Orion-Fotografie: Popcorn statt Sterne

  • Hallo liebe Sternenfreunde,


    ich habe mich nun mal laienhaft am Orionnebel versucht und mit meinem C6 (150m, 1500mm) und einer azimutalen Montierung diese Aufnahme gemacht:



    Meine Kamera ist eine Alccd5-iic, Belichtungszeit war 2 Sekunden und Dauer der Aufnahme ca. 4 Minuten. Für den Anfang finde ich die Aufnahme ja ganz okay, doch leider stören mich die Sterne sehr, die ja eher wie Popcorn aussehen.


    Nachdem ich mit Fitswork die geplatzten Maiskörner ähh Sterne etwas kleiner machen wollte, kam dieses Ergebnis raus:



    Nicht so doll. Nun meine Frage: Während der Aufnahme waren die Sterne bereits recht groß. Mit weniger Belichtungszeit werden sie kleiner, ich bekomme dann jedoch noch weniger vom Nebel auf den Chip. Liegt das nun auch an der azimutalen Montierung oder wieso ist das Ergebnis eher unbefriedigend?


    Wenn sich jemand die Mühe machen möchte, hier noch das unbearbeitete Rohsummenbild im Tif-Format:


    https://www.dropbox.com/s/cdus…-36-815_g4_ap149.tif?dl=0


    Vielen Dank für Anregungen!


    Beste Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    sieht mir etwas nach verwackelt aus, das Ganze.
    Wie ist das C6 montiert, ist das diese Einarm-Gabelmonti?
    F10 ist da natürlich schon gewagt, evtl würde ich mal einen 0,5er Reducer verwenden...
    Die Dateiendung "...ap149", hast Du mit Autostakkert gestackt?
    Habe mir das tif vorhin mal runtergeladen, aber viel ließ sich nicht damit machen.


    Gruß,


    Uli

  • Hallo Uli,


    danke für deine Antwort. Ja, das ist eine Einarm-Gabelmonti von Celestron, serienmäßig beim Nexstar 6 Evolution dabei.


    Und richtig, das lief danach durch Autostakkert. Hm, dann heißt das, die dicken Sterne sind wohl eine Folge von falscher/mangelhafter Nachführung? Denke nämlich schon, dass ich ordentlich scharf gestellt habe und das Teleskop ausgekühlt war. Bei Jupiter-Aufnahmen funktionierte es in dieser Nacht optimal. (Ganz andere Kiste, ich weiß)


    Habe schon mal mein Glück mit einem Focal Reducer an Orion versucht, war auch nicht soo der Durchbruch. Fazit: Es ist also nicht normal, dass man so dicke Sterne bei der Aufnahme hat, oder?! Mit Nachbearbeitung allein ist es nicht getan?


    Danke!


    Beste Grüße
    Michael

  • Ich würde zum Deepsky stacken nun nicht gerade Autostakkert nehmen, dafür ist deepskystacker weitaus besser geeignet.
    Kann sein, dass es u.a. daran lag.
    Kannst Du ja an einem Einzelframe sehen, wenn der ok ist, lag's wohl an Autostakkert.
    Die Gabelmonti kenne ich von meinem Mak127/1500, die wackelt ja nach dem fokussieren noch 10 Sekunden nach, kann auch ein Grund sein.
    Aber Deine Sterne sind ja keine Eier, wie sie mangelhafter Nachführung entstehen, sondern eher Ausreisser, wie sie bei Wind leicht entstehen.
    Allgemein sind 1500mm Brennweite, azimutal nachgeführt, schon sportlich.
    Wenn Deine vernünftig läuft, würde ich vorschlagen bei EZ-Planetary mit dem "long-Exposure"-Mode zu arbeiten und mal 10-20 Sekunden belichten, dann kommt auch was auf den Chip... ;)


    Gruß!

  • Okay, dann versuche ich es mal mit Deepskystacker. Kannte ich bisher noch nicht.


    Inwiefern arbeitet EZPlanetary denn im "long exposure"-Modus dann anders?


    Danke für die Mühe!


    Beste Grüße
    Michael

  • Hi Michael,


    im long exposure mode kannst Du einfach länger belichten als 2 Sekunden.


    Habe das gestern schon in einem anderen Thread beschrieben:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: herzogu</i>
    <br />Hallo Gerry!
    Habe mir Dein Summenbild runtergeladen.
    Ist bei mir Quietschrosa!
    Auch mit viel rumschrauben am Histogramm konnte ich da nicht viel dran machen.
    Aber keine Sorge, mit der Cam kriegste schon etwas deepsky hin, hat bei mir auch geklappt.
    Habe auch mit dem 127/1500 Mak und 0,5 Reducer belichtet.
    Zuerstmal, vergiss raw und binning, geh erstmal den einfachen Weg.
    Hier mal die Grundeinstellungen:
    "Kamera"
    -&gt; QHY5L-II -&gt; 1280x960


    Reiter "Kamera setup"
    Unter Farbe/sw wählst Du "GR"
    Dann runter zu "erweiterte Kameraeinstellungen"
    "USB Datentraffic" und "Offset", alles so lassen.
    Ein Häkchen bei "long exposure mode" machen.


    Weiter zum Menu "Video Aufnahme"
    Den gain maximal auf 5-10%, ansonsten rauscht es wie Sau. Den gain ausschließlich zum auffinden und zentrieren des Objekts hochdrehen.
    Dann auf die grünen Zahlen der Belichtungszeit klicken, steht normal auf 0-50ms, 3x klicken, dann müsste da 0-50s stehen.
    Eleganter geht es mit einem Klick auf das blaue Feld in dem die Belichtungszeit steht.
    Es öffnet sich das "Input Panel".
    Da klickst Du 15s -&gt; Enter -&gt; Exit
    Nehme ruhig mal 15s, ich habe auch schon mal 90s belichtet.
    Dann unter "Datei" -&gt; "Video Aufnahmeoptionen" Ausgabeformat "tif" wählen und die Ausgabeordner festlegen.
    Unten die gewünschte Anzahl der frames festlegen, für M57 kannste ruhig 90 Bilder machen, die mit 15s Belichtung schaffen schon was weg.
    Dann ein weißes Blatt Papier vor die Cam halten und den "globalen Weißabgleich" klicken.
    Jetzt nur noch "Serien-Aufnahme" starten.
    Ist die Serie beendet, Kamera oder Teleskop vorne dichtmachen, und Darks mit der gleichen Belichtungszeit wie die Lights machen, hier zB. 30x15s.
    Danach die BIAS-Frames nicht vergessen.
    Belichtung wieder im "Input Panel" klicken.
    1µs -&gt; Enter -&gt; Exit einstellen und auch 30 Stück machen.
    Mit den drei Datensätzen dann Deepskystacker füttern.
    Dann sehen Deine Bilder schon viel besser aus.


    Viel Erfolg und Gruß,


    Uli



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Könnte für Dich ja auch von Nutzen sein...


    Gruß,
    Uli

  • Ok, super! Das hilf mir schon mal sehr. Werde ich beim nächsten Mal beherzigen und testen.


    Wie wichtig ist denn in meinem Anfänger-Orion-Fall die Geschichte mit den Darks? Ehrlich gesagt habe ich auch den Weißabgleich bisher eher schleifen lassen - sollte ich das vor jeder Session mit dem Blatt Papier tun, vor allem auch für meine Planeten-Fotos?


    Nochmals vielen Dank!
    Michael

  • Moin Michael,


    hier ein link zu deepskystacker:
    http://deepskystacker.free.fr/german/
    Schau Dir mal auf der linken Seite den Punkt "wie erstelle ich bessere Bilder" an, da wird das super erklärt...
    Weißabgleich ist wie bei der normalen Fotografie wichtig, außer wenn Du im Format "raw" arbeitest, da wird der Abgleich in der Bildverarbeitung gemacht.


    Gruß,
    Uli

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