<b>Auf kurzem Wege in Richtung Rezipient für 16“ Spiegel</b>
Wie ich schon verkündet habe ist mein nächstes Ziel der Bau eines Rezipienten zur Aufnahme von Spiegeln bis 16“. Nach etwas Suche in der “Bucht“ fand ich auch einen womöglich geeigneten Suppentopf mit der Angabe „Durchmesser 43 cm“. Das wäre natürlich Maßarbeit für meine Zwecke. Dummerweise stellte sich bei Anlieferung heraus dass mit dem Durchmesser der Durchmesser incl. des relativ breiten Topfrandes gemeint war. Der Nutzdurchmesser liegt leider nur bei 398 mm. Ein echter 16“ Spiegel passt da einfach nicht rein.
Nun könnte man ja den etwas größeren Spiegel als Deckel für den Topf verwenden. Bei Berücksichtigung der dabei auf den Spiegel lastenden Druckkraft von mehr als 13000 N (entsprechend Gewichtskraft von ca. 1,3 Tonnen) hab ich aber diese Idee wieder verworfen.
Mir ist etwas anders eingefallen wie man die Aufnahmekapazität des Topfes etwas erhöhen könnte, doch davon später. Dazu müsste der Topf natürlich erst mal vakuumfest sein. Ein wohlmeinender Stammtischbruder hat mir einen sehr eindrucksvollen Link geschickt, falls nicht vakuumfest.
Ermutigt durch meine positiven Erfahrungen mit dem etwas kleineren Topf beschloss dennoch das Implosionsrisiko einzugehen. Dazu wurde ca. 80% des Bodens ausgebrochen und der dadurch nicht mehr suppenkochfähige Topf auf die unveränderte Grundplatte meiner Anlage gestellt. Als Abdichtung zwischen dem verbliebenem Topfboden und der Grundplatte diente ein rundum gespritzter Strang „FixALL“. Das ist so ein dauerelastischer Alleskleber ohne Lösemittel.
Der mitgelieferte Topfdeckel schien mir als obere Abdeckung etwas zu schwach zu sein. Deshalb wurde dazu eine 45 x 45 x 2 cm Aluplatte verwendet. Damit entfällt auch die Splittergefahr für den Fall dass der Topf vielleicht doch implodieren sollte. Zur Ankoppelung des Drucksensors wurde der Deckel passend durchbohrt. Als Abdichtung Topfrand – Deckel dient ein Ring aus Viton- Gummi. Diese Technik hat sich ja bei den kleineren Töpfen bereits bestens bewährt.
Also, Deckel mit Dichtung und Sensor auf den Topf drauf und Vorpumpe ein. Nach 7 min. zeigte das Messgerät ca. 0,5 mbar an. Das wäre der zum Betrieb der Turbopumpe zulässige Vordruck und 99,95% der max. möglichen Druckbelastung als Folge der Evakuierung. Es hat nix geknirscht !
Dieser Versuch zeigt auch schon dass man mit der etwas schwächlichen Vorvakuumpumpe auch hier gut leben kann. Sie schafft lt. Spezifikation gerade mal 50 l/min. Vor Einschaltung der Turbopumpe hab ich die Vorpumpe noch weitere 3 Minuten lang laufen lassen. Das Vorvakuum betrug dann 0,4 mb.
Mit Turbopumpe fiel der Druck innerhalb von 3 Minuten auf 2,4 exp -4 mb. Danach ging es nicht mehr weiter runter. Das ist in Anbetracht der höchst provisorischen Abdichtung zwischen Grundplatte und Boden nicht verwunderlich. Immerhin könnte man bei diesem Druck bereits vakuumbedampfen. Wichtigstes Ergebnis ist aber dass auch der deutlich größere Suppentopf für meine "Vakummküche" geeignet erscheint. Um letzteres das noch etwas zu untermauern hab ich die provisorische Bodendichtung durch einen 4 mm dicken Flachgummidichtring ersetzt (preisgünstiges EPDM aus der "Bucht").
Bild <b>128</b>
Diese Bild zeigt die Veränderung Topf mit Deckel. Alle Details incl. Grundplatte, dh. Stromdurchführungen Durcführung für die Blende sowie die Ankoppelung der Turbopumpe konnten unverändert beibehalten werden.
Bild <b>129</b>
Hier erkennt man dass der zeitliche Druckverlauf praktisch genauso ist wie bei dem deutlich kleineren Topf gemäß Bild 120. Da die Turbopumpe auch hierrechtschnell und bissig zuschnappt scheint es mir ratsam zu sein die Vorpumpe länger vorlaufen zu lassen als bei dem kleineren Pott. Sonst besteht die Gefahr dass der Controller der Turbopumpe auf Störung schaltet weil der Vordruck noch zu hoch ist.
Bild <b>130</b>
Bild <b>131</b>
Mit diesen Bilden wollte ich nur noch mal anschaulich dokumentieren dass die nicht mehr ganz so kleine Anlage ein für unsere Zwecke mehr als notwendig gutes Hochvakuum in relativ kurzer Zeit produzieren kann. So 2 bis 5 E-5 mb wären nach meiner Kenntnis völlig ausreichend. Die Anlage schafft das spätestens innerhalb von 20 Minuten nach Einschaltung der Vorpumpe.
Voraussichtlich werde ich die nächsten Tage mit dem Bau eines Adapters zum Ankoppeln eines 16“ Spiegels an das Hochvakuum verbringen. Der Kandidat wartet schon... Kleinere Spiegel könnte ich
problemlos sofort in den neuen Pott sperren und bedampfen. Das soll aber keine Werbung sein. Ich hab genug mit meinen eigene Spiegeln zu tun[8D][:D].
Gruß Kurt