Kann NGC 2024 nicht finden - help?

  • Hallo,


    ich bin seit kurzem der stolzer besitzer eines Celestron 150/750 Newton (bei TS gekauft und sehr glücklich mit der Beratung dort). Ich hatte zum Weihnachten den "klassischen" Griff-ins-Klo geschenkt bekommen (Seben 76/700) und habe mich entschlossen es mal mit einem besseren Gerät zu versuchen. Habe auch tolle Erfolge damit gehabt: Saturn, M42/43, Plejaden, Machholz, "Eulen-Haufen"... Vor Allem war gestern Abend der Anblick beim großen Orion-Nebula einfach atemberaubend. Wahnsinn.


    Nun zu meinem Problem:
    nach dem großen Staunen und schaudern beim abtauchen im M42 habe ich heute abend versucht NGC 2024 zu finden - leider komplett ohne Erfolg. Ich habe es zuerst mit dem 20mm Plössl versucht, dann mit dem 10mm (75x). Ausser Alnitak habe ich gar nichts zu sehen bekommen - obwohl der Nebel direkt daneben liegt. Ich habe sogar, den Tipps nach, Alnitak aus dem Gesichtsfeld geschoben, aber nichts war zu sehen.


    Welche Vergrößerung ist hier bei meinem Gerät (150/750) zu empfehlen?


    Grüße,
    Jackson-4


    Celestron 150/750
    76/700 Billig-Reflektor
    8x50 Binos

  • Nun ja, prinzipiell hast Du schon alles richtig gemacht - allerdings braucht man für dieses Objekt vorallem eins: Kontrast.


    Eine auf wenig Streulich optimierte Optik hilft auf jeden Fall, ein wirklich dunkler Himmel allerdings noch wesentlich mehr. Über die Sichtbarkeit von NGC 2024 mit 6" kann ich nichts sagen - ich kann Dir allerdings sagen, dass ich selber (in meinem Fall mit 12") unter Vorstadtbedingungen keine Chance hatte, bei einem deutlich besseren Himmel diverse Kilometer außerhalb ist's dann nicht so sehr das Problem.



    Cheers
    Andreas

  • Hi Jackson,


    wie waren Deine Beobachtungsbedingungen?
    Bei guten Bedingungen sollte NGC 2024 durchaus zu sehen sein. Erwarte allerdings nicht zu viel. Der Nebel ist recht schwach.
    Du solltest mit der niedrigsten Vergrößerung anfangen und nach einen schwachen, jedoch recht großen Lichtschimmer, etwa halb so groß wie der Orionnebel ausschau halten. Der Nebel befindet sich etwa in Richtung NO von Alnitak. Wie gesagt NGC 2024 ist nicht gerade der hellste Vertreter. Falls du was erfasst hast, kannst Du dann etwas höher mit der Vergrößerung gehen und Alnitak aus dem Gesichtsfeld halten. Einen groben Größenvergleich durch ein 20x125 Fernglas (die Nebel sind etwa heller dargestellt) mit 3° Gesichtsfeld erhällst Du hier: http://www.gotodobson.de/Stern…C2024-Pferdekopfnebel.jpg soviel wird erstmal schwierig zu sehen, die Zeichnung wurde auch unter perfekten Himmel in den Hochalpen gemacht.
    Hoffe ich konnte helfen...versuch es doch einfach noch mal.


    Gruß, Uwe


    http://www.sternenfreunde-eichsfeld.de

  • Das Problem beim Flametree ist schlicht und ergreifend seine Helligkeit. Mit knapp um Mag 10 und vorallem wg. dem hellen Hauptstern Alnitak ist der Nebel bei 6" öffnung nicht grade einfach zu sehen. Und der Himmel muss wirklich dunkel sein (Neumond und wirklich dunklen Fleck zum beobachten) damit er erahnbar ist... Ich selber habe ihn bei Neumond und geschätztem mag 5 himmel nur eine Ahnung dass ich ihn seh (Alnitak nicht im Sichtfeld).
    Aber vielleicht hat da ja jemand anders andere Erfahrungen sammeln können, ich leider nicht.


    Liebe Grüsse und CS


    Thomas


    PS: OK die andern Antworten warn doch zu zeitgleich :)


    Nachtrag: ich halte 150x für die maximale sinnvolle vergrösserung

  • Hi,


    in den Alpen geht der Flammennebel schon mit einem 6", allerdings war da auch Neumond und der Himmel recht dunkel. Hier aus der Stadt raus habe ich auch mit einem 10" keine Chance. Von etwas außerhalb, rund 20km nördlich von München, ist er aber shcon deutlich in einem 8" auszumachen.


    Ciao,
    Martin

  • Hallo Alle,


    vielen Dank für die Hilfe - ich jetzt weiss ich warum es nicht geklappt hat...


    Eine Frage war nach den Bedingungen. Ich wohne etwa 25Km nördlich von München in einem seeeehr kleinen Dorf (500 Einwohner!) in der Nähe von Freising. Also so gesehen ziemlich gut gelegen. War Freitag auf der Sternwarte in München und da waren deutlich weniger Sterne am Himmel zu sehen als bei uns im Dorf. Der Mond war gestern Abend allerdings schon ziemlich gut am zunehmen und dadurch ziemlich hell. M42 war mit dem bloßen Augen eigentlich gar nicht so richtig auszumachen - man hat nur den untersten "Schwert-Stern" gut sehen können.


    ...und obwohl wir schön mitten im Ackerland leben haben wir leider eine Straßenlaterne direkt neben dem Haus (also quasi nebem dem Garten wo ich meinen Beobachtungsplatz habe). Dafür kann ich ca. 1Km vom Haus weg auf einem Feldweg sitzen mit einem unglaublichen Rundum-Blick. Wir wohnen nämlich genau da wo das Land schön Flach ist...


    Ich probiere es das nächste mal beim New-Moon.


    BTW, bei 150x habe ich fast gar nicht mehr den scharfen Punkt einstellen können. Wird wohl daran liegen, dass ich dafür einen Barlow einsetzen muss, oder?


    Greetings,
    Jackson-4

  • Hi Jackson-4,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">BTW, bei 150x habe ich fast gar nicht mehr den scharfen Punkt einstellen können. Wird wohl daran liegen, dass ich dafür einen Barlow einsetzen muss, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Was meinst du mit 'den scharfen Punkt einstellen können'? Ich nehme an, du konntest keinen scharfen Fokus mehr einstellen?


    Da gibt es mehrere Gründe:
    - die Optik ist schlecht (wollen wir mal nicht hoffen)
    - das Gerät war noch nicht ausgekühlt
    - das Seeing war miserabel
    - das Gerät ist nicht kollimiert
    bzw. eine Kombination dieser Faktoren.


    Bei einem 150/750 Newton sollten 150 ohne weiteres gehen, vorausgesetzt die oben erwähnten Punkte sind geklärt. Die Barlow ist höchst wahrscheinlich völlig unschuldig. Wie Du auf 150x Vergrösserung kommst ist ziemlich egal: entweder mit einem 5mm Okular, oder mit 10mm und 2x Barlow, oder sonst wie.


    Es gibt Hersteller die behaupten, ihre Optiken seien so gut, dass man das 2,5fache des Durchmessers der Hauptoptik in mm an Vergrösserungen praktizieren könne, Obsession z.B.. Meistens sagt man, dass bei einer *guten* Optik das 2-fache gehen sollte, beste Bedingungen vorausgesetzt. Das 1-fache sollte aber immer gehen.

  • Hallo Jackson-4,
    willkommen im Forum!


    NGC2024 habe ich auch schon mit meinem 97mm f/4,4 Mini-Newton (Eigenbau) gesehen, richtig interessant wird er aber erst in wesentlich größeren Geräten. Einen 150/750 mm Dobson (gekaufte Optik, Teleskop Eigenbau) habe ich übrigens auch.
    Mein Standort ist ca. 45 km südlich von München mit Blick über die Alpen, da ist es halt meist etwas dunkler[:)].


    Mit dem 10mm Okular/75x solltest du bei deinem Teleskop erst mal richtig liegen. Mehr Details kommen dann bei 150x. Da kann das Seeing aber schon stören bei schlechten Bedingungen.
    Für ein f/5 Teleskop und bei begrenztem Budget ist eine Barlow-Linse sicher nötig. Ein gutes 5 mm Okular wäre natürlich auch nicht schlecht, wenn du sicher bist, das Hobby noch lange weiter zu betreiben. Das kann aber schnell teurer werden als dein Teleskop!


    Dunkler Himmel ist sehr wichtig. Die Milchstraße solltest du mit bloßem Auge schon ein wenig sehen können, wenn du es das nächste Mal probierst. Ach ja, es sollte kein direktes Licht (Straßenlampe oder so) in die Optik oder in deine Augen scheinen. Ein Standort auf freiem Feld ist also viel besser als in einer Siedlung.


    Clear and dark skies,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JoergB</i>
    Was meinst du mit 'den scharfen Punkt einstellen können'? Ich nehme an, du konntest keinen scharfen Fokus mehr einstellen?


    Da gibt es mehrere Gründe:
    - die Optik ist schlecht (wollen wir mal nicht hoffen)
    - das Gerät war noch nicht ausgekühlt
    - das Seeing war miserabel
    - das Gerät ist nicht kollimiert
    bzw. eine Kombination dieser Faktoren.


    Bei einem 150/750 Newton sollten 150 ohne weiteres gehen, vorausgesetzt die oben erwähnten Punkte sind geklärt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi,


    danke für den Input. Das Gerät ist auf jeden fall bestens Kollimiert (hat ein Techniker bei TS für mich gemacht). Das wird wohl am Seeing und nicht ausgekühlt liegen. Gestern Abend war's außerdem etwas diesiger hier draußen. Ab 23:00Uhr war auch noch ein dicker Nebel da.


    Ich probier' das Ganze noch mal an einem schönen Tag - bis Ende dieser Woche wird's, glaube ich, nichts mehr werden.


    Greetz,
    Jackson-4

  • In wirklich dunklen Nächten mit hervorragenden Bedingungen ist NGC2024 für mich im 5,1" Gerät zu sehen - allerdings kann man da von "sehen" nicht direkt sprechen, er fällt viel mehr durch die dunkle Gasse auf. Oft hilft es, das Teleskop etwas zu schwenken, um das Erkennen zu erleichtern.
    PS: Eine lange Adaptionsphase für das Auge ist natürlich auch erforderlich, bei solchen Nebeln fast wichtiger als alles andere..

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!