M78

  • Hallo Sternfreunde,


    an den Abenden 11./12./13.Februar konnte ich zum ersten Mal überhaupt insgesamt 6 Stunden Belichtungszeit an M78 sammeln.


    Daten: SW 150/750, RCC-I, Canon EOS 350Da, keine Filter
    24 x 300 s, ISO800
    24 x 600 s, ISO800
    DSS, FW, PS5



    Vom hellsten Reflexionsnebel am Himmel hatte ich mir eigentlich etwas mehr erwartet, das Ergebnis ist für mich eher enttäuschen.


    Ich zeig es trotzdem mal und hoffe, es gefällt trotzdem.


    Gruß Thomas

  • Hi Thomas,


    das ist wirklich ein schwieriges Teil - ich hatte auch noch nie wirklich Erfolg dabei.


    Dein Bild ist aber wirklich gut und das Problem liegt aber eher bei DSS. Das Bild ist einfach viel zu farblos - ein Problem, das ich auch immer wieder mit DSS und DSLR-Bildern habe. Ich kann allerdings nicht sagen, was Du da umstellen musst. Evtl. meldet sich ja jemand, der sich da besser auskennt.


    Zur Not wandelst Du die Einzelbilder zuerst mit PS in TIF (Achtung - Rauschminderung, Nachschärfen, etc. abschalten) und stackst sie dann nochmal. Bei TIF macht DSS diesen Mist nicht.


    Gruß
    Klaus

  • Hi Thomas,
    auch hier ist das Bild doch gelungen.
    Ich habe mich in der Nacht von 13.2./14.2 an M78 versucht, allerdings nur eine halbe Stunde. Und auch ich bin eher ernüchtert. Dieser Nebel ist echt ein "Belichtungsmonster". Da werde ich wohl noch länger nach der super Version hinterher sein (auch gut).
    Hier die Astrotreffversion:



    Hier meine Version bei astrobin:


    http://www.astrobin.com/158427/B/


    Die Farbe habe ich über ViewNX2 (nikon) reingebracht.


    LG
    Jörg

  • Hallo Klaus,


    schön, mal wieder von dir zu hören.


    Ja, ich hatte auch schon des Öfteren den Eindruck, daß DSS nicht wirklich vernünftig mit Farben umgehen kann. Ich versuche auch schon, das Stacking von Regim erledigen zu lassen. Allerdings schreckt mich hier manchmal ab, daß Regim ungefragt die Festplatte vollmüllt, indem es für jeden Bearbeitungsschritt eigene Dateien anlegt (Kalibrierung, Registrierung, Normalisierung etc.). Das nervt auf Dauer gewaltig , weshalb ich für "schnelle Bearbeitung" eigentlich immer DSS verwende.
    PI ist für mich nicht wirklich eine Alternative, da man es erstens ohne PayPal- Account nicht kaufen kann und zweitens eher "American-Style"- Bilder erzeugt.


    Gruß Thomas

  • Hallo Jörg,


    wenn ich beide Aufnahmen vergleiche, stelle ich fest, daß du mit wesentlich geringerer Belichtungszeit (und ich weiß, daß du im Prinzip "kurzbelichtete" Aufnahmen machst) doch deutlich bessere Ergebnisse erreichst. Du bist jedenfalls auf einem guten Weg!


    Gruß Thomas


    P.S.: Das einzige, was mich an meinem Bild wirklich begeistert ist die Tatsache, daß man McNeils Nebel sieht!

  • Hallo Thomas,


    mir gefällt dein Bild eigentlich sehr gut! Für mich ist es vielleicht einen Tick zu rotstichig. Die Sterne sehen super aus und die dunklen Bereiche sind auch schon schön abgegrenzt. Wahrscheinlich würde ein bisschen mehr Belichtungszeit nicht schaden (aber das ist ja immer so :) )


    mfg Matthias

  • Hallo Thomas,


    ja stimmt fünf minuten und mehr geht bei mir noch nicht wegen fehlendem Guiding. Equipment hätte ich schon fast dafür, bis auf einen geeigneten Sucher für meine alccd5, aber das wird schon.
    Danke für deine Einschätzung. Ich denke auch, dass die Nikon 5100 recht gut geeignet ist für Astrofotografie, wenn auch in der Belichtungssteuerung nicht optimal. Ich muss das nur noch mit den Flats hinkriegen...naja, das Koma auch...[;)]


    LG
    Jörg

  • Servus,
    würde Euch durchaus empfehlen, PI mal eine Chance zu geben. Ob die Bilder im "amerikanischen" Stil erscheinen, liegt einzig am Benutzer. Allerdings gibt es Möglichkeiten der Farbkalibration, der Ebnung des Hintergrundes und der Steuerung der Farbsättigung, die ich nicht mehr missen mag. Mein M78 Versuch der letzten Tage könnt Ihr Euch hier ansehen(hoffentlich ists nich zu amerikanisch ;) ), 34x10Minuten, 10" f4,7 Newton, Eos 1000da: http://www.astrobin.com/full/158328/0/


    Viele Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ruchbah</i>
    <br />Hi,


    Auf wieviel Prozent dreht ihr denn den Sättigungsregler in Dss? Evtl. könnt ihr somit mehr Farbe rausholen. Ich drehe den Regler auf 20%


    Gruss Rafi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich bin jetzt auch kein Bearbeitungsprofi, aber ich stell die Sättigung in DSS auf 20% und mache den Rest dann in Photoshop.
    Ich werde auf kurz oder lang aber auch auf PI umsteigen, da gibts ein paar Funktionen die mir ziemlich mächtig erscheinen.


    mfg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gottfried</i>
    <br />Servus,
    würde Euch durchaus empfehlen, PI mal eine Chance zu geben. Ob die Bilder im "amerikanischen" Stil erscheinen, liegt einzig am Benutzer. Allerdings gibt es Möglichkeiten der Farbkalibration, der Ebnung des Hintergrundes und der Steuerung der Farbsättigung, die ich nicht mehr missen mag...


    Viele Grüße
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Gottfried,


    ich werde das Programm demnächst mal ausprobieren, kann man ja 45 Tage frei machen. Dann warte ich darauf, dass der Euro wieder etwas besser steht, damit es nicht so teuer wird, wenn ich es denn kaufe. Kann man damit auch stacken?
    LG
    Jörg

  • Servus Jörg,
    zum Programm gehört ein batch (von Kai Wiechen), der das ganze preprocessing erledigt. Im Vergleich meistens besser als dss, ccd stack usw. Der Reinhold Wittich hat mal ccd stack und pi verglichen, da waren bei pi die Sterne kleiner und die Nebelstrukturen kontrastreicher.
    Wenn man den batch (warum auch immer) nicht benutzen mmöchte, kann man jeden prozess (kalibrieren, debayern, registrieren und stacken) auch einzeln erledigen.
    Viel Spaß beim ausprobieren.


    CS

  • Servus Rafi,


    es gibt eigentlich etliche Tutorials, auch auf deutsch. Hab bei uns in der Sternwarte mal einen workshop für pi Einsteiger gemacht, dazu auch einen Skript. Allerdings erklärt der auch nicht alles, sondern wie man sich einen einfachen workflow aufbaut,und erste Erfolgserlebnisse mit dem Programm haben kann. Alle Prozesse sind für den Anfang eher verwirrend, benutze selbst auch nur etwa 1/3 aller Prozesse regelmäßig.


    Viele Grüße

  • Hallo,
    PI kann ich auch nur empfehlen. Meine Bilder sind damit jedenfalls besser geworden. Die Video Tutorials haben mir sehr geholfen und dann probieren, probieren, probieren...
    "American-Style" ist m.M. eine Sache des Benutzers aber ich kenne den Drang die Regler noch ein Stück höher zu schieben. Oft ist aber weniger mehr... das stimmt.
    Gruß,
    Feri

  • Jetzt bin ich neugierig geworden, ob ihr meine M78 PI Version "American-Style" mäßig findet.


    Hier Bilddaten und das Bild:
    - 20-21.02.2015, D-88260 Argenbühl, mäßige Transparenz, Schneedecke,-4°C
    - 200/F4.5 Newton mit ASA 0.73 Korrektor (eff. F3.3)
    - Canon EOS 600Da (==&gt;) ISO800
    - 2h19min Belichtungszeit: 3 X 8min, 7 X 7min, 11 X 6min
    - Kalibrieren, Stacken und Bearbeitung mit PixInsight, NeatImage



    Die Dunkelwolke hab ich auch nicht so richtig rausholen können. M78 liegt einfach zu tief und ein CLS-Filter bringts bei einem Reflexionsnebel nicht wirklich.

  • Hallo Thomas,


    ich habe einmal vor Jahren mehrere Tage die Probe auf's Exempel gemacht und Fitswork gegen DSS im Stacking in jedweder Kombination der Parameter/Optionen auf anschließende Bildqualität, auch im Aspekt Farbe, vor allem Sternfarbe, getestet. Fazit: Nichts schlägt Fitswork. Die Ergebnisse von Regim sind zwar genau so gut wie von Fitswork, aber wie Du bereits sagtest: Für Regim braucht's fette Massenspeicher. Andererseits ist Regim sehr komfortabel. Muß man nicht die Sterne einpeilen wie bei Fitswork, das macht es sehr, sehr gut alleine.
    Ein riesen Vorteil, wenn man z.B. mit DSLR aufnimmt und "dithert". Bei Fitswork ist die Sternerkennung für die Addition der Bilder semi-automatisch, muß man gerade bei etwas zu stark geditherten Bildern oft in den Einzelframes die Peilstern-Markierungsquadrate bisschen nachtaxieren.


    Gib Fitswork mal einen Versuch. Anleitung, wie das exakt geht steht auf meiner Seite in der "Küche". Das habe ich mir selbst als "Denkzettel" da aufgehängt.
    Meine Vorgehensweise ist meist: Fitswork stacking, sonst nüscht. Rest im Photoshop (Histogramm, Kurven, Weißabgleich usw. und so fort).


    Mit Regim muß ich mich zwangsläufig auseinandersetzen, da ich neuerdings nicht mehr Windows, sondern OS X als Haupt-Desktop nutze. Da klappt Fitswork und DSS nicht zufriedenstellend per WINE und den Aufwand Virtual-Machine mach ich dafür nicht. Dann entweder separate Windowskiste für Fitswork, DSS etc. oder es klappt zufriedenstellend auch mit Regim. Das macht mir vorab den Anschein, werde aber erst einmal weiter testen.
    Ärgerlich ist in der Tat die riesen Datenmenge aber so was macht THELI auch, und da schwören ja auch einige drauf. Muß man sich halt arrangieren.
    Unser Hobby ist halt speicherintensiv und mit steigender Auflösung wächst das fast quadratisch. Beisst die Maus kein' Faden ab.


    Gruß,
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: sixbytes</i>
    Fazit: Nichts schlägt Fitswork.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Volle Zustimmung!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: SpacemanSpiff</i>
    <br />Jetzt bin ich neugierig geworden, ob ihr meine M78 PI Version "American-Style" mäßig findet.


    ...


    Die Dunkelwolke hab ich auch nicht so richtig rausholen können. M78 liegt einfach zu tief und ein CLS-Filter bringts bei einem Reflexionsnebel nicht wirklich.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Feri,
    ich persönlich weiß nicht genau was "American Style" bei Astrofotos bedeutet, denke aber vor allem Bunt. Da ist dein Bild von M78 jetzt nicht als Beispiel zu nennen, würd ich sagen. Ich find es schön, wenn Astrobilder einen dunklen Hintergrund haben. Das ist bei deinem Bild der Fall. Vielleicht gehen dadurch Details verloren - aber bei M78...
    Ist halt echt schwer, der Nebel. Zudem ist er ja auch recht nah an Barnards Loop und wenn man dann mit entsprechendem Filter aufnimmt denke ich kommt da auch viel rot mit rein.
    Fazit für mich: von den bisherigen 3 Bildern in diesem Thread ist deines in meinen Augen das gelungenste.


    LG
    Jörg

  • Hallo,


    ich möchte auch kurz meinen Senf dazu geben. Zunächst mal zu M78. Das ist einfach ein *** schweres Objekt und mit einer DSLR sowieso. Der Nebel braucht einfach mal so ungefähr 10h Belichtungszeit.


    Zu den Softwares und den Empfehlungen möchte ich aber auch was sagen. Ich finde Fitswork ganz und gar nicht empfehlenswert. Ich finde die Software nicht mal gut. Ich habe schon vor 9 Jahren den Test mit verschiedenen Programmen gemacht und fand damals Fitswork mit am schlechtesten. Wenn das Programm sich nicht grundsätzlich geändert hat, dürfte es heute nicht gross anderes sein. Die Sterne hatten immer deutliche Farbsäume, was auch kein Wunder ist, denn Fitswork ist sehr mies was das sogenannte Alignement angeht.
    Ausserdem ist die Entwicklung der Software eingestellt worden. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis diese Software völlig von der Bildfläche verschwindet.


    Es gibt wirklich viiieeeellll bessere Alternativen. Eine davon ist REGIM, noch besser ist PixInsight. Ich würde jedem zu PI raten, da es von vorne (Datenreduzierung) bis hinten (Bildbearbeitung) alles abdeckt und das zu einem vergleichsweise geringen Preis. Ein Grund warum ich zu PixInsight rate ist die Tatsache, das PI sog. Resampling macht. Was ist das? Ein Astrofoto erscheint uns zweidimensional, sprich helle Punkte und Nebelgedöns auf der X und der Y Achse. Die Wahrheit sieht aber anders aus. In Wirklichkeit ist so ein Bild mehr oder weniger verzerrt, kann man sich wie ein zerknittertes Blatt Papier vorstellen, welches irgendwie wieder glatt gebügelt wurde (aber eben immer noch leicht zerknittert). Ein einfaches übereinanderlegen der Sterne beim stacken führt also zu Problemen. Die Software sollte idealerweise damit umgehen können. Das kann meines Wissens nach nur Theli, CCDstack und eben PixInsight. Hinzu kommt dann noch eine vernünftige Farbkalibration etc etc.


    Theli ist nur was für Spezialisten, da muss man drauf stehen. CCDstack kostet, bietet aber weniger als PI.


    Zum Thema Daten: OK, DSLR Daten werden schnell sehr gross. Aber Hand aufs Herz, was kosten 2015 1TB Festplatten?:-)
    Ausserdem produzieren alle Stackingprogramme ähnlich grosse Datenmengen, denn bei jedem Prozess wird ein Bild abgespeichert. z.Bsp. sobald die Bilder kalibriert sind speichert die Software diese unter BildXY_cal.fits ab. Das macht Fitswork genauso wie DSS oder PI. Das ist also kein Argument.


    CS Frank

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!