Preisverfall

  • Es gibt auch ne Ausnahme und zwar Zeiss Jena. Die Optiken werden ja nach wie vor recht hoch gehandelt. Vor kurzem wollte jemand 199(!) Euro für ein 10mm orthoskopisches Okular haben. Ich weiß nicht mehr wo das war und was er am Ende wirklich dafür bekommen hat. Das ist von der reinen Optik her, völlig überzogen. Ich hab ja vor einiger Zeit meinen Zeissbestand an Okularen verkauft und mir 8 Pentaxe und ein Nagler geholt.
    Für das AS 100/1000 Objektiv wurde mir vor drei Jahren 1500 Euro geboten. Klar, die Qualität ist schon gut...kurze Auskühlzeit, Justierkonstanz, vernünftige Korrektur...aber für den Preis würde ich mir in der 4 Zoll-Klasse, dann einen kürzeren f7-8 Fluoritrefraktor holen mit kompletten Tubus und Okularauszug.
    Da spielt der Sammlerwert schon die größere Rolle.
    Aber ich häng an meinem Selbstbau-AS und hab ihn deshalb behalten.
    Gruß Armin

  • Ich denke, jemand, der eine Montierung oder ein Teleskop als Wertanlage kauft, macht grundsätzlich etwas falsch.


    Zum Thema: Alles verliert an Wert ab der Sekunde, ab der es fertig produziert ist. Ganz krass sieht man das bei Elektronik, ganz einfach weil der Markt so verdammt groß und schnell geworden ist. Wenn man beispielsweise einen Laptop oder ein Smartphone kauft, darf man, seines Blutdrucks wegen, nicht eine Woche oder einen Monat später in den selben Laden gehen und sich den Preis dann anschauen.
    Das ist schon bei Neuware so. Sicherlich ist der Astromarkt nicht ganz so schnell und groß, aber auch hier gelten die Marktregeln.


    Wenn ich etwas neu kaufe, dann habe ich eine Garantie, ich habe ggF einen Support, kann Schrott zurückschicken etc. pp. Das alles geht bei Gebraucht von Privat nicht, also muss da der Preis die Attraktivität des Angebots machen.


    Außerdem rollt der Fortschritt über viele Dinge hinweg. Gerade bei den Fotosachen, die hier schon als Beispiel gebracht wurden. Jemand aus meiner Familie kam mal relativ günstig an ein gutes Objektiv, das heute allerdings wenig wert ist, weil obskures Verbindungssystem. Letztlich ist eben jedes Ding wert, was ein Käufer dafür zahlen will.


    Bei der Qualität: Sicherlich mag es "früher" hier und da bessere Verarbeitung gegeben haben, allerdings hatten "früher" die einschlägigen Marken auch einen Vorteil: Es gab nur sie. Ein relativ kleiner Markt der unter ziemlich wenigen Firmen aufgeteilt war. Wie Vergleichen, wenn man nichts zum Vergleichen hat?


    Heute hat man mehr Auswahl, es ist immer noch ein kleiner Markt, aber doch etwas größer geworden. Und die Einstiegsschwelle ist auch gesunken.

  • Hallo Leute,
    Jürgen hat natürlich mit seiner Analyse Recht, aber auch Wambo.
    Es ist schon erstaunlich, dass heute Teleskopsysteme für um die 500.- erhältlich sind, die zwar alles andere als perfekt, aber durchaus brauchbar sind. Und die eben vor 30 Jahren nur den wirklich "reichen" Sternfreunden vorbehalten waren.
    Trotzdem: warum kauft z.B. keiner den hier:


    http://www.ebay.de/itm/Wachter…el-Zubehoer-/301499943041


    bzw. macht keinen vernünftigen Preisvorschlag? Genau! Weil das Monstrum zwar geil aussieht, aber man für das Geld ein C11 kriegt ca.


    Aber beeindruckend: Die Rupp-Montierung eines alten Sternfreundes, den ich seit 1979 kenne, läuft heute noch wie am ersten Tag, und ist leider, das er die Sternguckerei aufgegeben hat, im Ruhestand. Werde den im März besuchen ....und die Monti mal anschauen.... aber kaufen? Ist auch unverkäuflich, was ich GUT finde!
    Naja...
    Tut mir halt leid um die ganzen alten Schätzchen. Herr Wachter hat sein Blut gegeben und jetzt will kein Mensch mehr die Scopes.
    Der Lauf der Zeit...
    Sinnend
    Klarinetto

  • Hi Klarinetto,


    da hast Du sicher Recht. Eine Astronom II war auch so ein Jugendtraum, ein Freund hatte eine mit nem C8 drauf, in einer Sternwarte. Wenn ich Geld und Platz haette (und der Refraktor nach England verschickbar waere), haette ich schon angefragt.


    Ich habe ja ein paar Klassiker, vor allem alte Japaner. Aber wenn ich beobachte, dann mit der NEQ6 pro und einem 20er Newton drauf, oder dem 25er RC, weil diese Geraete fuer meine Zwecke deutlich geeigneter sind.


    Es waere also einfache Liebhaberei. Im Prinzip eine Huette voeller Klassiker, die man benutzt, waehrend die modernen Geraete die Daten einsammeln ... aber halt kein Platz.


    Und Astronom II gegen EQ6 ? Von der Tragkraft wohl vergleichbar, aber die Wachtermontierung ist eben mit Synchronmotor, endlichem Deklinationsfeintrieb und ohne Polsucher nicht mehr auf dem Stand der Dinge, wo man heute eine Montierung haben moechte.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klarinetto</i>
    <br />Hallo Leute,
    Jürgen hat natürlich mit seiner Analyse Recht, aber auch Wambo.
    Es ist schon erstaunlich, dass heute Teleskopsysteme für um die 500.- erhältlich sind, die zwar alles andere als perfekt, aber durchaus brauchbar sind. Und die eben vor 30 Jahren nur den wirklich "reichen" Sternfreunden vorbehalten waren.
    Trotzdem: warum kauft z.B. keiner den hier:


    http://www.ebay.de/itm/Wachter…el-Zubehoer-/301499943041


    bzw. macht keinen vernünftigen Preisvorschlag? Genau! Weil das Monstrum zwar geil aussieht, aber man für das Geld ein C11 kriegt ca.


    Aber beeindruckend: Die Rupp-Montierung eines alten Sternfreundes, den ich seit 1979 kenne, läuft heute noch wie am ersten Tag, und ist leider, das er die Sternguckerei aufgegeben hat, im Ruhestand. Werde den im März besuchen ....und die Monti mal anschauen.... aber kaufen? Ist auch unverkäuflich, was ich GUT finde!
    Naja...
    Tut mir halt leid um die ganzen alten Schätzchen. Herr Wachter hat sein Blut gegeben und jetzt will kein Mensch mehr die Scopes.
    Der Lauf der Zeit...
    Sinnend
    Klarinetto
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Klarinetto,


    der von Dir erwähnte Wachter Refraktor wird in Sammlerkreisen schon seit Monaten beobachtet und teilweise diskutiert.Er wird/wurde ja auch schon wie sauer Bier auf etlichen Internet-Plattformen angeboten ( sogar in Holland ). Dabei kommt immer wieder zur Sprache, dass der geforderte "Wunsch"-Preis selbst für Sammler viel zu hoch angesetzt ist. Ich kenne Sammler, die dieses Stück für 1500 € kaufen würden ...mehr nicht. Sicher tut das weh, aber manches was für Sammler angeboten wird, wird von den Verkäufern ( ohne etwas Böses unterstellen zu wollen ) wohl auch gleich mit einem satten "Sammler-Aufschlag" verziert.




    und im Übrigen : klar - auch ich benutze tatsächlich lieber mein handliches C8, als den Kosmos LW90 auf Kosmos Orion 60 + schwerer Stahlsäule auf die Terrasse zu schleppen. Da machen wir uns nix vor...[;)]


    Gruß, Michi

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