Exosolare Planeten mit DSLR nachweisen

  • Hallo zusammen,


    vor ein paar Tagen wurde ich über Facebook auf einen Bericht aufmerksam, der beschreibt das man mit einer DSLR einen Exoplaneten mit der Transit-Methode nachweisen kann: http://www.geek.com/science/yo…ng-a-dslr-camera-1610597/


    Es wird der Stern HD 189733 (http://de.wikipedia.org/wiki/HD_189733) mit seinem Begleiter HD 189733 b (http://de.wikipedia.org/wiki/HD_189733_b) untersucht, der seinen Stern in nur ca. 2,22 Tagen umkreist und einen Helligkeitsabfall von 2,5% verursacht.


    Meine Frage ist, hat sich schon jemand aus diesen Forum an dieser Methode versucht und wo findet man eine Liste von Exoplaneten die für diesen Nachweis in Frage kommen (Kurze Umlaufzeit, relativ hoher Helligkeitsabfall)?


    Kann man diesen Helligkeitsabfall wirklich nachweisen, ich kann mir vorstellen, dass die Erdatmosphäre die Auswertung der Helligkeitsveränderung erschwert.

  • Ich glaube das ganze Vorhaben, wird ein wenig schwierig werden. Voraussetzung ist eine motorisierte Nachführung oder eine motorisierte Barndoor-Montierung und mindestens eine Brennweite von 300 mm.
    So einfach nur Schnappschüsse zu machen und diese dann Visuell auswerten, wird kaum möglich sein. Eine weiteres Problem wird noch hinzu kommen, dass man die Position des Exoplaneten genau kennen muss. Eine nur frei Schnauze auf den Himmel ausgerichtet, reicht somit nicht.


    Wie ich auch dort gelesen habe, braucht man noch dazu ein Programm, dass die Helligkeit bestimmen kann. Aber bei der Entfernung des Exoplaneten, wird es schwierig werden, hier Helligkeitsunterschiede festzustellen.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hallo Manfred,


    die Position möglicher Exoplanetenmuttersterne sind alles andere als ein Problem. dafür gibts Datenbanken wie http://var2.astro.cz (aktuell leider außer Funktion, aber sicher bald wieder online), die jetzt schon fleißig Amateurmessungen von Exoplanetentransits sammeln. Alleridngs haben die meisten Leute, die sowas machen, gekühlte CCD-Kameras, weil die schlicht und ergreifend bessere Photometrie als DSLRs machen.


    Die Entfernungen der Exoplanetenmuttersterne sind erstmal irrelevant. Wichtiger ist da noch die scheinbare Helligkeit des Sterns ansich, einfach wegen der benötigten belichtungszeit und damit der zeitlichen Abdeckung. Je mehr Bilder, desto besser. Es gibt aber eine ganze Reihe Sterne mit Planeten im Helligkeitsbereich um die 10-11 mag oder sogar noch heller, die hervorragend geeignet sind. Der Grad der Verdunklung dagegen hängt nur vom Größenverhältnis Stern-Planet ab und macht bei vielen Hot Jupiter 2-3% aus. das ist mit einer DSLR nicht unmöglich, aber man sollte wissen was man da tut.


    Jede halbwegs praktikable Photometriesoftware tut auch bei Exoplanetentransits ihren Dienst, zum Beispiel Muniwin http://c-munipack.sourceforge.net/


    Ansonsten: Einfach mal bei http://brucegary.net/book_EOA/x.htm reinschnuppern. es gibt fast nichts, was es nicht schon gibt [:)]


    Viele Grüße
    Caro

  • Habe mir mal diese Software herunter geladen, verwendet werden können RAW und FTS-Dateien.
    So wie es nach der Beschreibung aussieht, man man noch zusätzlich Dark und Flats-Aufnahmen.

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    Gruß Manfred

  • Hallo Manfred,


    es braucht das Dateiformat FITS, wie in Fitswork [;)]
    Letzteres wiederum macht dir übrigens aus deinen DSLR-Bildern (nur RAW ist sinnvoll) bei Bedarf genau das.


    Und ja, ohne ordentliche Darks und Flats geht bei Exoplaneten gar nichts.


    Aber wie schon gesagt, man sollte einigermaßen wissen, was man da tut, bevor man Exoplanetentransits in Angriff nimmt, sprich zumindest Erfahrung mit der Auswertung von Veränderlichenlichtkurven haben.


    Viele Grüße
    Caro

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Hallo Manfred,


    Aber wie schon gesagt, man sollte einigermaßen wissen, was man da tut, bevor man Exoplanetentransits in Angriff nimmt, sprich zumindest Erfahrung mit der Auswertung von Veränderlichenlichtkurven haben.


    Viele Grüße
    Caro
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau hier steckt ein Problem, wobei nicht jeder Erfahrungen bei der Auswertung der Kurven hat. Auch das Bedienen des Programmes ist nicht schwierig, aber man muss die Anleitung studieren, wie man da Vorgeht.
    Aber man kann das Ganze mal testen, was hier herauskommt.


    Nachtrag:
    Sehe gerade, dass die RAW-Aufnahmen der DSLR nicht geeignet sind für die Anwendung der Photometrie in dem Programm. Auch steht dort noch, dass man die Ergebnisse überprüfen müsste, ob die Ergebnisse richtig sind. (Nachlesbar in der Hilfdatei des Programmes)

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    Gruß Manfred

  • Bernd Gährken hat genau diesen Exoplaneten mit einem 76mm Firstscope und später sogar mit einem noch primitiverem Galileoscope und der Meade DSI-III CCD Kamera beobachtet:
    http://www.astrode.de/hd189733b.htm


    Weitere Exoplaneten Nachweise von Bernd:
    http://www.astrode.de/TRES3B.HTM
    http://www.astrode.de/corot2B.HTM
    http://www.astrode.de/wasp11b2.htm

  • Es gibt da eine einfachere Möglichkeit exoplaneten nachzuweisen als den direkten Transit. Zumindest wenn sich die Planeten in Doppelsternsystemem bewegen.
    Man nimmt im Abstand einiger Wochen eine Lichtkurve des Systems auf die das Primärminimum enthält und bestimmt den exakten Zeitpunkt der tiefsten Bedeckung. Wenn die beiden Zeitpunkte genau x-Periodenlängen auseinander liegen hat man es wahrscheinlich mit einem 2-Körper System zu tun. Sobald es Abweichungen gibt deutet das auf einen dritten Körper hin.
    Nennt sich LITE Methode. Ein diesbezüglich besonders "dankbares" Objekt ist z.B. HW Vir (oder NY Vir, oder V470Cam/HS0705).
    Bei letzterem konnte man in einem Monat eine zeitliche Abweichung von gut 60s messen.
    Gruesse, Markus

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