Geplatzte Okularglassonnenfilter?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo Alex


    das Problem ist nicht unbedingt die Verkittung und die Spannung zwischen den Linsen,
    die Verkittung selber fängt an zu kochen, hätte ich mal ein derart verdorbenes Tal Plössl
    früher war das ja nur Canada Balsam, aber auch der heute übliche UV Kleber ist nur auf Kunststoffbasis und wird kaum mehr wie 130°C aushalten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi!


    Ich wusste doch, dass ich da noch was im Hinterkopf hatte: http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=96793&whichpage=3 zweiter Beitrag auf der Seite. Ich hab jetzt zugegeben keine Ahnung, ob alle Plössl verkittet sind, oder ob da öfter nur Linsen aufeinander liegen. Daher sollten eigentlich auch verkittete Linsen nicht allzu warm werden, solange das Licht genau durch sie hindurch fällt.


    Bei Huygens ist das Risiko minimal, da ja nur zwei Linsen drin sind, die gut Abstand zueinander haben. Gute Okulare sollten ja eh fast alles Licht durchlassen; da wird es dann gefährlich, wenn irgendwas im Inneren ist (Farben, Lacke, Plastik, Plastikfassungen) und Licht abkriegt (durch falsche Nachführgeschwindigkeit, oder beim Einstellen), sodass sich etwas erwärmt und z.B. verdampft. Daher bin ich auch kein Freund von Sonnenprojektion mit dem Fernglas mehr, auch wenn ich's früher öfter gemacht habe - die modernen Modelle haben mir zu viel Plastik drin.


    Das Huygens, das wir für die Sonnenprojektion verwenden, ist allerdings auch aus den 1980ern und aus Ganzmetall, kein Vergleich mit dem Plastikokularen moderner Billigteleskope.


    Verallgemeinerungen sind knifflig, irgendjemand kommt doch immer mit einer Konstruktion, die so billig ist, dass sie nicht funktioniert...


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo Roland und Alex,
    der Begriff Ak (A...kind) stammt von Michael Mittermeier.
    Zurück zur Sache: Verallgemeinerungen sind sicherlich unnötig. Fallschirmspringen und Skifahren sind auch nicht verboten, obwohl da viel mehr passiert... Aber bei uns geht es um das Augenlicht, da sollte man genau wissen, was man tut. Dann ist aber visuelle Sonnenbeobachtung ungefährlich.
    Bei der Projektion mit (verkitteten) Plössl-Okularen o.ä. kommt es auch darauf an, welche Optik davor ist. Mit einem 50 oder 60mm-Fernrohr kann ich sicher eine ganze Weile projizieren, ehe die Verkittung leidet. Wie das mit einem 150mm-Fernrohr aussieht, habe ich noch nicht probiert, habe auch keine Lust dazu.
    Man muss sich nur davor hüten, etwas als machbar zu preisen, weil es zufällig mal eine Weile geklappt hat.
    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    "A..kind" könnte "Arschkind" sein. Bei einer Astrogruppe wird das vermutlich nicht passiert sein sondern eher bei normalen Schülern, die auch mal durch Fernrohre schauen "dürfen"? Da gibt es immer ein paar, die das überhaupt nicht interessiert und denen dann so ein Unsinn einfällt. Vermutlich war dem Kind nicht einmal klar, was das für Konsequenzen für Dich haben kann.
    Ich verwende bei der Sonne keinen Sucher, da man am Schattenwurf realtiv genau sieht, wann die Sonne eingestellt ist. Sicherer wie die Objektivfolie ist beim Refraktor der Herschelkeil, da Du den immer im Blick hast. Bei einem Objektivfilter könnte so einem dummen Fratz am End noch einfallen den Objektivfilter abzunehmen.
    Mir wär das zu gefährlich mit Kindern und Jugendlichen.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: peter_der_1</i>
    <br />Da bis 2005 sogar in einer DIN EN reiner Schwachsinn stand, darf man sich nicht wundern wenn der Laie Okularsonnenfilter verwendet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Peter,
    das war vorbildlich. Es ist schon gut wenn so was in den DIN Texten korrigiert wird. Der Laie liest sie zwar selten, aber wenn, dann ist das sehr irreführend.
    Gut ist auch, dass diese Okularsonnenfilter gar nicht mehr angeboten werden. Vielleicht war es ja Dein Verdienst.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Roland,
    Du hast das A..kind, äähhh Kind beim Namen genannt!
    Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, bei Laien-Beobachtergruppen immer nur eine, höchstens zwei Personen am Fernrohr zum Beobachten stehen zu haben. Die anderen müssen 2-3m abseits warten. So kann man zwar noch mit ihnen reden und sie hören auch alle Erklärungen am Fernrohr mit, aber sie haben keinen direktem Zugriff zu diesem.
    Grüße
    Andreas

  • Hallo miteinander,


    in den 70er Jahren ist mir mal so ein Okular Sonnenfilter während der Beobachtung am 60 mm Refraktor geplatzt. Der Reflex den Kopf schnell vom Okular wegzubewegen, hat gut funktioniert und dem Auge ist nichts passiert. Der Filter hatte einen Riß über den ganzen Durchmesser


    Seit Anfang der 80er Jahre projiziere ich die Sonne am Stuttgarter 7" Refraktor, zunächst mit den alten Zeiss Huygens Okularen, die nicht verkittet sind, später dann mit den Baader eudiakopischen Okularen mit div. Brennweiten.


    Noch nie ist mit diesen Eudiaskopischen 5-linsigen Okularen irgend etwas passiert, weder hat sich Verkittung gelöst oder farblich verändert, auch ist nie eine Linse geplatzt, was eigentlich verwunderlich ist - und das bei mehrstündiger Projektion ohne Unterbrechung!


    Ich denke, daß die Erklärung diese ist, daß die Okularfilter sehr dicht am Brennpunkt liegen und die Linsen der Okulare etnweder vor, oder hinter dem Brennpunkt, wo die Hitzeentwicklung weniger stark ist.


    Auch heute projizieren wir in der Welzheimer Sternwarte die Sonne noch immer. Man muß allerdings schon aufpassen, daß niemand den Kopf zwischen der Projektionsfläche und dem Okular quetscht, was wegen immer währender Vorsicht noch nie passiert ist.



    Projektion mit dem 4" APO, auch mit dem 10" Refraktor projizieren wir hin und wieder.


    Ich finde die Porjektion hat einen besonders hohen didaktischen Stellenwert, da man Phänomene wie Umbra und Penumbra in den Flecken, Lichtbrücken, Granulation ( wenn das Fernrohr langsam bewegt wird! ), Fackelgebiete am Sonnenrand und die Randverducklung der Sonne besonders gut erklären und direkt zeigen kann.


    Viele Grüße
    Rudi


    Fernrohrland

  • Hallo Rudi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Fernrohrland</i>
    <br />
    Ich denke, daß die Erklärung diese ist, daß die Okularfilter sehr dicht am Brennpunkt liegen und die Linsen der Okulare etnweder vor, oder hinter dem Brennpunkt, wo die Hitzeentwicklung weniger stark ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist das eine, das andere ist, der Filter hätte ja die Aufgabe, die anfallende Energie es gebündelten Sonnenlichts zu absorbieren und das muss er dann eben in Wärme tun. Die Glaslinsen in einem Okular tun das nicht oder sollen das nicht tun, im günstigen Fall ist es also genau so wie Du es beschreibst, die Okulare nehmen bei der Projektionsmethode keinen Schaden, da sie ja die meiste Energie einfach durch lassen.

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