Selbstbau einer Fangspiegelspinne

  • Nachdem ich die Rockerbox meines GSO-Dobsons vollkommen neu gebaut habe, habe ich mich entschlossen die dreiarmige Fangspiegelspinne durch einen vierarmigen Eigenbau zu ersetzen.


    Würde deshalb gern auf eure Erfahrungen zurückgreifen :-)))


    1. Wie dick würdet ihr das Blech für die Streben wählen ? (0,5mm 1 mm?) Je dünner, desto mehr muss die Spinne gespannt werden - irgend wann verzieht sich dann der Tubus ...


    2. Dünnes Blech und 1mm schwarzmatter Lack wär ja der Unsinn schlechthín. Mit was lackiert ihr? Grundiert ihr vorher?


    3. Ich habe schon gesehen, dass einige die Streben im Kern nicht zentrisch befestigen, sondern reihum tangential am Kern montieren (die gegenüberliegenden Streben bilden damit keine gemeinsame Linie mehr). Hoffentlich hab ich mich verständlich ausgedrückt - sonst muss ich noch eine Skizze hinterherschicken. Welche optischen Auswirkungen hat eine solche Konstruktion? Gegen Torsion sollte sieja besonders steif sein.


    4. Die Lage auf der Tubusachse ist besonders stabil, je deutlicher die Spinnenarme dreieckig ausgeführt und befestigt sind. Wie breit würdet ihr die Streben an der Fangspiegelseite ausführen (2, 3, 4cm)?



    Ich danke euch jetzt schon mal


    schöne Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter,
    meine Spinnen entsprechen 3. wegen der deutlich höheren Torsionsseifigkeit um die opt. Achse. Das ist für massive Newton- Fangspiegeln wichtig.
    Als Material nehme ich bis 12" Spiegelöffnung Standard- Metallsägeblätter, 12 breit. ca 0,7 dick. Die Zähne werden weggeschliffen. Irgend ein mattschwarzer Lack ist gut genug. Die Seitenflächen sind effektiv sehr klein. Damit können sie gar nicht viel streifend einfallendes Streulich in die Bildebene lenken. Das 12" ist ein Newton- Cassegrain Kombi- Gerät. Bei der Umrüstung wird die Newton- Fangspiegelzelle ausgebaut und gegen die wesentlich massivere Cassegrain- FS- Zelle ausgetauscht. Diese hängt an einem 110 mm langen Stab an obiger Spinne.


    Für mein 16" Pünktchen- Projekt habe ich für die Spinnenarme ganz billige Holz- Sägeblätter ca 40 breit, 0,7 dick verwendet. Diese wurden von der Mitte her zum Rand von 40 mm auf 10 mm verjüngt. Das mindert die Seitenflächen und damit den Rest an nöglichem streifenden Lichteinfall beträchtlich.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    Danke für deine wertvollen Tipps [:)]


    Du hast also bei der tangentialen Befestigung der Spiegelarme keine negativen optischen Auswirkungen (Spikes etc.)?


    Wie weit treibst Du es eigentlich mit der tangentialen Befestigung?
    Theoretisch kann man ja bis knapp unter der kleinen Fangspiegelachse hinausgehen.


    Wegen des Sägeblättern werde ich heute mal die Baumärkte durchstöbern - dachte auch schon an Metalllineale.


    schöne Grüße
    Dieter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du hast also bei der tangentialen Befestigung der Spiegelarme keine negativen optischen Auswirkungen (Spikes etc.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Dieter,
    Meine Spinnenarme bringen ca 0,4 bis 0,5 % Flächenanteil zusätzliche Obstruktion. Der Fangspiegel bringt dagegen rund die zehnfache Obstruktion. Da mache ich mit keine weiteren Gedanken, ob die parallel versetzte Anordnung der Spinnenarme vielleicht Einfluß auf die Spikes haben könnte. Das ist ein Spezialthema für Absolut- Theoretiker. Für die Beobachtungspraxis sind die Beeinträchtigungen der Bildqualität z. B. durch Tubus- seeing, mangelhafte Kollimation, Vibrationen und ungeeignete Okulare wesentlich relevanter, wenn man mal gutes atmosphärisches seeing voraussetzt.
    [quote]Wie weit treibst Du es eigentlich mit der tangentialen Befestigung?
    Theoretisch kann man ja bis knapp unter der kleinen Fangspiegelachse hinausgehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei der Spinne für den 16" liegt der Abstand der Schnittpunkte der Spinnenarme ca 40 mm auseinander. Bei dem 12" sind es 28 mm. Wenn Du zwei genügend lange Sägeblätter nimmst, kannst Du die in der Mitte im Winkel von 90° biegen (vorher weichglühen, Radius ca 2 mm) und hast dann 2 x 2 Spinnenarme. Ich habe dafür im Baumarkt Holz- Sägeblätter gefunden, 400 mm lg, 0,7 dick und ca 40 breit, 4,99€/Stück.
    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: D i e t e r</i>
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    3. Ich habe schon gesehen, dass einige die Streben im Kern nicht zentrisch befestigen, sondern reihum tangential am Kern montieren (die gegenüberliegenden Streben bilden damit keine gemeinsame Linie mehr). Hoffentlich hab ich mich verständlich ausgedrückt - sonst muss ich noch eine Skizze hinterherschicken. Welche optischen Auswirkungen hat eine solche Konstruktion? Gegen Torsion sollte sieja besonders steif sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Solange bei einer 4-armigen Spinne die Spinnenarme jeweils parallel zueinander verlaufen gibt es nur 4 Spikes um helle Sterne, also genau so, wie wenn sie zentrisch angeordnet wären. Siehe auch Ausführungen auf meiner Webseite http://www.geocities.com/dobsonstathis/kyklopas_mechanic.htm

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