Billigschrott für Einsteiger...muss das sein?

  • Hi Kurt, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie soll er denn sonst gegen den Kaffeeröster bestehen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na, ganz einfach- indem er noch eine billige 5-fach Barlow aus dem untersten Schub seines Fachhändlerlagers beipackt und im Werbetext dann den Kaffeeröster mit "bis zu 800-fach..." überbietet, sonst zieht er ja maximal gleich. [B)]


    Gruß Stefan

  • Hallo allerseits,


    Ich verstehe eigentlich nicht, wo das Problem liegt.
    Es ist nun mal in einer Marktwirtschaft prinzipiell so, dass alles Verkaufbare auch tatsächlich verkauft wird, wenn es zum geforderten Preis Käufer findet.
    Das finde ich zwar auch nicht immer gut, aber so etwas im Hobbybereich zu reglementieren führt nur zu viel Bürokratie und unerwünschten Einschränkungen.


    Ich bin der Meinung, dass die Anonymität im Internet Auswüchse bei den Werbetexten gerade auch im Bereich Amateurteleskope fördert.
    Leider wollen viele Kunden auch Honig ums Maul geschmiert bekommen und sind selbst in ihren Entscheidungen nicht objektiv, ganz besonders bei Hobbyanschaffungen. Ich denke, das nutzen manche Verkäufer leider aus bzw. müssen es sogar ausnutzen, wenn der Umsatz stimmen soll.


    Zugegeben, es ist heute nicht mehr so einfach, objektive persönliche Beratung zu bekommen. Leider gibt es nicht mehr in jeder größeren Stadt ein Optik-Geschäft, das auch Amateurteleskope verkauft. Ich vermute, der Hauptgrund ist, dass die einerseits nicht mit dem Billigsegment mithalten können (bei einem 100 Euro Teleskop sind 15 Minuten Verkaufsgespräch schon zu teuer), und andererseits die Kunden im oberen Preissegment heute bei wenigen spezialisierten Fachhändlern kaufen oder gleich beim Hersteller.
    (Ich glaube andererseits nicht, dass vor 30 Jahren die Beratung in all diesen Geschäften wirklich gut war.)


    Und wenn's vor Ort zwar Beratung gibt, das Teleskop aber 50 Euro teurer ist, was machen dann die Kunden?
    Klar, sich vor Ort beraten lassen und dann beim billigsten Anbieter übers Internet kaufen.
    Alle Leute, die das schon mal gemacht haben, sind mit schuld an der Verbreitung von Billigschrott.


    Ernsthafte Interessenten können sich aber immer noch an die astronomischen Vereine wenden, oder an Einzelpersonen, zu denen sie über Foren wie dieses Kontakt aufgenommen haben. Da gibt's im Gegensatz zum Händler auch oft die Möglichkeit, Teleskope nachts praktisch zu testen, inklusive fachkundige und auch kritische Beratung.


    Übrigens, wenn's nur um den Spaß am visuellen Beobachten geht und die Kosten keine so große Rolle spielen, ist meine Einsteiger-Empfehlung ganz klar: 16" Gitterrohrdobson mit 100° Okularen 20mm und 9mm plus Peilsucher. Dazu das übliche Zubehör (Beobachtungsstuhl, Himmelsatlas, Rotlichtlampe etc). Gibt's zusammen schon für ca. 3000 Euro. Leider habe ich noch kein entsprechendes Set-Angebot gefunden.
    Da muss man dann später nur noch 2 Okulare und ein paar Filter nachkaufen und hat für den Rest seines Lebens eine sehr gute Hobbyausstattung. Schon auf 10 Jahre gerechnet ist das dann ein sehr preiswertes Hobby, das gerade mal 30 Euro im Monat kostet. Ein nur 3x benutztes Billigteleskop für 100 Euro ist so gesehen sogar teurer!


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... aber nur wenn der Käufer auch die ehrliche Chance hat korrekt beschriebene Produkte zu erwerben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">... und wer soll das beurteilen?
    ... und mit welcher Konsequenz?


    Das setzt genau diese Instanz (Gutachtergremium) voraus, die ich nicht will. Ansonsten gibt es bereits Regeln wie das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, Herstellerprdoukthaftung, Händler-Gewährleistung oder Rücktrittsrecht im Fernabsatz.


    Der Käufer muss sich - verdammt nochmal - selbst informieren, wozu er sein Geld ausgibt. Ist er zu faul oder zu blöd dafür, kann ihm niemand helfen. Diejenigen, die einen wie Juergen fragen, haben doch das Problem nicht. Hilfsangebote sind heutzutage genau einen Google-Such-Klick entfernt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Willkommen im Raubtierkapitalismus...[V]
    Kalle, wer denn sonst als der FACHHÄNDLER soll die Artikel beguatchten können und ein weitesgehend objektives Bild über Verwendbarkeit und Qualität herleiten können?
    Deine Maxime scheint zu sein wenn der eine Händler bescheisst darf der Andere auch, dass ist nicht meine Vorstellung von fairen Handel!
    Wozu brauchen wir eigentlich noch Fachhändler wenn der Käufer sich vor Kauf erstmal tagelang selbst informieren muss, ich finde hier schiebst du die Fachhändlerverantwortung komplett auf den Kunden und zudem was machen wir mit den Leuten die noch kein Internet haben, hört sich komisch an aber auch die gibt es noch und die haben auch oft auf die Schnelle keinen Jürgen zur Hand.
    Nee Kalle, deine Interpretation von Handel gefällt mir nicht, auch wenn du rein vom Handelsrecht richtig liegen magst, dass kann ich nicht beurteilen, allerdings gibt es noch solche Werte wie Ethik und Moral und ich finde es sollte mal wieder Zeit werden das die Fachhändler sich über diese Begriffe definieren![;)]


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Ein Problem ist, dass selbst in einer idealen Welt mit ganz lieben Astrohändlern, die alle Kunden ehrlich und objektiv beraten, die Kunden verdammt noch mal gar nix von ihrem Hobby haben, wenn sie sich nicht mit der Materie befassen. Ich denke, ein ganz klein wenig technisches und physikalisches Verständnis gehört schon auch dazu.


    Es ist mir unbegreiflich, wie man Händler anprangern kann, aber faule Säcke von Käufern, die sich nicht mal die Mühe machen ungefähr verstehen zu wollen, was sie da kaufen, als Opfer von bösen Händler-Machenschaften hinstellen kann. Meiner Meinung nach sind solche Kunden am Billigschrott ganz genauso schuld wie die "bösen Händler".


    Nachtrag: Ich finde die Unwilligkeit, sich als Käufer über die Produkte <i>unabhängig</i> zu informieren, nicht mehr und nicht weniger moralisch verwerflich als die Tendenz von Anbietern, ihre Produkte extrem schönfärberisch zu beschreiben.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist mir unbegreiflich, wie man Händler anprangern kann, aber faule Säcke von Käufern, die sich nicht mal die Mühe machen ungefähr verstehen zu wollen, was sie da kaufen, als Opfer von bösen Händler-Machenschaften hinstellen kann. Meiner Meinung nach sind solche Kunden am Billigschrott ganz genauso schuld wie die "bösen Händler".


    Nachtrag: Ich finde die Unwilligkeit, sich als Käufer über die Produkte unabhängig zu informieren, nicht mehr und nicht weniger moralisch verwerflich als die Tendenz von Anbietern, ihre Produkte extrem schönfärberisch zu beschreiben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    !! Diesen Absatz möchte ich unterschreiben. Die Welt wird eben <b>nicht</b> besser wenn man jedem Menschen das Denken abnimmt - aus Schaden wird man klug.


    Und ich fühle mich nicht berufen informationsunwillige auch noch aktiv zu verteidigen. Setzt sich das fort, wird der Konsument von Generation zu Generation "dümmer" und noch viel eher Opfer falsch angepriesener Produkte. Ich finde sogar, das ist bereits der Fall, würde man die Rückgabe von Produkten viel restriktiver handhaben: KEINE Rücknahmen mehr bei Nichtgefallen sondern nur noch bei ECHTEN Mängeln dann würde da schnell ein Umdenken bei den Einkaufsgewohnheiten einsetzen.


    CS Benny

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