Dobson 8'' oder 10''

  • Hallo Zusammen,


    mich würde zu dem oben genannten Thema eure Meinung interessieren.


    Ich habe mich schon ein bisschen eingelesen und vor 2 Jahren einen "günstigen" Refraktor geschenkt bekommen. Ich konnte damit (mehr schlecht als recht) schon einige Erfahrungen sammeln.
    Jetzt möchte ich etwas größer einsteigen und interessiere mich für die Dobson-Teleskope, da ich mich (erst mal) von der Fotografie verabschiedet habe.
    Ich wohne sehr ländliche und habe keine Probleme von meinem Grundstück aus deutlich die Milchstrasse zu sehen.


    Unsicher bin ich mir, was die Größe angeht.
    Sieht man durch ein 10er so viel mehr als durch einen 8er, dass sich der Mehraufwand an Geld und Größe (teuere Okulare...) lohnt?


    Auch die Frage nach dem Hersteller stellt sich mir. Tun die sich alle (was die Qualität der Teleskopes angeht) nicht viel und unterscheiden sich nur in Sachen Zubehör oder gibt es gravierende Unterschiede?


    Vielen Dank im vorraus für eure Meinungen und Ideen zu diesem Thema.


    Viele Grüße


    Ingo

  • Hallo Ingo,


    der 10" sammelt ca. 50% mehr Licht als der 8" Dobson. Daher rücken wesentlich mehr Objekte in den Bereich des Beobachtbaren bzw. sind die Objekte auch detailierter zu erkennen.


    Der 10" Dobson ist zwar etwas schwerer und dicker als der kleine Bruder, aber nicht länger immer noch gut transportabel.


    Aus meinser Sicht lohnt es sich daher, gleich die 10" Variante zu nehmen. Halbwegs vernünftige Okulare wirst du dir nach und nach sicher kaufen und anfangs kann man mit ein paar Einschränkungen bzgl. Randschärfe etc. meistens gut leben.


    Von den Herstellern sind die meisten (GSO, Meade, Skywatcher etc.) qualitativ fast gleich auf und unterscheiden sich nur in Details. Von daher kann man sich dort relativ frei entscheiden und den persönlichen Vorlieben folgen.


    Viele Grüße


    Carsten

  • Hallo Carsten,
    rein mathematisch ist es klar, dass der 10" Dobson rund 50% mehr Licht sammelt. Interessanter wäre wie der visuellen Detailunterschied bei Galaxien wie z.B. M81, M82 oder M51 so ist. Wieviel mehr sieht man beim 10" anhand von Beispielen? (Da gibt es doch Seiten, die Zeichnungen zeigen, aber wo?)
    Was sind die Mehrkosten für Okulare (f/4,8) und für den Dobson? Das wären die Fragen, die mich interessieren würden. Gewicht wär auch interessant steht aber bei den Verkaufsseiten dabei.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Ingo,
    ...und wenn du dann einen 10" hast, fragst du dich, warum habe ich nicht gleich den 12,5" genommen ? Hier fängt dann das "Öffnungswahn-Fieber" an....


    Hatte mir seinerzeit Gedanken gemacht, die Reichweite im 25x100 Bino zu erhöhen. Da kam ich schließlich auf den 12,5" von Meade (Mit Rockerbox) und habe den Kauf bis heute nicht bereut. Das war 1998, das Teil ist noch heute im prakt. Einsatz ( V. St.)


    gruß
    Guenther

  • Hallo Ingo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Interessanter wäre wie der visuellen Detailunterschied bei Galaxien wie z.B. M81, M82 oder M51 so ist. Wieviel mehr sieht man beim 10" ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Keine Beispiele, aber ein Vergleich bezogen auf die Austrittspupille (AP) bei 8" und 10" (gerechnet mit einem 200/1200 und einem 250/1250=GSO).


    Mit 8" hast du eine AP von 1mm bei einer Vergrößerung von 200x. Der 10"er bringt dir diese AP aber noch bei 250x- also bei höherer Vergrößerung auch eine größere AP. Das gilt für alle erreichbaren Vergrößerungen. Bei lichtschwachen flächigen Strukturen mit feinen Details (Nebel, Galaxien) bringt dir dieses mehr an Vergrößerung mit noch hellerem Bild auch eine bessere Erkennbarkeit.


    Dazu kommt das Mehr an Lichtsammelvermögen, der größere Spiegel zeigt dir damit mehr lichtschwache Sterne und natürlich wirkt sich auch die größere Auflösung der größeren Optik aus.


    Insofern gewinnst du mit mehr Öffnung immer hinzu. Du musst den Tubus nur auch handhaben können. 10" gehen noch fast in jedes Fahrzeug, bei 12" wird es schon enger, der lässt sich auch schlechter tragen. So gesehen sind 10" keine schlechte Wahl.


    Bezüglich Okulare- ja, ein f/5 verlangt etwas bessere Okulare, besonders bei einem weitwinkligen langbrennweitigem Okular für Übersicht. Die günstigen zeigen hier schon deutlich Randunschärfe, die Spiegelkoma wirkt sich dabei auch deutlicher aus. Bei den kurzbrennweitigen wirkt dieses Problem weniger stark.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    ich sehe das wie Stefan und andere: 8" oder 10" - wenn es finanziell machbar ist, dann würde ich auch gleich 10" wählen. Aus vielerlei Gründen:


    1.) korrekt - der Transportaufwand ist nahezu identisch zum 8"er


    2.) man sieht mehr - wieviel? Das hängt vom Training ab [;)] Klar kann man noch größer aber dann wirds sperrig und teuer


    3-) Okulare: Es stimmt, dass f/5 da mehr verlangt als ein 8"f/6 was aber im Umkehrschluss NICHT heisst, dass der 8er die guten Okulare nicht ebenso gebrauchen kann! Auch wenn einfachere funktionieren profitiert er ebenso von guten


    4.) Ein etwa "weicher" Grund: 8" auf 12" als Aufrüstung bringt eine eklatante Steigerung, ist der Öffnungshunger danach immer noch nicht befriedigt wird es richtig hart - unter 18" braucht man da nicht mehr anfangen, bei 10" käme als nächstes 16" was durcbaus sowohl finanziell als auch vom Transport noch um 50% günstiger ist als ein 18er [;)]


    CS Benny

  • Hallo Ingo!


    10 Zoll, auf jeden Fall! Der Unterschied zu 8" ist deutlich spürbar. Viele Objekte zeigen schon etwas Detail. Guter Test: M51 und NGC 5195 am besten selbst mal bei einem Teleskoptreffen o.ä. bei 8" und 10" vergleichen.


    Bei f/5 ist die Okularauswahl noch nicht <i>so</i> kritisch, etwas Randunschärfe bei einfacheren Weitwinkelokularen halt. Bei f/4.8 und schneller sollte man schon an bessere Okulare denken. Der Unterschied ist größer, als die Zahlen vermuten lassen.


    Marken wie GSO und Meade bieten eine ordentliche Spiegelqualität zu einem vernünftigen Preis.


    Schöne Grüße, Volker. [:)]

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Ingo,


    auch von mir die klare Empfehlung: 10"
    Was die Randunschärfe bei einem f/4,8 Spiegel angeht ist das eine Geschmackssache.
    Mir persönlich langen beispielsweise die Baader Hyperions zu. Davon mal abgesehen habe ich noch einen Satz Leica Spektivokulare, die deutlich besser sind (eigentlich Referenzklasse). Ebenso noch Nagler. Klar kann man sich damit ergötzen, auch noch die Randbereiche scharf zu sehen. Aber prinzipiell schaue ich in das Zentrum. Dort ist die Abbildung scharf. Aber ich sehe eben bei den weitwinkligen Okularen noch ein Umfeld, was den Bildeindruck verbessert. Und ich finde die Objekte auch besser, trotz einer gewissen Randunschärfe.
    Das ist wie beim guten, alten Zeiss Dekarem. Schön weitwinklig, aber nicht ganz so randscharf. Der Seheindruck ist trotzdem deutlich besser als mit einem Fernglas, das zwar übers ganze Feld scharf abbildet, aber dafür nur einen Tunnelblick bietet.


    Wenn ich also etwas scharf sehen möchte, schwenke ich den Bereich ins Zentrum.


    Mein Fazit: Mit einem Baader Hyperion bekommt man noch keinen Augenkrebs, Nagler und Konsorten sind aber empfehlenswerter.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Ingo,


    ich würde es ganz klar von deinen finanziellen Möglichkeiten abhängig machen. Nicht nur jetzt, sondern vor allem in den nächsten Monaten und Jahre. Was bringen dir 10" wenn du keine Okulare und Filter nachrüsten kannst. Und glaub mir, das willst du ;)


    Wenn das aber kein Problem ist, dann nimm den 10er :) Wenn jeder Pfenning zählt lieber den 8er und vielleicht das ein oder andere Zubehör.



    Grüße Stefan

  • Hallo Hans-Jürgen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kerringa</i>
    Mit einem Baader Hyperion bekommt man noch keinen Augenkrebs, Nagler und Konsorten sind aber empfehlenswerter.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ganz recht. Ich habe die Hyperions wegen ihres sehr angenehmen Einblicks immer sehr geschätzt. Die kurzen Brennweiten 5mm und 8mm waren an meinem f/4.8 recht randscharf, die Abbildung sehr ähnlich den teueren Vixen LVW. Bei längeren Brennweiten sieht man die Randunschärfe, sie ist allerdings nicht unbedingt störend.


    Apropos Nagler und Konsorten: Manche Einsteiger empfinden den Anblick in einem Typ6-Nagler nicht als angenehm, der Augenabstand ist recht knapp. Auch die Verzeichnung ist bei den Naglern ein Thema. Sogar die Pentax XW haben an schnellen Spiegeln Probleme bei der Randabbildung, da Pentax (meines Wissens) seine Okulare auf f/6.4 auslegt.


    Auf jeden Fall bekommt man bei den Hyperions viel Okular für´s Geld. Das im Vergleich zu den Naglern kleinere Gesichtsfeld (68°) sehe ich nicht als Nachteil, da es ungefähr so groß ist wie die bewusste Wahrnehmung (ca.65°). Die Abbildungsleistung eines Naglers erreichen die Hyperions und die Vixen LVW´s allerdings nicht.


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Ingo und Roland,


    Beim Schritt von 8" auf 10" ergibt sich eine gesteigerte stellare Grenzgröße um knapp 0,5 Größenklassen, bei guter Transparenz eine bessere Wahrnehmung von lichtschwachen flächigen Objekten, und bei gutem Seeing und Spiegeln gleicher Qualität eine höhere Auflösung bei der Planetenbeobachtung. Die Steigerung ist nicht überwältigend, aber ganz deutlich zu sehen.


    Ich persönlich hatte gleich den Schritt von 8" auf 12" gemacht.
    Am Planeten bringt das gegenüber 8" auf 10" nur noch bei ungewöhnlich gutem Seeing einen Vorteil. Schwache Sterne in Nebeln und Sternhaufen kommen wiederum besser raus, aber die verblüffendste Steigerung ist die bessere Wahrnehmung von Dunkelgebieten in Nebeln. Dafür sind die Ansprüche an die Himmelsqualität beim Beobachten flächiger Objekte aber wiederum höher.
    12" macht für die meisten Leute nur noch als Gitterdobson wirklich Sinn. Dafür zeigt diese Öffnung bereits so viel, dass viele Beobachter damit ein Leben lang völlig zufrieden sind.


    Die Punkte Seeing und Transparenz/Lichtverschmutzung werden mit steigender Teleskopöffnung leider immer kritischer. Deshalb ist für die meisten Beobachter gerade mit größeren Teleskopen genügend Mobilität wichtig.


    Bei den Okularen gibt es unterschiedliche Philosophien. Am Dobson würde ich eher keine Plössls mehr verwenden, obwohl die auch durchaus brauchbar sind.


    Besonders das 2" Übersichtsokular geht richtig ins Geld. Günstige Erfles (um 100 Euro) schwächeln bei f/4,8 bereits deutlich.


    Falls es noch welche gibt, ist ein Einsteiger-Geheimtipp das 24mm Maxvision Okular von Explore Scientific. Es hat nominell 24mm Brennweite, zeigt annähernd das gleiche Gesichtsfeld wie ein 26er Nagler, und ist für den Preis von 149 Euro unschlagbar gut.


    Bei der gleichen Firma kriegt man auch sehr ordentliche 1,25" Okulare in 82°. Das 14er wäre hier zu empfehlen. Dazu bei knapper Kasse erst mal noch je ein 9mm und 6mm "Goldkante/Blaukante" Okular, oder ähnliche Konstruktionen mit eingebautem Barlow-Element, mind. 15mm Augenabstand und Preislage 40-60 Euro.


    Denk bei der Budgetplanung auch daran, dass ein 2" OIII Filter für 10" Öffnung schon richtig Sinn macht bzw. das Teleskop geradezu nach sowas schreit!

    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu bei knapper Kasse erst mal noch je ein 9mm und 6mm "Goldkante/Blaukante" Okular...
    ... ein 2" OIII Filter für 10" Öffnung schon richtig Sinn macht bzw. das Teleskop geradezu nach sowas schreit!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, mit Goldkanten habe ich auch angefangen. Die sind für den Preis nicht schlecht. Persönlich finde ich auch das 20mm Okular ganz gut. Wenn es bei mir um ganz kleines Gepäck geht, nehme ich den Satz Goldkanten für meinen kleinen Reisedobson.
    Und bloß nicht aus Sparsamkeitsgründen einen 1,25" Filter oder gar einen "Chinakracher" nehmen.
    Hier gilt es einen 2" Astronomik oder Lumikon-Filter zu ordern.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Zusammen,


    zunächst vielen Dank für die vielen für mich brauchbaren Informationen.
    Innerlich habe ich mich schon fast für das 10 Zöller entschieden.


    Aus den Beiträgen sind aber noch folgende Fragen für mich aufgekommen:


    1) Über welchen Geldbetrag reden wir, wenn es um die für einen f/5 teueren Okulare reden. Wenn 100€ Okulare schwächeln? Wie teuer sind die, die nicht mehr schwächeln?


    2) Wie finde ich heraus, ob mein Himmel für einen 10'' Dobson dunkel genug ist oder ob ich doch lieber zum diesbezüglich "unempfindlicheren 8'' greifen soll?


    Viele Grüße


    Ingo

  • Hallo Ingo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Grunie</i>
    <br />
    1) Über welchen Geldbetrag reden wir, wenn es um die für einen f/5 teueren Okulare reden. Wenn 100€ Okulare schwächeln? Wie teuer sind die, die nicht mehr schwächeln?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mit dem Schwächeln ist so eine Sache... qualitativ betrachtet hat ja jeder recht, der das sagt, ob es praktische Relevanz hat ist eine andere Sache, daher, soweit es geht, immer selber durchgucken und entscheiden.


    Ich hatte selbst lange Jahre den 10" f/5 und mache mal folgende Ansage aus eigener Erfahrung:


    Die Baader Hyperions sind recht nett, würde ich aber zu dem Preis nicht mehr neu kaufen. Gebraucht für um die 60€ aber sicher eine Empfehlung.
    Vixen LVW, die ewigen Kultokulare, sind ein bissi aus der Mode gekommen, als die Ultraweitwinkel in finanziell erreichbares Feld gerückt sind. Gebraucht für rd. 100€ aber auf jeden Fall zu empfehlen.


    Astro Professional UWA, Explore Scientific 82°, zum Füllen einer eklatanten Lücke bei Geldmangel auch mal ein TS Planetary.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2) Wie finde ich heraus, ob mein Himmel für einen 10'' Dobson dunkel genug ist oder ob ich doch lieber zum diesbezüglich "unempfindlicheren 8'' greifen soll?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das gibt sich zwischen 8" und 10" nichts. Bei aufgehelltem Himmel wäre wohl eine Entscheidung eher ob man da noch 16" oder 8" nimmt.
    Ich denke diesen Punkt kannst Du so gesehen außen vor lassen. Anders wäre das, wenn Du in der Großstadt beobachten willst, dann würde man aber einen grundsätzlich anderen Ansatz durchdenken.


    Sagen wir mal so, der 8er wird halt öfter empfohlen, weil man den von der Stange, günstiges Massenangebot, wahlweise in f/5 oder in f/6 bekommen kann. In f/6 ist er halt ein bissi gutmütiger was die Randschärfe bei den preisgünstigen Okularen, sagen wir mal, bis 50€/Stück betrifft und Justagefehler noch nicht so sehr ins Gewicht fallen. Die Krux ist nur, die Okulare betreffend, wenn wir von Dobson sprechen, kommt ja doch eher früher als später der Wunsch nach Weitwinkelokularen, einfach, weil dann vieles nochmal einfacher wird und damit hebt sich der Vorteil der billigeren Okulare am f/6 eigentlich schon wieder auf. So zumindest erging es mir, wenn ich mal ehrlich zu mir selbst bin ;)

  • Hi Ingo,


    zu 2) es ist eigentlich egal ob du mit 8" oder mit 10" beobachtest. Beachten musst du dabei immer die Grenzgröße am Beobachtungsplatz, also welche Sterne bezüglich ihrem Helligkeitswert du noch sehen kannst.


    http://www.home.uni-osnabrueck.de/ahaenel/aol/lightpol.html


    Kann man leicht ermitteln- im Link sind die Helligkeitsklassen der Sterne im kleinen Wagen angegeben- mit freiem Auge (gut dunkeladaptiert) noch erkennbar ergibt die Grenzklasse- und danach sollte sich in etwa die Austrittspupille deines Übersichtsokulars richten. Wenn du also noch Sterne mag5,5 sehen kannst sollte die AP in etwa in der gleichen Größe liegen- für das Beispiel also so 5,5mm oder leicht drüber. Eine größere AP macht dann den Hintergrund zu hell.


    Zu 1) man sollte besonder Wert auf das Übersicchtsokular legen, das zeigt bei den weitwinkligen Ausführungen die Randverzeichnung am auffälligsten. Bei einem f/5 Spiegel kommen hier zwei Probleme zusammen. Einmal zeigt der schon schnelle Spiegel die Spiegelkoma deutlicher, die ist unvermeidlich, bei f/6 noch nicht so auffällig, f/5 schon sichtbar, f/4,5 sehr deutlich sichtbar. Randnähere Sterne zeigen dabei ein nach außen zeigendes Komaschwänzchen.


    Die einfacheren Okulare kommen dazu mit dem stumpfen Strahlengang des schnellen Spiegels nicht mehr so gut zurecht. Randnah werden die Sterne unschärfer abgebildet, also etwas größer, aufgeblähter. Zusammen mit der Koma wirkt sich das dann doppelt aus.


    Richtig gute Okulare (Klasse Televue und ähnliche) zeigen die Koma bis fast zum Rand hin knackscharf, günstigere eben nicht mehr und noch einfachere günstigere wie zuvor beschrieben.


    Fakt ist- ein gutes Okular ist an jedem Teleskop sein Geld wert. Was nutzt ein guter f/6 Spiegel, wenn ein Billigokular die Abbildung vermurkst. Und bei den höheren Vergrößerungen zeigt sich das Problem nicht mehr gravierend- betroffen sind Okulare so ab Brennweite 20mm aufwärst, bei den kurzen Brennweiten mit 15mm oder noch weniger ist die Randabbildung kein großes Problem.


    Für Übersicht bei einem f/5 richtig teuer- 31mm oder 26mm Nagler. Etwas günstiger die 82° Okulare von Explore Scientific, mit weniger Eigengesichtsfeld Televue Panoptic oder auch ES. Günstig, aber nicht mehr so randscharf dann fast alle anderen Okulare, da ist es dann fast egal ob du eines für 100€ oder für 150€ nimmst.


    Die endgültige Lösung für schnelle Spiegel ist dann das Topokular zusammen mit einem Komakorrektor- bei f/5 kein Muss, aber ein Genuss.


    http://www.sterngucker.de/erfa…i-einem-schnellen-newton/


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich konnte mich vorgestern mal um die Grenzgröße kümmern.
    Ich kann mit freiem Auge alle Sterne des kleinen Wagens nach 5 Minuten schon erkennen.
    Kann mich auch nicht daran erinnern ihn mal nicht vollständig gesehen zu haben - zumindest nicht wenn ich einige Minuten an den Himmel gucken nachdem ich nach draußen gegangen bin. Der Stern mit mag 5.0 ist recht schwach zu sehen. Die Grenze scheint (zumindest nach 5 min dunkel) schon recht nah zu sein.
    Ist das schon ein Zeichen von "dunkelem" Himmel?

  • Hallo,


    dunkler geht immer, aber das ist schonmal ganz brauchbar :) Ist das bei dir direkt am Haus? Dann wäre ich an deiner Stelle schonmal sehr glücklich :)


    Grüße Stefan

  • Hallo Ingo,
    hast Du auch den Stern mit 5,5m neben dem Stern mit 4,9m noch erkennen können? Das hört sich zumindest schon mal net schlecht an.
    Ob das für Spiralstrukturen reicht, kann ich leider nicht sagen. Da können Dir die anderen mehrer Auskunft geben.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Ingo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    ich konnte mich vorgestern mal um die Grenzgröße kümmern....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    schon richtig, aber etwas objektiver wäre die Messung der Himmelshelligkeit z. B. mit einem SQM.


    Bei einem Messwert von 21,8 mag/Quadratbogensekunde ist es in meinen Garten sehr gut. Dann sehe ich den Cirrusnebel im 8-Zöller ohne Filter und auch M13 ohne Teleskop.


    Neulich hab ich mit einem Freund mit 8" sowie 16" beobachtet. Messwert: 21,2 mag/..., keine Ahnung was das für eine Grenzgröße ergibt. Aber der Öffnungsunterschied kam bei lichtschwachen Galaxien voll durch.


    Gruß Kurt

  • Hall Ingo,


    im Biete Board will jemand einen 10" Dobson los werden, wäre doch die Gelegenheit, oder? Dann bleibt auch das Geld für f5 taugliche Spitzenokulare (auch gebraucht!) übrig...


    Um den Himmel mach Dir mal keinen Kopp. Ich hab meinen 8" Newton auch mal in meinen 4mag Himmel gerichtet (sonst immer mit dem 100mm Refraktor). Augenkrebs habe ich davon nicht bekommen, aber der Orion Nebel kam (mit OIII Filter) klar besser daher als mit dem Refraktor. Der Himmel bestimmt nur welches Übersichtsokular Du Dir holen wirst (24mm? oder 31mm?).


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Zusammen,


    Ja, dass ist bei mir am Haus - naja sagen wir im Garten vielleicht 10 Meter vom Haus weg.
    Ob ich den zweiten Stern neben dem anderen erkennen konnte kann ich nicht sagen. Ich hatte ja auch noch nicht die 20 Minuten Dunkeladaption abwarten können. War nur irritiert ob ich das grundsätzlich vielleicht falsch verstanden habe, da ich den großen aber eben auch den kleinen Wagen eigentlich fast immer sehen kann (vom Vollmond mal abgesehen ;) )


    Danke für den Tipp Walter - ich schaue mal direkt nach :)
    Wegen den Übersichtsokularen gucke ich dann, wenn ich das Ding zu Hause habe.
    Dann kann ich eher einschätzen was ich brauche - teuer wird es eh ;) aber das muss ich euch ja nicht sagen... :)

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