Darkframes kameraintern oder nachher erstellen?

  • Liebe Forumskollegen!


    Da mir hier des Öfteren schon sehr gut geholfen wurde und ich nach sehr intensiven Vorbereitungen auf meine Namibia Reise selbige bald antreten werde, möchte ich noch eine Frage in den Raum werfen.


    Bei meinen eigenen Langzeitbelichtungen bin ich auf ein interessantes Phänomen gestoßen.


    Wenn man Belichtungen macht die max. 3 bis 5 min lang sind spielt es praktisch keine Rolle ob ich an meinen Nikon DSLR Kameras den kamerainternen Dunkelbildabtzug aktiviert habe, oder diesen erst im Anschluss erstelle.


    Das Ergebnis sieht in beiden Fällen gut aus.


    Ich kann also entweder 5 min belichten und nochmals 5 min warten bis ich das nächste Light aufnehmen kann, oder ich mache alle Lights zuerst und die Darks am Ende der Serie.


    Der Unterschied vom Zeitaufwand ist eigentlich null, denn ob man länger damit beschäftigt ist die Lights zusammenzubekommen, oder im Anschluss nur noch Darks macht ist ghupft wie ghatscht würden wir Wiener sagen.


    Einzig der zeitliche Mehraufwand im DSS ist hier vielleicht noch erwähnenswert.


    Ganz anders stellt sich die Situation aber dar wenn man echte Langzeitbelichtungen am Stück macht. Meine Tests zeigten, dass zB bei 6 Stunden am Stück, also in einer einzigen Aufnahme der interne Dunkelbildabzug nicht mehr umgangen werden kann. Hier hilft es überhaupt nichts sofort nach der Aufnahme ein Dark unter gleichen Bedingungen zu machen.


    Im ersten Fall ist das Ergebnis ein sehr schönes fast rauschfreies Bild und im zweiten ein immer noch völlig unbrauchbares Foto.


    Kann mir jemand erklären wieso?

  • Hallo Wolfgang,


    Deine Frage kann ich zwar nicht beantworten, aber einen Hinweis zu folgendem Absatz habe ich.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Unterschied vom Zeitaufwand ist eigentlich null, denn ob man länger damit beschäftigt ist die Lights zusammenzubekommen, oder im Anschluss nur noch Darks macht ist ghupft wie ghatscht würden wir Wiener sagen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Methode zuerst Lights, später Darks hat aber den Vorteil, dass Du u.U. die günstigste Belichtungszeit optimal nutzen kannst. Z.B. in den kommenden kurzen Nächten kannst Du die Zeit voll für Lights nutzen und dann die Darks machen, wenn die Dämmerung schon eingesetzt hat.


    CS
    Volker

  • Hi Wolfgang, Volker,
    Darks sollten unter ziemlich gleichen (Temperatur)bedingungen gemacht werden, wie die Lights. Der interne Dunkelbildabzug macht das, indem er _hinterher_ noch ein Bild macht - besser wäre wohl nur ein halbes vorher und ein halbes hinterher + BIAS-Frame.
    Warum das bei den 6Std-Frames besser funktionieren sollte als ein manuelles Dark, kann ich nicht sagen - vielleicht hat da die Kamera intern noch nen Trick, das Rauschen aus dem internen Frame anders zu behandeln..
    DS, Holger

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ganz anders stellt sich die Situation aber dar wenn man echte Langzeitbelichtungen am Stück macht. Meine Tests zeigten, dass zB bei 6 Stunden am Stück, also in einer einzigen Aufnahme der interne Dunkelbildabzug nicht mehr umgangen werden kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Blöde Rückfrage: Warum willst Du 6h am Stück belichten? Zwar sind längere Belichtungen günstiger, aber nur solange man nicht hintergrundlimitiert ist, also das statistische Hintergrundrauschen kleiner als das Ausleserauschen ist - und das ist auch unter Namibia-Bedingungen mit mittlerem N wohl spätestens bei 30min bis max 1h der Fall, oder? (Ich nehme mal an, Du machst keine Schmalbandaufnahmen)


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Wolfgang,


    Nikon schneidet bei den Rawdaten ziemlich willkürlich einen Sockelbetrag ab. Bei kurzen (also bis ein paar Minuten) Belichtungszeiten ist das so, als würde man einen Wert in der Nähe des Maximums der Glockenkurve (im Histogramm) auf Null setzen, und alle Werte darunter ebnfalls auf Null setzen.


    Bei 6h Langzeitbelichtung wird die Glockenkurve extrem verflacht, weil jetzt jeder Pixel viel mehr Dunkelsignal hat. Wo die Online Rechnung da jetzt abschneidet weiß ich nicht, wär mal interessant zu sehen (falls Du das Raw von 6h Dark mal irgendwo hochladen kannst, möglichst undebayert ?)


    Schau Dir die kurzen Darks mal an, ich vermute, da tauchen hier und da Nullen auf. Das macht eigentlich einen definierten Untergrundabzug unmöglich.


    Hier im Forum wurde Ende letzten Jahres von einem Firmwarehack berichtet, der das automatische Korrigieren bei Nikon unterdrückt, ich habs aber jetzt nicht auf die Schnelle gefunden.


    Der interne Dark rechnet wohl erst mal richtig mit den unmodifizierten Rohdaten.



    Viele Grüße


    Norbert

  • Herzlichen Dank für eure Antworten. Ich wollte eigentlich nur testen ob man durch längere Belichtungszeiten und damit einhergehenden niedrigen ISO Werten die Qualität des Fotos erhöhen kann. Dies ist allerdings nicht möglich, da ein ungekühlter Sensor offensichtlich nach spätestens 15 min so heiß wird, dass alle entrauschungsversuche zum scheitern verurteilt sind, weil das Nutzsignal von der Summe der Störsignale überlagert wird.


    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang


    Man macht die Darks nicht nach jedem Bild und auch nicht am Ende der Session, man hat sie oder macht sie später.
    Du solltest mal nachsehen ob deine Kamera die Chiptemperatur in den RAWs speichert, dann kannst du unter schlechtem Himmel die Darks erstellen.
    Zum verwalten und sortieren gibt es Software welche dir nach ISO,Zeit und Temperatur die passenden Darks raussucht.


    Gruß Frank

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