Münster (Westf): Justagehilfe Alter M500

  • Hallo,


    letztens konnte ich einen gebrauchten Intes Micro Alter M500 erwerben. Leider war das Gerät ziemlich dejustiert.
    Im Rahmen meiner Möglichkeiten (ohne praktische Erfahrung und ohne Justageanleitung des Herstellers) habe ich
    eine Verbesserung erreichen können.
    Es geht bestimmt noch mehr, wenn mich jemand mit Erfahrung praktisch unterstützen könnte.


    Treffpunkt gern auf neutralem Boden im Umkreis von ca. 20km um Münster (Westfalen).


    Ich würde mich (nicht nur) freuen, Hilfe zu bekommen.


    Vielen Dank!


    E.

  • Hallo Eckart,
    da Münster zu weit weg ist, versuche ich es mal so:
    Du hast hinten die drei Zug- und Druckschraubenpaare. Die dienen der Hauptspiegelkollimation, was ohne Laser oder andere Hilfsmittel recht schwierig ist. Wenn Du einen Laser hast, versuche mal den Punkt auf dem Fangspiegel möglichst zentrisch hinzukriegen (Reflex im Hauptspiegel); und der reflektierte Laser sollte in sich selbst zurückreflektiert werden.
    Wenn nicht, dann hilft es vielleicht, erstmal die Hauptspiegeleinheit hinten plan an den Tubus anschlagen zu lassen, also Druckschrauben lochern und dei Zugschrauben anziehen, bis Tubus und Hauptspiegeleinheit plan verbunden sind.
    dann am Stern oder einem feinen Sonnenreflex am Tage mit den Fangspiegelschrauben vorne unter dem abschraubbaren Deckel, das unscharf eingestellte Bild mit dem Sternscheibchen und dem Fangspiegelschatten zentrieren; anfangen bei schwacher Vergrößerung und dann immer weiter erhöhen bis Maximalvergrößerung; kleine Schritte machen, also Schrauben nur ganz wenig drehen. Du kriegst schnell raus, welche man drehen muss, um das Bild zentrischer zu bekommen; ggf. die Gegenschrauben etwas lockern, dammit die Sache nicht zu stramm wird (aber immer ganz wenig drehen): so bekommst nach 5 bis 10 Schritten ein gut zentrierten Bild. Der "Stern" muss immer wieder nach jedem Schritt in die Mitte des Gesichtsfeldes gebracht werden, da Maks relativ stark vignettieren - ganz wichtig. Dann am Stern weitermachen bis auch am fokussierten Stern Beugungsscheibchen und Beugungsringe bei hoher Vergrößerung zentrisch sind (geht nur bei gutem Seeing); nützlich ist auch ein künstlicher Stern (selber basteln oder kaufen);
    Basteln: kleine Stahlkugel (3 bis 4 mm) aus einem Kugellager auf eine Stab kleben und die Sonne drauf scheinen lassen ergibt einen ausreichend kleinen Reflex für solche Sachen.
    Viel Erfolg, das ganze erfordert etwas Geduld.
    Gruß Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mikoka</i>
    <br />Wenn nicht, dann hilft es vielleicht, erstmal die Hauptspiegeleinheit hinten plan an den Tubus anschlagen zu lassen, also Druckschrauben lochern und dei Zugschrauben anziehen, bis Tubus und Hauptspiegeleinheit plan verbunden sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Michael,


    vielen Dank für Deine Anleitung.
    Danach habe ich anscheinend nicht alles komplett falsch gemacht. Das ist schon mal beruhigend.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Basteln: kleine Stahlkugel (3 bis 4 mm) aus einem Kugellager auf eine Stab kleben und die Sonne drauf scheinen lassen ergibt einen ausreichend kleinen Reflex für solche Sachen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bisher habe ich das an den Sicherheitslichtern eines etwa 500m entfernten Funkturms gemacht, weil die nicht ganz so schnell aus dem Bildfeld wandern wie die echten Sterne. [;)]
    Alternativ hätte ich auch noch einen Fernsehturm in ca. 1,5km Entfernung. Reicht das eventuell auch? Dann müßte ich nicht Basteln.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Viel Erfolg, das ganze erfordert etwas Geduld.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke!


    Herr, gib mir Geduld. Sofort! [;)]


    E.

  • Hallo Eckart,
    das hört sich ja schon mal gut an.
    Die Sicherheitslichter sind zu groß, wenn man hoch vergrößert, und das muss man, wenn es ans Feintuning geht. Auch in 1,5 km Entfernung. Besser sind Reflexe auf Schrauben, Wassertropfen, glänzenden Dachziegelkanten und Ähnliches.
    Sterne: Ideal ist der Polarstern mit 2. Größenklasse - und der steht schön still ;)
    Gruß Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für die Tipps.
    Wegen der Wolkendecke ist Polaris in den nächsten Tagen nicht von hier aus sichtbar.
    Also doch Basteln.
    Positiv sehen, Ecky: Du mußt Deine Höhle nicht verlassen und Auskühlzeiten spielen drinnen auch keine Rolle.


    E.

  • So, erste Erfolgsmeldung: das Turmkreuz des ca. 800m entfernten Kirchturms ist offensichtlich handgeschmiedet. [;)]


    Den künstlichen Stern habe ich mir mit einem geborgten Handtuchhalter auf dem Berlebach Fernglashalter und einer Suchtaschenlampe (Dereelight Nightmaster) in der Sucherhalterung des Teleskops gebaut.


    Als nach Michaels Iterationsverfahren die Beugungsringe im 5mm-Okular praktisch konzentrisch waren, habe ich aufgehört zu probieren.


    Danke noch mal!


    E.

  • Hallo Eckart,
    gut gemacht. es wäre nett, wenn Du mal berichten könntest, wie das Teleskop jetzt am Himmel
    funktioniert. Achte darauf, dass es senkrecht auskühlt, es hat ja oben diese Öffnungen, aus
    denen die Warmluft abziehen kann. Es dauert ungefähr eine Stunde, bis der typische Lichtfinger
    weg ist, der bei SCs und Maks entsteht, wenn es zu einem Warmluftkeil im Rohr kommt. Auch hier braucht es
    ein bisschen Geduld oder Vorausplanung, wenn man damit gut beobachten will.
    Auch die Beugungringe und die Sternscheibchen im defokkusierten Zustand würden mich mal interessieren.
    Du must damit rechnen, dass bei solchen Maks das "Aufploppen" des Fangspiegelschattens nicht symmetrisch erfolgt,
    und intra- und extrafokale Sternscheibchen nicht identisch sind, wie es immer gefordert wird. Es kommt auf das
    fokussierte Kernbild an, das sollte ein Sternscheibchen und einen definierten Beugungsring zeigen (heller als beim
    Refraktor wegen der Obstruktion) und 2 bis 3 ganz schwache weitere Beugungsringe, dann ist alles in Ordnung.
    Geht aber nur bei wirklich ruhiger Luft im und außerhalb des Tubus. Meistens zerfasert bei hohen Vergrößerungen das Sternbildchen im Seeing und ist nur kurz mal gut erkennbar oder gar nicht. Also nicht gleich panisch werden, sondern bessere Nächte abwarten.
    Viele Grüße Michael

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