RC Selbstbau

  • Hallo Allerseits,


    Nachdem mein erstes Selbstbauteleskop (8" F/6) so langsam fertig wird überlege ich mir schon, was da als nächstes kommen soll. Spasseshalber habe ich mir mal die Ritchey Chretien Systeme angeschaut.
    Das hört sich ja eigentlich prima an: komafrei, gut geeigent für Fotografie,... Ich hab mir dann so ein Ding mal in Oslo (Programm zur Simulation optischer Systeme) eingegeben. Wenn das Ding perfekt ist habe ich schön kleine Sternbilder (kleiner als das Beugungsscheibchen) in einem Feld bis 0.5°.
    Na ja, perfekt bekomme ich das nicht hin, deshalb habe ich mal die kanonische Konstante vom Hauptspiegel leicht (1%) danebengelegt. Die Folge war, dass meine Sternbilder gleich im Durchmesser auf 3xBeugungsscheibchen angewachsen sind (ja, ich habe neu fokussiert)
    [:0] 1% Abweichung und gleich solche Effekte?!? Wenn der Hauptspiegel aus Pyrex ist hab ich die Veränderung ja schon beim abkühlen!!! Heisst ds jetzt: ohne Sital(=null Wärmedehnung) und ohne Perfektion bis auf die 5te Nachkommastelle (ionen milling wie bei rcopticalsystems) taugen die RC's nichts?
    Ein klassisches Cassegrain das ich durchgerechnet habe war WESENTLICH weniger empfindlich was leichte Fehler angeht.


    Ich würde da gerne mal eure Meinung hören [:)]


    Clear Skies,


    Jens

  • Hallo Jens,


    eigentlich gilt diese Anfälligkeit auf jede Abweichung von den
    vorgesehenen Daten mehr oder weniger stark für alle Cassegrain-
    Varianten. Deshalb wundert mich deine Aussage etwas, dass der
    klassische Cassegrain bei dir _wesentlich_ weniger anfällig
    war. Könnte es daran liegen, dass der Maßstab der Spotdiagramme
    beim RC sicherlich um einiges kleiner war als beim klassischen
    Cassegrain?


    Ciao, Heiner

  • Moin Jens,


    wenn Dich der RC-Bau interessiert, solltest Du vielleicht mal nach Threads vom User Gert suchen bzw. mit ihm Kontakt aufnehmen. Der plant doch gerade ein 20" RC und hat ein 10" bereits hinter sich - und hat da jeweils einiges zu geschrieben.



    Viele Grüße
    Andreas

  • Ich kann heute abend mal die Bilder aus der Simulation reinstellen. Im Moment bin ich noch im Büro [;)]
    Die Berichte vom Gert habe ich schon gesehen, allerdings habe ich da relativ wenig über die Qualität/Fehlernfälligkeit der gesamten Optik gelesen (nur Haupt und Sekundärspiegel getrennt)
    Ansonsten sind Cassegrains ja doch recht selten bei ATM'lern, vielleicht habe ich auch deshalb noch keine befriedigenden Informationen gefunden.

  • Ok, die Sache, dass es bei einem klassischen Cassegrain besser war muss ich leider zurücknehmen. Ich habs gerade nochmal probiert, aber der Effekt ist der gleiche.
    Beim RC siehts so aus:

    Die Frage bleibt aber trotzdem: kann ich das mit einem Pyrexspiegel überhaupt vernünftig schaffen, oder ist meine Veränderung aufgrund der Temperatur schon zu groß? => Brauche ich Sital?

  • Hallo Jens,


    > Die Frage bleibt aber trotzdem: kann ich das mit einem Pyrexspiegel überhaupt vernünftig schaffen,
    > oder ist meine Veränderung aufgrund der Temperatur schon zu groß? => Brauche ich Sital?


    Berechtigtigte Frage, ich würde aber sagen nein, man braucht kein Sital.
    Ein ausgekühlter Spiegel ändert zwar sein Größe, nicht aber die konische
    Konstante. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich bei einer Temperaturänderung
    hauptsächlich der relative Abstand der Spiegel zueinander verändert. Mit
    dieser Abweichung von der Norm können alle Cassegrains noch am besten leben.


    Ich hatte das hier mal für einen 200mm f/3 f/9 RC untersucht:
    http://otterstedt.abflug.de/at…s/de-neje/rc-2.1.2.3.html
    Wie man sieht kann man kleine Abweichungen im Submillimeterbereich
    vernachlässigen. Dadurch ändert sich lediglich der Fokus, die Bildqualität
    bleibt weitgehend erhalten.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Jens,


    wir verwenden hier u.a. ein 400/3600mm RC. Allerdings ist der Spiegel tatsächlich aus Sital, da dieser von Keller gar nicht anders erhältlich war. Der Rest entstand allerdings im Selbstbau.


    Bei der Beobachtung wäre uns aber noch nie aufgefallen (auch bei sich stark ändernden Temperaturen), dass sich die Abbildungseigenschaften verschlechtern würde. Was allerdings beachtet werden muß, ist jener Umstand, dass dieses System vor jeder!!!! Beobachtungsnacht justiert gehört (wenn es transportiert wird).


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

  • Also nach meinen Informationen sollten Spiegel beim auskühlen ihre Form verändern. Für Floatglasspiegel wird allgemein empfohlen sie 10-20% (je nach Literatur) unterzukorrigieren, weil sie sich beim abkühlen verändern. Pyrex sollte auch leicht unterkorrigiert sein.
    (Quelle z.B.: Trittelwitz - Spiegelfernrohre selbst gebaut) Bei Sital passiert dann nix mehr. (Klar, keine Wärmedehnung, keine Änderung)


    Aus irgendeinem Grund sind alle RC's über die ich stolpere auch wirklich aus Sital. (ich hätte aber wirklich nichts dagegen, wenn das nicht so sein muss, da kann ich viel Geld sparen [;)])

  • Hallo Heiner


    hast du denn mal einen Temperaturabgesenkten Spiegel vermessen?
    Ich denke Schon das die "Temperatureinschrumpfung" des Materials relativ zur gewünschten Idealform am Rand wegen der dort dickeren Materialstärke größer sein würde wie in der Mitte.
    Nicht umsonst sagt man Floatglas soll bloß auf c.C. -0,85 parabolisiert werden.
    Man könnte dem natürlich entgegenwirken indem der Rand genauso dick ist wie die Mitte, dann ist man wohl auf der sicheren Seite.
    Bei vielen Cassergrainsystemen ist das Blenrohr direkt am HS befestigt da ist Sital und Cerudur natürlich auch biegefester und es wird in der Serienproduktion damit vieleicht eine teurere Spiegelzellenkonstruktion umgangen. Das andere Glas ist ja vom Fertigungsaufwand eigentlich eher immer gleich teuer.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    Wenn eine physische Geometrie ein Paraboloid enthält und es die ganze Geometrie ist isotherm, dann ist bei jede Temperatur das Paraboloid enthalten, nur es hat eine andere Brennweite.


    Zum Beispiel wird bei einem 30 cm F/5 Spiegel die Brennweite bei einer Temperaturdifferenz von 30 Grad etwas mehr als 0,32 mm kürzer.


    Gruss,


    Elmaharu

  • hi leute,


    wenn ein teil homogen (also überall die gleichen materialeigenschaften aufweist) und isotrop (die eigenschaften sind in alle raumrichtungen gleich, also keine in eine vorzugsrichtung ausgerichteten fasern wie etwa bei holz) ist und weiters frei von inneren spannungen ist, wird sich solch ein teil bei wärmedehnung nur in der grösse ändern nicht aber in seiner sonstigen form. das führt dann wie schon erwähnt eben nur zu einer etwas grösseren oder kleineren parabel mit ebenso leicht veränderter brennweite.


    inwieweit ein gegossener rohling oder float glas homogen und isotrop ist (die beiden eigenschaften ergeben eigentlich auch die spannunfgsfreiheit) das ist hier die eigentliche fragestellung.


    floatglas wird meines wissens nach auf eienem flüssigem zinn bad (könnte auch zink sein bin nicht sicher) aufgegossen die eine seite ist also beim abkühlen mit der luft in kontakt die andere mit dem heissen metall das könnte eine quelle für eine inhomogenoität sein. ob so ein floatglasstück von der mitte oder vom rand stammt kann auch eine rolle spielen etc. wie gross die effekte sind ????????


    grüsse robert

  • Auf der ATM Mailingliste habe4 ich eine interessante Diskussion zum Thema 'Einfluss der Temperetur auf den Spiegel' gefunden:
    http://astro.umsystem.edu/atm/ARCHIVES/MAY97/msg00305.html
    Die Diskussion läuft darauf raus dass der Spiegel während des Abkühlens überkorrigiert erscheint (der Rand kühlt zuerst aus -> abgesunkener Rand) Wenn der Spiegel dann homogen abgekühlt ist, hat die Parabel aber wieder die ursprüngliche Form (leicht verkürzte Brennweite, aber das ist egal).
    Der einzige Vorteil von Sital/Zerodur/Pyrex ist also dass die Parabel während dem Abkühlen besser aussieht (und der Spiegel etwas schneller auskühlt). -> Die Qualität beim vollständig ausgekühlten Spiegel ist unabhängig vom Material [:)]
    -> Ich glaube Sital/Zerodur ist für mich gestorben. Wenns nix bring muss ich dafür nicht so viel Geld ausgeben [^]


    Grüße,
    Jens


    PS:Hmmm, ich habe meinen Selbstbauspiegel (Float) minimal unterkorrigiert (das stand so in meiner Literatur). Das war dann wohl nicht so gut [B)] Na ja, ich werds dann ja sehen, wen das Teleskop fertig ist...

  • Hallo Jens,


    > Hmmm, ich habe meinen Selbstbauspiegel (Float) minimal unterkorrigiert
    > (das stand so in meiner Literatur). Das war dann wohl nicht so gut


    Darüber streiten die Geister schon ewig. Die Meinung, dass ein leicht
    unterkorrigierter Spiegel durchaus Vorteile haben kann, geht davon aus,
    dass sich im "normalen Gebrauch" die Temperaturen während der Beobachtung
    kontimuierlich nach unten bewegen. Der Spiegel befindet sich dann in einer
    kontinuierlichen Abkühlphase und die Unterkorrektur wird ausgeglichen.
    Ich glaube es war Alois, der hier mal eine sehr interessante Reihenmessung
    für eine solche Beobachtungsnacht vorgestellt hatte.
    Ich persönlich habe meine (Newton-)Spiegel möglichst genau zu 100% korrigiert
    und kann eine gewisse Überkorrektur beim Abkühlen deutlich bestätigen. Später
    in der Nacht ist sie mir noch nie aufgefallen, könnte mir aber vorstellen,
    dass sie trotzdem im geringen Maße vorhanden ist.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich glaube es war Alois, der hier mal eine sehr interessante Reihenmessung
    für eine solche Beobachtungsnacht vorgestellt hatte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vermutlich meinst du den Beitrag hier.


    http://www.astrotreff.de/topic…&SearchTerms=Alois,Ortner


    Hier noch einmal den Ausschnitt, zusätzlich mit 2 Interferogrammen die den Unterschied zeigen.


    Ich habe den Prüfstand am Abend im Freien aufgebaut und in der Zeit von 21 Uhr
    bis 24 Uhr die Messungen gemacht.
    Zwischen 22 Uhr und 23 Uhr 30 war der stärkste Temperaturabfall von 2° pro Stunde
    und da kam der Spiegel von L/3,85 Wellenfront und Strehl 91 auf L/9 Wellenfront
    und Strehl 0,99 hoch. Die Wellenläge der Laserdiode ist 750 nm.
    Der Prabolspiegel 150 /750 mm ist aus Float Glas und 20mm dick.



    Der Prüfstand im Freien.




    Hier der Spiegel im austemperierten Zustand.
    Um zu wissen wie viel Radiusdifferenz das in der Schattenprobe ist, habe ich
    die Brennweitendifferenz zwischen der Mitte und dem Rand gemessen.
    Sie hat 0,04 mm das sind dann 0,08 mm Delta R Unterkorrektur.




    Hier das Bild bei 2° Temperaturabsenkung im Freien.



    Natürlich wird sich Duran nicht so viel verändern und im eingebauten Zustand noch weniger
    als dieser Spiegel hier im Freien.
    Ich schätze 0,03mm Delta R Unterkorrektur für Duran wären da ideal.
    Wenn jemand die Radiusmessung auf 0,03mm +- 0,015 genau treffen will dann muss
    er schon sehr gut sein.
    Das ist als schon eine starke Herausforderung.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich persönlich habe meine (Newton-)Spiegel möglichst genau zu 100% korrigiert
    und kann eine gewisse Überkorrektur beim Abkühlen deutlich bestätigen. Später
    in der Nacht ist sie mir noch nie aufgefallen, könnte mir aber vorstellen,
    dass sie trotzdem im geringen Maße vorhanden ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da stimme ich dir voll zu.
    Auch ich habe diese Beobachtung gemacht.
    Und noch etwas habe ich gesehen.
    Das eine leichte Überkorrektur ein etwas schlechteres Bild hat als eine gleich starke Unterkorrektur.
    Daher sage ich wenn man sehr nahe an der Parabel ist und nicht mehr sicher ist
    ob man sie noch besser machen kann, dann lieber leicht unterkorrigiert lassen, aber auf keinen Fall in die Überkorrektur kommen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Jens,


    Erstmal willkommen im Club der RC Fans. Ich war gerade ein paar Tage nicht im Forum und habe Deinen Bericht eben erst gelesen. Wenn Du Fragen zu meinem 10er Projekt hast, die ich nicht auf der Webseite beschrieben habe, schicke mir einfach eine Mail oder poste sie hier. Ich werde gerne versuchen zu antworten.


    Ganz zu Anfang nur ein kurzer Kommentar zu Deinem ersten Posting. Du hast ja in der Simulation CC-Werte von -1.05, -1.10 und -1.15 angenommen und dazu geschrieben, dass Du eine Aenderung von 1% annimmst. Das waere aber eine deutlich kleinere Abweichung von -1.09 ueber -1.10 nach -1.11. Ich habe mein System auch in OSLO simuliert. Bei etwa 1% Fehler im M1 ist der Fehler 0.27Lambda P-V und 0.041Lambda RMS im gsamten System. Und das ist noch deutlich innerhalb des Beugungsscheibchens.


    Bei der Politur des M1 war ich eigentlich sicher, den auch etwa in 1% Korrketur zu erreichen. Siehe dazu meine Seite mit den Messprotokollen:
    http://www.trivalleystargazers…testing/RC10_testing.html


    Am letzten Ende habe ich ja mit Autokollimation das gesamte System getestet. Die Fehler, die ich (glaube ich) am Ende noch habe sind wohl eher im M2 zu suchen. Evtl. werde ich den nochmal machen. Aber erst will ich mal einige Messungen machen und mit dem inzwischen fertigen Interferometer probieren die CC genauer zu bestimmen.


    Ich muss gerade weg zum Sternguckertreffen und melde mich spaeter nochmal.


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo Freunde,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hmmm, ich habe meinen Selbstbauspiegel (Float) minimal unterkorrigiert
    &gt; (das stand so in meiner Literatur). Das war dann wohl nicht so gut


    Darüber streiten die Geister schon ewig. Die Meinung, dass ein leicht
    unterkorrigierter Spiegel durchaus Vorteile haben kann, geht davon aus,
    dass sich im "normalen Gebrauch" die Temperaturen während der Beobachtung
    kontimuierlich nach unten bewegen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da braucht man nicht zu streiten sondern sollte besser messen, so ganz trivial mit einem Thermometer und parallel dazu etwas weniger trivial mit I-Meter o.ä. am besten während der Nacht. Die Temperaturen gehen nachts tatsächlich kontinuierlich nach unten, meistens. Kontinuierlich heißt aber nicht stets mit gleicher Geschwindigkeit. Das schwankt während einer Nacht und von Nacht zu Nacht in weiten Grenzen. Ich hab hierzu mal aus einem meiner früheren Berichte einige Messungen herausgefischt.



    Daraus kann ich nicht ableiten welche Unterkorrektur für einen Spiegel mit den Maßen xyz, dem Material U und den Einbaubedingungen a, b, c... die richtige wäre...Siehe auch
    http://www.astrotreff.de/topic…earchTerms=Lufttemperatur
    Nach eigenen Foucault- Messungen im Freien an einem 10“ f/12 aus 25 mm Borofloat war keine gesicherte Veränderung des Spiegels bei hohen TG messbar.
    Details dazu siehe http://www.astrotreff.de/topic…earchTerms=Lufttemperatur



    Bei anderen Versuchen im vergangenen Sommer mit I- Meter an einem 8“ f/5, 33 mm dick, Duran, konnte man eine Zunahme der CC von 0,96 (Labormessung) auf ca. 1.0 feststellen. Dem entspricht bei diesem Spiegel eine Änderung der sphärischen Aberration von ca. 1/18 lambda wave und das galt aber nur für eine kurze Phase von rund einer Stunde während der Zeit nach Sonnenuntergang. Die Temperaturkurven zu der damaligen Messserie sahen so aus:



    Da kann man nach Sonnenuntergang TGs von 3,5°C/h ablesen würde das während der ganzen Nacht so weitergehen dann wäre es morgens rund 35°C kälter sein als am voraufgegangenen Abend. Hab ich ehrlich gesagt noch nie erlebt in meinem Garten[:o)]. Ich hab aber schon öfters die ganze Nacht lang beobachtet. Dann hätte ich auch gerne die "richtige" Unterkorrektur meines Spiegels. Hat vielleicht jemand eine Idee? Wer sonst außer Alois hat noch gezielte Live- Messungen unter freiem Himmel gemacht?


    Übrigens, der "Anstifter" zu meinen Freiluft- Imetermessungen war Alois[:D]. Auf die Idee mit dem Thermometer bin ich von alleine gekommen[:o)]

    Details siehe auch http://www.astrotreff.de/topic…7&SearchTerms=Bodenseeing


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für Floatglasspiegel wird allgemein empfohlen sie 10-20% (je nach Literatur) unterzukorrigieren<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Martin bezieht das in seinem Buch auf einen 6" f/8 Spiegel. Bei so einer Spiegelgeometrie weicht die Parabel ohnehin nur sehr gering von der Sphäre ab. So eine pauschale Prozentangabe darf natürlich nicht auf alle Größen und Öffnungsverhältnisse übertragen werden. Hätte ich z.B. meinen 24" f/4,1 Spiegel um 15% unterkorrigiert gelassen, wären über 1 Lambda PV-Fehler auf der Wellenfront und ein miserabler Strehl heruasgekommen! Das wäre wohl auch mit Normalglas und starkem Temperaturabfall nix geworden (meiner ist aus Pyrex, das hier ist nur ein Rechenbeispiel).
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Daher sage ich wenn man sehr nahe an der Parabel ist und nicht mehr sicher ist, ob man sie noch besser machen kann, dann lieber leicht unterkorrigiert lassen, aber auf keinen Fall in die Überkorrektur kommen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau so versuche ich die großen zu korrigieren: Möglichst nahe an die Parabel ran, aber in der Tendenz lieber etwas unterkorrigiert als zuviel.

  • Hallo Stathis


    eine planparalele Platte wird wenn man sie abgekühlt hat immer noch planparalel sein, also ist die Veränderung im ausgekühlten Zustannd durch die unterschiedliche Glasdicke Spiegelmitte zu Spiegelrand abhängig, mußte slso ein schneller Spiegel gerade stärker betoffen sein.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />...also ist die Veränderung im ausgekühlten Zustannd durch die unterschiedliche Glasdicke Spiegelmitte zu Spiegelrand abhängig, mußte slso ein schneller Spiegel gerade stärker betoffen sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Falsch. Im ausgekühltem Zustand (gleiche Temperatur im ganzen Körper) ist eine Parabel wieder genau eine Parabel.


    Das hat Elmaharu aber doch schon weiter oben richtig erklärt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo Stathis


    eine planparalele Platte wird wenn man sie abgekühlt hat immer noch planparalel sein, also ist die Veränderung im ausgekühlten Zustannd durch die unterschiedliche Glasdicke Spiegelmitte zu Spiegelrand abhängig, mußte slso ein schneller Spiegel gerade stärker betoffen sein.


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Frank,
    wenn die planparallele Platte kreisrund ist wie eine Spiegelscheibe und der Rand der Luft ausgesetzt wird, so wird sie sich während der Angleichphase am Rande etwas schneller abkühlen. Dann ist sie am Rande entsprechend ihrer Dicke, Temperaturleitfähigkeit, TK sowie der Temperaturdifferenz und dem Wärmeübergang am Rande dünner als in der Mitte. Das ist bei einem Spiegel praktisch nicht anders. Wenn ich einem Spiegel einen ganz bestimmten Betrag in seiner Oberfläche defornmiere, dann resultiert daraus ein definierter Betrag der Deformatin der Wellenftront. Die optische Wirkung der Deformation ist nach meinem Verständnis unabhängig vom Öffnungsverhältnis des Spiegels. Wenn man also eine temperaturbedingte Deformation annimmt, so müsste man zur Gegensteuerung den Spiegel genau um einen bestimmten Betrag der Oberfläche korrigieren. Das wäre je nach Öffnunfverhältnis aber jeweils ein anderer Faktor für den Parabolisierungsgrad.

    Was ich in meinem obigen Bericht noch vergessen habe ist die Tatsache, dass in Bodennähe ein mehr oder weniger ausgeprägter Temperaturgradient der Luft herrscht. Ich hab schon Werte bis 6 °C/m gemessen. Das heißt z. B. beim Schwenk eines Newton ändert sich die Lufttemperatur in der Umgebung des Spiegels deutlich.


    Nach meinen recht vielfältigen Temperaturmessungen der Luft im und um das Teleskop herum halte ich solche Maßnahmen aber für wenig sinnvoll. Die einzig sinnvolle Maßnahme zur Minimierung von Temperatureffekten ist nach meiner Einschätzung eine ordentliche Zwangsbelüftung bei bestmögicher Parabolisierung. Wenn man es besonders gut machen will dann wäre für größere Spiegel noch Zerodur o. ä. empfehlenswert. Ist aber leider sehr teuer.


    Gruß Kurt

  • Hallo Miteinander !
    Nun das mit der 90 - 95 % Parabel ist so eine Sache . Es hört sich zwar gut an ist aber gar nicht so ohne. Ich habe einmal dirchgerechnet wie sich das bei meinem 455/ 1890 mm Spiegel auswirken würde und es hat mich geschockt.
    Die Schnittweiten differenz von der Mitte zu Rand 0-- 220 mm beträgt bei 100% 12,8 mm
    bei 95% sind es 12,16 mm das scheint mir etwas zu deftig denn 0,64 mm
    Unterschied ist wie mir scheint und sicher mehrere zupflichten werden zu viel des guten. Ich habe mich daher entschlossen auf 100 % zu Parabolisieren.
    Es kann sein dass es bei kleineren Spiegeln durchaus Vorteilhaft sein kann weil ja Die Schnittweitendifferen nicht so groß ist wie bei großen Optiken wo sich die Oberflächenunruhe durch Ausdehnung oder schrumpfung sicher stärker zeigt.
    Grüsse

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