Vergrößerung - maximal/sinnvoll ?

  • nabend zusammen, ich plane nach langem überlegen evtl. die anschaffung eines newtons, den ich mögl. optimal nutzen möchte.
    http://www.teleskop-service.de/Orion/luxus.htm#TSN200Foto
    dieses gerät könnte es werden, doch ha ich gelesen, es sei die beste auflösung erreicht bei Öffnung*0,7 , dann würden die dunkelsten, mit dem fernrohr möglichen sterne gezeigt. bei diesem wäre das also ein 3.15mm okular. gibt es auch andere als die nagler-okulare die das können ? welche okulare sind sonst für dieses gerät zu empfehlen ??


    hfh

  • Hallo Mostwanted!


    Also die Anforderungen an die Okulare sind sicher nicht ganz ohne bei 8" f/4,5. Wenn Du Dich auch für ein Weitwinkelokular mit etwas größerer Brennweite (< 27mm) entscheiden solltest, was sicherlich sinnvoll wäre, muss dass schon ein sehr gutes sein. Sonst hast Du nicht die nötige Randschärfe. Ansonsten sicherlich ein schönes Teleskop für Deepsky.


    Gruß
    Michael

  • was würde sich denn da so anbieten ?? möchte kein vermögen in okularen anlegen, hab noch (aber keine ahnung, ob das geht) sehr gute von nem CArl Zeiss mikroskop. müsste man sehen... aber wie is das mit den 3.15mm als optimalokular ??


    hfh

  • Hi Mostwanted,
    natürlich gibt's solche Okulare, beliebt ist zB. das Vixen LVW 3.5 ...
    Auf Weitwinkel würde ich schon achten bei den extrem kurzen Brennweiten, aber das ist Geschmacksache ... andere ziehen ein Ortho mit weniger Linsen und evt. besserem Kontrast vor. Eine andere Möglichkeit wäre die Benutzung einer dazwischengeschalteten Barlow-Linse. Ein 6mm Oku mit einer 2x Barlow entspricht einem 3mm Oku ... allerdings mit dem Einblick des 6'ers und unter in Kaufnahme der zusätzlichen Linsen.
    Übrigens, zum Sterneguggen würde ich so ein Oku nicht verwenden sondern ausschließlich für Sonne (nur mit vernünftigem Filter!), Mond und Planeten, also Objekte, die hell genug sind, daß´sie solche Vergrößerungen vertragen. Nebel und Galaxien würden zu dunkel. Sterne selbst können mit unserem Gerät nicht vergrößert werden, da sie praktisch einem mathematisch kleinen Punkt entsprechen. Sinn macht mE. nur das Trennen von Doppelsternen, wobei möglicherweise solch ein Okular bei besten Verhältnissen hilfreich sein könnte.
    Gruß
    Flatratte

  • bei uns im astrounterricht wurde halt mal von der optimalen okularbrennweite bei öffnung*0,7 gesprochen und ich war fest der ansicht, das müsse so, sien, d.h. man sieht dabei die dunklen sterne besser, ebi einer anderen vergrößerung wird die auflösung wieder schlechter.


    hfh

  • Sorry, hat sich überkreuzt ...
    Ich persönlich habe ein 'Vermögen' in Oku's angelegt damals für meinen Dobson, und habe es nicht bereut. Ich konnte natürlich nur eins kaufen (Nagler, Panoptik), wenn das Geld beisammen war. Wenn ich jetzt nach vielen Jahren der Nutzung eines kaum zu übertreffenden(aber inzwischen zu ergänzenden) Oku-Sets (Dobson= F/3.85!) zurückblicke, waren die paar Monate Wartezeit garnix. Ich hab' noch nicht eine Sekunde überlegt eins von diesen zu verkaufen. Evt. längere Anschaffungsphase, evt. weniger Oku's, aber nur das Beste für die hoffentlich gute Primär-Optik, nur das Beste bez. der eigenen Anforderungen, was, was man nie wieder hergibt - das wäre mein Votum!
    Da die Oku-Wahl mE. sehr subjektiv ist, dh. unterschiedliche Leute unterschiedlich gewichtete Anforderungen stellen, ist das Raten zu einem bestimmtem Typ nur begrenzt sinnvoll. Empfehlung, Geld sparen, zusammenhalten und beim nächsten Teleskoptreffen die Teile untereinander genau vergleichen ... und erst dann zuschlagen! [:D]
    Gruß
    Flatratte

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mostwanted</i>
    <br />...es sei die beste auflösung erreicht bei Öffnung*0,7 , dann würden die dunkelsten, mit dem fernrohr möglichen sterne gezeigt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du meinst sicher Öffnungszahl (in diesem Fall 4,5) und nicht Öffnung (in diesem Fall 200 mm).
    Es gibt kein "Optimalokular" für alles. Je nach Objekt, Himmelsqualität und Luftruhe ist eine andere Vergrößerung optimal. Bei komplexeren Deep Sky Objekten mit viel Strukturen und großen Helligkeitsvariationen (z.B. Orion Nebel oder Zyrrus Nebel bei größeren Geräten) hat das Ausprobieren von verschiedenen Vergrößerungen seinen Reiz.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...möchte kein vermögen in okularen anlegen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dann soltest du vielleicht kein f/4,5 wählen. Okulare die bei diesem Öffnungsverhältnis Spass machen, sind nicht billig.


    p.s.
    Mir scheint, du bringst die Befriffe "Auflösung" und "Grenzhelligkeit" (Sichtbarkeit von schwachen Sternen) durcheinander. Versuche dich erstmal richtig schlau zu machen BEVOR du an ein Teleskopkauf denkst.

  • Hallo Mostwanted,


    flatratte hat gewiss Recht, wenn er schreibt, das irre Riesenvergrößerungen nichts bei lichtschwachen Objekten bringt, zu ergänzen wäre die Einschränkung, wenn es sich um flächige Objekte handelt (Nebel/Galaxien). Wenn es, wie du schreibst, darum gehen soll, möglichst schwache Sterne, also punktförmige Objekte, noch zu sehen, musst du in der Tat (da hat der Astrolehrer recht!) eine sehr hohe Vergrößerung wählen. Als ich mit einem 10" Spiegel bei durchschnittlichen Sauerland-Beobachtungsverhältnissen (Mag 6-Himmel) mit Schülern Pluto finden wollte (auch punktförmig), konnte ich diesen 13,8 mag schwachen Planeten nur dadurch eindeutig identifizieren, indem ich um die 220fache Vergrößerung wählte und damit alle in einer aktuellen Aufsuchkarte eingezeichneten mag15 Sterne wiederfand und dazwischen dann einen "lichtstärkeren" Stern zuviel, nämlich Pluto auffand. Für 10" gibt man sonst mag14 als Grenzgröße an, doch mit hoher Vergrößerung kommt man mit anständig Vergrößerung durchaus eine Größenklasse weiter (als hätte man ein doppelt so lichtstarkes Teleskop).
    Mit viel Vergrößerung ist, wenn die Position leicht auszufinden ist, Pluto mit dem von dir avisierten 8"er gerade noch drin, auch der Quasar 3C273, der satte 2500Mio Lichtjahre weg ist. (Leider werden dir die noch schwächeren Umgebungssterne zwecks eindeutiger Identifizierung fehlen.)


    Viel Spass beim ausreizen der ultimativen Reichweiten deines künftigen Teleskops


    Hubertus

  • Hallo allerseits,


    Viel geschrieben:
    Die optimale Vergrösserung ist etwa 1 x Durchmesser von Objektiv in mm (D). Die maximale Vergrösserung eines Fernrohres ist etwa 2 x D (guter Qualität verausgesetzt).
    Bei starkeren Vergrösserungen kommen meist keine Details mehr hinzu.


    Erklährung
    Dass die optimale Vergrösserung etwa 1 x pro mm Durchmesser ist und die maximale etwa 2 x ist reiner Zufall weil wir im metrischen System arbeiten.
    Genau genommen ist die optimale Vergrösserung abhängig von der eigenen Trennleistung vom Auge des Beobachters und die ist bei jede Person anders.


    Nach Dawes ist die Trennleistung eines Fernrhores 117”/Durchmesser vom Objektiv in mm.
    Die mittlere Trennleistung des Auges des Beobachters bei konzentriertes Beobachten ist im Schnitt 1’ (1 Bogenminute). Um eine Trennung in der Abbildung eines Objektives sehen zu können braucht mann also eine Vergrösserung van 60”/117” * den Durchmesser des Objektives ist gleich ~0,5 x D.
    Da aber konzentiertes Beobachten viel Energie kostet ist ein Faktor 2 schon eine wesentlich weniger ermüdend. Nun ja, ~0,5 x D x 2 = ~ 1 x D. Dann ist die Austrittspupille des Fernrohres 1 mm. Bei dieser Austrittspupille hat man noch wenig Probleme mit Unsauberheiten in der Tränenflüssigkeit. Diese Unsauberheiten sind z.B. tote Hautzellen.
    Wird stärker Vergrössert dann werden die relativ immer grösser und stören immer mehr. Dazu kommt noch die Luftunruhe die auch mit vergrössert wird in immer besser sichtbar wird.


    Wenn das Teleskop ein 100% Gerät ist, braucht ein Beobachter mit einer Augentrennleistung von 0,7’ nur eine Vergrösserung van 0,35 x D um dieselben Gesamttrennleistung zu haben als ein Beobachter von 1,4’ bei einer Vergrösserung von 0,7 x D.
    Dass macht es auch so schwer Teleskope visuell zu Vergleichen. Eigenlich geht das nur wenn die Geräte neben ein ander Stehen, gleiche Öffnung, gleiche Brennweite, gleiches Okular (fysisch das selbe, also nicht zwe gleiche Okulare aus einer Serie) und der Beoachter gleich ist.


    Der Augenoptiker benutzt den Visus und ist gleich 1'/Augentrennleistung in bogenminuten.
    Ein Visus von weniger als 0,32 gilt als "Sehschwach" (Amblyop), zwischen 0,4 und 0,63 als "herabgesetzt", von 0,8 bis 1,6 als "ausreichend bis gut" und von 2 als "überdurchschnittlich".


    Elmaharu

  • Hallo Elmaharu, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann ist die Austrittspupille des Fernrohres 1 mm. Bei dieser Austrittspupille hat man noch wenig Probleme mit Unsauberheiten in der Tränenflüssigkeit. Diese Unsauberheiten sind z.B. tote Hautzellen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Diesen Aspekt finde ich höchst bemerkenswert[^]. Bisher scheint wohl noch niemand daran gedacht zu haben. Wie kann man denn erklären, dass trotzdem inmmer wieder Beobachter erzählen, dass z. B. bei Mond und Planeten 3 bis 4 x, ja sogar 5x Objekiv- Durchmesser in mm die "bestmögliche" Vergrößerung sei? Ich sehe dann nur noch verschwommene, kontrastarme hell- dunkel- Strukturen.
    Gruß Kurt


    Gruß Kurt

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