Okular zur Mondbeobachtung

  • Hallo,
    ich besitze diese beiden Teleskope, welche ich beiden derzeit vor allem zur Mondbeobachtung benutze:
    -Skywatcher Dobson Teleskop N 130/650
    (Öffnungsverhältnis (f/):5; Auflösungsvermögen: 0,88 ; Max. sinnvolle Vergroesserung: 260-fach)


    - Dobson Teleskop N 200/1200
    (Öffnungsverhältnis (f/): 6; Auflösungsvermögen: 0,58 ; Max. sinnvolle Vergroesserung: 400-fach)


    Hauptsächlich beobachte ich mit einem einfachen Celestron 4mm Okular (ein Huygens?), welches anscheinend einen Wert von ca. 25 Euro besitzt. Genauere technische Daten kann ich leider nicht im Internet finden.
    Für einen groben Überblick über den Mond bin ich mit dem Okular weitestgehend zufrieden, doch möchte ich mir ein Okular zulegen, mit welchem ich Details wie Rillen, Berggipfel und Dorsa klar erkennen kann.


    Jedoch macht es mich ein wenig stutzig, dass ich mittels eines Okularrechners im Web maximale sinnvolle Vergrößerungen für meine beiden Teleskope errechnet haben, die bereits durch ein 3mm, bzw. 4mm Okular erzielt werden. Mit was für einem Okular (Budget: lieber < 100 Euro) habe ich Spaß an den oben genannten Beobachtungszielen?
    Zudem möchte ich damit auch endlich mal an Planeten etwas Planetenähnliches entdecken. Mit dem billigen 4mm Okular schaut Jupiter für mich auch bei klarem Himmel nicht anders als ein Stern aus... Normalerweise dürfte doch ein 4mm Okular geeignet zur Planetenbeobachtung sein oder?
    Liebe Grüße und Danke für eure Hilfe,
    Mark

  • Hallo Mark!
    Upps, ich glaube, zufällig bin ich der erste, der auf Dein Posting antwortet. Daher: Herzlich Willkommen von mir!


    Dann will ich mir mal etwas Mühe geben. Da ich selbst sicher nicht als alter Hase durchgehe, will ich vorauseilend schon mal für etwaige Fehler "culpa, mea culpa" ausrufen [:D]


    Aber zu Deiner Frage:
    Wie soll ich das verstehen? Ein 4mm Okular an einem 8" Dobson mit 1200mm Brennweite Überblick bekommen? Da bist Du ja schon bei 300facher Vergrößerung.


    Ich vermute, das Du ein 40mm Okular meinst. Richtig? Da bist Du dann aber schon ganz schön am unteren Ende der Vergrößerung (30fach mit großer Austrittspupille). Damit kannst Du natürlich nicht so viele Details erkennen - gerade an Planeten. Ist das denn Dein einziges Okular? Wirklich kein weiteres mit dabei gewesen? So 10mm oder so ähnlich?


    Grüße
    Markus

  • Dankeschön astronerd!
    Nein, ich meine ein 4mm Okular. Weiterhin besitze ich ein 25mm, sowie ein 10mm Okular.
    Um mein Empfinden etwas zu veranschaulichen:
    an dem 130er Dobson passt der Mond mit dem 10mm Okular etwa zur Hälfte in das Gesichtsfeld des Okulars. Mit dem 4mm Okular sehe ich ihn etwa zu einem Viertel (letztens bei Vollmomnd bestätigt). Das kann ja wohl nicht das Maximum sein...
    Viele Grüße,
    Mark

  • Hallo Mark!


    Okay, verstehe. Also an dem 130/650 Dobsi hast Du mit 4mm 162,5 fache Vergrößerung mit einer AP von 0,8mm. Wenn Du den 8" Dobson nehmen würdest, hättest Du 300fach - also fast das Doppelte bei einer AP von 0,66mm. Viel Luft nach "oben" ist da nicht mehr.


    Zum Aufsuchen hast Du ja schon ein 25mm Okular und ein 10mm ist auch dabei.


    Am Mond finde ich 160fache Vergrößerung schon recht gut, um Details zu erkennen. Klar könntest Du auch höher gehen, aber dann wird auch die Luftunruhe mit vergrößert und es wabert so im Okular.
    An den Planeten ist hohe Vergrößerung schon eine prima Sache, aber auch hier sind 300fach zB an Jupiter schon ordentlich. Bänder sind erkennbar, die Monde und bei guten Sichtbedingungen noch mehr Details. Mein Okular mit der kleinsten Brennweite ist 4mm (an einem 10" Dobson). Die Gelegenheiten mit so guten Seeing, dass ich mehr als 300fach hätte vergrößern können sind sehr rar.


    Vielleicht wäre ja ein Filter für die Mondbeobachtung was für Dich. Dadurch wird auch der Kontrast erhöht. Ich vermute mal, dass Du die Okulare verwendest, die bei den Teleskopen dabei waren. Wenn ich mich nicht irre, sind das Plösl-Okus. Eventuell wären bessere (damit aber auch: teurere) Okulare eine sinnvolle Investition.


    Vielleicht hast Du ja auch etwas hohe Ansprüche an die Seh-Eindrücke beim visuellen Beobachten?


    Grüße und cs.
    Markus

  • ... ach noch was vergessen:
    Vielleicht hast Du ja schon Stellarium auf Deinem Rechner. Wenn ja, probiere doch mal die "Okularsimulation" aus. Da kannst Du Deine konkreten Optiken eingeben und bekommst dann einen Seh-Eindruck, wie das im Okular aussehen kann.

  • Hallo Mark!


    Willkommen bei Astrotreff!


    Bei deinem 8"-Dobson hättest du z.B. mit einem 6mm-Okular eine Austrittspupille von 1.0mm, bei welcher man etwa 95% der theoretischen Auflösung eines Teleskops wahrnimmt (wenn es das Seeing zulässt). Das ergäbe eine 200-fache Vergrößerung. Höhere Vergrößerungen zeigen meist nicht mehr Einzelheiten und sind nur in wenigen sehr guten Nächten mit guten Bedingungen sinnvoll.


    Für Mond- und Planetenbeobachtungen bieten orthoskopische Okulare extreme Schärfe und Kontrast, verbunden mit sehr hoher Transmission. Sehr gute Orthos sind z.B. die Classic Orthos von Baader, die es in den Brennweiten 18mm, 10mm und 6mm gibt.


    Schöne Grüße, Volker. [:)]

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Mark,


    du schreibst, dass Jupiter mit dem 4mm Okular wie ein Stern aussah. Bei einer Vergrößerung von 162x bzw. 300x unterscheidet sich Jupiter auch bei mäßigen Seeing deutlich von einem Stern. Bist du sicher, dass du auch das richtige Objekt anvisiert hast?

  • Hallo Mark,


    ja, Heiko hat recht. Jupiter erscheint schon ab ca. 30-fach als Scheibchen mit den zwei starken Wolkenbändern. Und man sieht deutlich kleiner die vier Galleleischen Monde. (Wenn sich nicht gerade einer oder zwei vor oder hinter dem Jupiter, bzw. in dessen Schatten stehen.)


    Da hast du wahrscheinlich doch einen Stern im Okular gehabt.


    Was ein besseres Okular anbelangt, würde ich für ein Dobson-Teleskop nicht unbedingt ein Ortho empfehlen, da dessen Gesichtsfeld ziemlich klein ist. Auch finde ich persönlich die Planetaries nicht besonders gut.
    Für wenig Geld kann ich ein Skywatcher UWA ("Goldkante") mit 6mm empfehlen. Der nächste Schritt wäre ein Baader Hyperion mit 5mm.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Hans-Jürgen,


    normalerweise empfehle ich bei einem Dobson (zumal er ja in diesem Fall noch f/6 hat) auch immer gerne die Baader Hyperion-Okulare (aus eigener Erfahrung). Geht es aber wie hier um detaillierte Mondbeobachtungen, schlägt das 6mm Baader Classic Ortho ein 5mm Hyperion deutlich bei Schärfe und Kontrast.


    Schöne Grüße, Volker. [:)]

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Mark,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Markevic</i>
    Mit dem billigen 4mm Okular schaut Jupiter für mich auch bei klarem Himmel nicht anders als ein Stern aus... Normalerweise dürfte doch ein 4mm Okular geeignet zur Planetenbeobachtung sein oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da stimmt was net. Schon bei 30x sieht man Jupiter als eindeutiges Scheiblein. Wenn bei 300x Jupiter sternförmig ausschaut, dann wirds wohl ein Stern sein [;)]
    Es liegt also nicht am Okular sondern am Aufsuchen des Objekts. Es gibt allerdings auch Leute für die eine Euromünze aus 40 cm Entfernung wie ein "Punkt" ausschaut oder mit einem Stern vergleichen. Auch da liegt es nicht am Okular.


    Viele Grüße,
    Roland

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!