Infos zu ALT-Montierungen

  • Hallo Jürgen,


    im Nachbarforum war die Suche nach "Lebenszeichen" von der Fa. Rupp auch erfolglos:


    http://forum.astronomie.de/php…PP_Montierung_Flott_gemac


    Das Prospekt der Fa. befindet sich in meiner Sammlung. Wer Interesse hat, der kann sich gerne melden....Michael hat es ja schon von mir bekommen.


    Gruß und cs,


    René


    Edit:


    Habe gerade erfahren:


    Das gesamte Schneckengetriebe mit Lagerbock der Rupp-Montierung wurde von der Fa. ALT geliefert. Auch Richard Gierlinger hatte zu seinen Anfangszeiten Schneckengetriebe der Fa. ALT verbaut......heute ja nicht mehr, er produziert selbst.

  • Hallo Andre und Rene,


    danke fuer Eure Antworten, die ich erst jetzt bemerkt habe. Ich habe irgendwo noch digitale Files des alten Ruppkatalogs (mit dem Potsdamer Doppelrefraktor als Titelblatt), da ich vor einigen Jahren mal eine Ruppmontierung angeboten bekam. Selbst habe ich 1987 bei einem Sternfreund im westfaelischen Emsdetten eine Rupp 70/65er (Wellendurchmesser in mm) bestaunen koennen. Rupp-typisch waren mehrere Klemmschrauben fuer die Polhoehe, die durch Langloecher fuehrten und im Vergleich zu Alt ein offeneres Schneckenrad, das deshalb direkt sichtbar war - bei Alt ist es ja in einem Gehaeuse verdeckt und geschuetzt untergebracht.

  • Hi Juergen
    diese ganzen alten Montis--egal ob Alt oder Rupp oder oder interessieren heute leider fast(!)keinen mehr. Die muss man stationär aufstellen. Wer kann das heute noch. Wenn auf Messen etc. mal eine angeboten wird, kauft die keiner. Mobil ist das Wort der Stunde. Und GPS und und und. Verständlich sogar. Fährst du in den Wald, knallst das Geraffel in den Waldboden, 2 oder 3 Sterne angefahren und das Teil findet über Stunden jeden Mist am Himmel! :) Eine Alt oder Rupp etc schleppst du nicht in den Wald. Auch wenns dann null zittert.... lieber zittern und fluchen und Goto als schleppen und einnorden und und und
    Gilt übrigens auch für lange FH: Alle wollen sie, aber keiner kauft sie, weil keiner Lust hat, ein 2m langes Rohr mit sich rumzuschleppen.
    In diesem Sinne: VG André

  • Hallo Rene,


    Ja, es stimmt. Ganz zu Anfang meiner Bautätigkeit habe ich mal Alt Antriebe eingesetzt. Aber das beschränkte sich auf ca. 2-3 Antriebe. Seitdem nur Eigenbauten.


    Viele Grüße
    Richard

  • Ich denke die großen Alt- und Ruppteile waren wohl auch in den 1980ern typische Vereins- und Volkssternwartengeräte; der typische Privatastrofan hatte sowas nicht. Aber jede kleine Ruhrpottstadt baute in den End-60ern und 70ern ja eine Volkssternwarte, und da war der Markt für sowas. Und wirklich gute tragbare Montierungen gab es ja damals auch nicht zu kaufen, und selbst ein 10cm FH-Refraktor war, an der Kaufkraft gemessen, ein echter Wertgegenstand.


    Klar gab es sehr ambitionierte Leuten, die sich sowas in den Garten stellten, aber das war die Ausnahme.


    Diese Sternwarten-Montis wurden belastet wie nix gutes, weil die Rohre damals viel schwerer waren als heutige Geräte. In der GvA Außensternwarte hatten wir über die Jahrzehnte eine Rupp (110mm Achsen, die ganz große). Das Ding würd ich mal nicht unter "Traumklasse" einsortieren, sondern eher in die Rubrik "störrisches Saurier-Arbeitstier". Ein 36cm Newton war damals eben 2m lang, hatte einen dicken Spiegel und wog in Holzbauweise 70kg. Dann kam ein 20cm Leitrefraktor (f=3m, geknickter Strahlengang) dazu, dann waren wir bei 110kg oder so. Eine Alt AD7 konnten wir uns auch nicht leisten. Die Rupp war ein Monster, war nicht so gut verarbeitet, hatte aber bei gefühlt dreifacher Masse am Ende des Tages eben etwas mehr Tragkraft als eine AD7. Die Rupp haben wir dann phasenweise sogar mit einem fatalen 60cm Newton belastet. An dem wackelte alles, aber nicht die Montierung. An der Montierung war das Problem, dass sie nicht vereinstauglich war, man immer ein eingespieltes Team von Cracks brauchte und dann irgendwann in der CCD-Ära selbst ein Saurier war. Und an die Kombi furchtbarer 60cm Newton + ungemütlicher Monti hab ich keine guten Erinnerungen, vor allem wurde sie von der Vereinsöffentlichkeit nicht angenommen. Das gewöhnliche Vereinsmitglied hatte einfach Angst vor dem Saurier.


    Später haben wir dann eine Alt AD7 für unseren Innenstadtstandort angeschafft, und als sich das mit dem Innenstadtstandort erledigt hatte, wanderete die in die Außensternwarte. Wir hatten da wieder den 36cm Newton drauf (ohne den Refraktor). Tragkrafttechnisch war das bei DEM Hebelarm schon grenzwertig. Dafür war die Monti voll gototauglich, vereinsfähig und gemütlicher, so dass ich mit ihr insgesamt angenehmere Erinnerungen verbinde.Die Alt ist übrigens noch immer in der Kieler GvA-Sektion im Einsatz, und ich glaube, die freuen sich über das gute Stück. Die Rupp hat sich Wolfgang Lille gesichert, was er damit macht, ist mir unbekannt. Der 36cm Newton ist inzwischen auf mehreren Umwegen bei Rüdiger Heins gelangt und ist dort als "nicht beweglicher Gartendobson" in Use.




    Hartwig

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