Servus Zusammen!
Zuerst mal löse ich die Überschrift auf. Das ist KEINE Formel zur Berechnung von der Dichte in Lovejoy, - -NEIN! Es heißt ausgeschrieben: 5 Zeichnungen in 3 von 9 Nächten, …und alle im Zeitraum vom 11.-20. Februar. Das kam bei mir auch noch nie vor, zumal alle Nächte auch Werktage waren und ich ganz normal arbeiten ging. Folglich litt der Schlaf darunter, bis auf die letzte Nacht, denn dann war WE!
Beobachtet wurde vom Eschacher Weiher-Parkplatz, der westlich von Kempten im Allgäu auf knapp 1000m liegt.
Alle 3 Nächte beobachtete ich mit meinem 16“ Dobson (ohne EQ-Plattform) von dort aus mit wechselnden Mitbeobachtern. Gezeichnet habe ich mit Blei-/Graphitstift auf weißem Papier. Zu Hause wurde eine Reinzeichnung gemacht und dann invertiert.
1.Nacht: Mittwoch 11/12.2.2015 von 19.20Uhr–0.15Uhr. Bed: nach dem Aufbau um 20.15: 3°C/ 71%r.F./ kein Wind. Mitbeobachter: Walter mit 12“, Werner mit 16“ und Matze mit 20“.
Objekt der Nacht:
- Komet Lovejoy in And, mit 90x sehe ich einen unrunden Halo ohne Schweif
- M 79 GC in Lep, nach kurzer Zeit mit 128x gefunden, für mich eine Erstsichtung. Mit 200x sehe ich außerhalb vom Zentrum eine ungleiche Verteilung der Sterne
-Nun ist auch Matze eingetroffen und hat wie der Blitz B33 in Ori eingestellt. Im 20“er ist er für mich bei 135x + Hß nur schwach sichtbar. Deshalb wollte ich B33 im 16“er gar nicht einstellen, doch Matze meinte ich soll es mal mit größter AP versuchen. Mit 60x und Hß machte es blobb und da war er, klein aber deutlich als dunkle Ausbuchtung, die oberhalb der Nebelkante aufragt. Bei 90x ist sie zwar größer, aber auch der Kontrast schwächer. Die Form der Schnauze ist bis zum Hals nicht eindeutig von der Nebelkante trennbar.
- NGC 2392 PN in Gem, immer ist der Eskimo-Nebel ein Genuss, nur heute seeingbedingt etwas schwach auf der Brust. 514x war eindeutig zu viel.
- Magakian 82 RN in Per ist mit 200/257x nichts zu sehen
- Sh2-216 PN in Per, soll sehr groß und sehr schwach sein, deshalb sehe ich mit 60x und UHC/OIII auch nichts, wie ebenfalls
- IsWe1 PN in Per, ist mit gleicher Kombi kein PN sichtbar
Jetzt wäre mal zur Abwechslung wieder eine positive Sichtung schön!
- NGC 1491 GN in Per, kommt gut mit OIII und 127x der sich als eine Art L um einen Stern zeigt (siehe
Zeichnung unten)
-Als Abschluss wird als Ausgleich ein Scheinwerferobjekt eingestellt, Jupiter mit 257x ist gut machbar, aber knackscharf ist was Anderes
Nun ist es 0.15Uhr und die Bed: 4°C/46% r.F/GG: in Umi 6m1/ Seeing mittel/ Transp. jetzt fast gut/ kein Wind.
Mein Fazit nach dem Abbau: Mittelmäßige Nacht die aber zum Ende besser wird, die Müdigkeit verhindert eine bessere Nutzung der Bedingungen.
2.Nacht: Rosenmontag 16/17.2.2015 von 19.10Uhr-0.15Uhr. Nachdem Aufbau, nun ist auch Hajü eingetroffen, gibt es das obligatorische Gruppenfoto (das ich am Mittwoch vergessen habe). Mitbeobachter sind heute: Walter mit 12“ und Hajü mit 16“.
Danach fotografiere ich die Stimmung um uns herum bis 21.15Uhr.
In der Zwischenzeit nutzt Walter meinen 16er zur Beob. von B33 mit Hß.
-Jupiter wurde zur Justage des Suchers am Anfang gebraucht und siehe da er hat ein kleines Loch genau in der Mitte! Occhh, schade es ist NUR ein Mond im Vorrübergang. Links davon 2 und rechts 1 Mond von Jupiter ist in Reihe zusehen.
- B33 DN in Ori nehme ich mir heute nochmals vor mit 60/90x und Hß , der etwas besser als am Mittwoch zu Geltung kommt
- NGC 2170 RN in Mon, mit 257x ohne Filter sehe ich ein helleren Stern der nicht mittig in einem oval diffus auslaufenden Halo steht. Um den Stern ist er am hellsten (siehe Zeichnung unten)
-NGC 2237/2244 GN/OC in Mon, immer wieder eine schöne Kombi mit 60x und OIII ganz okularfüllend mit vielen Details
Es ist mittlerweile 22.30Uhr und die Bed. sind: 3°C/ 43% r.F/ GG: in Umi 6m3/ kein Wind/ Seeing gut-mittel/ Transp. gut
-NGC 2346 PN in Mon, kleiner aber heller PN der mit 375x und OIII am östlichen Rand heller erscheint. Der ZS steht in der Mitte eines kleinen dunklen Ringes (siehe Zeichnung unten)
- Nach kleiner Pause sehe ich erst, dass Sirius schon weit im Westen steht, der Versuch mit 514x Sirius B zu erhaschen mißlingt leider
-Es ist kurz vor Mitternacht und nach gut 18 std. auf den Beinen ist langsam die Luft raus, aber für die Nachbeobachtung von NGC1491 GN in Per (vom Mittwoch) reicht es noch.
Im Westen kündigen sich Wolken an. Noch ein Blick auf das Messgerät: 3°C/43% r.F, stabile ordentliche Bed., trotzdem Einpacken und Abfahrt.
Nach 5 Minuten, nach Ortsende Buchenberg holt mich bei Tempo 100 sehr schnell ein Auto ein, na da hat`s Einer aber eilig. Bis ich im Rückspiegel STOPP - STOPP - POLIZEI - STOPP – STOPP …… in roter Schrift lese.
Immerhin adaptionsfreundlich!
Ich halte an, es ist Rosenmontagnacht und die Polizistin möchte meinen Führerschein sehen. Ich steige in voller Montur aus und öffne den Kofferraum, wo im Korb meine Papiere liegen. Der zweite Polizist möchte wissen was das für ein Bausatz ist und ich erkläre ihm, dass es ein Teleskop ist.
Gefragt werde ich noch ob ich Alkohol getrunken habe, ich verneine dies und darf mit „es ist Alles in Ordnung, gute Fahrt“ weiter fahren.
3.Nacht : Freitag 20/21.2.2015 von 19.00Uhr-0.30Uhr. Diesmal ist Werner schon da und Walter fährt vor mir in den Parkplatz. Vor dem Aufbau lichte ich den Mond mit Mars und Venus im Westen ab.
Hajü kommt vor 20.00Uhr, baut schnell auf und die „4 finsteren Gesellen“ dieser Nacht werden von mir an Ort und Stelle „festgehalten“.
Die Beobachtung startet um 20.40Uhr mit diesen Bed: 2°C/40% r.F/ GG: in Umi 6m1/ kein Wind/ Seeing gut/ Transp. zuerst mittel. Mitbeobachter waren wieder: Werner mit 16“, Walter mit 12“ und Hajü mit 16“. Nach dem Fotografieren versuch ich mich zu adaptieren, aber es kommen ein paar Autos und stören uns mit einem Fackelzug.
Adaption ade und dann dauert es bis die Beo-Nacht beginnen kann.
- Die Nachbeobachtung von NGC2346 PN in Mon vom Montag macht den Anfang
- Weiterer Versuch Sirius B zu sichten, bei diesmal höherem Stand mit 1028x und als Sirius am Gsf-Rand verschwindet taucht nach ca. 9 Sekunden östlich ein schwacher Stern auf, kann das Sirius B sein?
- Abell 10 PN in Ori ist schwach als Ring mit 514x und OIII erkennbar. Zum Zeichnen wirkt er mit 200x heller, rundlich ohne ZS und am östlichen Rand erscheint er heller (Siehe Zeichnung unten)
Inzwischen ist die GG in Umi auf 6m3 gestiegen
- Abell 12 PN in Ori umgibt den hellern Stern mit faseriger, gesprenkelter Struktur in ovaler abgeplatteter Form mit auslaufender Helligkeit. Am nordwestlichen Rand scheint eine Art Schleife dran zu hängen. Mit UHC am besten bei 200x (siehe Zeichnung unten)
Am Ende der Zeichnung bricht das Seeing am Okular erkennbar zusammen.
Also kurze Teepause und dann der Versuch noch weiter zu beobachten mit
- WeDe1 PN in Ori, der unweit nördlich von Abell 12 steht. Er ist mittelgroß und mit 60x und UHC/OIII bleibt er heute unsichtbar, schade.
-NGC 1931 RN in Aur steht schon länger auf meiner Liste, aber trotz Hilfe von Hajü beim Aufsuchen bleibt er mir verborgen, Frust macht sich breit.
-Als Rausschmeißer wähle ich bei hohem Stand M51 mit 90/127/300x und wir geniesen zu dritt den Anblick im Okular und beenden die Beo.-Nacht endgültig. Jetzt ist es 0.30Uhr und die Werte sind trotz schlechteren Seeings gleich geblieben: 2°C/43% r.F.
Doa legst dii nidda!
Fazit der dritten Nacht: Trockene Nacht mit 4 „Reihendobsons“ am Ende der Astrowoche die trotzdem ergiebig war.
Für Anne und Norman: Es waren für mich knapp 12 std. Beo.-Zeit in drei Nächten plus Polizeikontrolle in der „Narren-Montagsnacht“
Mein Scanner schluckt die lichten Töne und rückt sie nicht mehr raus, für den der auch zur DSM kommt, kann die Zeichnungen gerne selbst in Augenschein nehmen!
Grüße aus dem Allgäu,
Roland
[:D][:D]