Lovejoy mit der PURUS

  • Hallo Kometenfreunde,


    Gestern Abend war es endlich so weit und ich bekam Gelegenheit den Kometen Lovejoy abzulichten. Da meine SP-DX momentan etwas herumzickt habe ich die gute alte Purus Uhrwerksmontierung mal wieder aktiviert und ihr die Kamera anvertraut.


    Die Aufnahmeserie war in mehrerlei Hinsicht eine Premiere für mich:
    zum ersten Mal habe ich einen Kometen fotografiert,
    zum ersten Mal kam das Revuenon-Spezial 135mm 1:2,8 zum Einsatz,
    zum ersten mal habe ich der Purus ein so schweres Setup aufgelastet (rund 1kg).


    Zum Glück hatte Hartwig letzten Donnerstag den Deepskyfoto-Workshop der GvA zum Thema Kometenfotografie abgehalten. Das war eine große Erleichterung, vor allem in der EBV. Das Revuenon-Spezial ist ein altes M42-Objektiv, das für wenig Geld gehandelt wird und überraschend gut abbildet. Am Rand zeigt es bei f/4 zwar noch deutlich CA, aber den schneide ich eh weg. Auf der Purus ist der Kamerabody immer aufrecht orientiert, so dass bei Lovejoy oben und unten viiiel Platz auf dem Bild war.
    Die Purus ist ja nicht annähernd so tragkräftig wie moderne Reisemontis wie Astrotrac, Polarie oder Star Adventurer. Deshalb ist eine Kamera von einem Kilogramm eine Herausforderung für das arme, alte Uhrwerk. Aber ich habe es hinbekommen und hatte nur 1/4 Ausschuss, was ein guter Wert ist. (Für die Insider: ich habe so ausgewuchtet, dass die Kamera hoch lief und das Gegegewicht die Montierung gezogen hat.)


    Der langen Rede kurzer Sinn, hier ist mein bescheidener Beitrag zur momentanen Lovejoy-Begeisterung:



    Canon 1000Da, 20x90s, 800ISO. Revuenon-Spezial 135mm auf f/4, Auschnitt, etwa 50% verkleinert. Purus Uhrwerksmontierung.
    DSS auf den Kometen gestackt, Fitswork, Gimp, XnView


    Das Seeing war mal wieder grottig, deshalb sind die Sterne vermatscht. Aber im Schweif sind schon ein paar schöne Details zu sehen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Schweif so lang ist, sonst hätte ich ihn besser zentriert. Das Rauschen werde ich wohl nie in den Griff bekommen, also lasse ich es so wie es ist.
    Ich hätte gerne deutlich mehr Frames gemacht, aber der Himmel zog nachher zu und es war Schluss.


    Ich hoffe das Bild gefällt dem einen oder anderen. Über Kritik und Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen. Ich habe auf jeden Fall wieder einmal eine Menge gelernt. Tut man ja eigentlich ständig in der Astrofotografie, oder? [;)]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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