Fokusebene, Brennweite, Korrektur bei Mak/SC

  • Hallo,


    nach aktuellen Postings bezüglich Sinnhaftigkeit von 2"-Zubehör an kleinen Maks kamen mir weiterschweifende Gedanken zu diesen Cassegrain-Systemen, da ich ja selber auch einen Skywatcher 127/1500 Mak unter anderem zur Planetenfotografie einsetze.


    Da ich zu tiefergehenden Problemen bei den verschiedenen Teleskopoptiken noch recht wenig Ahnung habe zunächst mal ein paar Prämissen von denen ich ausgehe, bitte um Kommentare ob richtig oder falsch:


    *) Bei handelsüblichen Maksutov- oder Schmidt-Cassegrains ist der Hauptspiegel ein sehr schneller (f/2 bis f/3) sphärischer Hohlspiegel.


    *) Die sphärische Abberation des HS wird beim Mak durch eine sphärische Meniskuslinse und beim SC durch eine (wie?) geformte Schmidtplatte/Linse vor dem HS korrigiert.


    *) Der Sekundärspiegel, im Strahlengang nach dem HS angeordnet, verlängert mit seiner "negativen" Brennweite die Brennweite des Gesamtsystems auf f/10 (SC) bzw f/12, f/15 oder gar f/18 (Mak). Beim handelsüblichen Mak ist dieser sphärisch geformt (und einfach rückseitig auf die Meniskuslinse aufgedampft?) und beim SC ist der Sekundärspiegel wie geformt?


    Nun wird bei handelsüblichen Mak/SC über den HS fokussiert, das heisst der Hauptspiegel wird verschoben um mit Okular/Kamera in den Fokus zu kommen, und verändert dadurch seine Distanz zu Korrekturoptik und FS. Nun ist ein Vorteil daraus, der auch immer gern bei den Händlern angepriesen wird bei deratigten Systemen, dass man dadurch einen sehr weiten Fokusbereich hat und mit/ohne Zenitspiegel oder mit Bino oder mit Auflagemaß einer DSLR in den Fokus kommt, was bei anderen System wie dem Newton oft nicht mehr geht.


    Mein Gedanke nun, so ein komplexes optisches System wird von der Korrektur der Bildfehler auf einen bestimmten Abstand zwischen HS und Korrekturoptik einerseits und andererseits auf einen bestimmten Abstand HS zu FS gerechnet sein - denn auch die Brennweite müsste sich ja mit dem Abstand HS zu FS ändern.


    Frage 1: Wie stark verschlechter sich die Abbildung auf der Achse UND knapp daneben ( also Jupiter in Bildmitte scharf, Monde ringsum haben aber schon Bildfehler?) wenn man von der errechneten Optimalposition HS zu Korrekturoptik wegfokussiert? Zusatzfrage: Wie kann ich bei meinem System (z.B. Mak 127/1500) den optimalen Abstand ermitteln?


    Frage 2: Wie weit variiert die Brennweite des Gesamtsystems je nach Fokussierung? Also z.B. einmal nur eine Kamera mit geringem Auflagemaß ohne Zenitspiegel ganz nahe am Tubus, im Gegensatz dazu mal mit Zenitspiegel und Bino, also grosser Distanz zwischen Fokusebene und Tubus? Wie würde sich z.B. an meinem f/12 Mak die Brennweite verändern? Zusatzfrage: Wie ermittle ich Praxisnah den von den Designern errechneten optimalen Fokusabstand? (Idee hätte ich schon, einfach Planetenfoto machen ohne Barlow und schauen wie groß der dann abgebildet wird...)


    Frage 3: Könnte ein nennenswerter Farbfehler durch die Korrekturoptik entstehen wenn die nicht im optimalen Abstand zum HS ist?


    Frage 4: Welche Bildfehler on/off-axis treten auch bei optimalen Abständen der optischen Komponenten bei den beiden genannten Systemen auf? Von Fehler in der Justage/Zentrierung will ich hier garnet anfangen, da ist man bei den meisten günstigen kaufbaren Systemen sowieso nur auf Glück angewiesen....


    Ich würde mich auch über weitergehende Links und eventuell über Literatur freuen die ich mit meinem bescheidenen Wissensstand verstehen kann [:D]


    Aber in erster Linie würde mich freuen wenn sich die Leute hier die sich mit Optik gut auskennen ein paar Zeilen zu meinen Gedanken schreiben könnten [:)]


    Gruß, Gerry

  • Hi Gerry,


    http://www.telescope-optics.ne…_cassegrain_telescope.htm


    http://www.telescope-optics.net/Mak-camera.htm#together


    http://www.telescope-optics.net/SCT2.htm


    http://www.telescope-optics.net/two-mirror.htm


    Auf Home gehen und du bekommst die komplette Übersicht.


    Einen Satz von dir verstehe ich nicht- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Also z.B. einmal nur eine Kamera mit geringem Auflagemaß ohne Zenitspiegel ganz nahe am Tubus, im Gegensatz dazu mal mit Zenitspiegel und Bino, also grosser Distanz zwischen Fokusebene und Tubus? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das System hat eine Fokusebene. Ohne ZS müsstest du also weiter weg sein, mit ZS um den Glasweg von diesem näher am Tubus dran.


    Plösslokulare liegt die Feldblende typisch in der Fokusebene bzw. die Feldblende in der Ebene wo auch das Okular auf dem OAZ aufsitzt. Also ohne ZS mit einem Plössl scharf einstellen und dann den Abstand Tubus zu oberem Ende des OAZ messen. Das sollte dann die Fokusebene des Mak/SCs sein.


    Zur Vignetierung gab es auf ade mal einen ausführlichen Beitrag, C8 oder C6 auf 2". Da wurde vom User P_E_T_E_R berechnet wie sich die Vignetierung zeigt. Die ging je nach Okularbrennweite linear zm Rand hin gegen 0%. Die Aussage war da auch- den Abfall erkennt das Auge weitgehend nicht, eine Kamera dagegen zeigt das natürlich deutlich im Bild.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Einen Satz von dir verstehe ich nicht-


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Also z.B. einmal nur eine Kamera mit geringem Auflagemaß ohne Zenitspiegel ganz nahe am Tubus, im Gegensatz dazu mal mit Zenitspiegel und Bino, also grosser Distanz zwischen Fokusebene und Tubus? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das System hat eine Fokusebene. Ohne ZS müsstest du also weiter weg sein, mit ZS um den Glasweg von diesem näher am Tubus dran.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    genau das ist es ja, meinem Verständnis nach hat der Mak eben nicht die eine Fokusebene sondern man verschiebt mit der Hauptspiegelfokussierung die Fokusebene relativ zum Tubusende? Deshalb sollte man ja auch nicht vom OAZ (Okularauszug) beim Mak/SC mit Hauptspiegelfokus sprechen da sich ja die Aufnahme des Okulars/Kamera/Zubehör beim fokussieren nicht bewegt.


    Dadurch ändert sich je nach Fokusdistanz zum Tubus die Brennweite und Korrektur, deshalb meine Frage - oder bin ich da total auf dem Holzweg?


    Danke jedenfalls für deine Antwort und die Links und den Verweis aud Ade, werd ich mir heut Abend in einer ruhigen Stunde zu Gemüte führen [:)]


    Gruß, Gerry

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