Elefantenrüssel bei h und chi Persei?

  • Hallo "Mekbuda",


    willkommen im Astrotreff! Man könnte das als Elefantenrüssel interpretieren, mit ein wenig Phantasie, ja. Aber ich verstehe die Frage nicht ganz. Meinst Du, ob die Sterne, die den Rüssel ergeben, tatsächlich räumlich zusammenhängen?


    Der OC, von dem der Rüssel abzugehen scheint, ist NGC 869 (h persei), die ersten beiden auffälligen Sterne in der Kette, die dem OC am nächsten steht, müssten 7 Persei und 8 Persei sein, die laut Wikipedia "nur" 820 bzw. 420 Lichtjahre von uns entfernt sind. NGC 869 zeigt aber eine Distanz zur Erde von guten 6.800 LJ. Demnach ist es wohl nur eine optische Zugehörigkeit, falls man überhaupt von "zugehörig" sprechen mag. Die beiden Riesensterne liegen jedoch fast zusammen auf einer Entfernungsebene, ja.


    Tante Edit: Recherche

  • Moin Jörg,
    willkommen im Astrotreff.
    Unter Elefantenrüssel werden Säulen aus Molekülwolken mit enthaltenem Staub verstanden.
    Diese Bereiche lichtabsorbierender Dunkelwolken werden auf lang belichteten Aufnahmen deutlich.
    Ganz bestimmt aber nicht auf einer 5-sekunden-Aufnahme. Und davon abgesehen existiert im engeren Bereich um h+chi auch nichts derartiges.
    Im weiteren Umfeld allerdings schon. Ganz besonders im angrenzenden Sternbild Cassiopaia.
    Hier findet man H-II-Regionen mit besonders dichten Molekülwolken.
    NGC 281, oder die beiden Regionen IC1805 und IC1848 sind sehr schöne Beispiele dafür.
    Nicht zu vergessen der berühmte Elefantenrüssel IC1396a in der großen H-II-Region IC1396 im Cepheus.
    Google mal nach diesen Objekten.
    Mit etwas mehr Belichtungszeit könnte das eine oder andere schon sichtbar werden.

  • Hallo,
    Danke, dass ihr antwortet. Ich meinte es schon wie Bodybag666 meien Frage verstanden hat. es sind dann also doch Vordergrundsterne, die nix mit dem Haufen zu tun haben.
    Ich fragte auch deshalb, weil ich gelesen hatte, dass als Überbleibsel der Sternentstehung in OS manche Sterne durch ihre Anordnung noch auf ihren Entstehungsort in einem Elefantenrüssel hinzudeuten scheinen.
    Bis zur nächsten Frage dann - mit mehr Belichtungszeit.;)
    LG
    Mekbuda

  • Hallo Mekbuda,


    das habe ich mich auch schon gefragt:


    warum sind Sterne oft in Sternketten angeordnet ?


    a) Zufall? (Sternketten fallen dem Menschen auf, das Hirn sucht geradezu danach)


    b) gemeinsame Entstehung in einem Elefantenrüssel


    Verwandt ist die Frage, warum 2 Sterne so oft gemeinsam stehen. Antwort: es gibt echte Doppelsterne und das ist gar nicht mal so selten.


    Insofern würde es mich nicht wundern, wenn Sternketten eben doch eine physikalische Ursache haben und nicht ein zufälliger "Asterismus" sind.



    besten Gruß
    John

  • Hallo John,


    ja die Sternketten sind schon häufig.
    Allerdings ist das mit dem Zusammenhang schwer zu beantworten. Dafür müsste man die Entfernungen der Einzelkomponenten kennen und das wird je nachdem wie "tief" man blickt zunehmend schwieriger. Ich denke du liegst mit deiner Anmerkung daß das Gehirn geradezu nach Mustern sucht schon richtig. Wer hat nicht schon von der Scheibe Toastbrot gehört auf der das Antlitz Gottes zu sehen war....
    Manche verfallen dabei in einen regelrechten Zwang.
    Wer sich mal vor Augen führen will wie weit das gehen kann der sollte mal nach "ufosightingsdaily" googeln. Unglaublich in welche Hysterie manche Menschen verfallen können die zwanghaft nach Mustern suchen wo keine zu finden sind.
    Die haufigkeit der Kettenmuster in der Astronomie ist ja auch irgendwie logisch. Milliarden von Sternen liegen dicht gedrängt in der Scheibe unserer Galaxis und wir blicken die meiste Zeit in diese Ebene hinein, da müssen zwangsläufig andauernd dererlei scheinbare Muster entstehen.

  • Hallo Mekbuda,


    Elefantenrüssel hin oder her, was noch schön auf Deinen Bild zu sehen ist, dass ist der offene Sternhaufen STOCK2 auch das "Muskelmännchen" genannt. Auf Deinen Bild sieht man es schön am linken Bildrand etwas unterhalb der linken oberen Ecke. Es sieht einem Strichmännchen (nicht was ihr schon wieder denkt [:)] ) mit den Armen nach oben, nicht unähnlich.
    Es ist ein sehr schönes Fernglasobjekt, leicht zu finden, wenn man vom NGC 869 (h persei) der gebogenen Sternkette bis zum Ende folgt, dann ist das Muskelmännchen etwas nördlich oder links davon zu sehen.


    Gruß
    Helmut

  • Hallo Helmut,
    danke für den Tipp. Ich habs auch gefunden und es ist in etwa so groß wie h&chi zusammen, stimmts? Natürlich nicht so viele Sterne, aber trotzdem zu erkennen.
    Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    schau Dir mal das "Muskelmännchen" mit einem Fernglas in natura an, Du wirst erstaunt sein, gut und schön das Männchen zu sehen ist. Wenn ich mit meinem Fernglas am Himmel spazieren gehe, komme ich daran nicht vorbei.


    Gruß
    Helmut

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