Morgensonne ohne Filter beobachten

  • Hallo,
    vielleicht müssten wir genauer definieren, worum es geht.
    Es ist doch ein Unterschied, ob ich die Sonne mit Teleskop in sagen wir mal 30° Höhe anschaue (da bin ich innerhalb 0,1s irreversibel blind) oder ganz kurz vor Untergang in vielleicht 2° Höhe mit grünem Strahl (Ulrich, 80° Zenitdistanz sind übrigens nicht 20° Höhe, sondern 10, Neugrad nimmt man eher in der Geodäsie) für vielleicht ein oder zwei dutzend s. Wenn man das nicht könnte, würde ja keiner den grünen Strahl oder besser das grüne Segment zum zweitenmal sehen können.
    Der Lewin-Vortrag ging mir für meine Englisch-Kenntnisse etwas zu schnell. Erklärt er den green flash mit einer Retina-Hirn-Täuschung?
    Grüße
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    ich halte diese ganze Geschichte ohne Filter auch für sehr gefährlich, es lohnt sich wirklich nicht, für ein bisschen Sonnenbeobachtung sein Augenlicht zu riskieren. Die Theorie von Marcus erscheint mir als plausibel. Es wäre ja eigentlich logisch das durch die Atmosphäre nur das sichtbare Licht gedämpft wird, weswegen man auch mit bloßem Auge nicht geblendet wird. Jedoch wird das "unsichtbare" Licht (IR) weniger gedämpft und kann deswegen Schäden durch das teleskop hervorrufen.


    (==>)Stefan: Wie ist das denn mit der Sonnenbeobachtung mit dem Fernglas? Ist da was dran dass das ungefährlich bzw. weniger gefährlich ist?


    Gruß, Bruno

  • Hallo Bruno,


    worin liegt der Unteschied? Ist doch egal, ob du ein Teleskop mit 70mm Öffnung nutzt oder ein Bino mit 70mm Öffnung. Bem Teleskop hast du ein Objektiv, meist einen Zenitspiegel und ein Okular. Beim Bino hast du Objektiv, Okular und dazwischen ein Porro- oder Dachkantprisma.


    Einziger Unterschied- beim Bino ruinierst du dir beide Augen auf einmal, beim Teleskop nur eines- außer du versuchst das mit dem heilen später nochmals. [:D]


    Gruß
    Stefan

  • Bruno,
    wenn Du auch Deine Netzhaut auf eine mehr (Fernglas, Teleskop) oder weniger (bloßes Auge) große Herdplatte drücken würdest, dann beobachte die Sonne ohne Filter. Jegliche vergrößernde Optik macht das Problem nur größer.
    In direkte Horizontnähe ist das sichtbare und UV-Licht deutlich gedämpft, die Wärmestrahlung allerdings weniger stark reduziert. Mit dem Fernglas oder Teleskop kann dann so viel Wärmestrahlung ins Auge fallen, dass Du es Dir nicht verbrennst sondern lediglich kochst.


    Ansonsten ist jetzt alles gesagt.


    DS, Holger

  • Hallo,


    Danke für eure Erklärungen, klingt alles ziemlich einleuchtend.


    Nochmal das es keine Missverständnisse gibt, ich würde die Sonne niemals ohne Filter beobachten, ich weis auf jedenfall um die Gefahr. Mich interessiert lediglich die Thematik mit dem Licht und warum die Sonne in der Dämmerung nicht blendet usw.


    Aber durch die vielen Antworten hier weiß ich jetzt darüber Bescheid ;)


    Gruß, Bruno

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