Hallo Forum,
der Comahaufen zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Galaxienhaufen am gesamten Himmel. Das liegt einerseits an der verhältnismäßig großen Helligkeit der hellsten Mitglieder und anderseits an der großen Anzahl von beobachtbaren Objekten im Amateurteleskop. Mit der hier gegebenen niedrigsten "Distanzklasse" 1 bezeichnet man Haufen, deren 10 hellsten Mitglieder 13,3-14,0mag aufweisen. Die für Abellhaufen im Mittel liegende "Reichtumklasse" II gibt an, dass ca. 100 Galaxien innerhalb 2mag Helligkeitsunterschied von der dritthellsten Galaxie an klassifiziert wurden.
Die reine Sichtbarkeit der ersten beiden Einzelgalaxien dürfte mit 3"-4" Öffnung möglich sein. Ab 8" Öffnung wird der Haufencharakter zugänglich. In einem zentralen Feld von rund 20' sind etwa 2 Dutzend Galaxien zu sehen.
<i>8", 160x-229x, fst 6m0+</i>
invertierbare Zeichnung
Was mit 8" Öffnung nur unter Schwierigkeiten und konzentrierter Beobachtung sichtbar ist, wird mit 12"-18" Öffnung zur einfachen und offensichtlichen Beobachtung. Diese Öffnungen dürften das Optimum (wenn man davon sprechen möchte) für die Beobachtung darstellen.
Sehr große Öffnungen zeigen nur wenig mehr. Im 18' Gesichtsfeld kommen über 50 Galaxien zum Vorschein. Als Bonus werden einzelne Details sichtbar, die mit kleinen Öffnungen verborgen bleiben. Als Paradebeispiel sei die dünne edge-on genannt, die nordwestlich aus der hellsten Galaxien des Haufens - NGC 4884 ragt.
<i>27", 293x-586x, fst 6m5+</i>
invertierbare Zeichnung
Es lohnt sich also mit jeden Öffnung nicht nur über die hellsten Galaxien "drüberwegzufliegen", sondern sich entsprechend Zeit zu nehmen, schwache Galaxien "kommen zu lassen" und den Haufencharakter zu verinnerlichen.
Viel Spaß beim Nachbeobachten, uwe