Apo oder gutes Teleobjektiv

  • Hallo Astrofreunde,


    Ich überlege immer wieder mal ob ein Apo mit Korrektor oder ein gutes
    Teleobjektiv für Astroaufnahmen besser geeignet ist. Wenn die Brennweite
    und das Öffnungsverhältnis annähernd gleich sind, was würdet ihr aus
    welchem Grund empfehlen? Erst mal nur die Qualität bewerten, nicht den
    Preis.


    Danke an euch und Gruß,


    Armin

  • Hallo Armin,
    ich denke du müsstest die Brennweite schon näher angeben.
    So bis 200mm evtl. 300mm ist ein Tele einfach praktischer und ggf. auch die Auswahl größer.
    Mir fallen gerad ekeine Apos ein, die 200mm haben.
    Ich hab das 200mm 2,8 von Canon und bin sehr zufrieden.
    Ab 300mm ist sicher ein kleiner guter Apo besser. Außer du nimmst die Weißen Tele von Canon, aber da bekommst du für den Preis sicher auch 2-3 Apos dafür.
    Deine Frage geht mir aber auch immer wider mal durch den Kopf. Aber bei 400mm aufwärts wirst du sicherlich einige APOs finden die sehr gut sind und auf punktförmige Sterne ausgelegt sind. Die Tele, außer die ganz teuren, sind das eher nicht. Und wenn du die ggf. auch noch abblenden musst, bist du eh bei dem Öffnungsverhältnis der APOs.
    Wünsche eine gute Entscheidung.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Apo mit Fluorit FPL-53<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Autsch[:D]


    Wie Andy schon schreibt, stellt sich die Frage nur bedingt...


    Teleskope fangen so ab ca. 400mm und Teleobjektive (zumindest halbwegs bezahlbare) gehen bis 400mm. Also ergäbe sich eine Überschneidung nur bei 400mm und wenn ich die Wahl zwischen einem Canon EF 400/5,6L für 1200,- und einem TSAPQ65/420 für 700,- habe, dann weiß ich was ich nehme...


    Das Tele taugt bei Offenbende nur bedingt, wird also vermutlich noch abgeblendet - ist also nicht lichtstärker. Beim Teleskop hat man außerdem Vorteile in Sachen Backfokus - bekommt also leichter einen OAG oder ein Filterrad dahinter.



    Teleobjektive mit größeren Brennweiten habe ich noch nie probiert - wären mir auch viel zu teuer.


    Bei geringeren Brennweiten habe ich gemischte Erfahrungen gemacht:


    Canon EF 400/5,6L recht gut, aber der 65Q ist definitiv besser
    Canon EF 300/4L geht so...
    Canon EF 200/2,8L tolles Teil!
    Canon EF 70-200/4L bei 200mm super, darunter immer schwächer
    Canon EF 70-200/2,8L Meine Lieblingsoptik - bis APS-C über den gesamten Bereich bei Blende 5,6 perfekt
    Canon EF 100-400L grauslig
    Canon EF 25-105/4L ganz doll grauslig
    Canon EF 50/1,8II (ohne L) beim Blende 5,6 absolut super


    Nun - aus dem Telebereich bin ich ja jetzt schon raus...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Armin,


    ich mache es auch so wie Klaus. Ab 400mm kommt bei mir der kleine Quadruplet zum Einsatz. Der ist einfach klasse.
    Nur gut, dass ich den schon 2011 gekauft habe, noch für 548€. Jetzt kostet der 798€. Ich weiß leider nicht, was diese Preistreiberei soll. Für den Preis würde ich ihn mir nicht mehr kaufen, auch wenn er wie schon geschrieben eine klasse Abbildung hat.

    VG Frank

    _____________________________________________________________________________

    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

    meine Website

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrofan</i>
    <br />Hallo Armin,


    ich mache es auch so wie Klaus. Ab 400mm kommt bei mir der kleine Quadruplet zum Einsatz. Der ist einfach klasse.
    Nur gut, dass ich den schon 2011 gekauft habe, noch für 548€. <b>Jetzt kostet der 798€.</b>


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Warum dann nicht den 70mm f/6 (==420mm) ED ?


    Du nannst eine Reihe van Canon-Objektive aber du vergißt das 70-300 f/4-5.6L. Ich habe das und ist wirklich hervorragend (mit Vollformat 6d) bei 300 und offener Blende. Aber es kostet EUR 1200.


    Die Großobjektive der Canon müssen auch hervorragend sein für Astrofotografie aber VIEL TEUERER als ein 13..15cm APO: das 600 f/4L kostet EUR 11000 !

  • Hallo Armin,


    Zu dem von den Kollegen gesagten kommt noch, dass man einen Apo mit einem vernünftigen OAZ durch die 1:10-Untersetzung deutlich besser und eindeutiger fokussieren kann als ein Teleobjektiv.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Namenloser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Warum dann nicht den 70mm f/6 (==420mm) ED ? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Weil's viel schlechter abbildet. Deutlicher Farbfehler...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber du vergißt das 70-300 f/4-5.6L<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Habe ich nicht vergessen - habe ich nicht getestet. Also kann ich dazu nichts sagen.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Astrofreunde,
    erst einmal vielen dank für das sachliche und gute Feedback.
    Ich hatte vor im Sommerurlaub mit meiner modifizierten EOS600D auf Deepsky zu gehen.
    Einsetzen wollte ich folgende Objektive auf der Star-Adventurer.


    Sigma 2,8/150mm Macro.



    Canon 4,5-5,6/100-400mm.




    Da ich mir nicht sicher bin ob diese Objektive sich am Sternhimmel gut machen und ich
    Enttäuschungen vorbeugen wollte hatte ich anfängliche Frage gestellt.
    Was haltet ihr von den Optiken im Vergleich zu einem guten Apo (400mm) für die Star-Adventurer.


    Gruß und vielen Dank,


    Armin

  • Hallo Armin,


    also das Sigma 150/2,8 (alte Version ohne OS, Nikon FX) nutze ich auch gelegentlich am Sternhimmel und es macht sich ganz passabel. Sterne sind punktfein und scharf bis in die Ecken. Du wirst dir möglicherweise schnell noch einen Diffusor dazuwünschen. :)


    Gruss,
    Michael

  • Hallo Armin,


    versuche doch mal irgendwie durch einen Tak.60CB mit Flattener
    zu fotografieren. Evtl. sogar mit Reducer.


    und nach den Fotos dann durch das kleine "Spielzeug" auch noch
    beobachten.


    Es könnte sein, dass Du die schwere weiße Canonoptik für Deine
    Reisemontierung total vergißt.[:)]


    morgendliche Grüße
    Marwin

  • Hi Armin,


    mit dem 100-400er ist es so eine Sache. Wie ich oben schon schrieb, unterm Strich grauslig. Wenn man das Glück hat, dass die Ruhestellung des Bildstabilisators zentrisch ist - dann schon beinahe passabel. Beispielfoto 400/6,3: http://www.watchgear.de/images…ze/NGC7000_2013-07-19.jpg


    Oft ist das aber nicht der Fall und das Bild dadurch auch noch völlig dezentriert - also Mega-Grauslig[:D]


    Das Sigma kenne ich leider nicht, hatte aber diverse alte Festbrennweiten von Sigma. Die waren immer etwas farbig, bildeten aber sonst ganz gut ab.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Armin,


    ich habe beides, allerdings in der Nikon-Liga: Ein 80-400 Nikon Zoom (naja, für Schärfe und Abbildung im Astro-Bereich nicht gerade die Referenz, dafür aber für normale Fotosessions sehr gut und flexibel) und den TS-APO65 (Hier für mich die Referenz.).


    Denk mal nach, wie Du beides auf die Montierung bringen willst und wie stabil das wird: Mit dem Objektiv hast Du nur die Objektivklemme, die an nur einem zentralen Punkt (Kamera und Objektiv als Einheit betrachtet) das System hält. Beim Apo hab ich zwei Rohrschellen und eine recht massive Prismenschiene, die das System aus meiner Sicht deutlich stabiler hält.


    Zweiter Punkt: Das Objektiv bekomme ich mit der Schelle ohne Probleme auf ein handelsübliches Foto-Stativ (auch Schwenk- oder Kugelkopf), aber ohne Adapter nicht auf eine Astromontierung (ich hab 'ne CGEM). Der Apo mit der Prismenschiene passt auf die Monti und da die Schiene unten ein Gewinde hat, kann ich auch den Apo auf einem Fotostativ nutzen (das sollte dann nur entsprechend stabil sein).


    Auch ich hatte mir damals Gedanken in Deiner Richtung gemacht und auch diese Punkte haben mir die Entscheidung erleichtert.


    Viele Grüße,


    Ursus


    Edit: Hab auch noch 'ne 90mm Festbrennweite, die ist astromäßig absolut ungeeignet (massive Farbränder um die Sterne).

  • Hallo allerseits,


    Gerade zur SoFi habe ich mal wieder einen ganz krassen Vergleich gehabt: Sigma 500mm f/7,2 und Lidl-Scope, beide im Weisslicht mit Baader-Filter und beide mit 70mm Öffnung. Also einfacher Achromat gegen viellinsige Foto-Röhre.


    Mit dem Lidl-Scope frei Hand mit dem Smartphone durchs Okular fotografiert kann man die Granulation auf der Sonne andeutungsweise erahnen. Im Teleobjektiv mit gleicher Öffnung, fotografiert mit Nikon D610, säuft sie komplett ab.


    Wenn ich mir die Situation durchdenke, wird das Ganze verständlich:


    Die Foto-Teles sind im Prinzip kurzbrennweitige Linsen mit Barlowlinse/Flattener, dazu heutzutage noch je eine Linsengruppe für Fokussierung und Bildstabilisator. Selbst mein altes Sigma hat insgesamt 14! Linsen und unter 240 mm Baulänge bei 500mm Brennweite.
    Dass es mit so einem Teil schwierig ist, nahe der Beugungsgrenze noch guten Kontrast zu erreichen, wundert mich gar nicht.


    Wenn man ein Objektiv mit "ehrlicher" Baulänge einsetzt, ganz früher in der Fotografie auch Fernbildlinse genannt, genügen vorn maximal 3 Linsen für die Korrektur der wesentlichen Bildfehler. Dazu hinten noch einen Field Flattener, dann ist schon ab 4-5 Linsen eine sehr gute Abbildung möglich. Wie die Optik tatsächlich abbildet, hängt natürlich auch vom Einzelfall ab.


    Gruß,
    Martin

  • Hmmmh,


    eure Kommentare sind gut und geben mir zu denken.
    Das was der Martin sagt könnte auch erklären das mit meinem 150er Makro um helle Sterne herum
    ein Beugungsring zu sehen ist. Entweder durch leicht fehlerhafte Fokussierung oder aber durch
    zu viel Linsen im Strahlengang. Denkt ihr auch so?


    Gruß,
    Armin

  • Mahlzeit,


    Beugungsringe? Die hätten aber mit der Optik und der Anzahl der Linsen gar nichts zu tun...


    Reflexe - mag sein. Sie die in der Mitte zentrisch um den Stern und abseits der Mitte ggü. dem Stern in Richtung Rand verschoben? Dann sind es Reflexe und stammen vermutlich von einer schlechten Vergütung der inneren Linsen.


    Ansonsten entbehrt die Aussage von Martin nicht einer gewissen Logik. Ob man das allerdings verallgemeinern kann? Also mein 70-200/2,8L hat 18 Linsen und ich habe nicht den Eindruck, als wäre da etwas "flau".


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Leute,


    etwas verwirrend das die Meinungen hier in die entgegengesetzte Richtung gehen.
    Ist meine das hier. Ausschnittvergrößerung-1Schuss-400ASA-2,8/150mm-45sec.



    Die Sterne sind aufgebläht, so sehe ich das jedenfalls.


    Gruß,
    Armin

  • Zu deinen Objektiven kann ich dir leider nichts sagen, da ich an der Canon nur Nikonobjektive nutze.
    Aber der 65/420 Quadruplet bildet so ab.
    Bild
    Das war einer meiner ersten Versuche mit der EOS 1000Da am kleinen APO.

    VG Frank

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  • Hallo Armin,


    das sieht aus, wie kräftige blaue Farbsäume, aus denen jemand das Blau weg retuschiert hat...
    Reflexe wie ich sie meinte, sind es jedenfalls nicht. Ich würde einfach mal abblenden. Versuchs mal mit 5,6


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Armin


    wenns um Öffnung geht, dann wäre der 80er die bessere Wahl. Aber da bräuchtest du noch einen zum Scope passenden Flattener.
    Außerdem erscheint mir der Crayford-Auszug des 80er dem R&P-Auszug des 65er doch unterlegen. Habe ja den 65er und da ist keinerlei Durchrutschen von Kamera und Zubehör zu beobachten, selbst bei zenitnaher Fotografie nicht. Des weiteren lässt sich der R&P sehr feinfühlig verstellen auch bei voller Belastung. Außerdem brauchst du dir bei dem kleinen keinerlei Gedanken um irgendwelche Abstände zum Flattener machen. Fotografiere mit EOS 1000Da/550Da, Sony Nex5(astro) und Atik 383L+ am 'Kleinen'.

    VG Frank

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  • Hi Armin,


    beim 65Q sitzt der Flattener nicht im Auszugsrohr, sondern davor. D.h. mit dem Fokussieren beinflusst Du nicht nur den Fokus, sondern gleichzeitig auf dem Abstand zwischen Chip und Korrektor. Stimmt also immer...


    Mit Barlow habe ich den 65er noch nicht benutzt.


    Gruß
    Klaus

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