Einige Fragen zum Eigenbau

  • Hallo,
    ich habe beschlossen, demnächst damit anzufangen einen 6 Zöller zu schleifen. Davor hab ich mich natürlich reichlich darüber informiert. Zum Schleifen selbst hätte ich da noch eine Frage vorweg: Wie ist das mit der Phase? Bis zu welchem Zeitpunkt muss der Spiegel und das Tool eine Phase besitzen, damit man Muschelbrüche vermeidet? Beim Grobschliff sowieso. Auch während des gesamten Feinschliffes und der Politur? Wird dadurch nicht einiges von der Spiegeloberfläche verschenkt?


    Als nächstes fasziniert mich der Bau des Tubus und der Montierung (Es soll ein Gitterrohrdobson nach Möglichkeit mit nur 2 Rohren werden (Vergl.: http://www.stathis-firstlight.de/atm/reise_dobson.htm).
    Nehm ich mir als blutiger Anfänger vielleicht zuviel vor? Was muss ich bei einer solchen Konstruktion beachten?
    Als nächstes hätte ich eine grundlegende Frage zur Konstruktion und der Abschattung durch den Fangspiegel. Warum konstruiert man nicht jedes Teleskop so ähnlich wie ein Yolo-Teleskop? Ich meine mit geneigtem Hauptspiegel, der das gefangene Licht zu Seite ablenkt, wo der Fangspiegel mit dem OAZ ist und zwar so, dass sich der Fangspiegel nicht im Strahlen-"Ein"-Gang des HS befindet.


    Naja, das sind so die Fragen, die mir im Moment einfallen. Es werden wahrscheinlich noch einige mehr werden.


    mfg Hoffi

  • Hi Hoffi,


    der Sache mit der Fase und dem Verschenken von Spiegeloberfläche würde ich nicht zuviel Gewicht beimessen. Ob die Fase einen halben oder einen ganzen Millimeter dick ist, wir am ende nicht entscheidend für die Gesamtqualität des Spiegels sein. Der Grundgedanke aber ist richtig: wenn man am Ende KEINE Fase hätte, WÄRE auch nichts verschenkt. Ich habe lieber Wert darauf gelegt, dass ich keinen Muschelbruch bekomme...was mir leider zweimal von vieren nicht gelang.[:I]


    Zur Gitterkonstruktion kann ich nichts Hilfreiches sagen.


    Das mit dem Verkippen wird nichts. Leider kann ich Dir das nicht ausführen, aber ich hatte diese Idee auch gehabt (und viele vor mir). Die Problematik ist, dass dies nur bei extremen Brennweitenverhältnissen geht, so ab f/15 oder höher. Weiterhin gibt es dann eine verschärfte Problematik mit Streulicht, da Licht, das jetzt aus der Richtung des Fangspiegels kommt nicht auf den Hauptspiegel fallen sollte.

  • Hallo Hoffi!


    Zu der Fase kann ich Dir nichts hilfreiches sagen [V],
    zu dem Gitterrohrtubus dagegen kann ich Dir villeicht weiterhelfen:


    1)Was man wissen muss, ist dass man längere Zeit mit dem justieren beschäftigt ist.


    2)Die beiden Rohre müssen sehr stabil angebracht werden, so dass sie während der Beobachtung durch anstoßen nicht die Form verlieren (dejustiert werden), sonst muss man immer wieder nachjustieren, und das ist lästig!!!


    3)Zu der Konstruktion:
    Der Fangspiegel sitzt tazächlich im Strahlen-"Ein"-Gang des Hauptspiegels, doch das macht die Bildqualität nicht viel schlächter, denn der Fangspiegel muss ja bei n´em 6" nicht seh groß sein [;)]


    Gruß Astrohead!

  • Hallo Hoffi,
    Fase von Anfang bis zum Ende, sonst riskierst Du mehr oder weniger fiese Muschelbrüche. 1 oder 2 mm Spiegeldurchmesser mehr oder weniger merkt man bei der Beobachtung so wie so nicht.


    Zweistangentubus: Da hast Du doch schon das Vorbild von Stathis genannt. Der stellt bestimmt nichts ins Net was sich nicht bewährt hat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wo der Fangspiegel mit dem OAZ ist und zwar so, dass sich der Fangspiegel nicht im Strahlen-"Ein"-Gang des HS befindet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vergiss es. Bau erst mal die ganz konventionelle FS- Anordnung. Den FS sieht man übrigens bei der Beobachtung gar nicht[:D]. Bei 6" kannst Du bequem mehr als 1 m Brennweite bauen. Da kommst Du mit einem kleinen FS mit &lt;20% HS- Durchmesser (= 20% Obstruktion) noch gut zurecht. Der Unterschied zu Obstruktion 0% wie bei Yolos und Kutter- Systemen ist dann nicht mehr besonders auffällig und wäre auch nur bei Planetenbeobachtung unter günstigen Bedingungen wahrnehmnbar.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Hoffi</i>
    <br />
    1.)Nehm ich mir als blutiger Anfänger vielleicht zuviel vor?


    2.) Warum konstruiert man nicht jedes Teleskop so ähnlich wie ein Yolo-Teleskop? Ich meine mit geneigtem Hauptspiegel, der das gefangene Licht zu Seite ablenkt, wo der Fangspiegel mit dem OAZ ist und zwar so, dass sich der Fangspiegel nicht im Strahlen-"Ein"-Gang des HS befindet.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Hoffi,
    1.) Das ist genau das richtige Kaliber für einen Anfänger. Es ist sicher nicht ganz so wichtig ob du mit 6" oder 8" anfängst, du bekommst hier ja jede mögliche Hilfe.
    2.) Das geht, aber nicht mit einem Planspiegel als Fangspiegel. Der Fangspiegel müsste dann astigmatisch geschliffen werden. (Die bei der Nasa machen sowas, aber die haben ja auch ein paar Mio. Dollar für ein kleines Stück Glas zur Verfügung)
    Grüße Martin

  • Hallo,


    ich komme nicht darum hin, ganz ungefragt mein folgendes Bildchen zu zeigen:



    Zur reinen Selbstdarstellung soll das aber natürlich nicht dienen, sondern vielmehr als Beweis, dass deine Entscheidung eine gute ist. Ein selbst geschliffener 6" Spiegel ist relativ einfach richtig gut hinzubekommen. Das Spiegelchen, das obiges Bild zustande brachte, war beispielsweise die ganze Polierzeit über niemals sphärisch, einen Tag vor Fertigstellung noch 300% korrigiert, hat eine zu flache Mitte, und die Kante hängt weg. Aber solch ein langbrennweitiges Gerät (klassischer Newton, 150/1080 in meinem Falle) wird bei ausreichend Geduld einfach trotzdem *sicher* gut. 8" ginge bestimmt auch noch. Beim derzeitigen 30cm-Projekt dauert allerdings alles ein wenig länger, und die zuvor gesammelte Erfahrung gibt Sicherheit bei Schliff und Politur.


    Ciao,
    Roland

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