Einstieg in die Astrofotografie

  • Hallo zusammen,
    Nachdem ich meinen 12" Dobson in vollen Zügen geniesse, reizt mich auch der schleichende Einstieg in die Astrofotografie. Von meinem Erstteleskop besitze ich bereits eine Exos-2 Goto mit Autoguider-Anschluss. Auch besitze ich eine Sony Nex-6 Kamera.


    Ich habe mir das so vorgestellt, die Kamera auf die Rohrschelle zu montieren und (vorerst ohne Autoguiding) zu Fotografieren. Das heisst Mond oder andere helle Objekte, max bis 30Sek. Belichtung (das sollte glaub die Grenze sein, ab welcher die Sterne zu eiern beginnen). Ziel ist es, mit dem vorhandenen Equipment ein Gefühl für die Materie zu bekommen. Anschliessend würde ich mir eine Canon DSLR kaufen (Canon, da am meisten verbreitet).


    Macht das so Sinn? Oder brauche ich gleich ein weiteres Teleskop mit Autoguiding und neuer Montierung?


    Falls ja, könnt Ihr mir da eine gute Webseite oder Lektüre empfehlen? Ich finde zu diesem Thema entweder die die "Ich suche das beste Astrofoto-Equipment für 300 Euro...." oder Seiten von Astrofoto-Profis mit tollem Equipment, welches über mehrere Jahre sich zusammengestellt hat. Als ungefähre Richtungsangabe sehe ich in der Region (AZ-)EQ-6 plus passendem fototauglichem Dreilinser-Apo oder Newton plus Leitrohr. Ideal wäre eine gute Lektüre zum Einstieg... Was könnt Ihr da empfehlen?


    Mein Ziel der Überlegung wäre, dass ich step by step zu einer qualitativ guter Astrofoto-Ausrüstung komme.


    Danke und schöne Grüsse und einen tollen guten Rutsch in ein wolkenloses 2015.

  • Hallo


    wenn die Montierung schon einen Autoguiederanschluß hat könntest du die Kamera ja auch auf eine Prismenschiene montieren und daneben einen 8x50 Sucher.
    Guiding per Mgen wäre dann die schönste Lösung.
    Irgendein Notebook oder Tablett und Webcam käme in Frage wenn greifbar.


    30s ?? na das hängt von der Brennweite ab,
    da könntest du eventuell sogar mit einem Pec Training arbeiten.


    Gruß Frank

  • Danke für die rasche Antwort. Nur, wie bekomm ich den Sucher neben der Kamera drauf?


    Habe die Exos-2, darauf die Rohrschelle (die war ursprünglich für den 6" f/8 Refraktor). An der Rohrschelle ist obe eine Schiene, wo ich die Kamera festschrauben kann. Einen 8x50 Sucher hätte ich auch schon... Nur, wie bekomme ich den drauf montiert? Der würde eigentlich auf dem 6"er befestigt sein. Oder kann man auf der Rohrschelle noch eine Prismenschiene platzieren, wo beides Platz drauf hätte?


    Gruss

  • Hallo


    die Rohrschelle brauchst du doch eigentlich gar nicht.
    Wenn man eine Vollalu Prismenschiene hat kann man doch an einem Ende den Sucher drauf setzen und am anderem Ende die Kamera, wie einer Doppelbefestigung.
    guck doch mal für Anregungen bei TS mit Suchbegriff Doppelbefestigung, satt der Prismenklemmen ginge ja auch der Sucherschuh und am anderem Ende ein Kugelkpof.
    Geht vielleicht nicht ganz ohne ein paar Löcher zu bohren.


    Gruß Frank

  • Hallo Alexander


    Ich habe das auch noch nie gemacht, aber ich denke, da gibt es verschiedene Varianten:


    - Du befestigst deine Kamera an den Gegengewichten des Stativs und hast somit genügend Platz um den Sucher auf der Prismenschiene zu montieren.
    Zum Beispiel mit diesem Adapter: http://www.teleskop-express.de…Gegengewicht-Stangen.html


    - Du kaufst dir eine Doppelprismenschiene.
    Zum Beispiel diese: http://www.teleskop-express.de…auf-einer-Montierung.html


    Oder günstigere Varianten mit ein wenig basteln:


    - Du schraubst dir zusätzlich einen Suchersockel an die Rohrschellen.
    http://www.teleskop-express.de…-Teleskopen-an-Tuben.html


    - Du schraubst dir eine zweite Prismenschiene an die Rohrschellen.


    Oder ganz günstig:


    - Du bastelst dir eine Holzplatte und verschraubst diese an die Rohrschellen. Ich habe mir für mein Telrad ebenfalls eine Holzplatte auf die Rohrschellen montiert.


    Wie Frank schon erwähnt hat, hängt die mögliche Belichtungszeit mit der Brennweite zusammen. Wie näher du an die Sterne heran "zoomst", desto weniger lang kannst du belichten (oder wackeliger wird das Bild).
    Da du aber ein Goto hast, solltest du eigentlich auch ohne Autoguider schon eine anständige Zeit belichten können. Als ich mit der motorisierten EQ-3 in die Fotografiert einstieg, konnte ich den Orionnebel gut 120s mit einer Brennweite von 600mm belichten. Es hängt dann aber viel damit zusammen, wie gut die Montierung nach Norden ausgerichtet ist.


    Gruss
    Raphael

  • Hallo


    eigentlich brauchst du ja nur die Rohrschellen von der jetzigen Prismenschiene abschrauben und da ein Stück Siebdruckplatte drauf,
    da kannst du dann alles mögliche drauf basteln, größere Objektive brauchen auch schon mal eine unterstützende Rohrschelle, so hat man wenigstens schon genug Platz


    Gruß Frank

  • Hallo Alexander,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tilluas</i>
    <br />Ich habe mir das so vorgestellt, die Kamera auf die Rohrschelle zu montieren und (vorerst ohne Autoguiding) zu Fotografieren. Das heisst Mond oder andere helle Objekte, max bis 30Sek. Belichtung (das sollte glaub die Grenze sein, ab welcher die Sterne zu eiern beginnen). Ziel ist es, mit dem vorhandenen Equipment ein Gefühl für die Materie zu bekommen. Anschliessend würde ich mir eine Canon DSLR kaufen (Canon, da am meisten verbreitet).


    Macht das so Sinn? Oder brauche ich gleich ein weiteres Teleskop mit Autoguiding und neuer Montierung?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist aus meiner Sicht halbwegs sinnvoll, aber so einige Schritte würde ich anders tun.


    Deine NEX 6 hat schon einen schön großen Sensor, daher besteht aus meiner Sicht nicht zwingend Bedarf für eine DSLR von Canon (oder einem anderen Hersteller).
    Deine Montierung erlaubt in abhängigkeit von der Brennweite mit Sicherheit längere Belichtungszeiten als 30 Sekunden.
    Vermutlich hast Du schon ein paar Objektive für die NEX? Damit kannst Du direkt loslegen.
    Für den E-Mount gibt es auch Adapter auf T2, damit kannst Du die Kamera "direkt" an Teleskope anschließen.


    Leider konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden, welchen Klemmanschluß Deine Montierung hat, aber wahrscheinlich ist es der Vixen-Standard. Dafür gibt es für ca. 20 € Prismenschienen mit Langloch, auf die Du die Kamera schrauben kannst.


    E.

  • Habe für die Nex noch den e-Mount Anschluss. Auch hätte ich den Refraktor 152/1200 noch. Aber der Refraktor ist für die Astrofotografie sehr ungeeignet mit dieser Monsterbrennweite und dem doch extrem starken Farbfehler. Deshalb zuerst nur mit der Kamera, später dann mit Autoguiding aufrüsten und irgendwann später, wenn ich die Kamera gut bedienen kann und mehr Gefühl für die Fotografie bekommen habe, werde ich mir einen Apo oder schnellen Newton kaufen und ggf. noch eine stärkere Montierung.


    Objektive für die Nex-6 habe ich folgende:
    16-50mm
    18-200mm


    Die Kamera ist eigentlich top und superleicht. Aber als Fernauslöser muss ich das Smartphone mit der App "PlayMemories" bedienen. Diese App schränkt aber sehr viele Kamerafunktionen ein (fragt mich nicht wieso). Kann nur Zeit- und Blendenpriorität und Programmautomatik nutzen (S/A/P). Manuelle Belichtung bzw. BULP kann nicht verwendet werden... Die App akzeptiert das nicht. Und andere Fernauslöser gibt es für die NEX nicht.... Deshalb neue Kamera und dann eine Canon mit gutem Fernauslöser.

  • Hallo Alexander,


    mit dem 152er hast du doch einen tollen Sucher. [:D]


    Im Ernst, schnall mal die Kamera einfach oben drauf, norde so gut es geht ein und mach Fotos. Das Objekt kannst du dir ja mit dem Refraktor aussuchen und anpeilen. Prinzipiell wäre es sogar möglich über diesen manuell zu guiden, also Fadenkreuzokular rein und per Handbedienung Abweichungen korrigieren. Macht zwar kaum noch jemand, aber für erste Versuche- weshalb nicht.


    Oder du nutzt den Refraktor auf diese Art um noch etwas einzuscheinern. Dann gehen mit der oben drauf montierten Kamera noch etwas längere Belichtungen.


    Und wenn es dann Spaß macht kommt ein Autouider dazu. Ein MGen an dem 152er um die Kamera zu guiden ist zwar übertrieben, aber auch wieder möglich (das Ding ist ja vorhanden, also nutze es).


    Wie läuft es so mit dem Dicken? Ein wenig Glück gehabt mit dem Wetter?


    Wünsch dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und viele klare Nächte.


    Gruezi
    Stefan

  • Danke für den Tipp. Aber mit dem Refraktor habe ich halt einen monstermässigen Hebel. Die Exos-2 ist sogar visuell mit dem Refraktor am Limit. Aber für erste Übungen sicher ganz i. O. Zuerst muss ich ja schon mal das Scheinern lernen.... #128516;


    Mit der dicken Berta bin ich super zufrieden. Jupiter die letzten Tage und Orionnebel... Einfach der Hammer.

  • Hallo


    gleich mal scheinern? für EQ1 und Lidl-Monti sicher pflicht, die Exos 2 hat doch einen Polsucher, bis 20min Belichtungszeit je Einzelbild hat bei mir immer Polsucherausrichtung gereicht um keine Bildfelddrehung zu sehen.
    du musst ja nun nicht schon bei kleinster Brennweite und kurzen Belichtungen mit maximalem Aufwand anfangen


    Gruß Frank

  • du kannst ja versuchen gleich mit Netz, am Seil , mit Fallschirm, und Lebensversicherung
    Aber einfacher ist wohl du machst erst mal ein Bild und schaust dir an was zu verbessern ist.


    Du solltest drauf achten die Kamera recht genau in RA auszurichten damit man hinterher weiß von welcher Achse wieviel Fehler kommt.


    Gruß Frank

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