangspiegel beigelegt. Man sieht auf dem Bild und auch direkt keinen deutlichen Unterscheid in der Helligkeit und Farbe zu meinen Proben 1 und 2. Ob die Helligkeitsunterschiede im Foto real sind oder fotografisch bedingt sind kann man m.E. nur durch Reflexionsgradmessungen ermitteln.


    Der Helligkeitsabfall am oberen Rande von Probe 1 ist real. Dieses Substrat trägt bereits eine teildurchlässige Beschichtung, wahrscheinlich mit Chrom. Der obere Rand war während meiner Alubeschichtung bewusst teilweise vignettiert.


    Die Probe 3 erscheint etwas gelblich. Das ist auch direkt zu sehen. Sehr wahrscheinlich ist das durch die für Alu vs. Silber wellenlängenabhängigen Reflexionsgrade bedingt.
    Zur weiteren Klärung ob Versuche mit Silberbeschichtung überhaupt lohnenswert sind werde ich erst mal Reflexionsgradmessungen machen.


    Nach weniger als einer Woche praktischer Erfahrung mit der für mich neuartigen Technik fühle ich mich natürlich noch als blutiger Anfänger. Daher sind Kritik und Anregungen herzlich willkommen.

    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    Pumpe abschalten um länger zu glimmen, na das ist ja einfach :)


    du kannst der Einfachheit halber auch die Transmission eines Lasers messen,
    die Erfahrungen daraus kann man zusammen mit den Reflexionsmesseungen dann auf die schnelle als Schichtdickenkontrolle verwenden


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Pumpe abschalten um länger zu glimmen, na das ist ja einfach :)...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja, irgendwie muss man sich ja mit System durchwursteln[:I]. Aber nach der ersten intensiven Versuchsphase ist mir schnell klar geworden dass man zur optimalen Einstellung des Prozesses unbedingt eine Hochvakuummessung braucht. Kommt demnächst.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">du kannst der Einfachheit halber auch die Transmission eines Lasers messen,...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So ungefähr hab ich mir das auch vorgestellt. Zur Kalibrierung der Dichtemessewerte könnte man dabei ND- Gläser verwenden. Das Ganze funktioniert aber nur bei voll transparenten Substraten mit glatter Rückseite.


    Man könnte die Kammer natürlich mit mehreren kleinen Substraten z. B. Mikroskop- Trägerplättchen bestücken und dann deren Reflexion und Transmission messen. So etwas in der Art soll es auch bei den Profis geben. Vermutlich komm dann heraus dass der Metalldampf dem Strahlungsgesetz folgt. Wenn man weiß dass das Alu vollständig verdampft ist kann man auch leicht ausrechnen wie die Schichtdicke sein muss. Gibt es bei dieser Überlegung vielleicht einen Fehler?


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    Man könnte die Kammer natürlich mit mehreren kleinen Substraten z. B. Mikroskop- Trägerplättchen bestücken und dann deren Reflexion und Transmission messen. So etwas in der Art soll es auch bei den Profis geben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das übliche Verfahren zur Messung der Schichtdicke besteht darin, einen Schwingquarz mit zu bedampfen und die Änderung der Frequenz zu messen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    Vermutlich komm dann heraus dass der Metalldampf dem Strahlungsgesetz folgt. Wenn man weiß dass das Alu vollständig verdampft ist kann man auch leicht ausrechnen wie die Schichtdicke sein muss. Gibt es bei dieser Überlegung vielleicht einen Fehler?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nach meinen Erfahrungen stimmt diese Rechnung sehr gut überein mit der Schichtdicken-Messung.

    Code
    Schichtdicke_in_nm = 1e6 * L * D^2 / (16 * A^2)
    
    
    mit L = Länge des Aluminium-Drahtes in mm
        D = Durchmesser des Aluminium-Drahtes in mm
        A = Abstand vom Verdampfer zum Substrat in mm


    Wenn man immer den gleichen Aludraht-Durchmesser und den gleichen Abstand verwendet, kann man die Formel vereinfachen. Für D=1mm und A=400mm ergibt sich zum Beispiel der einfache Zusammenhang

    Code
    Schichtdicke_in_nm = 0.39 * L


    Das gilt für einen Verdampfer mit Wolfram-Draht, bei dem man in guter Näherung davon ausgehen kann dass er in alle Richtungen gleichmässig abstrahlt. Da ein Verdampfer mit Schiffchen nur eine Halbkugel ausleuchtet, müsste man dann wohl noch mit 2 multiplizieren. Das habe ich aber noch nicht überprüft.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Kurt


    Man kann das schon irgendwann aus Erfahrungswerten hinreichend genau machen.
    Die Frage ist was ist auf dem Spiegel wenn vom Verdampfen was runtertropft.


    Das Schiffchen wird nicht ewig halten.


    Gruß Frank

  • Moin,


    bei dem Setup mit der Turbo unter dem Verdampfer halte ich Schiffchen für am besten. Die Dinger halten zwar nicht ewig, mit ein bisschen Erfahrung aber lange genug. Sind halt sehr bröselig, dafür thermisch extrem stabil.



    Zur Schichtdicke: http://de.wikipedia.org/wiki/Tolansky-Verfahren
    Ist im Prinzip nicht schwer, sicherlich, die Umsetztung erfordert einiges an Gebastel, im Praktikum hatten wir ein altehrwürdiges Messinginstrument dazu, das jede Gruppe zwei Versuchstage in den Wahnsinn getrieben hat.
    Hat aber den Vorteil, dass es keine aufwendige, substratabhängige Kalibrierung braucht, sondern nur eine Schattenmaske, die eine scharfe Stufe erzeugt.
    Wäre das vielleicht was?


    Schwingquarz ist eine gute Methode, weiß allerdings nicht, was sowas kostet, zumindest die Sonden müsste man kaufen, oder?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />.


    Die Probe 3 erscheint etwas gelblich. Das ist auch direkt zu sehen. Sehr wahrscheinlich ist das durch die für Alu vs. Silber wellenlängenabhängigen Reflexionsgrade bedingt.
    Zur weiteren Klärung ob Versuche mit Silberbeschichtung überhaupt lohnenswert sind werde ich erst mal Reflexionsgradmessungen machen.


    Nach weniger als einer Woche praktischer Erfahrung mit der für mich neuartigen Technik fühle ich mich natürlich noch als blutiger Anfänger. Daher sind Kritik und Anregungen herzlich willkommen.

    Gruß Kurt


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    die Alu-Proben sehen vielverspechend aus.


    Was erwartest du von Silber?
    Den gelblichen Ton haben alle einfachen Schichten, Silber absorbiert im blauen. Ferner ist es recht reaktiv und benötigt eine Schutzsicht, andernfalls wird es dunkel. Mit mehreren verschiedenen Deckschichten untersichdlilcher Dicke ist es gegenwärtig wohl das beste Coating mit 98 % Reflektivität im visuellem Bereicht (dies sind vermutlich die theoretischen Werte). Doch diese Top Coatings werden erst seit wenigen Jahren und meines Wissens nur von Acton angeboten, die Rezptur ist Betriebsgeheimnis. Die Coating sind sogar sehr beständig, die Spiegel in meinen Bino sind damit versehen und zeigen bisher keine sichtbaren Veränderungen.


    Alu oxidiert im Laufe der Zeit und generiert sich damit selbst eine transparent Schutzsicht und erscheint mir daher deutlich viel versprechender.



    beste Grüße


    Thomas

  • (==&gt;) Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">… Nach meinen Erfahrungen stimmt diese Rechnung sehr gut überein mit der Schichtdicken-Messung… <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn du das sagst dann muss ich mich nicht mehr mit aufwändiger Schichtdickenmessung beschäftigen.
    Bei meinen Versuchen mit Aufolie berechne ich die Schichtdicke s wie folgt:


    S = sA x A/4 pi R²
    sA = Dicke der Alufolie
    A = Fläche der eingebrachten Alufolie
    R = Abstand Verdamfer #61683; Spiegel
    Das gilt für den einfachen „Stab“- Verdampfer in Form von relativ dicken Wolframelektroden.


    Bei Verwendung eines Schiffchens bin ich ebenfalls der Meinung dass es nur in den Halbraum darüber abstrahlen kann. Das werde ich bei nächster Gelegenheit experimentell nachprüfen. Es sei denn das hat schon jemand gemacht.


    (==&gt;)Frank
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> …Die Frage ist was ist auf dem Spiegel wenn vom Verdampfen was runtertropft…<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Falls sich das Schiffchen oder der „Stab“- Verdampfer mal irgendwie zerlegen sollten dann fallen die Bröckchen nach unten. Da ist aber bei mir kein Spiegel. Wäre bei Verwendung eines Schiffchens auch sinnlos. Damit dann die Turbopumpe keinen Schaden nehmen kann braucht man ein kleines Schutzschild direkt unter dem Schiffchen. Das muss ich bei mir noch installieren. Bei mir liegt der Verdampfer zwar nicht unmittelbar über der Ansaugöffung, aber sicher ist sicher


    (==&gt;) Jonas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die Dinger halten zwar nicht ewig, mit ein bisschen Erfahrung aber lange genug. Sind halt sehr bröselig, dafür thermisch extrem stabil... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hab ja erst ganz wenig praktische Erfahrung. Hast du vielleicht Kenntnisse darüber ob es etwas besseres als Tantalblech gibt zum Schiffchenbau nach meinem Beispiel?



    (==&gt;) Thomas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Was erwartest du von Silber?.. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    warte mal ab bis ich mich richtig eingeschossen habe. Derzeit bin ich noch mitten in der Aufrüstphase und mache dabei auch Probeschüsse mit Silber. [:)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Den gelblichen Ton haben alle einfachen Schichten, Silber absorbiert im blauen. Ferner ist es recht reaktiv und benötigt eine Schutzsicht, andernfalls wird es dunkel....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nachdem ich schon zahlreiche Spiegel bis 400 mm D. chemisch verspiegelt habe kommt mir das alles sehr bekannt vor. Tatsache ist aber dass eine chemisch frisch belegte Silberschicht bei Wellenlängen ab 400 nm deutlich besser reflektiert als bedampftes Alu+ Schutzschicht. Aufgedampftes Silber ist dann sogar nochmals einen Tick besser und erreicht 98% Reflexionsgrad über einen relativ breiten Spektralbereich oberhalb 400 nm.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> …die Spiegel in meinen Bino sind damit versehen und zeigen bisher keine sichtbaren Veränderungen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie groß sind diese Spiegel und hast du dazu vertrauenswürdige Messkurven? Die Firma Wellenform könnte so etwas professionell und relativ preisgünstig vermessen, incl. Strehl etc. pp...


    Nach eigenen Reflexionsgradmessungen an angeblich besonders hoch reflektierenden Spiegeln kann ich nur raten, Nachmessung lohnt sich[}:)].


    (==&gt;)all,
    Jetzt will ich erst mal meine frisch erworbenen Hochvakuum- Messgeräte installieren…


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    Was passiert wenn du eine noch stark transparente Aluschicht auf die Silberschicht aufträgst wäre auch interessant. Das Alu bildet dann ja praktisch die Opferanode und schützt das Silber wodurch es selbst zu Aluoxid zerfällt


    Warum machst kein Metallgazesieb über die Öffnung


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo Kurt


    Was passiert wenn du eine noch stark transparente Aluschicht auf die Silberschicht aufträgst wäre auch interessant. Das Alu bildet dann ja praktisch die Opferanode und schützt das Silber wodurch es selbst zu Aluoxid zerfällt


    Warum machst kein Metallgazesieb über die Öffnung


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    keine Ahnung ob und wie das wirkt mit dem dünnen Alu-Überzug auf Silber. Machbar wäre das schon. Aber das würde auch nur dann Sinn machen wenn dadurch das hohe Reflexionsvermögen des Silberbelags nicht gemindert würde.


    Die Pumpe ist bereits herstellerseitig mit einem Metallgitter vor dem Eingang ausgerüstet. Zusätzlich werde ich aber noch ein Schutzschild mit hochstehendem Rand unmittelbar unter dem Verdampfer anbringen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    wenn du mit so einer doppelten Schicht auf langere Zeit auf 92% kommen würdest wäre ja aber schon ein Gewinn,
    das Alu hält zwar sehr lange, ohne Schutzschicht schon 2-3 Jahre, wohl nicht an der Nordsee, aber es fällt kontinuierlich ab, dafür gibt es aber wohl schon Tabellen.
    Das ist auch weniger ein ernsthafter Vorschlag sondern eher ein Experiment das auch deinem Forscherdrang entgegnkommt.
    Die üblichen Vergütungen bedürfen eigentlich einer Schichtdickenmessung beim Bedampfen, und sind Neubelegungen eigentlich eher im Weg.
    Aber im Prinzip könntest du auch einfach alle 6 Monate neu belegen.
    Bei Alu ist Reflexionsgrad und Haltbarkeit dessen von der Güte des Alu abhängig, ob 98% Alu 99,5 oder 99,8 macht schon Unterschiede.
    Vielleicht kann dir da auch mal jemand proben Schicken? Bis du deine endgültige Anlage beisammen hast können die Testobjekte ja lange genug vor sich her gammeln.


    Gruß Frank

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    Hast du vielleicht Kenntnisse darüber ob es etwas besseres als Tantalblech gibt zum Schiffchenbau nach meinem Beispiel?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Tantal oder Wolfram, ist beides geeignet.
    Bei Wolfram muss man aufpassen, es bildet mit dem heissen Alu eine Legierung und brennt irgendwann durch. Ob das bei Tantal auch so ist weiss ich nicht. Die Wolfram-Drähte halten jedenfalls nicht ewig.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Jonny,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sind halt sehr bröselig, dafür thermisch extrem stabil.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bezieht sich das auf Wolfram oder Tantal?
    Bei Wolfram würde ich zustimmen.
    Tantal ist das noch nicht so sicher.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zur Schichtdicke: http://de.wikipedia.org/wiki/Tolansky-Verfahren <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kann man das auch im Vakuum realisieren, also von aussen beobachten?
    Ansonsten ist's blöd. Es braucht Verfahren für Drinnen um rechtzeitig abschalten zu können.


    (==&gt;)Michael:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Wolfram muss man aufpassen, es bildet mit dem heissen Alu eine Legierung und brennt irgendwann durch.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Deshalb muss Wolfram dick sein.
    Tantal bildet auch eine Legierung, Al3Ta, allerdings habe ich nicht viel über die Eigenschaften gefunden. Muss ja nichts schlechtes sein so eine Legierung.


    Fakt ist aber, dass sich weder Tantal noch Wolfram auf dem Spiegel wiederfinden.
    Ein entsprechendes gutachten hat schon John Strong in Auftrag gegeben.
    Ergebnis: unter Nachweisgrenze.


    Viele Grüße
    Kai

  • Moin Kai,


    ich bezog mich auf Wolfram. Damit habe ich Kupfer und Zinn verdampft, Kupfer braucht etwas mehr Temperatur als Alu, das ging ganz gut, nach zwei Übungsschiffchen, die mir zerbröselt sind.


    Ob man das Tolansky-Verfahren im Vakuum realisieren kann.... Nun, man müsste wohl den Interferometeraufbau mit der Scheibe irgendwie in der Kammer unterbringen und vor Bedampfung schützen. Das Substrat müsste aus der Bedampfungsposition zur Messposition gebracht werden, oder die Scheibe darüber geschwenkt werden.
    Machbar vielleicht, aber sicher nicht einfach. Im Vakuum ist das denke ich nicht das Verfahren der Wahl.

  • Noch eine Frage zu den Legierungen:
    Man kann damit ja den Schmelzpunkt senken. Hat das auch nennenswerte Auswirkungen auf den Siedepunkt?

  • Hallo Jonny,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bezog mich auf Wolfram.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Alles klar!
    Das hält solange, bis es von selbst zerbröselt oder jemand dran fasst.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man kann damit ja den Schmelzpunkt senken. Hat das auch nennenswerte Auswirkungen auf den Siedepunkt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Verdampfen tut jeder für sich allein.
    Entsprechend der Dampfdruck-Kurve.
    Das Wolfram bleibt also am Draht, nur eben nicht unbedingt an der Stelle wo es vom Alu heraus gelöst wurde.
    Der Draht wird dadurch unregelmäßig dünner und versagt irgendwann.


    Viele Grüße
    Kai

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!