Frage von einem Neuling zu einem Teleskop

  • Hallo


    Bin ziemlich neu und habe mal eine Frage wegen einem Teleskop.
    Da ich selber kein Teleskop besitze und ich im Moment auch nicht weis was ich mir für eines kaufen soll habe ich mir eines von meinem Nachbarn ausgeliehen. Leider kennt der sich auch nicht aus und wollte mal fragen was ihr von diesem Teleskop haltet.


    Es handelt sich um ein Hama Spiegeltelskop 900x114 Modellbez.: 62571


    Leider kann ich noch keine Fotos hochladen deshalb nur der Link
    http://www.schema2.de/phpBB2/files/simg0082.jpg


    Kann mir jemand etwas über das Teleskop sagen und ob das brauchbar ist? Wäre sehr hilfreich.


    Danke schon mal

  • Hi Nacks!


    Erstmal herzlich willkommen hier im Forum!
    Also ich kenne jetzt nicht genau das Modell. Aber da es ein 114/900 Newton auf parallaktischer Montierung ist, ist es auf jeden Fall ein super Einsteigermodell. Was für Zubehör (Okulare und so) hast Du (habt Ihr) denn dabei?


    Gruß
    Michael

  • Hi Nacks,


    auch von mir ein herzliches Willkommen. Da Du ja die Möglichkeit hast, das Teleskop so richtig auszuprobieren, kannst sicherlich auch Du nur allein für Dich die Entscheidung treffen, in wie weit das Teleskop Deinen Ansprüchen genügt.
    Zuerst mal die übliche Frage: welches sollen Deine bevorzugten Objekte am Sternenhimmel sein. Hast Du mehr Spass an Mond- oder Planetenbeobachtungen, interessieren Dich eher Deep Sky Objekte ? Oder möchtest Du in den Bereich der Astrofotografie einsteigen?
    Jetzt noch eine andere Frage. Wie fit bis Du beim Finden der ausgewählten Objekte???
    Wenn das funktioniert, wie einfach kannst Du mit der Montierung diese Objekte ins Teleskop kriegen ? Und (das war bei meinen ersten beiden Teleskopen das größte Handicap) hält die Einstellung und hat sie nicht zu viel Spiel? (wie meine Astro3 Monti).
    Wenn Du damit klarkommst, ist das bestimmt ein gutes Einsteieger Scope. Frage mal nach den Preis. Erst dann kann man sagen, ob es in dieser Preisklasse bewährte, hier von Usern des Forums benutze Geräte gibt. Viele hier nutzen das Lidl-Scope, welches ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis hat. Und mit ein bisschen tuning an der Monti, ist es auch recht stabil.
    Außerdem empfehle ich zu Beginn, Dir ein bisschen Fachwissen über verschieden Teleskoparten und Optische Begriffe anzueignen. Ich selbst habe mir das Heft Mein Teleskop und den Fernrohrführerschein in 4 Schritten zugelegt. Zum Auffinden am Anfang nutze ich das Programm Redshift5. Ist mein persönlicher Favorit. Es gibt auch Freeware. Bitte mal im Forum nachsehen.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Erstmal danke für eure Antworten.


    Nun mal eure Fragen zu Beantworten. Ich habe hier schon ein paar Beiträge im Forum gelesen und bin dadurch eigentlich erst richtig darauf gekommen und wollte auch mal den Himmel erkunden. Bin dann auch bei uns in Passau an die Sternenwarte gefahren, die dort einmal in der Woche öffnen und jeder kommen kann der sich dafür interessiert. Dadurch wurde mein Interesse noch mehr geweckt und durch zufall habe ich mir nun das Teleskop von meinem Nachbarn geliehen.
    Was ich machen will weis ich selber noch nicht so genau. Mond reizt mich nicht so sehr, eher andere Planeten und Deep Sky Objekte. Für die Fotografie kann mich auch nicht begeistern, aber evtl. kommt das ja auch noch. Aber mal sehen.
    Zumindest habe ich das Teleskop heute gleich mal ausprobiert. Nach einiger Anstrengung habe ich dann auch den Saturn gefunden. Er war ziemlich gut zu sehen, man hat den Ring erkannt. Aber hier tun sich gleich mal ein paar Fragen auf.
    Ich habe ein 20mm und ein 6mm Okular und ein 2x Barlow sind diese Sinnvoll und für was ist das Barlow?
    Mit dem 20mm war der Saturn ziemlich klein und nur schwer erkennbar und mit dem 6mm braucht ich lange bis ich ihn mal drin hatte und ihn sehen konnte war aber auch nicht sehr begeistert, bekommt man ihn größer als mit dem 20mm damit man ihn noch gut sieht?
    Ausserdem habe ich noch ein Problem mit dem Stativ. Damit muss ich mich die nächsten Tage mal genauer auseinander setzen. Es ist ziemlich schwer und sieht auch Massiv und Stabil aus aber es wackelt dennoch. Ausserdem werde ich mich noch tiefer hier im Forum einlesen und ein paar Links für Einsteiger habe ich auch schon gefunden die ich mir durchlesen werde, sowie ich mir auch schon die zwei Bücher bestellt habe die ihr mir empfohlen habt.
    Ich werde mich einfach jetzt mal informieren und lesen lesen lesen und in die Sternwarte fahren und dort auch ein paar Ratschläge geben lassen, damit ich mal einen besseren Durchblick bekomme.
    Ach ja und vielen Dank denn hier im Forum wir einem auch immer super geholfen so wie ich gelesen habe. Hoffe ihr könnt mir bei meinen bestimmt auftauchenenden Fragen auch helfen. Aber die werden sich erst die nächste Tage hervortun.

  • Hi Nacks,


    ich will jetzt noch nicht zu technisch werden, aber eine kurze Info.

    Die Vergrößerung errechnest Du, indem du die Objektivbrennweite, durch die Okularbrennweite teilst. Im ersten Fall 900 ./. 20 = 45. Die Vergrößerung beim ersten Okular beträgt 45-fach. Bei dem 6mm hast Du eine Vergrößerung von 150. Ist für eine Öffnung von 114mm, nur bei wirklich gutem Seeing einigermaßen sinnvoll.
    Zweitens gibt es bei den Okularen erhebliche Qualitätsunterschiede. Normalerweise sind bei einem preisgünstigem Teleskop einfache Okulare vorhanden. Hier empfiehlt sich der Kauf von Plössl Okularen, welche wesentliche Verbesserungen bringen können.
    Jetzt noch eine kleine Teleskopkunde.
    Wichtigster Faktor ist die Fähigkeit eines Fernrohres zur Detailauflösung. Diese Eigenschaft hängt direkt vom Durchmesser des Objektives oder des Hauptspiegels ab. Je größer, desto mehr Auflösungsvermögen.Bei zunehmender Vergrößerung wird irgendwann der Bereich der leeren Vergrößerung erreicht, welche eine sichtbare Bildverschlechterung bringen. Das heißt wenn keine Detailauflösung mehr vorhanden ist, wird das gegebene nur noch vergrößert, d.h. Details, die nicht vorhanden sind werden aufgefüllt.
    Die Brennweite hingegen gibt den Abstand vom Objektiv bis zum Ort der Bildentstehung an.
    Was macht eine Barlowlinse? Die Barlowlinse vergrößert die Systembrennweite. Das heißt, bei deinem 900mm und einer 2-fach Barlowlinse auf 1800mm. Nimmst Du jetzt das 20mm Okular ergibt das eine Vergrößerung von 90-fach und beim 6mm auf 300-fach. Und bei dieser Vergrößerung wirst Du beim Durchsehen nichts mehr erkennen können. Ich habe die Feststellung gemacht, dass bei den meißten günstigen Teleskopen die Qualität dieser Barlowlinsen nichts ist. Meine waren aus Kunststoff (selbst die Okulare). Aber das alles wirst Du in der Lektüre selbst erarbeiten und dann versteht man es auch besser.
    Jetzt ein kleiner Tipp: Ein Newton bietet viel Öffnung zum kleinen Preis. Und was mir aufgefallen ist, ist eine stabile Montierung, sonst wackelts fürchterlich und der Spass ist schnell vorbei. Wenn Du nicht unbedingt auf Fotografie aus bist und bereit bist ca 350 Euronen zu investieren, wäre ein 6" besser noch wegen der Öffnung ein 8" Dobson richtig. Frage aber 100 andere und Du wirst sicherlich auch hundert andere Meinungen hören. Das jedenfalls sind meine Erfahrungen.
    Desweiteren habe ich mir eine Astrosoftware zugelegt. Ich persönlich bevorzuge Redshift5 (Nein ich bekomme keine Provision). Du kannst den Sternenhimmel zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt ansehen oder wenn Du möchtest, auch von jedem Ort. Wie wär es vom Standort Saturn aus unser Universum zu betrachten? Ich habe schon Stunden damit zugebracht. Zum Auffinden von Sterne und Planeten ist das eine Top-Sache. Es gibt aber auch kostenlose Astrosoft (HNSKY, Stellarius etc.) bitte mal im Forum suchen.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Danke erstmal für eure Antworten. Habe heute mal Zeit damit verbracht den Sucher genau einzustellen. Das ganze bei Tag an einem Objekt in ein paar Kilometer Entfernung.
    Heute Abend werde ich nochmal einen Versuch starten den Saturn zu betrachten. Ausserdem werde ich lesen lesen lesen aber ich muss sagen das dass Forum hier sehr informativ ist und die Leute hier super nett. Danke nochmal an alle, habe sichtlich spass daran gefunden und werde davon so schnell nicht mehr los kommen.


    Gruß Nacks

  • Hallo Nacks,


    auch von mir erst aml ein hezliches willkommen. Das Teil auf dem Foto macht, was die Verarbeitung anbetrifft, einen verdammt guten Eindruck für ein Einsteigergerät. Die 114x900er sind, wenn es denn Spiegelteleskope für den Einstieg sein sollen, ideal, weil sie schon etliches im Deep-Sky-Bereich erlauben und auch am Planeten nicht schlapp machen. An dem Ding ist auf den ersten Blick kein Plastik zu erkennen (ich war richtig froh, dass ich für ein für einen Einsteiger aufzumöbelndes 114x900er einen gescheiten Metall-Sucherhalter auf der letzten Hatt-Ausstellung ergatterte. Viel zu viel Plastik heute an den Geräten). Lediglich die Stativbeine scheinen mir an dem Teil etwas schlapp. Aber wozu gibt es Baumärkte. Aus Harthölzern (blos nicht zu schlapp wählen, etwa 30x40mm) lässt sich das von jedem selbst nachzimmern. Oft sind es heute gar nicht mal die Montierungen, die bei der Beobachtung schlapp machen, sondern die zu bescheidenen Stativbeine erzeugen die Schwingungen. Von dem abgesehen würde ich sagen: Wenn der Preis für dich okey ist, schlag zu!


    Hubertus

  • Hallo und Willkommen !


    Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, auch auf mich macht das Gerät einen recht guten Eindruck.


    Früher war der 114/900 das typische Einsteiger-Teleskop.
    Warum sollte es diesen Zweck heute nicht mehr erfüllen ?


    Zum reinschnuppern ins Hobby wäre das finanzielle Risiko bei Nichtgefallen vertretbar.
    Sollte die Optik halbwegs brauchbar sein, sieht man mit ein wenig Übung und Geduld schon eine ganze Menge !


    Verbesserungswürdig erscheint mir der Sucher, etwas klein geraten.
    Sieht aus wie ein 8x24-Spielzeug!


    Ein guter Sucher sollte eigentlich ein "Finder" sein !
    Hier bietet sich der Tausch z.B. gegen einen guten 6x30 an, oder etwas in der Art wie ein Leuchtpunktsucher.


    Auch den Rat zum Kauf von soliden Plössln-Okularen würde ich unterstützen, recht günstigt, aber gut.


    Wenn die Möglichkeit besteht, das Teleskop ein paar Nächte zu testen, und es nicht den Eindruck einer totalen "Gurke" macht, ok, greif zu !


    Sammle vielleicht noch ein paar Infos zum realen Verkaufspreise, auch von Gebrauchten.
    Damit Du auch den verlangten Preis etwas einschätzen kannst !


    Ich wünsch Dir noch viel Spass und Erfolg bei der Sache,


    Gruß,


    Michael

  • Hmm warum denkt ihr alle gleich an der Verkaufspreis? Mein Nachbar benötigt das im Moment nicht mehr und leiht mir das nun für eine gewisse Zeit die sich auch über 4 - 5 Monat hin ziehen kann oder auch länger. Bis dahin hoffe habe ich genug Geld um mir mein eigenes zu kaufen.
    Denke da mal an ein Budget von 500 - 800 € wenn ich da ein besseres bekomme.
    Aber erst mal sehen wie ich mit dem zurecht komme und ob ich dieses ganz ausreizen kann, wenn dies der Fall ist und ich eine gewisse Orientierung habe und eine gewisse Ahnung von der Thematik dann sehe ich mal weiter.
    Bin immer noch fleißih am lesen und sauge im Moment alles auf was ich nur vor meine Augen bekomme.
    Das erste was ich mir allerdings zulegen werde sind Okulare. Denn die kann ich ja später auch weiter benutzen. Ach ja und wie ihr schon bemerkt habt ist das einziege was schlapp macht an dem Stativ sind wirklich die Beine. Da muss ich mir auch noch was überlegen. So ist alles wirklich ziemlich stabil und es ist auch nichts aus Plastik.
    Habt ihr irgendwo Fotos von euren Konstruktionen, dammit ich mir da mal ein paar Anregungen holen kann? Wäre super


    Gruß Nacks

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
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    Ein guter Sucher sollte eigentlich ein "Finder" sein !
    Hier bietet sich der Tausch z.B. gegen einen guten 6x30 an, oder etwas in der Art wie ein Leuchtpunktsucher.
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    Hallo


    Die Sben ED Okulare sind sehr gut und Preiswert (EBAY 35€)
    jeder halbe Feldstecher ist ein guter Sucher, ich habe es auch nicht glauben wollen selbst der ganz kleine Tschibo-Feldstecher zeigt den Orionnebel und zwar seitenrichtig und aufrecht.


    Gruß Frank

  • Hallo Nacks,


    was die Stativ-Konstruktionen anbelangt, würde ich dir gerne ein Paar Bilder meiner Bastelei zukommen lassen. Ich bin jedoch zu dusselig, Bilder hier ins Forum zu setzen. Wenn du mir deine E-mail-Adresse gäbest, könnte ich dir dazu was zumailen. Meine E-mail:
    hubertus_rieger(==&gt;)t-online.de


    Tschüss Hubertus

  • Hi Nacks,


    Das Teleskop ist ideal, Beobachtungserfahrung zu sammeln und dann zu einer richtigen Entscheidung für das eigene Röhrchen zu kommen (immer schön weiter informieren).
    Bein Stativ gibts noch Möglichkeiten.
    Falls Du im Stehen beobachtest, versuchs Mal im Sitzen. Stativ so weit wie möglich spreizen und die Beine nur so weit ausziehen, dass Du bequem, auf einem Hocker oder Stuhl sitzend, beobachten kannst und die Schrauben wirklich fest anziehen. Es sollte merklich stabiler werden. Wenn nicht, liegt das Gewackel hauptsächlich an der Montierung. Da ist dann wenig zu machen. Immerhin hast Du dann für ein paar Monate mit dem Gewackel zu kämpfen und wirst beim möglichen Kauf eines eigenen Gerätes auf einen stabilen Unterbau achten.


    CS, Günther

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